Mnemotechniken fürs Jurastudium? Hat jmd Erfahrung?

Hierein gehört alles was die Geschichte und Methoden der Mnemotechnik betrifft. Z.B. Was ist die Geschichtenmethode? Was sind Routen? Des Weiteren geht es auch um die historische Betrachtung und Analyse der Mnemotechnik.


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joecappi
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Mnemotechniken fürs Jurastudium? Hat jmd Erfahrung?

Beitrag von joecappi »

Hallo an alle,
bin erst seit einigen Tagen hier neu im Forum dabei. Mich interessiert, ob jemand Mnemotechniken praktisch auf sein Studium angewendet hat, und welche Technik dabei am geeignetesten war. Ich studiere Jura und denke, dass die riesigen Mengen an Stoff sich irgendwie dauerhaft einprägen lassen sollten mit der richtigen Technik, habe aber noch nicht die richtige Methode entdeckt. Ich meine z.B. Binärzahlen memorieren oder Karten memorieren hilft hier wohl nicht ganz, und auch das Major-System konnte ich irgendwie noch nicht sinnvoll integrieren. Ich meine man könnte ja die §§ und den Titel mit Hilfe des Majorsystems verknüpfen, aber alleine damit kommt man überhaupt nicht weit.
Wäre nett, wenn zufällig jemand ähnliche Gedanken hat und vor dem selben Problem steht bzw. stand und mir Tipps geben könnte.

Mfg
Joe Cappi
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Boris
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Beitrag von Boris »

Hi,
kannst du mal so Beispiele nennen, was das für Stoff ist und wie genau der eingeprägt werden muss (wortwörtlich, sinngemäßg, wo´s steht)?

Ich studiere Informatik und Physik und bei Informatik finde ich nach und nach doch immer mehr Möglichkeiten Mnemotechniken anzuwenden.

mfg
joecappi
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Beitrag von joecappi »

Hallo Boris,

ich habe hier mal einen Bruchteil von einem Bruchteil des Stoffes, das man für das Examen können muss als Mindmap aufbereitet. Ist noch nicht fertig, aber man kann ungefähr erkennen, wie der Stoff im Gehirn bzw. in den Gedanken angelegt werden sollte.

.pdf - Datei, ca. 130 kb groß

http://www.8ung.at/peterkoenig/baugenehmigung.pdf

Thema ist: Begehren einer Baugenehmigung bei der Gemeinde (z.B. für ein Einfamilienhaus etc.) Ich gebe zu, nicht sonderlich spannend, aber doch ein alltägliches Problem.

Man muss das nicht wortwörtlich auswendig können, jedoch muss man die Zweige im Gehirn abfahren und an den Weichen die richtigen Entscheidungen stellen sowie die aufgeführten Paragraphen wissen.

So viel mal dazu, bin auf Anregungen gespannt.

PS. Der Server, auf dem die pdf. Datei geladen ist, ist etwas langsam, manchmal braucht man etwas Geduld.

Gruß, Joe Cappi
olmu
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Re: Mnemotechniken fürs Jurastudium? Hat jmd Erfahrung?

Beitrag von olmu »

joecappi hat geschrieben:
Wäre nett, wenn zufällig jemand ähnliche Gedanken hat und vor dem selben Problem steht bzw. stand und mir Tipps geben könnte.

Mfg
Joe Cappi
Joe, ich studiere auch Jura und kann daher Dein Begehren nachvollziehen.
:D Als Memorierwerkzeug würde ich das Locisystem verwenden. Viel
wichtiger erscheint aber eher zu sein, was überhaupt memoriert werden
soll. Kurzfristig wichtige Schemata (ie eine Reihenfolge von logischen
oder zweckmäßigen Erörterungspunkten zur Lösung einer Vielzahl
von Rechtsfällen ähnlicher Natur) dürfte kein Problem sein. Langfristige
Wissensspeicherung müßte meines Erachtens aber auch bei der Vorbereitung
der zu memoriereden Daten ansetzen. D.h. es geht eher um das "Was"
als um das "Wie" das zur Memorierung verwendet werden soll.

Meine These ist, daß der abstrakte Rechtssatz oder viellleicht auch
das Schema erst in eine konkrete Anschauung übersetzt werden muß,
damit man sich im wörtlichen Sinne ein Bild davon machen kann.
Und dann dieses ggf. durch Übertreibung (z.B. auch der Dieb ist
ein Besitzer; ein Kind, das Kirschen klaut, kann in Notwehr
erschossen werden) einprägsamer gemacht werden, um dann beim
Erinnern wieder die Grundregel aus dem Dunkel der Erinnerung
hervortreteten zu lassen.

Der Vorgang von der Abstraktion hin zur Anschauung wird mE
gut in den Institutionen als Teil des Corpus Iuris Civiles (
im UTB-Verlag erschienen) gezeigt, das ein 1500 Jahre altes
Lehrbuch zum Römischen Recht ist und zudem so manche
Regel des BGB gut veranschaulicht.

Soweit meine Gedanken hierzu. :D
daywalker
Superbrain
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Registriert: Di 12. Aug 2003, 19:36

Beitrag von daywalker »

In diesem Buch ( http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 26-1400836 ) wird auf das Merken von Paragraphen eingegangen. Ich würde es mir an deiner Stelle einmal zulegen. Das Prinzip ist folgendes: Die abstrakten Rechtssätze werden in interaktive Bilder gefasst, die man sich vor seinem geistigen Auge vorstellt. Auch das Buch TurboLesen ( http://www.turbolesen.de ) erörtert die Textbild-Methode, also nicht die MindMap Methode, an einem Rechtsbeispiel.
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