Wie lernt ihr dieses Gedicht auswendig?

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Klaus Horsten
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Wie lernt ihr dieses Gedicht auswendig?

Beitrag von Klaus Horsten »

Mir geht es schon lange viel zu sehr um Zahlen ... (-> taedium)

Wie lernt ihr dieses Gedicht auswendig?

Es ist schwer ...

Es ist lang ...

DER ISTER (Friedrich Hölderlin)

Jetzt komme, Feuer!
Begierig sind wir,
Zu schauen den Tag,
Und wenn die Prüfung
Ist durch die Knie gegangen,
Mag einer spüren das Waldgeschrei.
Wir singen aber vom Indus her
Fernangekommen und
Vom Alpheus, lange haben
Das Schickliche wir gesucht,
Nicht ohne Schwingen mag
Zum Nächsten einer greifen
Geradezu
Und kommen auf die andere Seite.
Hier aber wollen wir bauen.
Denn Ströme machen urbar
Das Land. Wenn nämlich Kräuter wachsen
Und an denselben gehn
Im Sommer zu trinken die Tiere,
So gehn auch Menschen daran.

Man nennet aber diesen den Ister.
Schön wohnt er. Es brennet der Säulen Laub,
Und reget sich. Wild stehn
Sie aufgerichtet, untereinander; darob
Ein zweites Maß, springt vor
Von Felsen das Dach. So wundert
Mich nicht, dass er
Den Herkules zu Gaste geladen,
Fernglänzend, am Olympos drunten,
Da der, sich Schatten zu suchen
Vom heißen Isthmos kam,
Denn voll des Mutes waren
Daselbst sie, es bedarf aber, der Geister wegen,
Der Kühlung auch. Darum zog jener lieber
An die Wasserquellen hieher und gelben Ufer,
Hoch duftend oben, und schwarz
Vom Fichtenwald, wo in den Tiefen
Ein Jäger gern lustwandelt
Mittags, und Wachstum hörbar ist
An harzigen Bäumen des Isters,

Der scheinet aber fast
Rückwärts zu gehen und
Ich mein, er müsse kommen
Von Osten.
Vieles wäre
Zu sagen davon. Und warum hängt er
An den Bergen gerad? Der andre,
Der Rhein, ist seitwärts
Hinweggegangen. Umsonst nicht gehn
Im Trocknen die Ströme. Aber wie? Ein Zeichen braucht es,
Nichts anderes, schlecht und recht, damit es Sonn
Und Mond trag im Gemüt, untrennbar,
Und fortgeh, Tag und Nacht auch, und
Die Himmlischen warm sich fühlen aneinander.
Darum sind jene auch
Die Freude des Höchsten. Denn wie käm er
Herunter? Und wie Hertha grün,
Sind sie die Kinder des Himmels. Aber allzugedultig
Scheint der mir, nicht
Freier, und fast zu spotten. Nämlich wenn

Angehen soll der Tag
In der Jugend, wo er zu wachsen
Anfängt, es treibet ein anderer da
Hoch schon die Pracht, und Füllen gleich
In den Zaum knirscht er, und weithin hören
Das Treiben die Lüfte,
Ist der zufrieden;
Es brauchet aber Stiche der Fels
Und Furchen die Erd,
Unwirtbar wär es, ohne Weile;
Was aber jener tuet, der Strom,
Weiß niemand.
Helmuth Alexander
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Beitrag von Helmuth Alexander »

Ich habe in meinem „Gedächtnispalast“ in paar Gedichte abgelegt, die aber alle kürzer sind (u.a. von Goethe „Orphische Urworte“). Hier die Methode, nach der ich bisher vorgegangen bin:

Gedichte und Zitate habe ich in einem Haus/einer Gegend abgelegt, die mir passend erschien. Das Gedicht „Orphischen Urworte“ von Goethe z.B. ist bei mir in einem mir bekannten Haus im Treppenaufgang verankert. Dort steht eine Leiter und diese steht auf einem Stück „Wiese“. „Wiese“ hilft mir den Anfang des Gedichtes zu erinnern: „Wie an dem Tag der Dir der Welt verliehen...“. Das Gedicht habe ich vor ca. 12 Monaten gelernt. Inzwischen brauche ich nur noch an die Stelle im Treppenaufgang zu denken und der Rest fällt mir so ein.

Im gleichen Treppenaufgang habe ich noch ein Zitat, eine Textstelle aus einem Buch und zwei Gedichte verankert. Weitere Gedichte und Zitate sind im Garten und im ersten Stock des Hauses verankert.....

Schritt 1:
Ich würde das Gedicht in Abschnitte unterteilen:
Abschnitt 1: Jetzt komme....
Abschnitt 2: Und wenn....
Abschnitt 3: Wir singen....
...

