Sprechen Lernen ?

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Thor Kaufman
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Beitrag von Thor Kaufman »

Ich wundere mich, Mephisto, deine Beiträge hatten sonst immer durch Inhalt geglänzt und nicht durch Spam, hat dich da etwa der Teufel geritten? ;)

Aber zum Thema: Wie lerne ich denn nun am besten Sprachen und am besten am wenigsten aufwendig? Das Dekodieren usw klingt ja alles ganz nett, aber dafür müsste man sich ja motivieren. ;)
Wie sieht's aus mit Hörbüchern/Hörlektionen öä? Wie sind da die Effekte und worauf wirken die sich zB positiv aus?

Wie lernt man am ehesten lesen/hören oder schreiben/sprechen? Wo fängt man am besten an, wie schafft man sich eine gute Grundlage?
Ist es einfacher "artverwandte" Sprachen zu lernen, die vom Wortschatz bzw Ursprung her ähnlich sind oder evtl sogar Grammatik?

Ich habe in einer "Gehirn und Geist" Ausgabe gelesen, dass es angeblich sogar ein "Fremdsprachen-Sprachenzentrum" im Gehirn geben soll, ist das richtig?
Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Thor Kaufman hat geschrieben: Aber zum Thema: Wie lerne ich denn nun am besten Sprachen und am besten am wenigsten aufwendig?
Schau Dir mal Superlearning an, und/oder Assimil (www.assimil.de).
Und entspann Dich dabei.

Viel Freude.

Gruß
----->Lesefaul
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Thor Kaufman
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Beitrag von Thor Kaufman »

Lesefaul hat geschrieben: Schau Dir mal Superlearning an, und/oder Assimil (www.assimil.de).
Und entspann Dich dabei.

Viel Freude.

Gruß
----->Lesefaul
Hi Lesefaul, vielen Dank, ich schau's mir mal an.
Superlearning ist doch eine relativ alte Geschichte, oder? Hab' da mal vor einer ganzen Weile was zu gelesen, irgendwas mit Suggestopädie noch dabei, glaube ich, na, mal sehen.
Assimil sieht schonmal sehr fein aus, wenn auch ziemlich teuer (mal Ebay befragen :roll: ),berieseln lassen mit Tönen, während man irgendwas Anderes machen kann, klingt wunderbar, erinnert mich ein bisschen an die Birkenbihlsache. ;)
Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hi,

diese Kurse bekommt man sehr günstig auch per Fernleihe. ;-)

Auch die Superlearning-Kurse.

Stimmt, Superlearning ist schon recht alt, aber ist das schlimm, wenn es funktioniert? Versuche es einfach mal. Macht richtig Spaß.

Gruß
---->Lesefaul
Martin
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Beitrag von Martin »

Hallo,

Thor Kaufman schrieb:
"Assimil sieht schonmal sehr fein aus, wenn auch ziemlich teuer (mal Ebay befragen),berieseln lassen mit Tönen, während man irgendwas Anderes machen kann, klingt wunderbar, erinnert mich ein bisschen an die Birkenbihlsache."

Also die Geschichte mit der "Berieselung", bei Birkenbihl z.B. als passives Hören deklariert, ist natürlich, wie in meinem Beitrag oben beschrieben, nur ein Teil des Procederes. Das gilt sinngemäß auch für Assimil; beide Methoden ähneln sich sicher auch zu einem gewissen Prozentsatz.
Aber: Das aktive Hören (konzentriertes Zuhören) ist nicht minder wichtig bzw. erst die Basis für die nachfolgende "Berieselung", bei Assimil wie auch bei Birkenbihl.

Es grüßt, Martin.
Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hi,

bei dem aktiven zuhören lese ich im Buch auch noch mit.

Dadurch habe ich ein klein bisschen besseres Hörverständnis bekommen.

Gibt Lieder oder Gespräche, da bekomme ich Wörter nicht ganz mit, weil zu schnell gesprochen wurde oder ich unkonzentriert war.

Aber mit dem Aktiven zuhören plus mitlesen bleibt einiges hängen.

