Vorurteile gegenüber Mnemotechnik

Hierein gehört alles was die Geschichte und Methoden der Mnemotechnik betrifft. Z.B. Was ist die Geschichtenmethode? Was sind Routen? Des Weiteren geht es auch um die historische Betrachtung und Analyse der Mnemotechnik.


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Ulrich Voigt
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Vorurteile gegenüber Mnemotechnik

Beitrag von Ulrich Voigt »

Mnemotechnik war immer umstritten. Es gibt keine Epoche, in der Mnemotechnik als selbstverständliche Kulturtechnik sich je durchgesetzt hätte. In manchen Zeiten war es zwar so, daß viele Gebildete Mnemotechnik kannten und sogar die eine oder andere Institution Mnemotechnik adaptierte, stets aber waren die Gegner der Mnemotechnik präsent - und dominant.
Die Gegner der Mnemotechnik sind unterschiedlich radikal. Manche warnen vor einem Übermaß oder vor einer Fehlanwendung, andere bestreiten rundweg die Sinnhaftigkeit.
Mich interessieren die letzteren, ich nenne sie Fundamentalkritiker, da sie ja Mnemotechnik überhaupt nicht wollen.
Ihre Meinungen betrachte ich nicht als Vorurteile, die ich wegwische, sondern als ernsthafte Urteile, über die ich nachdenke. Grundsätzlich ist das Wort "Vorurteil" ja nur ein Schimpfwort, das wir benutzen, um Urteile, die uns unbegründet erscheinen, zu belegen. Auch im schlimmsten Fall ist ein dummes Vorurteil doch nichts anderes als eben ein Fehlurteil. Und auch das ärgste Fehlurteil enthält in aller Regel noch ein Körnchen Wahrheit.
Ich habe versucht, sämtliche Radikalurteile über Mnemotechnik, wie sie seit der Antike vorgebracht worden sind, zu sammeln, zu ordnen und zu durchleuchten. Das Ergebnis findet man in ESELS WELT unter der Überschrift "Fundamentalkritik" (S.54-62). Jedes einzelne Fundamentalargument wird dort vorgestellt und auf seine Stichhaltigkeit hin überprüft. Eigenartig, daß noch nie jemand solch eine Arbeit für notwendig erachtet hatte! Damit wollte ich es den heutigen Fundamentalkritikern schwer machen. Sie finden ja hier alle ihre Argumente bereits gesichtet, historisch eingeordnet, logisch durchleuchtet, hinsichtlich ihres jeweiligen Wahrheitskörnchens ausgequetscht und - widerlegt. Ihre Unschuld ist also hin!

Auf dem Mnemotechnik-Forum von Jens Plasger habe ich die großen deutschen Enzyklopädien vom 19. Jahrhundert bis heute darauf untersucht, wie sie Mnemotechnik verstehen und beurteilen. Das werde ich gelegentlich mit anderssprachigen Enzyklopädien fortsetzen. Man kann sich dort anschaulich machen, wie ein bestimmtes Radikalurteil heutzutage dominiert. Man kann sogar erkennen, daß auf der Ebene der Lexika, also doch irgendwie auf der Ebene des allgemeinen Bewußtseins, die Abrechnung mit dem Phänomen "Mnemotechnik" vollkommen abgeschlossen ist, so daß ihre Vernichtung durch die Kraft der radikalen Vernichtungsurteile nicht mehr diskutiert wird, sondern vorausgesetzt.

Sind wir selbst über solche Vernichtungs-Vorurteile erhaben? Das ist eine Frage, die jeder an sich selbst stellen mag. Anläßlich der Diskussion über die mnemotechnische Verankerung von "Karl Marx veröffentlichte DAS KAPITAL Band 1 im Jahre 1867 in Hamburg" begegnete mir von einem Mnemotechniker hier auf dem Forum die Ansicht: >Hier brauche ich keine Mnemotechnik, sondern nur mein natürliches Gedächtnis. < Oh!

Jetzt behaupte ich, daß durch Gedächtnissport und Gedächtnisjogging nicht etwa die Mnemotechnik wieder zu Ehren gelangt, sondern ganz im Gegenteil das bereits vollzogene Vernichtungsurteil durch ein zusätzliches Vorurteil weiter stabilisiert werden wird. Dieses neue (in ESELS WELT noch nicht beachtete) Vorurteil lautet so:

>Mnemotechnik will, daß wir lauter Überflüssiges, Nebensächliches und Sinnloses lernen. Sie will, daß wir Müllschlucker werden mit der Fähigkeit, schnell schnell ungeheure und unverstandene Faktenmassen zu speichern und ebenso schnell wieder wegzuschmeißen. Es kommt aber darauf an, möglichst ausschließlich Sinnvolles, Verstandenes und Wichtiges zu lernen.<

U.V.
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isegrim
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Beitrag von isegrim »

Die Wirksamkeit der Mnemotechnik pauschal in Frage zu stellen, wird sich heute kaum noch ein Kritiker, der ernstgenommen werden will, trauen. Da braucht man nur auf Leistungen zu verweisen, wie sie Boris in "Wetten Dass" für ein Millionenpublikum demonstriert hat. Oder ein Kartenspiel mit 52 Karten in der richtigen Reihenfolge memorieren, etwas was viele von den Teilnehmern hier im Forum können, was aber ohne Mnemotechnik praktisch unmöglich ist und was die mnemotechnischen Laien in der Regel einen Zaubertrick vermuten lässt.

