Kurzzeitgedächtnis mit Visualisierung
Kurzzeitgedächtnis mit Visualisierung
Hallo,
der Mensch hat bekanntlich eine Kurzzeitgedächtnisspanne von
7(+/-2) Einheiten. Ich frage mich, ob das nur auf auditive Informationen
wie zum Beispiel beim Vorlesen von Ziffern zutrifft oder auch für solche,
die geistig visualisiert werden?
Kann man sich mit Übung zum Beispiel eine Zahl mit mehr als 10
Stellen klar vorstellen?
der Mensch hat bekanntlich eine Kurzzeitgedächtnisspanne von
7(+/-2) Einheiten. Ich frage mich, ob das nur auf auditive Informationen
wie zum Beispiel beim Vorlesen von Ziffern zutrifft oder auch für solche,
die geistig visualisiert werden?
Kann man sich mit Übung zum Beispiel eine Zahl mit mehr als 10
Stellen klar vorstellen?
- TheRetarded
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- Registriert: Di 16. Mär 2010, 14:55
Es gibt kein Kurzzeitgedächtnis in der Form wie es immer wieder nachgeplappert wird.
Die Aussage 7+/- 2 ist völlig nutzlos. Wenn du dich anstrengst kannst du mit Vorstellungskraft erheblich mehr "Einheiten" (was auch immer eine Einheit wirklich bedeuten mag...) behalten als 9, und wenn du dich nicht anstrengst und ungeschickt visualisierst kommst du nichtmal auf 5.....
Die Aussage 7+/- 2 ist völlig nutzlos. Wenn du dich anstrengst kannst du mit Vorstellungskraft erheblich mehr "Einheiten" (was auch immer eine Einheit wirklich bedeuten mag...) behalten als 9, und wenn du dich nicht anstrengst und ungeschickt visualisierst kommst du nichtmal auf 5.....
Wie heißt es dann? Arbeitsgedächtnis?!DocTiger hat geschrieben:Es gibt kein Kurzzeitgedächtnis in der Form wie es immer wieder nachgeplappert wird.
Nutzlos würde ich nicht sagen. Die Millersche Zahl ist wohl eher eine Durchschnittszahl, wie viele Informationseinheiten („Chunks“) ein "Durchschnittsmensch" im Kurzzeitgedächtnis (ich will hier mal nicht unterscheiden zwischen (Ultra-)Kurzzeitgedächtnis, Arbeitsgedächtnis) präsent halten kann, ohne Anwendung von Techniken.DocTiger hat geschrieben:Die Aussage 7+/- 2 ist völlig nutzlos.
Zitat http://de.wikipedia.org/wiki/Millersche_Zahl
Hier wird also von Gegenständen gesprochen. Gegenstände werden visualisiert und somit beträgt die Kurzzeitgedächtnisspanne beim Visualisieren die 7+/- 2.„Schon John Locke entdeckte vor über dreihundert Jahren das sogenannte „seven phenomenon“, als er das Auffassungsvermögen eines Erwachsenen untersuchte. Er stellte fest, dass Testpersonen, die eine größere Anzahl von Gegenständen einen kurzen Augenblick lang sehen, bei bis zu sieben Objekten eine Trefferquote von fast hundert Prozent haben. Bei mehr als sieben Gegenständen kommt es zu einem schlagartigen Abfall der Quote. Wir sind so in der Lage, nach nur einmaligem kurzen Sehen bis zu sieben Chunks kurze Zeit später zu wiederholen, aber nur äußerst selten mehr.
Die durchschnittliche Kapazität beträgt 6-7 Chunks. Ein Kurzzeitgedächtnis von 8 Chunks wäre bereits weit überdurchschnittlich. 9 Chunks kommen außerordentlich selten vor und liegen eindeutig im Genie-Bereich bei einem IQ von über 150.“
Miller verwendete in seiner berühmten Studie: “The Magical Number Seven, Plus or Minus Two: Some Limits on Our Capacity for Processing Information” Dezimalzahlen. Diese wurden bestimmt nicht visualisiert bzw. unbewusst visualisiert, da mit Einsatz von (Mnemo-)Technik nicht NUR diese 7+/- 2 erinnert werden.
Fazit: Mit oder ohne Visualisierung beträgt die Kurzzeitgedächtnisspanne 7+/- 2 Chunks, ohne Anwendung von irgendwelchen Abspeicher-/ Erinnerungstechniken.
Mach doch einfach den Selbstversuch, Julian. Dann weißt du wie sich die Millersche Zahl unter den verschiedenen Gegebenheiten verändert.
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
Ich kenne nur „memoFOTO“ (http://www.memofoto.de/Test.htm) und die Dual N-Back-Programme - sind jedoch nicht speziell für das Überprüfen der Millerschen Zahl konzipiert.
Man kann damit testen, ob man über das wissenschaftlich nicht existierende fotografische Gedächtnis verfügt. Hier sieht’s du, ob du die 7+/- 2 Chunks in einer selbst eingestellten Abspeicherzeit schaffst.
Ich habe früher damit Mnemotechniken (insb. Zahlen) trainiert, als ich von Memocamp, XLTrainer etc. noch nichts wusste. Soll man aber gerade bei diesen Programmen unterlassen, sonst wird das Arbeitsgedächtnis eben nicht trainiert (sofern das überhaupt geht).
Man kann damit testen, ob man über das wissenschaftlich nicht existierende fotografische Gedächtnis verfügt. Hier sieht’s du, ob du die 7+/- 2 Chunks in einer selbst eingestellten Abspeicherzeit schaffst.
Ich habe früher damit Mnemotechniken (insb. Zahlen) trainiert, als ich von Memocamp, XLTrainer etc. noch nichts wusste. Soll man aber gerade bei diesen Programmen unterlassen, sonst wird das Arbeitsgedächtnis eben nicht trainiert (sofern das überhaupt geht).

„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
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- Mindman
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- Registriert: Mo 01. Mai 2006, 14:40
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Noch anzufügen: Das, was Mnemotechniken ja auch machen, besonders bei Zahlen, ist das Zusammenklumpen von kleinen Informationen zu größeren. Z. B. durch das Majorsystem, welches zwei Zahlen zu einem Bild verbindet. Aus zwei Chunks wird also einer. Das nur zur Vervollständigung.Andi70012 hat geschrieben: Fazit: Mit oder ohne Visualisierung beträgt die Kurzzeitgedächtnisspanne 7+/- 2 Chunks, ohne Anwendung von irgendwelchen Abspeicher-/ Erinnerungstechniken.
Haben wir eine Gedächtnisförderung?
Und wenn ja - warum nicht?
Und wenn ja - warum nicht?