Ich bin jedenfalls von der Assimil/Birkenbihl/Superlearning-Methode begeistert.
Allerdings hatte ich Probleme einfach mal loszulassen, da ich ja auch Englisch in der Schule gelernt hatte, zwar schlecht, da ich nicht richtig sprechen kann, aber Grundlagen sind da.

Naja, ich denke, in einem Jahr habe ich meine ganzen Kurse durch und suche mir eine neue Sprache, die ich damit dan lernen werde.
Wird vermutlich Spanisch sein. Da sieht bzw. erlebt man dann tatsächlich die Ergebnisse.

Eine Arbeitskollegin hatte per Superlearning Italienisch gelernt. Sie sagt, das sie diese Sprache besser spricht, als Englisch. Naja, ich kenne sie und wenn ich so Englisch sprechen könnte wäre alles bestens. ;-)

Denkt an die Fernleihe und spart Geld. Somit könnt Ihr ohne große Kosten das erstmal austesten.

Schönen Sonntag noch.

Gruß
----->Lesefaul
Martin
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Beitrag von Martin »

Hallo,

damit es keine Verwechslungen zwischen Assimil- und Birkenbihl- Methode gibt, will ich kurz auch auf das Assimil- Verfahren eingehen (Birkenbihl siehe oben):
Grundsätzlich unterscheidet Assimil zwischen einer sog. passiven und aktiven Phase. Alternativ verwendet werden ebenso die Begriffe 1. Welle bzw. 2. Welle.
Die passive Phase (1. Welle) besteht aus dem Zuhören der Lektionsdialoge/texte, deren Lesen/Mitlesen in der Fremdsprache, dem „Studieren“ der deutschen Übersetzung und dem Training der Aussprache des Gehörten/Gelesenen. Eine klare Abfolge der genannten Punkte ist zwar vorgegeben, jedoch ist es meiner Ansicht nach vor dem eigentlichen Hören des Fremdsprachentextes sinnvoll, zunächst die deutsche Übersetzung zu lesen, um überhaupt eine Vorstellung von der behandelten „Materie“ zu bekommen. Zuerst gilt es den Lektionstext anzuhören und mit der angegebenen Lautschrift zu "vergleichen", dann selbst laut mitzusprechen und gemäß Assimil zwischen den einzelnen Sätzen die zugehörige deutsche Übersetzung zu lesen (siehe hierzu meine Meinung weiter oben). Die Auseinandersetzung mit wenigen, meist grammatikalischen Anmerkungen zu einzelnen Lektionssätzen wird sodann nahegelegt, um schließlich durch das wiederholte laute Lesen der Sätze, den kompletten Kapiteltext annähernd auswendig rezitieren zu können. Daneben findet sich quasi als Abschluss jeder Lektion eine Absolvierung von Hörverständnis- und Lückentext-Übungen, die selbstverständlich im Zusammenhang mit dem eigentlichen Lektionsdialog/text stehen. Der Lernende soll also innerhalb der passiven Phase lediglich das Hör- und Leseverständnis trainieren und nicht etwa selbstständig eigene Sätze sprechend bzw. schreibend bilden! Die einzige „aktive“ Ausnahme in dieser 1. Welle ist, wenn man so will, das Üben der Aussprache; aber eben nur im vorgegebenen Lektionstextrahmen und nicht „frei von der Leber weg“.
Ab der 50. Lektion (insgesamt 113 Lektionen im Anfängerkurs „...ohne Mühe“) kommt dann die aktive Phase hinzu, bei der wiederum mit der ersten Lektion beginnend, die deutsche Übersetzung in die Zielsprache zu transformieren ist: Der fremdsprachliche Text wird abgedeckt und die deutschen Sätze versucht man nun in die Zielsprache zu übersetzen (mündlich und/oder schriftlich). Erst bei fehlerfreier Übersetzung soll die nächste Lektion aktiv bearbeitet werden, wobei natürlich parallel die passive Phase mit den entsprechend „höherstelligen“ Lektionen weitergeht.

