Kothe dürfte diese Kenntnis Aretin verdanken. Ich hätte das eigentlich längst wissen müssen. Die folgenden Zitate sind aus meinen Aufzeichnungen von 1994.Hansolka hat geschrieben:Kothe schreibt sie in seinem Katechismus der Mnemotechnik Conrad Celtes/Celtis (1459-1508) zu, der 20 Konsonanten mit jeweils 5 Vokalen kombiniert habe. Er erhielt so pro Vokal 20 Merkworte.
Christian Freyherr von Aretin, Systematische Anleitung zur Theorie und Praxis der Mnemonik, etc., Sulzbach 1810
Im I. Buch ("Theorie der Mnemonik"), S. 191 stellt Aretin seine Fassung dieses Systems vor und schreibt: "Von allen Mnemonikern haben nur Celte, Döbel und Wiedemann eine Idee von den Vortheilen gehabt, die aus dieser Methode fließen."
Im III. Buch ("Geschichte der Mnemonik") unter "15. Jahrhundert" gibt es einen Abschnitt über Konrad Celtes, nämlich über das Kapitel "de artificiale memoria", in Celtes, Epitome in utraque Ciceronis rhetoricam cum arte memorative nova, et modo epistolandi utilissimo, Ingolstadt 1492.
Celtes: "Erfinder der von mir ausgebildeten Methode des alphabetischen Typus, welche von den wenigsten seiner Nachfolger gehörig beachtet worden ist. Er verwirft nämlich die Lehre von den Wänden und den an jeder Wand angebrachten 5 Plätzen. Ebenso missbilligt er die Verwandlung der Buchstaben in verschiedene Instrumente." Er versuchte vielmehr, "einen unwandelbaren Typus für die Ordnungsbilder zu finden und er entdeckte ihn im ABC."
Aretin kritisiert dann die inkonsequente Handhabung der Sache bei Celtes und die ungeschickte Handhabung der Sache bei Döbel. Er selbst bildete ja stets den Höhepunkt der Errungenschaften und wusste das historisch zu belegen.
Gregor Reusch scheint er aber (nach meinen Aufzeichnungen) gar nicht gekannt zu haben.