Anwendung der Mnemotechnik

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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ISO
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Anwendung der Mnemotechnik

Beitrag von ISO »

Hey....

...ich beschäftige mich erst seit kurzer Zeit mit diem Thema Mnemotechnik und wollte hier mal ein von mir ausgwähltes Beispiel zeigen, um ein feedback dafür zu bekommen, was ich verbessern muss bzw. was vielleicht sogar falsch ist. Meine Motivation für das Thema entspringt aus der Tatsache, das ich in 2 Monaten Abi schreiben werde (LK's Englisch,Biologie Bayern...letzter G9 ^^) Ich habe mir aus reinen Versuchszwecken gestern also ein Stark Buch (Abitur-Training Biologie) genommen und mir zu einem kleinen Teil der Inhaltsangabe eine kleine Geschichte überlegt. Ich werde hier nur den Anfang der Geschichte "erzählen" und damit nur einen kleinen Teil der Inhaltsangabe wiedergeben.
Hier nun also die Geschichte:

Andy sitzt in seiner Gefängniszelle und hält in der rechten Hand das Natura-Biologie Buch...in der anderen Hand hat er ein Glas Wasser auf dessen Grund ein paar winzige Algen zu sehen sind..in dem Wasser spiegelt sich sein Amulette ein Erbstück der Mutter. Andy geht nun hinüber zu seinem Tisch und holt seine verchromten Münzen aus der Tasche um sie zu polieren....anschließend steckt er sie wieder ein und trägt sie mit sich herum. Er schaut in den Spiegel und sieht seinen hageren Körperbau und erkennt seine schwachen Gene. Er beschließt etwas für seinen Muskelaufbau zutun und macht ein paar Liegestütz...dabei fallen ihm seine verchromten Münzen aus der Tasche...er sammelt sie wieder ein und überprüft ihren Bestand...in dem Moment verharrt er in einer gewissen Stellung...er ist durstig und öffnet sich eine Dose MezzoMix und anschließen eine Dose Mais für den Hunger. Er sieht aus seiner Gefängniszelle und sieht einen Eber der durch die Gänge läuft als er an ihm vorbeirast beschmeißt er ihn mit seinen verchromten Münzen und tauft ihn Theodor....am späten Nachmittag geht Andy in die Werkstatt und trifft dort Gregor Gysi der gerade ein paar Mandeln vernascht.....usw usw....



Hier nun die original Inhaltsangabe aus dem Starkbuch:

1 Zellbiologische Grundlagen der Vererbung
1.1 Chromosomen als Träger der genetischen Erbinormation
1.2 Aufbau der Chromosomen
2. Mitose
3. Meiose
4. Erbgänge aus der Sicht der Chromosomentheorie der Vererbung
4.1 Gregor Mendel und sein Werk


Ich habe die Wörter die mich erinnern sollen fett makiert, damit man einigermaßen nachvollziehn kann, welches meine Aufhänger sind. Das ist mein erster Versuch diese Technik praktisch anzuwenden....die Geschichte erscheint mir persönlich jetzt etwas zu lang, zumindest im Verhältnis zu dem gelernten Stoff :)

Was kann ich hier optimieren und verbessern??

Bin sehr Neugierig auf eure Kommentare, wie immer sie auch sein mögen...


Gruß
venividivici
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Beitrag von venividivici »

Hallo ISO,

durch deine Herangehensweise machst du dir in der Tat mehr Arbeit als nötig ;)

Zwar ist es schon gut 'artverwandte' Wörter wie Mandel für Mendel zu benutzen um auf die Lösung zu kommen, jedoch fällt (mir) es auf Dauer schwer. Da wirst du mit einfachem Auswendiglernen schneller vorankommen. Du solltest die Lösung nur 'kodieren', wenn es sich um einen sehr schwer zu lernenden Stoff handelt da du sonst bei großer Stoffmenge beim 'umwandeln in die Lösung' schnell durcheinander kommst. (eigene Erfahrung)

Wenn du schon in zwei Monaten Abi schreibst wirst du wohl nicht mehr genügend Zeit haben dich gut genug in die Mnemotechnik einzuarbeiten. Für mich gibt es eigentlich nur die eine effektive, für mich ideale Technik: Loci-Technik! http://andreasklostermann.de/lerntechnik/locitechnik/

Am besten du schiebst die Lernmethode nach dieser Technik ein wenig auf, ich nutze sie auch erst seit geraumer Zeit im Studium und mein Abi ist trotzdem nicht schlecht ausgefallen.

Wichtiger ist es jetzt dir einen strengen, aber realistischen Lernplan zu machen und sich auch daran zu halten! Letzteres ist leichter gesagt als getan, du musst versuchen deinen inneren Schweinehund zu überwinden! Also immer am Vortag Freizeit und Lernzeit einplanen!

Viel Erfolg beim Abi!
nickname1
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Beitrag von nickname1 »

Hi,

ich stimme da @venividivici zu. Für diese wenigen Punkte ist die Geschichte
doch schon recht aufwendig.