Das aktive Zuhören unterscheidet sich bei Assimil im Vergleich zu Birkenbihl folglich durch ein paralleles Mitlesen des fremdsprachlichen Textes, der in normalem Sprechtempo vorgetragen wird, während bei Birkenbihl hier, bei langsamer fremdsprachlicher Sprechgeschwindigkeit, ausschließlich die sog. dekodierte deutsche Übersetzung mitgelesen wird.
Beide Methoden mahnen den Lernenden zu einem behutsamen Vorgehen: Erst die nächste Lektion bearbeiten, wenn die aktuelle wirklich „verdaut“ ist! Eine Prämisse, die leider sehr schwer fällt, aber bei Einhaltung, wie schon von Lesefaul beschrieben, durchaus erfolgversprechend ist.
Was nun eher oder mehr zu empfehlen ist, wenn die Wahl zwischen diesen beiden Verfahren zu treffen ist, kann ich kaum sagen:
Für mich ist die Birkenbihl- Methode sehr gut und hilfreich, obgleich hier in den Einsteiger- oder Fortgeschrittenenkursen lediglich zwei Sprecher (eine Frau und ein Mann) die z.T. langen Dialoge vortragen. Hier wären wenigstens vier Sprecher der Abwechslung halber wünschenswert, die man bei Assimil findet, wo allerdings wiederum die Lektionstexte recht kurz ausfallen. Man hat sich gerade in ein Assimil- Lektionsszenario hineinversetzt, dann ist das Ganze auch schon wieder vorbei. Wie überall mischen sich auch hier jeweils Vor- und Nachteile; am besten wirklich einmal unverbindlich in einer Bibliothek oder per Fernleihe ausborgen, ausprobieren und entscheiden, ob es Spaß macht oder eben nicht! Ich persönlich verwende fürs Französischlernen beide Kurse, bearbeite aber das Assimilmaterial nach der Birkenbihlmethodik.

@Lesefaul
Vielleicht kannst Du die Superlearning- Methode noch vorstellen? Danke bereits vorab! ;-)

Es grüßt, Martin.
Mephisto
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Beitrag von Mephisto »

Thor Kaufmann hat geschrieben:
Ich wundere mich, Mephisto, deine Beiträge hatten sonst immer durch Inhalt geglänzt und nicht durch Spam, hat dich da etwa der Teufel geritten?

Zunächst vielen Dank für das Lob.
Nun, welche Aussage verwundert Dich an meinem letzten Beitrag so sehr, daß Du Roß und Reiter verwechselst? (Auch Teufel :twisted: wissen nicht alles. Laß´ mich lernen! :) ).

Thor Kaufmann hat gefragt:
Aber zum Thema: Wie lerne ich denn nun am besten Sprachen und am besten am wenigsten aufwendig?
Ha! Du willst einen Vorabdruck meines Buchs? Ich hab´ es doch noch gar nicht geschrieben! Wahrscheinlich wirst Du ohnedies enttäuscht sein. Es gibt nämlich nicht "den" goldenen Weg für jede Erfahrung und jede Begabung und jedes Ziel. Doch gibt es sehr, sehr viele Abkürzungen - sonst bräuchte ich es ja gar nicht zu schreiben.

Einen Tip vorab: Get yourself a lover who is a native speaker. :P
Das motiviert. Mein Wort darauf!

Thor Kaufmann fragt:
Wie sieht's aus mit Hörbüchern/Hörlektionen öä? Wie sind da die Effekte und worauf wirken die sich zB positiv aus?

Das kommt darauf an. Der übliche Lehrbuchtext "Tim has a cat. The cat is grey. Ann has a cat. The cat is black. Sue has a cat,..." wird für mich auch vertont nicht genießbarer. (Allenfalls Alf, alias Gordon Shumway wird da der Mund wässrig).

Das richtige Material hängt von vielen Faktoren ab. Bei richtiger Auswahl ist das sicher ein Königsweg. Ja. das wirkt sich dann positiv aus.

