Lerntechniken für Jura

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Fyrion
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Lerntechniken für Jura

Beitrag von Fyrion »

Hallo @ll!

Hat jemand vielleicht gute Lerntechniken, wie man die Probleme, die sich beim Erlernen von Jura ergeben, am besten in den Griff bekommt. Es geht mir darum, Schemata und Definitionen auswendig zu lernen und diese wenn möglich im Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Desweiteren würde ich gern eure Meinung zu Techniken erfahren, die man anwenden kann, um sich möglichst viele Problemkreise aus juristischen Fällen zu merken, diese systematisch richtig einordnen zu können und Zusammenhänge sehr gut verstehen können, um zu wissen, wie man die Probleme darzustellen und systematisch einzuordnen hat.
Vielen Dank schon einmal im Voraus für eure Hilfe!

MfG

Fyrion
Kevin
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Beitrag von Kevin »

so weit ich weiß hat Simon (Pat) an einem Skript über "Strafrechtliche Definitionen mit Gedächtnishilfen" gearbeitet. Ich habe allerdings keine Ahnnung, was daraus geworden ist. Wenn du daran interessiert bist, frag ihn am besten selbst.

Hier sind Links zu Diskussionen über "Jura und Mnemotechniken" in diesem Forum. Vielleicht helfen sie dir weiter.

http://www.brainboard.eu/phpbb/viewtopic.php?t=1284

http://www.brainboard.eu/phpbb/viewtopi ... light=jura

http://www.brainboard.eu/phpbb/viewtopi ... light=jura

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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Die Standardmethode mit einer Geschichte pro Definition dürfte ausreichen. Wichtig hierbei: Die Einzelbilder repräsentieren bloß phonetisch die Stichwörter, nicht dem Sinn nach. Also Urheberrecht wäre dann "Ur-Brecht", ein ergrauter Bertolt Brecht. Oder ein Dino an einem Hebel. Oder ein Eber mi ner dicken Uhr am Halsband.

Wenn man sich von der phonetischen Ebene auf die Sinnebene begibt, dann gelangt man bei halbwegs akademischen Themen sehr schnell in einen verzweifelten Kampf gegen das Vergessen.
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Fyrion
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Beitrag von Fyrion »

Gibts noch jemandem im Board, der vielleicht schon Karteikarten, Skripten oder Mindmaps mit Gedächtnishilfen für Jura erstellt hat? Wenn ja, schreibt mir doch einfach bitte eine IM oder postet unter diesen Thread. Freu mich über jede Zuschrift!
Pat
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Beitrag von Pat »

Die Standardmethode mit einer Geschichte pro Definition dürfte ausreichen. Wichtig hierbei: Die Einzelbilder repräsentieren bloß phonetisch die Stichwörter, nicht dem Sinn nach. Also Urheberrecht wäre dann "Ur-Brecht", ein ergrauter Bertolt Brecht. Oder ein Dino an einem Hebel. Oder ein Eber mi ner dicken Uhr am Halsband.

Wenn man sich von der phonetischen Ebene auf die Sinnebene begibt, dann gelangt man bei halbwegs akademischen Themen sehr schnell in einen verzweifelten Kampf gegen das Vergessen.
Mit Verlaub, das sture Festhalten an der phonetischen Codierung ist falsch.
Gerade durch solche starren Regeln werden die Geschichten wegen der Extravaganz der Bilder schnell viel zu abstrus und damit nicht mehr merkbar.

Ich habe es am Anfang der Bucherstellung auch eher so versucht, weil ich annahm, dadurch eine gewisse Regelmäßigkeit in der Codierung zu erreichen. Die Geschichten wurden aber gerade wegen der methodischen Einengung zu schnell lächerlich.