Aber es stellt sich auch die Frage, ob du mit dieser Technik klar kommst.
Ich würde Dir auf jeden Fall raten noch für weitere Themen zwei
andere Geschichten zu erfinden, um sagen zu können, dass das nichts
für dich ist und der Aufwand zu hoch für´s lernen ist.
Nur streiche diese Lerntechnik nicht koplett aus deinem Gedächtnis,
denn es kann gut möglich sein, dass Dir diese Technik bei sehr
schwierigen Themenpunkten helfen kann. Nicht jede Lern-Technik ist
für alle Themen geeignet.

Hier heisst es ausprobieren und Kenntnisse sammeln.

Viel Glück für dein Abi!!

gruß nickname
ISO
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Beitrag von ISO »

Danke für eure Antworten!

Da ich nun desöfteren gelesen habe, das eine gewisse Einarbeitungszeit für z.B. die Loci-Methode notwendig ist, um sie effizient einsetzen zu können, bin ich etwas verunsichert, ob es überhaupt sinnvoll ist mit dem Gedanken zu spielen den kompletten Abiturstoff z.B. für meinen Biologie-LK nach der Loci-Methode zu erlernen. Es sind noch ca. 8 Wochen Zeit bis zur Abiturprüfung und meine Motivation das ganze System zu erlernen ist hoch,aber ich möchte trotz allem der Sache realistisch gegenüberstehn um am Ende nicht feststellen zu müssen das nix funktioniert hat.

Mittlerweile habe ich mir einige Routen erarbeitet und versuche jetzt die ersten Prüfungsrelevanten Häppchen im Fach Biologie damit einzuprägen. Bis jetzt kann ich noch nicht viel sagen wie gut oder schlecht mir das gelingt.

Feedback would be nice :)



Gruß
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Für so wenig Stoff sollte schon ein wenig experimentieren mit der Locitechnik ausreichen.

Um die Effektivität zu erleben, such dir eine Liste von Begriffen aus deinem Abiturstoff heraus. Das kann eine Liste von Stichworten sein, eine wichtige Tabelle, Teilnehmob du er einer komplizierten biochemischen Reaktionskette oder was auch immer. Hauptsache so um die 20 Begriffe.

Dann versuche diese Liste aufzusagen. Wenn du dabei nicht kläglich scheiterst such dir eine andere Liste, denn du brauchst erstmal etwas schweres.

Lege die Begriffe nach der Locitechnik in deiner Wohnung ab. Lass dir Zeit, wiederhole die Liste zwei mal... Und dann versuche die Liste aufzusagen.

Auch wenn es vielleicht nicht superleicht geht, am Anfang: Schwerer wird es nicht. Aber du solltest merken wie sicher dieser Stoff plötzlich sitzt, und dass du diesen Effekt durch normales Lesen nicht erreichen würdest.

Wenn du nicht komplett drauf vertraust, dann arbeite den Stoff mit der Locitechnik durch bis etwa drei oder vier Wochen vor der Klausur. Dann hättest du immernoch genügend Zeit "konventionell" zu lernen, obwohl du natürlich auch bei der Locitechnik den Stoff lesen und vor allem verstehen musst.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
ISO
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Beitrag von ISO »

DocTiger hat geschrieben:Für so wenig Stoff sollte schon ein wenig experimentieren mit der Locitechnik ausreichen.

Um die Effektivität zu erleben, such dir eine Liste von Begriffen aus deinem Abiturstoff heraus. Das kann eine Liste von Stichworten sein, eine wichtige Tabelle, Teilnehmob du er einer komplizierten biochemischen Reaktionskette oder was auch immer. Hauptsache so um die 20 Begriffe.

Dann versuche diese Liste aufzusagen. Wenn du dabei nicht kläglich scheiterst such dir eine andere Liste, denn du brauchst erstmal etwas schweres.

Lege die Begriffe nach der Locitechnik in deiner Wohnung ab. Lass dir Zeit, wiederhole die Liste zwei mal... Und dann versuche die Liste aufzusagen.

Auch wenn es vielleicht nicht superleicht geht, am Anfang: Schwerer wird es nicht. Aber du solltest merken wie sicher dieser Stoff plötzlich sitzt, und dass du diesen Effekt durch normales Lesen nicht erreichen würdest.

Wenn du nicht komplett drauf vertraust, dann arbeite den Stoff mit der Locitechnik durch bis etwa drei oder vier Wochen vor der Klausur. Dann hättest du immernoch genügend Zeit "konventionell" zu lernen, obwohl du natürlich auch bei der Locitechnik den Stoff lesen und vor allem verstehen musst.
ja,ich dachte mir auch das ich so gut merke, ob ich damit klar komm oder nicht. Ich bin gerade dabei das Stark Buch Abitur-Training Biologie 2 (LK Verhaltensbiologie,Evolution) bissl durchzublättern....wenn ich mir teilweise den Stoff anschau....z.B. Angriffspunkte und neurophysiologische Wirkung von Opiaten im Organismus und die dazugehörigen Texte....kann ich mir atm noch nicht ausmalen, wie ich das anhand der Loci-Methode lernen soll bzw ich brauch doch dann enorm viele Routen...vom ganzen Abistoff (nur in Bio) mal ganz zu schweigen...aber ich werd ja sehn ob mir Stichpunkte allein ausreichen um ein komplexes Thema wieder abrufen zu können bzw wieviel Stichpunkte ich jeweils benötigen werde...
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Wenn dir Stichpunkte nicht reichen hast du eh verloren.... Außerdem sind Stichpunkte ja gerade dadurch definiert, dass der Rest als Füllwerk automatisch wiederkommt.