Thor Kaufmann fragt:
Wie lernt man am ehesten lesen/hören oder schreiben/sprechen? Wo fängt man am besten an, wie schafft man sich eine gute Grundlage?
Siehe Buch!

Thor Kaufmann fragt:
Ist es einfacher "artverwandte" Sprachen zu lernen, die vom Wortschatz bzw Ursprung her ähnlich sind oder evtl sogar Grammatik?
Entschieden: Ja!
Nach der fünften oder sechsten Sprache wird es aber in jedem Fall sehr viel leichter.

Thor Kaufmann fragt:
Ich habe in einer "Gehirn und Geist" Ausgabe gelesen, dass es angeblich sogar ein "Fremdsprachen-Sprachenzentrum" im Gehirn geben soll, ist das richtig?
Ich gehe davon aus, für Teilbereiche. Jedenfalls kann man "verbale" Aktivitäten (unabhängig vom Sprechen) im NMR sehr gut sehen. Spracherwerb ist aber eine sehr komplexe Angelegenheit, die insgesamt sicher verteilt und nicht nur in einem eng begrenzten Zentrum ablaufen dürfte.

Auf die polyglotten Denker!

Mephisto, :wink:

P.S.: Gut adaptierbar sind die Texte mit reduziertem Wortschatz. Erstaunlich, was man mit vergleichsweise weingen Wörtern an spannender Literatur lesen kann. Sehr ordentlich aufbereitet fand ich. Gibt es für etliche Sprachen von 600 - 2400 Wörtern.
Assimil hat etliche gute Witze, zumindestens die früheren Ausgaben hatten viele Fehler. Hatte Sie dennoch für 5 Sprachen genutzt (Alltagsphrasen neben den Witzen, die wahre Wortschatzexplosionen bewirken, jedenfalls bei Kindsköpfen wir mir :oops: )
Mephisto
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Beitrag von Mephisto »

MixMasterMad hat geschrieben:
Annyong ha shimnikka zusammen,

sehr anregende diskussion :D
Das Thema ist ernst genug, da dürfen wir wenigstens lustig sein.


MixMasterMad hat geschrieben:
deine statements hören sich alle so "fundiert" (pädagoge?) an , aber wenn ich's richtig verstanden habe liege ich nicht unbedingt so falsch mit meiner erkenntnis, dass die eichenbihlmehtode nicht wirklich sooo funktioniert wie sie propagiert wird bzw. immer nur lediglich eine seite (kindheit blabla usw.) betrachtet wird....
Das verdient eine richtige Antwort! :D Bloß habe ich gerade so gar keine Zeit. :( Soviel schon heute: Was die Fichtenbihl-Methode betrifft, hast Du recht. Doch, um das Bild nicht schief an die Wand zu hängen, soll das für und wider abgewogen werden.


MixMasterMad hat gefragt:
ist das ernst gemeint, dass du ein buch zum thema schreibst? wenn ja, wann wo wie was?
Yes Sir, absolutely serious. Details will follow.
Wir leben alle nicht m Vakuum und Du hast mich mit darin bestätigt, mein Uralt-Projekt endlich in Angriff zu nehmen. Du kriegst ein Exemplar mit teuflischer Widmung von Mephisto persönlich.

Bye-bye for today,

Mephissto, :D
gimgim
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Beitrag von gimgim »

MixMasterMad hat geschrieben:persönlich habe ich die birkenbihlmethode bei z.b. franzsösich angewandt (eine sprache von der ich 0% wissen habe) und muss ehrlich sagen, dass die ergebnisse für mich nicht sehr zufriedenstellend waren.
vielleicht bin ich auch nur zu ungeduldgi?
Wenn die Ergebnisse zufriedenstellend waren (trotz deiner Skepsis), wieso findest du dann die Idee absurd? Ich gehe davon aus, dass Du wirklich zu ungeduldig bist (Der Grund dafür könnte Faulheit sein, das hast du aber oben bereits ausgeschlossen).
MixMasterMad hat geschrieben:warum gibt es so viele ausländer wie z.b. türkische mitbewohner in meinem umfeld die selbst nach manchmal 7 jahren aufenthalt in deutschland noch immer nicht über die basics hinausgekommen sind?
maybe i'm wrong?
Ich bin zwar kein Türke, weiß aber dass sich die Ausländer die meiste Zeit ausschließlich in ihrem Kulturkreis verbringen. Dies erschwert das Erlernen einer neuen Sprache ungemein schwer. Ich kenne aus meinem Umfeld einige Beispiele für Ausländer, die weit über die Basics hinausgekommen sind, was sie dank ihren deutschen bzw. deutschsprechenden Kollegen können.
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Myelin-Maennchen
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Beitrag von Myelin-Maennchen »