Umsomehr muss es erstaunen, dass sich die Fundamentalkritik sogar in einem Buch findet, welches "Gedächtnistraining" betitelt ist (Tom Werneck, Clemens Heidack: Gedächtnistraining, München 1983, 8. Aufl. 1994). Die Autoren bieten allgemeine Hinweise zu Lernkarteien, wie man sich konzentriert, allgemeine psychologische Ratschläge zum Überwinden schlechter Gewohnheiten und dergleichen mehr.

Mnemotechnik wird kurz unter Angabe einiger Beispiele erläutert, aber gleich wieder verworfen. So heißt es (auf Seite 122 f.):

"Man sieht aus diesen Beispielen, daß das Verfahren recht umständlich ist. Die modernen Verbesserungen der Methode sind zum Teil etwas vereinfachend, aber im Prinzip gleich. Wenn der Leser für solche Methoden Neigung hat, wollen wir ihm nicht abraten. Für die Mehrzahl der Menschen jedoch ist das Verfahren kaum empfehlenswert und leistet nichts, was es verheißt, bzw. soviel, daß es die Mühe verlohnte."

Merkwürdigerweise skizzieren die Autoren auch ein phonetisches System zur Memorierung von Zahlen. Sie verwenden dazu aber die Zuordnung von Karl Otto (gen. Reventlow) aus dem Lehrbuch der Mnemotechnik von 1813, die von dem Mastersystem abweicht. Irgendwie muss den Autoren das Buch von Reventlow bei ihren Recherchen zufällig in die Hände gefallen sein. Es heißt aber gleich wieder warnend (Seite 119):

"Wir sind der Meinung, daß diese Mnemotechnik nicht eine wirkliche Gedächtnisschulung ist, sondern nur eine recht mühsame Hilfsleistung für einzelne Fälle schwer zu behaltender Gedächtnistleistungen, die jedoch selbst wieder oft recht beträchtliche Gedächtnisanspannung voraussetzen. Man erreicht das Ziel nicht auf einem steilen, geraden Anstieg, sondern auf einem Zickzackweg, der jedoch mehr Zeit erfordert."

Einen Gesichtspunkt will ich nur kurz anreißen, darüber lässt sich noch sehr viel sagen: Ich halte das Begriffspaar "natürliches Gedächtnis" (bei Lorayne: rote memory) und "künstliches Gedächtnis" (also mnemotechnische Methoden) für ganz zentral. Mnemotechnik lässt sich gerade dann sehr effizient einsetzen, wenn sich diese Komponenten ideal ergänzen. Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber ich sehe mich öfters in der Situation, dass ich mir mnemotechnisch etwas eingeprägt habe (eine achtstellige Zahl als Passwort für den PC im Büro). Dann nutze ich dieses Passwort (bzw. die Ziffernfolge) jeden Tag mehrfach über einen Zeitraum von mehreren Wochen, bis ich sie in meinem "natürlichen" Gedächtnis habe. Dann benötige ich das mnemotechnische Bild nicht mehr, und ich rufe es auch nicht mehr ab (jedenfalls nicht bewusst).

isegrim
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Njord
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Beitrag von Njord »

@Isegrim
Dann benötige ich das mnemotechnische Bild nicht mehr, und ich rufe es auch nicht mehr ab (jedenfalls nicht bewusst).
das geht mir auch so mir auch so denn je mehr Wiederholungen man über einen langen Zeitraum (also nach 1 Tag ,dann einer Woche ,dann einen Monat ...) macht desto wahrscheinlicher bleiben die mnemotechnisch gespeicherten Infos im Langzeitgedächtnis und können sogar ohne Anwendung von Mnemotechnik wieder abgerufen werden. Was mich noch interessieren würde ist ob man Mind Mapping auch zur Mnemotechnik zählt?
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isegrim
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Beitrag von isegrim »

Njord hat geschrieben:[...] Was mich noch interessieren würde ist ob man Mind Mapping auch zur Mnemotechnik zählt?
Eine Antwort darauf setzt wieder voraus, dass wir eine verbindliche Definition von Mnemotechnik haben. An der arbeite ich auch noch. :wink:

Aber ich würde Deine Frage prinzipiell schon bejahen. Tony Buzan z. B. beschreibt ja zum einen in seinen Büchern "klassische" mnemotechnische Methoden, zum anderen ist er der Vertreter des Mind Mapping. Beim Mind Mapping macht man sich letztlich auch die räumliche Lage von Zweigen (die wiederum Inhalte repräsentieren) zueinander sowie andere visuelle Effekte zu Nutze. Das trägt ganz klar mnemotechnische Züge.

isegrim
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

isegrim hat geschrieben:Umsomehr muss es erstaunen,
Was können wir daraus lernen?
Daß die unzweifelhaft demonstrierte Wirksamkeit mnemotechnischer Lernmethoden manche Leute einfach nicht vom Hocker reißt. Und warum nicht? Weil sich diese tollen Lernmethoden nur immer auf dieselben einfachen und künstlichen Themen beziehen. Das ist ja meine Predigt. Entwickelt Methoden, mit denen man französische Vokabeln oder mathematische Formeln oder chemische Formeln oder historische Tatsachen oder lateinische Grammatik oder die menschliche Anatomie wesentlich schneller und sicherer und genauer lernen kann, Methoden, die obendrein auch noch Spaß machen, und die Sachlage wird sich verändern. Sonst aber schiebt man unsere tollen Fertigkeiten einfach vom Tisch: "Geht doch ins Varieté, laßt uns aber bitte in den Schulen in Ruhe."

U.V.
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Njord
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Beitrag von Njord »

@ Ulrich Voigt
Sonst aber schiebt man unsere tollen Fertigkeiten einfach vom Tisch: "Geht doch ins Varieté, laßt uns aber bitte in den Schulen in Ruhe."
Ich bin da ganz ihrer Meinung das mehr für die Mnemotechnik getan werden muss. Ich selbst bin ja auch noch Schüler und konnte mit Hilfe von Mindmaps ( die wie ich denke auch zur Mnemotechnik gehören) schon sehr beachtliche Erfolge erzielen (Bioklausur 14 Punkte :D ). Doch ich merke eine deutliche Distanz der Lehrer zur Mnemotechnik und solche Sätze wie "wer viel schreibt der bleibt" oder " was durch die Hand geht geht auch durch den Kopf" (was ja an sich nicht falsch ist aber die Aufzeichnungsmethoden die propagiert werden sind doch ziemlich unterentwickelt im Vergleich zur Mnemotechnik) sind wie Kakophonie in meinen Ohren. Sie selbst sind doch von Beruf Lehrer, geben Sie ihren Schülern auch mnemotechnische Hilfestellungen beim erlernen bestimmter Fakten und wenn ja wie sehen diese aus?
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Njord hat geschrieben:Sie selbst sind doch von Beruf Lehrer,
Ich habe gelegentlich Arbeitsgemeinschaften zur Mnemotechnik geleitet. Das war durchaus kreativ und interessant. Ich habe selbst davon profitiert. Ich denke, daß einige dieser Schüler davon auch späterhin Nutzen hatten. Einer studierte dann Medizin und erzählte mir, daß er sich dazu kleine mnemotechnische Hilfen ausgedacht hat. Der war allerdings auch ohnehin ein Überflieger. Ein paar Überlegungen in ESELS WELT stammen von Schülern, z.B. die Idee, Fünfergruppen so zu ordnen, daß die 5 in die Mitte kommt, auch der Tannenbaum zu 10=1+2+3+4.

Aus Zeitgründen habe ich nun schon lange keine AG mehr gewollt. Aber grad nächste Woche machen wir "Projektwoche". Möglich, daß sich eine Mnemotechnikgruppe bildet. Ich wäre daran interessiert, meine revolutionären Ideen hinsichtlich des Vokabellernens einmal mit Schülern zu testen. Vielleicht ergibt sich aber auch etwas ganz anderes.

Im Unterricht halte ich mich sehr zurück mit Mnemotechnik. Ich habe das klare Gefühl, daß die Zeit für Mnemotechnik an der Schule noch längst nicht reif ist. Erst einmal müssen wir Mnemotechniker doch noch sehr viel mehr in der Hand haben.