Du kannst jedes Fachwort zu einem Bild machen, dann kannst du auch die Geschichte mit den Opiaten gut lernen.

Und natürlich gibt es auch Mittel und Wege, sehr viele Routenpunkte zu finden.
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ISO
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Beitrag von ISO »

Hey,

ich wollte hier ein Bsp erstellen wie ich in Zukunft vorhabe, mir einzelne Themengebiete im Fach Biologie einzuprägen. Als erstes nehme ich mir die Zusammenfassung eines jeweiligen Kapitels (ich habe eine entsprechende Zusammenfasssung s.u. aufgelistet) und zerlege sie ein weiteres mal in Stichpunkte. Danach erstell ich anhand der Loci-Methode eine Geschichte.


Kapitel: Verhalten bei dir und Mensch

- Unter dem Begriff Verhalten werden alle beobachtbaren Lebensäußerungen agierender und reagierender Art von Tieren und Menschen zusammengefasst
- Reflexe sind schnelle und gleichförmig ablaufende , angeborene Reaktionen, die nicht dem Willen unterworfen sind. Sie können jederzeit und mehrfach nacheinander ausgelöst werden.
- Die meisten Reflexe sind Schlüsselreaktionen
- Einem Reflex liegt eine einfache neuronal Verschaltung zugrunde, der Reflexbogen.
- Instinkthandlungen sind gleichförmig ablaufende Verhaltensweisen, die jedoch nur dann von einem Reiz ausgelöst werden können, wenn eine innere Handlungsbereitschaft dafür vorliegt.
- Der eine Instinkthandlung auslösende Reiz wird Schlüsselreiz (Signalreiz) genannt oder Auslöser, wenn er von einem anderen Lebewesen ausgeht und der Kommunikation dient.
- Zur Analyse der auslösenden Reizkombination /Reizmuster) werden Attrappen eingesetzt.
- Der neurosensorische Mechanismus, der ein bestimmtes Reizmuster identifizieren kann und die Reaktion auslöst, wird als angeborener Auslösemechanismus (AAM) bezeichnet.
- Eine typische Instinkthandlung setzt sich aus Appetenzverhalten, Taxis und Endhandlung zusammen
- Die Intensität einer Instinkthandlung wird von zwei Größen bestimmt; von der Stärke des Reizes und der Handlungsbereitschaft
- In einer Konfliktsituation sind die Schlüsselreize und Motivationen für zwei Instinkthandlungen vorhanden. Durch gegenseitige Hemmung führt die stärkere Verhaltenstendenz zu einer Reaktion und unterdrückt die schwächere Verhaltenstendenz
- Verhalten, das aus einer festen Abfolge von Instinkthandlungen besteht, nennt man Handlungskette
- Angeborenes Verhalten kann durch Beobachtung unter natürlichen Bedingungen, Kreuzungsexperimente, Isolationsversuche, Kulturnevergleich oder Attrappenversuche nachgewiesen werden
- Verhaltensweisen, die trotz spezifischem Erfahrungsentzug (Kaspar – Hauser – Versuche) auftreten, sind angeboren.
- Menschen besitzen einen AAM für die Schlüsselreize des Kindchenschemas sowie des Frau – Mann - Schemas


...ich habe mir nun diese Zusammenfassung in folgende Stichpunkte unterteilt:

1. Verhalten -> beobachtbare Lebensäußerungen, agierende/reagierender Art, Tier/Mensch
2. Reflexe <-> Schutzreaktionen: schnell, gleichförmig ,angeboren, kein Wille, mehrfach auslösbar, Reflexbogen -> neuronale Verschaltung
3. Instinkthandlungen (Appetenzverhalten ,Taxis, Endhandlung) -> Schlüsselreiz, Auslöser, Handlungsbereitschaft,
4. Analyse-> Reizmuster, Attrappen
5. angeborener Auslösemechanismus (AAM) -> neurosensorische Mechanismus, Reizmuster, Reaktion
6. Konfliktsituation: Schlüsselreize/Motivation,2 Instinkthandlungen
7. Handlungskette -> Verhalten, feste Abfolge von Instinkthandlungen
8. ang. Verhalten -> Beobachtung natürl Bedingungen, Kreuzungsexpermiment,Isolationsversuche,Kulturenvergleich,Attrappenversuche
9. Kasper – Hauser – Versuch -> Tiere isolier, Erfahrungsentzug
10. AAM - >Schlüsselreize/Kindchenschema, Frau – Mann – Schema


....diese Stichpunkte möchte ich jetzt an meinen Routenpunkten (100er Route) fixieren und mir das ganze anhand einer Geschichte einprägen.

Nun meine Frage, ist das vom Schema her richtig und wo kann ich noch was optimieren ?


...feedback plz.......
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