Hallo,

eigentlich hatte ich geschrieben, dass ich "nicht" zufrieden war...

Weiterhin spreche ich 4 Fremdsprachen fast flüssig, wobei diese ohne Birkenbihlmethode mit "waschechtem Pauken" gelernt wurden (um hier auch nochmal Faulheit auszuschließen - ich glaube in diese Forum tummeln sich überwiegend höchst motivierte und lernwillige Menschen!?)

Also sind sog. "Mini-Ausland-Aufenthalte" und "2 Stunden Passivhören" wie Birkenbihl es propagiert - effektiver als im Fremden Land zu leben, arbeiten, TV zu schauen, Einkaufen zu gehen, Zeitung zu lesen, etc. wenn man sich dort im eigenen Kulturkreis aufhält!? Vielleicht hier nochmal die Aussage überdenken...

Was im Detail wolltest Du mir eigentlich mit deinem Statement mitteilen?
Die Essenz hab ich nicht wirklich durchschaut...

Gruß

mTThs
gimgim
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Beitrag von gimgim »

MixMasterMad hat geschrieben:Hallo,

eigentlich hatte ich geschrieben, dass ich "nicht" zufrieden war...

Weiterhin spreche ich 4 Fremdsprachen fast flüssig, wobei diese ohne Birkenbihlmethode mit "waschechtem Pauken" gelernt wurden (um hier auch nochmal Faulheit auszuschließen - ich glaube in diese Forum tummeln sich überwiegend höchst motivierte und lernwillige Menschen!?)

Also sind sog. "Mini-Ausland-Aufenthalte" und "2 Stunden Passivhören" wie Birkenbihl es propagiert - effektiver als im Fremden Land zu leben, arbeiten, TV zu schauen, Einkaufen zu gehen, Zeitung zu lesen, etc. wenn man sich dort im eigenen Kulturkreis aufhält!? Vielleicht hier nochmal die Aussage überdenken...

Was im Detail wolltest Du mir eigentlich mit deinem Statement mitteilen?
Die Essenz hab ich nicht wirklich durchschaut...

Gruß

mTThs
Ich habe nicht versucht dich anzugreifen. Die Birkenbihl-Methode habe ich nicht gelobt. Ich glaube nicht im Geringsten, dass sie effektiver ist als der Aufenthalt dort im eigenen Land. Sowas zu behaupten wäre absurd. Ehrlich gesagt verstehe ich deine aggressive Antwort auch nicht. Ich wollte eher auf deine Frage mit den Türken eingehen.
Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Ich glaube nicht im Geringsten, dass sie effektiver ist als der Aufenthalt dort im eigenen Land. Sowas zu behaupten wäre absurd.
Also, was das angeht, diese Methode nutzt nur das, was nicht jeder sich leisten kann, und das gut.

Also, es kann sich nunmal nicht jeder einen England oder USA Aufenthalt leisten, da kann man englisch-sprachige Audio oder Video CD/DVDs nebenher laufen lassen. Was man dabei allerdings lernt, ist meiner Meinung nach "nur" ein Gefühl der Sprache, die Betonung. Manchmal schnappt man auch ein paar Wörter auf.