Für "Urheberrecht" kann man genauso gut auch Daniel Düsentrieb nehmen (Oder sonst eine Erfinderfigur, wer es weniger comichaft will kann auch Thomas Alva Edison oder Benjamin Franklin verwenden.). Aus ausgiebiger Erfahrung bei der Erstellung solcher Geschichten und dem Test durch vollkommene Neulinge (Jurastudenten in frühen Semestern) kann ich sagen, daß eine solche Sinnähnlichkeit (Das gemeinsame Element ist das Erschaffen) oft ein wesentlich besserer Auslöser ist als das phonetische Vorgehen. Auch bleibt mehr von der ursprünglichen Information im Bild erhalten.

Dinge wie einen Dino an einem Hebel oder einen Eber mit einem Halsband
kann man zudem der Mehrheit der Leute, für die die Methode neu ist und die recht skeptisch gegenüber ihrer Anwendung sind, einfach nicht vermitteln.

Die phonetische Methode an sich ist natürlich eine genauso gute Codierungsmethode wie die anderen, aber eben nur solange man nicht gezwungen ist, abstruse Bilder und somit recht sinnentleerte Geschichten zu bilden.

Simon

P.S.: Das Manuskript ist seit dieser Woche fertig (Es fehlen nur einige formale Aspekte, um eine bestmögliche Übersicht zu erreichen.). Ich werde mich wohl nächste Woche mit dem Hauptgesellschafter des Repetitoriums treffen, sollte er telefonisch erreichbar sein.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Da muss ich widersprechen. Ich setze hier und da zwar "Sinnbilder" ein, aber die sind eigentlich auch wieder nicht weit von Phonetik entfernt. Zum Beispiel Hämorhagie in Endo- und Myokard ist ein durchsiebtes Herz aus dem Blut spritzt, aber da Häm für mich absolut gleichbedeutend ist mit Blut und "Kard" mit Herz, ist es eigentlich auch wieder phonetisch.

Für "vorgekaute" Mnemotechnik eignen sich die extremen Bilder nicht, weil sie zwar für mich perfekt sind, aber für jemand anderen vielleicht nicht.

Andererseits bin ich auch kein Fan von vorverdautem Lernstoff. Ich finds toll wenn dein Skript Erfolg hat und für die Lernenden funktioniert, aber ich glaub die besten Kodierungen sind immer noch die Eigenen wenn man denn erstmal soweit ist.

Ich hab morgen eine Prüfung über ca 500-600 DIN A4 Seiten und wenn ich aus dem Haus gehe sehe ich überall krankhaft veränderte Nieren, Lebern, diverse Antikörper, sterbende Tiere etc... weil ich ja mittlerweile mein Fitnessstudio, zwei Ubahnstationen und andere meiner regelmäßigen Orte belegt hab (ich glaub so an die 30 Listen mit je 30+ Punkten sind es mittlerweile...)

Ich glaube ich benutze zu viele reine Sinnbilder, weil die ganzen Symptome für die 50 Viren und jeweils mehrere Verlaufsformen bei verschiedenen Tieren sich stark überschneiden. Ich glaube ich hätte bei der eher "Story" gebundenen Arbeitsweise ein Riesenproblem, weil man ja zum Beispiel einen Husten an eine Lähmung hängt und beim Nächsten dann einen Husten an den Durchfall.
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Pat
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Beitrag von Pat »