Schritt 2:
Dann würde ich mir für das jeweils erste Wort im Abschnitt ein Bild/ ein Ersatzwort/ einen Gegenstand suchen. Gleichsam als Stützstelle für den jeweiligen Satzanfang:
Abschnitt 1: „Jetzt komme....“ Ersatzwort: Netz (hilft mir, mich an „Jetzt“ zu erinnern)
Abschnitt 2: „Und wenn....“ Ersatzwort: Hund (hilft mir, mich an „und“ zu erinnern)
Abschnitt 3: „Wir singen....“ Ersatzwort: Wirr (jemand, der ganz schön verwirrt/wirr aussieht und mir hilft, mich an „Wir“ zu erinnern)
...

Schritt 3:
Die Ersatzwörter/Bilder würde ich dann der Reihe nach gemäß der Loci-Methode ablegen, ausgehend von der „Hauptverankerungsstelle“. Bei den „Orphischen Urworten“ habe ich jemanden auf die Leiter gestellt, der hat mich an den zweiten Abschnitt erinnerte. Die Leiter führte in ein erdachtes Zimmer, in dem ich die anderen Stützstellen abgelegt hatte.
Wie gesagt, es reicht mir jetzt, mich an die Wiese unter der Leiter zu erinnern. Die anderen Stützstellen habe ich bereits wieder vergessen.

Schritt 4:
Dann würde ich das Gedicht jeden Tag laut sprechen um herauszufinden, was ich mir noch nicht richtig merken konnte und wo ich deshalb noch weitere Stützstellen brauche. Die weiteren Wörter/Stützstellen würde ich dann gerade so wie es passt aneinander heften oder ablegen. Im schlimmsten Fall müsste ich für jedes Wort ein oder mehrere Bilder oder Ersatzworte finden :?

Wenn ich Gedichte, Sprüche oder Zitate lerne, mische ich mnemotechnisches Lernen mit dem herkömmlichen Lernen. Bei einem für mich schwierigen Gedicht wie in dem vorigen Beispiel bräuchte ich anfänglich viele Bilder und viele Stützstellen. Viele Stützstellen sind am Anfang etwas platzverschwenderisch. Aber wenn man das Gedicht mal kann, braucht man nur noch das Bild für den Anfang, der Rest geht dann völlig ohne Mnemotechnik :wink:

Gruß

Helmuth
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Herzlichen Dank für die Antwort!

Du wendest die gleiche Methode an, die Dominic O'Brien in seinem Buch "Perfect Memory" darstellt.

Gedicht auswendig lernen:
- Nimm die Routenmethode
- Suche eine Route im Freien, denn die ist oft besser geeignet für Gedichte, die im Freien spielen
- Suche eine Verwandtschaft von Gedichtinhalt und Route, also eine Route, die zum Gedicht passt
- bilde ebensoviele Routenpunkte wie Verse (Zeilen oder Sinneinheiten) das Gedicht hat (z.B. 4 zeiliges Gedicht -> 4 Routenpunkte)
- bilde mindestens 2 Schlüsselwörter pro Routenpunkt:
* eines für das erste Wort
* eines für das Zeilenthema
- Vergiss nicht, für den Gedichttitel einen Routenpunkt vorzumerken

Besondere Schwierigkeiten:
* Viele Zeilen machen viele Routenpunkte notwendig
* Es ist oftmals nicht einfach, ein Schlüsselbild für das erste Wort zu finden

Mnemotechnische Aufgabe:
* Lerne 100 Gedichte auswendig - denn Mnemotechnik beginnt erst bei einer gewissen Masse und nicht bei einem Einkaufszettel
* Erst bei 100 Gedichten sicherst du die Methode und lernst die Schwierigkeiten gut und genau kennen
ruonitb
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Beitrag von ruonitb »

Hallo!

Ich habe schon früh begonnen, Texte zu lernen...allerdings ohne bestimmte Mnemotechnik (zumindest glaube ich nicht, dass es eine ist).
Mit Texten/Gedichten hatte ich nie große Probleme (kann z.B: Kants kleine Schrift "Was ist Aufklärung" auswendig).

Wie auch immer...ich bin eher ein auditiver Typ, insofern bringt es mir viel, das Gedicht immer wieder zu hören. Also selber laut vorlesen, vorlesen lassen, aufnehmen und anhören.

Bei Gedichten ist es meiner Meinung nach wichtig, es richtig vorzutragen - zum Lernen.
Einfach mit dem Zettel in der Hand hinstellen und mit dem Vorttrag beginnen...möglichst enthusiastisch und wilden Gestikulierungen...und man wird schnell merken, dass man den Zettel immer weniger benötigt.
Der Vortrag sollte voll mit Emotionen sein - so wie sie eben das Gedicht vermitteln soll.

