Hallo linus,
das Lernen mit Mnemotechniken hat u.U, den Vorteil, dass man sich das Gelernte besser = langfristiger merken kann, auch erst mal Infos merken, die man noch nicht ganz versteht (Konstanten in den Naturwissenschaften, Vokabeln, Fachbegriffe, Reihenfolgen etc.) und das Gelernte mit Hilfe der verwendeten Routen und Schlüsselwörter sicherer wieder abrufen kann.
Wenn Du damit beim normalen Lernen keine Probleme hast, brauchst Du ja keine Mnemotechniken anzuwenden.
Die sind mMn vor allem für solche Inhalte hilfreich, die man nicht durch Logik/ Vorwissen verstehen oder abrufen kann bzw. Inhalte, die einem immer wieder entfallen oder die man durcheinander bringt.
Die Techniken anhand von wichtigem Stoff zu üben, setzt aber zu sehr unter Druck.
Dafür gibt es 2 Möglichkeiten:
Üben im Internet, z.B. bei
Memocamp - da kann man erst mal kostenlos anfangen; um die Techniken einzuüben, reicht das auf jeden Fall - oder aber anhand von unwichtigem Allgemeinwissen (also Wissen, das Du nicht akut benötigst) zu üben.
Das kann die Liste der deutschen Kaiser sein, der Bundespräsidenten, mathematische Konstanten, die Länder Europas oder der Erde nach Einwohnerzahlen oder Fläche sortiert (später mit den dazugehörigen Zahlen) oder kurze Zusammenhänge z.B. aus Wikipedia. Oder die täglichen Nachrichten, Sportergebnisse usw.
Wenn Du ohne Techniken gut zurecht kommst und konstant gut lernen kannst, brauchst Du die Techniken ja gar nicht auszuprobieren.
Wenn Du aber die Techniken lernen möchtest, würde ich mir einen Lehrplan (Inhalte) erstellen, der Dich nicht unter Druck setzt, und die Techniken erst für wichtige Inhalte einsetzen, wenn Du sie schon gut beherrscht.
Nimm Dir eine Route, lege die Punkte fest und visualisiere sie mehrfach am Tag.
Wenn das gut klappt, belege sie zunächst mit festgelegten Infos, also z.B. einer feststehenden Liste.
Wenn das gut klappt, übe parallel Schlüsselwörter zu erstellen und lese eine kleinen Text, suche nach Infos, die Du behalten willst, wandele diese in Schlüsselwörter um und belege die Route damit.
Oder lerne Deine tägliche Einkaufs- oder To-Do-Liste auswendig.
Merke Dir Sachen, denen Du unterwegs begegnest, mittels Schlüsselwörtern (Freund anrufen, den Du getroffen hast, Titel des Buches, das Du im Laden gesehen hast, Info, die Du zu Hause mal nachschlagen willst etc.).
Lerne dann parallel das Mastersystem auswendig (Zahlen 0-9) und wende auch das erst mal bei Unwichtigem an (Einkaufslisten, Telefonnummern, die Du eingespeichert hast, Uhrzeiten für Termine, die Du aber parallel aufgeschrieben hast usw.). Bastele immer mal wieder an einer 100er Liste (Zahlen 00-100 als Bilder).
Wenn Du so weit bist, hast Du Deine Route, die Schlüsselwortmethode und das Mastersystem beherrschst, kannst Du auch anfangen, kurze wichtige Infos so zu merken, also erst mal Begriffe oder Zahlen, mit denen Du auf herkömmlichem Weg Schwierigkeiten hast.
Parallel kannst Du anfangen, auf Zeit zu üben, entweder systematisch zu Hause/ im Netz oder bei Gelegenheit wieder unterwegs, bei Zeitungsartikeln, bei Einkaufslisten usw. Ich finde die Schlüsselwortmethode hilfreich, wenn mir unterwegs jemand etwas sagt, während ich mit anderem beschäftigt bin, also z.B. was ich noch machen, nicht vergessen oder abends/ am nächsten Tag erledigen soll.
Meist bin ich so mit der aktuellen Aufgabe beschäftigt, dass ich dies schnell vergesse und erst wieder erinnere, wenn derjenige mich darauf wieder anspricht; mit der Schlüsselwortmethode (Aufgabe verbunden mit dem Ort, an dem sie erledigt werden soll oder der Uhrzeit) behalte ich diese Sachen deutlich besser.
LG
Frederica