Da muss ich widersprechen. Ich setze hier und da zwar "Sinnbilder" ein, aber die sind eigentlich auch wieder nicht weit von Phonetik entfernt. Zum Beispiel Hämorhagie in Endo- und Myokard ist ein durchsiebtes Herz aus dem Blut spritzt, aber da Häm für mich absolut gleichbedeutend ist mit Blut und "Kard" mit Herz, ist es eigentlich auch wieder phonetisch.
Wenn Du für "Blut" Blut als Bild verwendest und für "Herz" ein Herz, wo ist denn das phonetisch? damit bleibst Du doch genau nahe am Sinn. "Wut" für Blut und "Schmerz" für Herz wäre phonetisch.
Für "vorgekaute" Mnemotechnik eignen sich die extremen Bilder nicht, weil sie zwar für mich perfekt sind, aber für jemand anderen vielleicht nicht.
Flapsig, aber nicht wirklich treffend: Es geht nicht um Muh, sondern um Lernerleichterung. Viele wollen eben genau eine helfende Geschichte und haben gar nicht die Zeit, sich eine eigene auszudenken. Nicht wenige können sich auch nicht effektiv eine eigene Geschichte erstellen.
Andererseits bin ich auch kein Fan von vorverdautem Lernstoff.
Ich weiß jetzt nicht, was Du bei Deinen Geschichten verdaust, aber es klingt ein bißchen seltsam. :wink:
Ich glaube ich hätte bei der eher "Story" gebundenen Arbeitsweise ein Riesenproblem, weil man ja zum Beispiel einen Husten an eine Lähmung hängt und beim Nächsten dann einen Husten an den Durchfall.
Wenn Du es falsch anpackst und immer wieder dieselben Bilder zigfach miteinander verschränkst, dann wirst Du stets Probleme haben. Eine Ortmatrix wäre für diese vielfachen Kombinationen besser.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Blut ist bildhaft und anschaulich. Daher ist es genauso phonetisch wie sinnbildlich. Ich denke mal mit Ortsmatrix meinst du die Standard Loci-Technik. Hat zumindest ganz gut geklappt so.
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Klaus Horsten
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Zwickmühle

Beitrag von Klaus Horsten »

A: Für "vorgekaute" Mnemotechnik eignen sich die extremen Bilder nicht, weil sie zwar für mich perfekt sind, aber für jemand anderen vielleicht nicht.

B: Flapsig, aber nicht wirklich treffend: Es geht nicht um Muh, sondern um Lernerleichterung. Viele wollen eben genau eine helfende Geschichte und haben gar nicht die Zeit, sich eine eigene auszudenken. Nicht wenige können sich auch nicht effektiv eine eigene Geschichte erstellen.
Ich glaube, das ist nicht eindeutig, weder in die eine noch in die andere Richtung.

Es ist falsch: Fertig ausgedachte Geschichten bringen nichts für andere.

Es ist falsch: Fertig ausgedachte Geschichten für andere bringen sehr viel.

Was wir in der Geschichte der Mnemotechnik sehen, ist, dass es an fertig durchgeführten Mnemotechniken wirklich mangelt. Buzan ist so ein Beispiel. Voigt mit der Kalendermnemonik ist ein Gegenbeispiel.

In jedem Fall hat man es mit einem Widerspruch zu tun, den man nicht wegbekommt: Wenn man die Mnemotechnik nur entwirft und nicht ausführt, bleibt ein Mangel; wenn man die Mnemotechnik entwirft und ausführt, hat man immer den Mangel für den Leser, dass es fremde Assoziationen sind und nicht die eigenen.

Pat hat geschrieben:Ortematrix
Vielleicht meint Simon doch etwas Anderes als einfach eine Route. Ich habe meine 1000er Garderobe, die ich zum Spanischlernen verwende, auch in einer Matrix - also einer Tabelle - angeordnet.
Pat
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Beitrag von Pat »

Ich glaube, das ist nicht eindeutig, weder in die eine noch in die andere Richtung.

Es ist falsch: Fertig ausgedachte Geschichten bringen nichts für andere.

Es ist falsch: Fertig ausgedachte Geschichten für andere bringen sehr viel.
Danke, Klaus.

Deswegen habe ich es auch nicht allgemein formuliert. Es gibt einige, für die ein Bedarf nach derartigen Hilfen besteht.
Vielleicht meint Simon doch etwas Anderes als einfach eine Route. Ich habe meine 1000er Garderobe, die ich zum Spanischlernen verwende, auch in einer Matrix - also einer Tabelle - angeordnet.
Nochmals danke. So ähnlich.

(Ich meinte sicher nicht die "Standard Loci-Methode" :).)