Wie schon erwähnt ist es immer besonders wichtig, dass man zumindest die ersten paar Wörter von jedem Absatz kann...da passieren eigentlich die meisten "Hänger"; danach läuft es im Normalfall immer schön flüssig.

Sich Gedichte überhaupt bildlich vorzustellen ist in den meisten Fällen auch nicht so schwer.


Ich weiß nicht, inwiefern der Beitrag jetzt hilfreich war...aber ich würde das Gedicht mit diesen "Mitteln" lernen. :)
Schlaf kann verheerend sein…kurz nach dem Aufwachen bin ich meist immer noch trunken von diesem todesähnlichen Zustand und bilde mir doch tatsächlich einen Moment lang ein, dass das alles doch gar nicht so schlimm sei.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Wer das kann, Gedichte mnemonisch auswendig lernen, der kann - außer den Zahlen, die zur Genüge (fast zum Überdruss) eigens abgehandelt werden - alles, sich jeden Lernstoff mnemonisch aneignen. Das ist der Grund, weshalb die Alten so viel Wert auf das Auswendiglernen von Gedichten gelegt haben.
Pat
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Beitrag von Pat »

Ich halte die These, daß das Einprägen von Gedichten ein tragfähiges Modell für das Lernen jedes Lernstoffes ist, für falsch.

Ein Gedicht ist nur äußerlich, ich muß keine interne Struktur, keinen internen logischen Aufbau behalten, um es wiederzugeben. In dieser Hinsicht ist es mnemotechnisch sehr anspruchslos und war deswegen ja auch lange Zeit eine Gedächtnissportdisziplin.

Bei komplexem Lernstoff muß ich ja nicht nur die Worte wiedergeben können, sondern auch die Sinnverbindungen zwischen den einzelnen Elementen des Stoffes angeben und mit ihnen arbeiten können. Dies ist bereits ab einem auch nur geringem Komplexitätsgrad der Materie etwas exponentiell anderes als das Behalten eines Gedichtes.
PeterH
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Beitrag von PeterH »

Etwas zu memorieren, das mehr Inhalt besitzt als zufällige Zahlenkolonnen, fordert immer auch die mehr oder weniger genaue Kenntnis dieses Inhalts - wenn ich mir für Klausuren z.B. geschichtliche Fakten jedweder Art einpräge, überlege ich mir vorher stets, was mit jedem Faktum zusammenhängt, ich versuche also, das gedankliche Umfeld zu "durchdringen". Das sture Auswendiglernen (praktisch Wort für Wort) fordert so etwas gewiss nicht; wenn man so an das Lernen von Gedichten geht, ist es tatsächlich nicht als "tragfähiges Modell für das Lernen jedes Lernstoffes" (im Folgenden "Modell" :wink: ) anzusehen. Wenn man aber zu jedem Vers noch den Sinn memoriert, schon eher, weil man sich dann mit dem Gedicht beim Memorieren zumindest minimal auseinandersetzen muss. Ist es aber so, dass man versucht, das Gedicht als Ganzes zu erfassen und seine Überlegungen zu Inhalt, textimmanenten Beziehungen und vielleicht auch Emotionen in das Memorieren mit einzubeziehen, denke ich schon, dass das Gedicht-Lernen als Modell funktionieren kann. Es kommt nur darauf an, um einen wie intensiven Grad der Auseinandersetzung man sich bemüht.
Bei komplexem Lernstoff muß ich ja nicht nur die Worte wiedergeben können, sondern auch die Sinnverbindungen zwischen den einzelnen Elementen des Stoffes angeben und mit ihnen arbeiten können.
Genau :) Gedichte sind dennoch geeignet, weil sie (zwar nicht immer, aber häufig) gedanklich auch nicht vollkommen banal sind :wink:
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Pat hat geschrieben:das Einprägen von Gedichten ein tragfähiges Modell für das Lernen jedes Lernstoffes
Schön gesagt. Ja, das meine ich.
Pat hat geschrieben: Ein Gedicht ist nur äußerlich ... kein interner logischen Aufbau ...
In meinen Augen erfasst die Mnemotechnik nur das Äußerliche. Darum heißt es "auswendig" lernen. Aus diesem Grund lehnte historisch Hegel die Mnemotechnik ab.

Dein Einwand greift für mich deshalb nicht.