U.V.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

isegrim hat geschrieben:Eine Antwort darauf setzt wieder voraus, dass wir eine verbindliche Definition von Mnemotechnik haben. An der arbeite ich auch noch.
Ich hatte gerade hier auf dem Forum (unter Gedächtnissport > Der Sinn des Gedächtnissports) eine Definition vorgeschlagen. :wink:

U.V.
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Flauwy
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Beitrag von Flauwy »

Ulrich Voigt hat geschrieben:Die Gegner der Mnemotechnik sind unterschiedlich radikal. Manche warnen vor einem Übermaß oder vor einer Fehlanwendung, andere bestreiten rundweg die Sinnhaftigkeit.
Die Kritiker, die mir bisher begenet sind, haben als Kritikpunkte meistens den Zeitaufwand der Methoden hervorgehoben. So scheint es vielen, nach erster Betrachtung, das man mehr Zeit und Aufwand in das System selbst, als in den reinen Lernprozess steckt. Dies ist jedoch nur teilweise richtig. Ein einmal ausgetuefteltes oder uebernommenes System, ist fuer viele verschiedene Lernprozesse aehnlicher Art vorteilhaft und beschleungt diese spaetestens bei weiterer Nutzung. Das Master-System beispielsweise kann man fuer alle Zahlen benutzen, mit denen man konfrontiert wird - nicht nur fuer eine einzelne. Die Loci-Methode ist auch relativ universell geeignet, obwohl fuer Langzeit-Erinnerung stets neue Routen erstellt werden sollten. Ein System fuer Historische Ereignisse, wie Ulrich Voigt es hier auf dem Brainboard beschreibt, ist ebenfalls beliebig ausbaubar.
Die Kritiker sehen jedoch oft nur den momentanen Nutzen der Methode(n), nicht den generellen.

Desweiteren sind mir auch Argumente der Sorte "Fehlanwendung" untergekommen, die ich durchaus interessant finde. So hat mir eine Studentin einmal gesagt, dass durch die vielen, kleinen Bilder, die man sich beispielsweise beim memorieren eines Kartendecks einpraegt, eine negative Beeinflussung des Unterbewussteins stattfindet. Vielleicht ist da sogar hier ein Fuenkchen Wahrheit dahinter. Mein Bild fuer die Kreuz 9, ist die Spritze (urspruenglich sogar die Giftspritze), nach Steffen Buetows Kartensystem. Ich habe mitlerweile hunderte von Bilder erstellt, in denen Personen oder Tiere mit einer Spritze tracktiert wurden, ebenso mit der Sense (Pik7) zweigeteilt wurden. Mal angenommen, dies wuerde sich wirklich negativ auf das Unterbewusstsein auswirken, dann waere ich gut beraten die Bilder zu ersetzen, oder ins positive zu wenden. Zum Beispiel bekaeme dann der Eisbaer in meiner Zoo-Route eine Impfung (positiv). Dann fehlt mir aber das negative Gefuehl bei diesem RP, um mich im Zweifelsfall eben dadurch erinnern zu koennen, welche Karte ich damit assoziiert habe. Das werde ich auf jeden Fall mal austesten.
Wie auch immer, zukunftig werde ich versuchen positive und vor allem auch starke Symbole zu verwenden, zum Beispiel Ursymbole, wodurch wiederum Allgemeinbildung, als auch Erinnerungskraft gestaerkt werden.

Es ist mir ausserdem aufgefallen, dass gerade Menschen, mit einem gutem Gedaechtnis bzw. jene, die sich selbst eigene gute Techniken in ihrer Schullaufbahn angeeignet haben (da ja generell alle Menschen ein relativ gutes Gedaechtnis besitzen, es nur nicht effektiv genug nutzen), die groesste Front der Kritiker bildet. Jene Menschen, die in ihrer Schullaufbahn meistens kaum probleme hatten, wollen den Vorteil der Mnemotechnik leider viel zu oft nicht akzeptieren, lehnen sich sogar mitunter vehemment dagegen auf.

Richtig an der Kritik ist jedenfalls, dass die Mnemotechnik noch viel zu unausgereift ist, um jene der breiten Masse schmackhaft zu machen. Es erfordert viel Engagement, Zeit und Arbeit sich effektiv damit auseinanderzusetzen, denn trotz dutzender von Buechern, bleiben immer noch unzaehlige Fragen offen, die man sich nur selbst erarbeiten kann. Genau da liegt noch der Knackpunkt. Ich sage es nur ungern (als leidenschaftlicher Gedaechtnissportler), aber Ulrich Voigt hat generell recht, mit seiner Differenzierung zwischen dem Gedaechtnissport, der auf schnellem Einpraegen und schnellem vergessen beruht (schliesslich will keiner auf Dauer wissen, dass 1672 der grosse Marienkaefer Angriff auf London war :wink: bzw. seine Routen noch fuer weitere Turniere braucht) und dem langfristigen Einpraegen von Wissen, welches gerade fuer die meisten Menschen interessant ist. Und doch gehen diese beide verschiedenen Brueder der Mnemotechnik Hand-in-Hand und ergaenzen sich gegenseitig. Nur ist leider der sogenannte Mnemotechniker im Vergleich zum Gedaechtnissportler noch ein Kleinkind, welches noch vieles lernen muss.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Flauwy hat geschrieben:Nur ist leider der sogenannte Mnemotechniker im Vergleich zum Gedaechtnissportler noch ein Kleinkind, welches noch vieles lernen muss.
:D

U.V.
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