Es ging mir darum: Wenn man viele Einzelelemente hat, die oft miteinander kombiniert werden, dann wäre es recht sinnlos, sie immer wieder neu zu Geschichten anzuordnen, bei denen dann wegen der Wiederholungen und Überschneidungen die Verbindungen irgendwann nicht mehr klar genug sind.
Einfacher ist es, jedem Einzelelement einen festen Ort in einem möglichst gleichförmigen Ortgefüge (Eben ähnlich einer Matrix) zuzuweisen und für die jeweilige Kombination:
- sich nur den jeweiligen Weg von Ort zu Ort einzuprägen (so wie auch jede gewählte Telefonnummer einen eineindeutigen Weg auf der Telefontastatur ergibt). Der Weg kann als Bild gesehen werden, wenn sich ein solches anbietet.
Die Wege können auch in mehreren Ebenen über der Matrix angeordnet werden: Auf Ebene 1 über den Orten der erste Weg, auf Ebene 2 abermals die Matrix, aber mit der nächsten Ortverbindung, ... Ein solcher "Turm über der Matrix" wäre vielleicht vorstellungstechnisch ein wenig anspruchsvoller, aber auch geordneter und würde sogar einen direkten Vergleich zwischen den Wegen auf verschiedenen Ebenen gewährleisten (Wenn es zum Beispiel darum geht, schnell aufzuzeigen, welche gleichen und unterschiedlichen Eigenschaften zwei oder mehrere Personen haben, vergleicht man die Wege,also die Eigenschaftszuordnungen, auf den zu den Personen gehörenden Ebenen.).
- ergänzend jedem Matrixort ein kleine Sinnbilder dessen beizuordnen, was auf die Matrix verweist (Wenn die Matrix aus Eigenschaften von Personen besteht, dann befinden sich an jedem Eigenschaftsort noch auch die Sinnbilder aller Personen, die diese Eigenschaft aufweisen.)

Mit einem reinen "Geschichte auf einen Ort" hat das nichts nichts zu tun.
Die Orte bleiben ja nicht isoliert, sondern bilden als Grundlage von Anfang an einen Zusammenhang, der die Gesamtcodierung ermöglicht.

Schönen Gruß, Klaus.

Simon
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

hm ich glaub das wäre mir zu kompliziert, mehrere Ebenen auseinander zu halten. Dann doch lieber ne neue Lociliste aufmachen, davon gibt's ja genug. Ich hab da glaube ich grad zwischen 40 und 50 von. eine davon hat genaugenommen über 100 Haken, die reicht oft für 30 Seiten oder mehr . Je nach Stoff.
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Pat
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Beitrag von Pat »

hm ich glaub das wäre mir zu kompliziert, mehrere Ebenen auseinander zu halten.
Das kommt darauf an, wie man es anfängt. Wenn sich die einzelnen Ebenen auch noch optisch abheben und eine feste Zuordnung des Weges zur Ebene erfolgt, dann würde dieses Vorgehen einen besseren Überblick gewährleisten als viele hundert Einzelorte, auf denen dieselben Bilder immer wieder auftauchen.

Ich denke aber, dass das eine Schwellenfrage ist: Bis zu einer bestimmten Zahl von Informationen und Kombinationen überwiegt die Bekanntheit, Eingeübtheit und anfangs leichtere Erstellung des üblichen Locisystems.

Ab diesem Punkt beginnt dann die große Zahl von ähnlichen oder gleichen Bilder für steigende Verwirrung zu sorgen, so dass Effizienz verloren geht.
Dann bietet sich die Ortsmatrix als bessere Alternative an.

Es hängt dann eben von der konkreten Gestaltung des Stoffes ab, was sinnvoller ist.

Wenn Du nach Deinem Gefühl sagst, dass Dir bei Deinem Stoff die Locimethode eher liegt, dann befindet er sich wohl noch unterhalb der Schwelle.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ich glaube eher das ein System mit Ebenen bei viel Stoff weniger effizient wird.
Also so wie ich dich verstanden habe, willst du ähnliche Informationen zu mehreren verschiedenen Themen auf je einer Ebene über einem Locipunkt ablegen. Es würde natürlich nur Sinn machen, wenn man zum Beispiel 5 oder mehr Ebenen hätte, weil bei drei oder vier Ebenen macht man sich einfach drei oder vier neue Listen und keine großen Gedanken.