Und darum geht es nur, es ist keine Wundermethode. Es kommt auf das ganze an. Sicher kann man mit Vokabel-pauken auch eine Sprache lernen, das hatte ich auch früher, in und kurz nach meiner Schulzeit gemacht.
(Bei uns ging es leider nicht so sehr um Unterhaltung in Englsich, sondern nur vorlesen in englisch und Vokabeln. Praxis = Null, deswegen habe ich mich damit beschäftigt.)
Ich kenne einige Vokabeln, kann sie aber nicht richtig anwenden, denn anfangs wurde nur Vokabel für Vokabel gelernt. Heute kommt immerhin noch ein Beispielsatz. Aber das finde ich auch nicht so Sinnvoll, aber schonmal um einiges Besser, gebe ich zu.

Was ich mit Assimil, Superlearning oder auch mit der Birkenbihl-Methode gelernt hatte, sitzt zum großen Teil heute noch.
Eine Kollegin hatte nur mit Superlearning Italienisch gelernt und sie spricht es absolut fließend, wir haben auch Italiener bei uns und da merkt man keinen Unterschied, wenn sie sich mit ihnen unterhält. Schon beeindruckend.
Anderseits haben wir auch einen, der mit der "normalen" Paukmethode Englisch und Italienisch gelernt hat. Das kommt kaum flüssig, ausser es hat diese Situationen schon mehrmals erlebt. Also Übung gehabt.

Letztendlich wird jeder für sich entscheiden, mit welcher Methode er/sie lernt. Gibt ja genug davon. ;-)

Schönen Sonntag noch.

Gruß
--->Lesefaul
Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Mephisto hat geschrieben:Natürlich ist das Vokabellernen das Schreckgespenst aller Schüler (mich früher voll mit eingeschlossen) und das anheimelnde, "großherzige" Verbot, das verhaßte zu tun, wird natürlich begeistert aufgenommen. Davon könnte der Mann, der den Eskimos Kühlschränke verkauft, noch was lernen.

Darüber hinaus ist der Appell, "wie die Kinder" zu lernen, durch die rosa Brille der Erinnerung an die ach so sorglose Jugendzeit sowie durch unsere sittliche Erziehung ("Werdet wie die Kinder", "Laßt die Kinderlein zu mir kommen", etc.) ausgesprochen positiv belegt.

Jetzt überlegen wir mal gemeinsam: Der durchschnittliche Aufsatz eines 19-jährigen Abiturienten (Haupt-, Sonderschüler und Ungelernte klammern wir bei dieser Betrachtung großzügig aus) ist weder ein Lesevergnügen noch auch nur ansatzweise fehlerfrei. Ach ja, und das ist das Ergebnis mehrerer Stunden und nicht etwa frisch und frei von der Leber weggesprochen.
Die haben aber 19 Jahre gelernt "wie die Kinder". Da haben Mütter, Väter und Tanten abertausende Male helfend und korrigierend eingegriffen (Das heißt nicht Atat sonder Vater, v-a-t-e-r, nein: VATER, ....). Dann haben sich noch ein paar Jahre (soweit man 13 "ein paar" nennen kann) die Lehrer sprachbildend eingeklinkt, die Fernsehwerbung nicht zu vergessen, und, und,... Anreize, Lernen, Training, Korrekturen, Wiederholungen noch und nöcher!
"Lernen wie die Kinder" satt und im Überfluß.
Ob ein elektrisches Gerät aus Korea oder aus Deutschland stammt, erkennt man oft nur am Schildchen, nicht an den Bedienungsanleitungen, die gleichermaßen unverständlich sind. Die Klage der Rektoren, daß viele Diplomarbeiten nicht verständlich sind, bezieht sich übrigens nicht auf die unermeßlich schwierige Technik sondern auf das unverständliche Kauderwelsch, in dem sie verfaßt sind: Das Produkt aus "Lernen wie die Kinder" in der eigenen Muttersprache plus 14 Semestern Studium oben d´rauf. (Und wir sprechen hier nicht von irgendwelchen "Unterprivilegierten" sondern eher von der Elite, von der sich manche das Bezahlen ihrer Rente erwarten. Ha-ha-ha! )
Wie lautete doch die Verheißung? "Ihr müßt nur lernen wie die Kinder"...

