Die Sprache des Gehirns sind Bilder, nur WIE?

Hierein gehört alles was die Geschichte und Methoden der Mnemotechnik betrifft. Z.B. Was ist die Geschichtenmethode? Was sind Routen? Des Weiteren geht es auch um die historische Betrachtung und Analyse der Mnemotechnik.


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wifamuc
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Registriert: Do 19. Nov 2015, 9:53

Die Sprache des Gehirns sind Bilder, nur WIE?

Beitrag von wifamuc »

Hallo liebe Forumgemeinde,

ich bin neu hier bei euch und freue mich sehr, dass es mit der Registrierung so reibungslos funktioniert hat. Mit dem Thema Mentaltraining, Gedächtnistechniken beschäftige ich mich jetzt schon seit ca. 5 Jahren. In meinem Bücherregal habe ich auch das ein oder andere Buch zum Thema stehen (Birkenbiehl, Stegner, Dr. Karsten um nur ein paar zu nennen).

Derzeit mache ich eine Weiterbildung und ich bin schier am durchderhen, denn ich lerne sehr viel und es bleibt wenig hängen. Ich mache das ganze neben dem Beruf, sprich auf der Abendschule. Gestern kam ich nach der Vorlesung heim und war mal wieder sehr down, so nach dem Motto warum kann ich mir die Dinge nicht so einfach merken?

Ich habe mir also wieder meine Bücher geholt und bei Youtube geschaut und hier wurde mir wieder vor Augen geführt, das Gehirn denkt in Bildern (okay keine neue Information für mich). Wenn ich die Übungen in den Büchern mache bzw. mir Videos bei Youtube anschaue, dann kann ich mir innerhalb von wenigen Minuten sehr viele Dinge einprägen, dass ist ja schon mal toll und freu mich auch.

Mein Problem ist es , den Stoff den ich lernen muss in Bilder zu übersetzen, mir fallen keine Bilder ein bzw. ich bekomme keinen Film vor mein inneren Auge.

Ich bitte euch an dieser Stelle um Hilfe, sonst laufe ich Gefahr meine Weiterbildung nicht zu schaffen.

Wie kann ich es schaffen in Bildern zu denken?

Ich mache mal ein Beispiel für Lernstoff.

In der Vollkostenrechnung werden die Kosten in zwei Arten unterteilt, es gibt die Einzelkosten und es gibt die Gemeinkosten. Die Einzelkosten werden direkt auf dem Kostenträger verrechnet und die Gemeinkosten werden über den Betriebsabrechnungsbogen und die Kostenstellenrechnung verrechnet. Die Verrechnung der Gemeinkosten erfolgt über die Bildung von Zuschlagssätzen. Die Gemeinkosten lassen sich weiterhin in Kostenstelleneinzelkosten und Kostenstellen Gemeinkosten unterteilen.

Wie kann ich diese abstrakte Information in Bilder umwandeln?

Ich muss jetzt dazu sagen, dass ich den Stoff bereits kann, aber es hat ewig und drei Tage gedauert bis ich den Stoff intus hatte. Es ist nur ein Beispiel um euch aufzuzeigen was ich meine.

Würde mich sehr über eure Hilfe freuen und sage jetzt schon einmal vielen Dank an dieser Stelle.

Viele Grüße

WifaMuc
Flossi
Stammgast
Beiträge: 87
Registriert: So 13. Apr 2014, 16:52

Re: Die Sprache des Gehirns sind Bilder, nur WIE?