Es gibt ja das SVO System, da mag das klappen, aber auch nur für eine begrenzte, überschaubare Anzahl von unterscheidbaren Informationseinheiten (100 Zahlen, 52 Karten, 64 Binärkombis etc).

Mein Stoff enthält sehr viele unterschiedliche Typen von Informationen, nicht nur Zahlen, sondern auch in der Regel einige hundert Fachwörter. Bei Pharmakologie müssen es über Tausend verschiedene Fachwörter und Wirkstoffnamen gewesen sein, und gerade die Wirkstoffnamen hatte ich vorher selten oder garnicht gehört.

Da ich ja das Locisystem mit über 20 Listen benutzt habe, konnte ich die 50 Viren ganz gut auseinanderhalten. Jeder hatte seinen Platz, recht gut unterscheidbar und schnell zugreifbar.

"Zu wenig Punkte" gibt es für mich nicht mehr. Ich habe über 1000 Haken und noch unbenutzte Routenideen. Und wenn ich mal mehr Stoff lernen will, fallen mir bestimmt noch mehr davon ein.
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Pat
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Beitrag von Pat »

Ich hab da glaube ich grad zwischen 40 und 50 von. eine davon hat genaugenommen über 100 Haken, die reicht oft für 30 Seiten oder mehr . Je nach Stoff.
Also nur 3 Orte für eine Seite. Dann scheint der Stoff ja zum Glück nicht so komplex zu sein. Natürlich kommst Du dann mit der Loci-Methode aus.

Ich glaube ich benutze zu viele reine Sinnbilder, weil die ganzen Symptome für die 50 Viren und jeweils mehrere Verlaufsformen bei verschiedenen Tieren sich stark überschneiden. Ich glaube ich hätte bei der eher "Story" gebundenen Arbeitsweise ein Riesenproblem, weil man ja zum Beispiel einen Husten an eine Lähmung hängt und beim Nächsten dann einen Husten an den Durchfall.
Mein Vorschlag mit der Ortsmatrix (die übrigens ein bißchen anders gedacht war), bezog sich auf Deine Aussage, die so klang, dass sich Du wegen der starken Überschneidung der Symptome und Verlaufsformen bei der üblichen, von Dir verwendeten Codierung Probleme hast.

Deswegen ja mein Vorschlag: Wenn man viele Einzelelemente hat, die sehr oft miteinander kombiniert werden, kann man genauso alle Einzelelemente (Symptome, Verlaufsformen) in einer Art Archiv speichern und sich keine weiteren Codierungsbilder mehr merken, sondern nur noch die Wege durch das Archiv. Damit man nicht plötzlich viele Wege durch das Archiv gleichzeitig nebeneinander hat, sollten die Wege eben, wie mehrere übereinanderliegende durchsichtige Folien, jeweils einzeln angeordnet sein. Natürlich kann man die Folien mit den Wegen auch nebeneinander legen oder aus jedem Weg ein Bild machen, dies wären dann alles eben Modifizierungen der Idee "Archiv und Wege".
Es gibt ja das SVO System, da mag das klappen, aber auch nur für eine begrenzte, überschaubare Anzahl von unterscheidbaren Informationseinheiten (100 Zahlen, 52 Karten, 64 Binärkombis etc).
Der Vergleich mit dem SVO-System (Subjekt-Prädikat-Objekt, also für jede Zahl, Binärkombination und Karte je drei Bilder) ist nicht ganz klar.
Da ich ja das Locisystem mit über 20 Listen benutzt habe, konnte ich die 50 Viren ganz gut auseinanderhalten. Jeder hatte seinen Platz, recht gut unterscheidbar und schnell zugreifbar.
Dann ist es ja gut, es hatte sich nur, siehe das Zitat oben, ein wenig anders angehört.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Hm also ich bin mir nicht genau sicher wieviele Haken ich genutzt habe. Die 500 Seiten beziehen sich auch zur Hälfte auf ein Skript in dem die Hälfte logisch oder bereits bekannt war. Ansonsten hatte ich pro Virus 10-40 Haken. Und da steckte in den meisten Haken auch mehr als ein bloßes Bild. Ich habe die Bilder in erster Linie eingesetzt um mich an ganze Passagen zu erinnern, und einen Teil der Information habe ich getilgt, weil sie mir nicht die Mühe wert erschien, auch das gibt es immer mal wieder.