So weit, so schlecht. Und jetzt glaubt noch jemand im Ernst, daß Ihr ohne dieses gigantische Netzwerk und den bescheidenen Zeitrahmen von 19 Jahren (von den bekannten Zeitfenstern, die in der Kindheit den Spracherwerb dramatisch begünstigen und erleichtern mal ganz abgesehen) nur noch lernen müßt wie die Kinder, um in Null, Komma, Nichts fließend und richtig zu sprechen?

Für solche Weisheiten und "Projekte" werdet Ihr von Mephisto auf der Stelle zu Oberteufeln in der siebenten Hölle ernannt.

Das war hart, ich weiß, doch einer mußte diese "Heilige Kuh" einmal schlachten.
Zum versöhnlichen Abschluß etwas aufbauendes, romantisches vom "Schmusefürsten" der deutschen Klassik:

>> Zu Seraphine >> von Heinrich Heine

Die Liebesgluten, die so lodernd flammten,
wo gehn sie hin, wenn unser Herz verglommen?
Sie gehn dahin, woher sie einst gekommen,
Zur Hölle, wo sie braten, die Verdammten.
Es erstaunt mich, wie zungenfertig vernichtende Kritik sein kann. :D
Mephisto hat geschrieben:
Lesefaul hat geschrieben:Statt, "wie ein Kind zu lernen" kann man auch sagen: Lass mal den Verstand beiseite. Der blockiert hin
und wieder.


Antwort: Ein klares "Njet". Allerdings gibt es neben dem analytisch-logischen Verstand auch einen sprachlichen, was übrigens in den sog. Intelligenztests seit langem berücksichtigt wird.
Du hast freilich recht, wenn Du meinst, daß diese sehr unterschiedlich funktionieren. (Und doch, es ist der gleiche Kopf. Ich habe nämlich beides gemacht. Physikalische Chemie und theoretische Physik "gegen" Philosophie und Dolmetscherinstitut. Es ist nicht so, daß ich beim Wechsel der Institute irgendeinen Teil meines HIrns abgeben hätte können.)
Ganz genau, und diese zwei Verstandsarten beruhen beide auf der einen Logik oder der Fähigkeit, Systemhaftigkeit zu erkennen, Dinge isomorph abzubilden, wenn man so will.
Mephisto hat geschrieben:Ha! Du willst einen Vorabdruck meines Buchs? Ich hab´ es doch noch gar nicht geschrieben! Wahrscheinlich wirst Du ohnedies enttäuscht sein. Es gibt nämlich nicht "den" goldenen Weg für jede Erfahrung und jede Begabung und jedes Ziel. Doch gibt es sehr, sehr viele Abkürzungen - sonst bräuchte ich es ja gar nicht zu schreiben.
Wie heißt denn das Buch oder wie soll denn das Buch heißen? Ist es schon erschienen?
Mephisto hat geschrieben:Einen Tip vorab: Get yourself a lover who is a native speaker.
Das motiviert. Mein Wort darauf!
:D
gimgim hat geschrieben:Ich bin zwar kein Türke, weiß aber dass sich die Ausländer die meiste Zeit ausschließlich in ihrem Kulturkreis verbringen. Dies erschwert das Erlernen einer neuen Sprache ungemein schwer. Ich kenne aus meinem Umfeld einige Beispiele für Ausländer, die weit über die Basics hinausgekommen sind, was sie dank ihren deutschen bzw. deutschsprechenden Kollegen können.
Ein Verwandter von mir konnte, als er von vielen Jahren hier nach Deutschland kam, kein Wort Deutsch und hat auch die die erste Zeit seines Jura-Studiums kein Wort verstanden. Dadurch, dass er sich - natürlich - stets in einem deutschen Kulturkreis aufhielt, beherschte er nach einiger Zeit das Deutsche aber praktisch perfekt und hat sein Studium in acht Semestern bei einer Durchschnittsstudienzeit von damals 12 Semestern für Jura in Heidelberg abgeschlossen. Außerdem hat er noch während des Studiums angefangen zu promovieren...
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