Beitrag von Flossi »

Hallo wifamuc,

herzlich wilkommen im Forum :D

Mein erster Gedanke wäre, Fachbegriffe mit anschaulichen Dingen zu verknüpfen, die ähnlich klingen. Einzelkosten hört sich an wie Einzelkind, also denke ich jedes Mal, wenn das Wort auftaucht, an eine bestimmte Person aus meinem Umfeld, die ohne Geschwister aufgewachsen ist. In den Gemeinkosten steckt das Wort gemein, und das erinnert mich an einen Schlägertyp, so einen mit Nietenlederweste und Schlagring. Kostenträger könnte ein Mensch sein, der das Einzelkind auf den Armen trägt. So entsteht die Verknüpfung zwischen Einzelkosten und Kostenträger. Oder du denkst an Hosenträger, die klingen sogar noch ähnlicher. Manchmal fallen Begriffe zusammen, die von selbst einen Sinn ergeben. Die Verrechnung der Gemeinkosten erfolgt über die Bildung von Zuschlagssätzen. Klar, der gemeine Kerl schlägt gern zu.

Die Ersatzbilder stellen aber nur Krücken dar. Sie werden überflüssig, sobald die Begriffe und Zusammenhänge ins Blut eingeflossen sind.

Liebe Grüße,
Flossi
wifamuc
Foren-Neuling
Beiträge: 2
Registriert: Do 19. Nov 2015, 9:53

Re: Die Sprache des Gehirns sind Bilder, nur WIE?

Beitrag von wifamuc »

Hallo Flossi,

vielen Dank für die Begrüßung und vielen Dank für deine Antwort. Wahnsinn wie schnell und einfach du das Thema mit den Einzelkosten und den Gemeinkosten erklärt hat und ich power mir den Stoff ewig und drei Tage rein.

Du hast genau erkannt um was es mir geht. Nur wie kann man lernen in solchen Bilden zu denken? Ich wäre da im Leben nicht draufgekommen. Ich schaffe es nicht, abstrakte Begriffe wie Einzelkosten z.B. mit einem Bild zu verknüpfen, sprich ich wäre hier nie auf die Idee gekommen und hätte gesagt die Einzelkosten ist ein Kind.

Wie kann man das Denken in Bildern lernen? Hast du hier bitte Tipps für mich?

Danke und Gruß

Wifa
Flossi
Stammgast
Beiträge: 87
Registriert: So 13. Apr 2014, 16:52

Re: Die Sprache des Gehirns sind Bilder, nur WIE?

Beitrag von Flossi »

Freut mich, wenn ich helfen kann :)

Passende Bilder zu finden, dürfte vor allem Übungssache sein. Für den ersten Tag reicht es sicher schon, ein oder zwei Verknüpfungen zu bilden. Sie müssen auch nicht besonders gut sein, das kommt mit der Zeit. Nimm ein abstraktes Wort, zerhacke es, drehe daran herum, klopfe es nach Zweideutigkeiten ab und versuche dabei, etwas Bekanntes zu entdecken. Also im Prinzip die gleiche Vorgehensweise, die Gedächtnissportler nutzen, um sich Namen zu merken. Nach und nach wird es zur Gewohnheit, Texte auf diese Weise abzutasten.

Bei schönem Wetter lohnt es sich, Wolken zu betrachten und nach Formen zu suchen. Mindmaps sollen ebenfalls nützlich sein, um das Assoziationsvermögen zu trainieren. Und natürlich Mnemotechniken wie die Loci-Methode :wink:
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jizmack
Stammgast
Beiträge: 61
Registriert: Fr 05. Dez 2014, 17:11

Re: Die Sprache des Gehirns sind Bilder, nur WIE?

Beitrag von jizmack »

Du kannst die wörter auch wörtlich nehmen.
Kostenträger: eine person die ein riesiges dollarzeichen auf den rücken trägt und schwer zu schleppen hat.

Wenn gar nicht hilft, hilft mir immer zeichnen. Strichmännchen reichen. keine kunstwerke. nur für dich selber.nicht für andere

Kosten : Geld, Dollarzeichen, Euro Zeichen, Yen Zeichen, Geld Sack etc etc
Träger: Rickscha, Möbelpacker, Hosenträger, Tasche etc

Jetzt malst du zu jeden wort ein Bild und setzt das Bild zusammen

Das dauert zwar länger, aber du willst ja ein Bild finden und kein geschwindigkeistrekord aufstellen. hier gehts ja um lernen und merken

Und dann eine Geschichte basteln....
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