Ich wehre mich dagegen den Stoff als trivial zu bezeichnen. Natürlich gibt es Situationen mit mehr Lernstoff, aber ich kann mir keine Situation unabhängig von Weltrekordversuchen vorstellen wo man mehr braucht und gleichzeitig wesentlich weniger Zeit hat. Denn hat man mehr Zeit, dann kann man sich ja beliebig neue Locilisten machen. Die liegen ja schließlich überall rum.
Auch bin ich noch nicht drüber hinweg, meine Listen mehrmals wiederholen zu müssen, wenn ich sie nach zwei Wochen noch wissen soll. Wer das nicht mehr braucht, hat es vielleicht mit Stapeln einfacher.

Hast du schon mal sagen wir 1000 Haken in Ebenen gestapelt? Mir scheint es zu verwechslungsträchtig egal wie ich es drehe und wende.

Es würde vielleicht Sinn machen wie bei dem berühmten SEM³ das man 2 Zahlenbilder kombiniert als Schlüssel zu einer weiteren Information.
Pat
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Beitrag von Pat »

Ich habe die Bilder in erster Linie eingesetzt um mich an ganze Passagen zu erinnern, und einen Teil der Information habe ich getilgt, weil sie mir nicht die Mühe wert erschien, auch das gibt es immer mal wieder.
Genau so sollte man es auch machen.

Ich wehre mich dagegen den Stoff als trivial zu bezeichnen.
"Trivial" wäre ja am unteren Ende der Skala. Mein Kommentar bezog sich darauf, daß der Stoff in Sachen Komplexität sich nicht am oberen Ende der Skala befindet. Es gibt ja auch noch eine Mitte :).

Mit Komplexität meine ich insbesondere innere Relationen des Stoffes, Verweisungen und Querbeziehungen, gewissermaßen eine Räumlichkeit, eine Zweidimensionalität des Stoffes. Dies sehe ich im Gegensatz zu eher linearem, listenartigem Stoff, der eher Gerade gleicht. Man kann ihn Stück für Stück abarbeiten, ohne sich weiter um die Struktur kümmern zu müssen.

Es ist ja wohl nicht ganz falsch zu sagen, daß sich der Stoff ungefähr in der Mitte zwischen beiden Polen befindet.
Er hat starke lineare Elemente (Aufzählung der Symptome etc...), besitzt aber, wegen der Notwendigkeit des Verständnisses für Einzelreaktionen und Gesamtabläufe, auch um einiges komplexere Elemente.

Du musst Dich also gar nicht wehren :)

Hast du schon mal sagen wir 1000 Haken in Ebenen gestapelt?
Zum Glück nicht :).
Es geht gar nicht um das Stapeln von Haken.
In dem von mir in in jenem Zusammenhang beschriebenen Fall einer speziellen Stoffkonfiguration, in dem die Ebenen und das Archiv relevant werden, gibt es auf den Ebenen keine Haken.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Für mich ist jeder Stoff linear, solange er zwischen zwei Buchdeckel passt.
Kreuzvernetzungen passieren automatisch. Ich hatte es noch nicht, dass man da länger nachdenken müsste für einen "random access", und wenn doch dann könnte man es optimieren indem man extra listen dafür anlegt oder die Listen gründlicher lernt.
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