Wenn man das, was Du sagst, in Deinem Fach, der Juristik, weiter denkt, dann ist weniger das Behalten etwa mittels Schlüsselwort- und Locimethode wichtig, sondern das Beherrschen der Juristischen Rhetorik. Argumentum contra argumentum, darum geht es in jedem Rechtsstreit. Wer hier das alte Repertoire an Argumentationsformen beherrscht, ist sicherlich im Vorteil, mehr als derjenige, der die Definitionen und Gesetze auswendig! her zu sagen weiß. Dann gilt es aber, sich mehr mit Argumentationstheorie zu beschäftigen [im empfehle Stephen Toulmin] als mit Mnemotechnik.
Kevin
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Beitrag von Kevin »

Sowohl für ein Gedicht als auch für jeden beliebigen Lernstoff muß die abstrakte Information zunächst in Bilder transformiert werden. Insofern eignet sich das Auswendiglernen von Gedichten als Übung für die Transformation. Diese stellt die Basis der Mnemotechnik dar, an welche weitere Schritte angeknüpft werden können. Letztlich wird damit aber nur ein Teilbereich des Lernvorgangs, die Reproduktion, abgedeckt. Erreicht der Lernstoff eine nur sehr oberflächliche Verständnisebene, so wird das Ergebnis stets unbefriedigend sein, weil die auswendig gelernte Information nicht angewendet werden kann. Dies ist der Grund, weshalb die Mnemotechnik auf Fächer, die primär auf das Verständnis von Zusammenhängen beruhen, so schwer anwendbar ist.
Pat
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Registriert: Mo 04. Apr 2005, 14:36

Beitrag von Pat »

Ich denke nicht, daß "auswendig" etwas mit dem Äußeren zu tun hat.

Deswegen finde ich Deine Argumentation etwas formalistisch.

Wir erinnern uns ja, wenn wir keine Mnemotechnik anwenden, nicht an die Worte selbst, sondern an die Sinnstruktur, die wir verinnerlichen.

Mnemotechnik kann natürlich mehr, als die bloßen Worte wiederzugeben.

Sie kann vielmehr jede Information, auch die tieferliegende, in Bilder umgesetzt wiedergeben.

Mit "Verständnisebene" ist ja gerade gemeint, daß man ein inneres (wenn auch nur in einer Art Linien und logischen Verweisungen [Ich hoffe ihr wißt, was ich meine, es ist recht schwer erklärbar, aber jedem geläufig.]) Bild hat, dessen Hülle nur die Wörter waren.

Eine Abbildung der Hülle kann hier nicht genügen.

Eine zusätzliche Abbildung der Sinnstruktur ist nötig, um den Oberflächenschlüsselwörtern eine Verbindung zum (nun auch im hier verwendeten Modell) "tieferen" Sinn geben.

Genau das macht aber eine mnemotechnische Abbildung komplexer Themenbereiche logistisch (nicht logisch) schwierig. Es ist eine weitverzweigte Ordnungsaufgabe.

Es dürfte ab einem gewissen Komplexitätsgrad auch nötig sein, die eigene mnemotechnische Ortumgebung kugelförmig in alle Richtungen auszuweiten.

In der Ebene kommt man nämlich bald zu dem Problem, daß man sinnhaft benachbarte Bilder nicht mehr adäquat nahe genug darstellen kann.

Man muß also die weitverzweigte interne Struktur möglichst so abbilden, wie sie sich im dreidimensionalen Synapsennetz des Gehirns darstellt. Nur dann sollte man die mnemotechnische Abbildung als geeignet und gelungen empfinden.

Daß dies großer Übung bedarf, keineswegs trivial, aber auch nicht unmöglich ist, sollte sich aus diesem Denkmodell heraus ergeben.
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ostfriese
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Beitrag von ostfriese »

Nehmt ihr das nicht alles ein bisschen zu ernst?

Wozu sollte man ein sperriges Hölderlin-Gedicht lernen?

Mir reicht es, wenn ich gelegentlich Zitatfetzen einstreuen kann, die anderen das Grinsen ins Gesicht treiben.

Denn was wären wir z.B. ohne ...
... "Trulleberg"
... "Saugblaser Heinzelmann"
... "kreuzweise verspannte Federmuffen"
... "Frau Bertha Panislowski aus Massachusetts"
... "Landsitz North Cothelstone Hall von Lord & Lady Hesketh-Fortescue"?

Erkennen wir die Größe von Sprachkreationen nicht gerade daran, dass sie sich uns von selbst einprägen?

"Mein Name ist Loose, ich kaufe hier ein."
"An Bord reicht eine Tagesration, sie ... zirkuliert."
"Auf dem Campingplatz in Bozen liegen die Waschräume separat (liegt mein Schwippschwager parat)."
"Und im Herbst eröffnet meine Tochter mit dem Papst eine Herren-Boutique in Wuppertal."
"Holleri du dödl di, diri diri dudl dö."
"Ich muss die Nase meiner Ollen an jeder Grenze neu verzollen."

"Das war eine Idee zu viel."

"Hildegard, bitte sagen Sie jetzt nichts!" :wink:
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