Hallo!
Wenn ich eine Fremdsprache in kurzer Zeit lernen wollte, dann würde ich folgendermaßen vorgehen.
Ich würde keine Vokabeln lernen!
Ich würde keine Grammatik lernen!
Ich würde einfache Sätze lernen, in denen die neue Vokabel und nur die eine neue Vokabel vorkommt. Da sie im Kontext vorkommt, analysiere und analogisiere ich mir die grammatischen Regeln selber.
Ich gebe zuerst Beispiele, da wird das Gemeinte in einfacher Weise klar.
Böses Beispiel:
Im Vokabelheft steht
...
les gorges - die Schluchten
nager - schwimmen
le kayak - Kajak
...
Kritik:
die Schluchten - was soll ich mit den Schluchten? Wo kommen die vor? Ich würde das Wort Schluchten nie verwenden.
schwimmen - indem ich nager auf den Infinitiv reduziert habe, habe ich die Flexionsform wegreduziert. Das heißt, ich muss sie woanders gesondert lernen - und dann syllogistisch auf die Ursprungsform wieder ableiten.
das Kajak - mit diesem Wort kann ich höchstens hinzeigen und sagen "kayak". Sehr beschränkt. Was mache ich mit einem Kajak? Fahren - also dieses Sinngebilde sollte ich wenigstens ausdrücken können.
Gutes Beispiel:
Vous connaissez les gorges du Verdon? -- Kennen Sie die Schluchten des Verdon?
Kritik: Hier weiß ich, wenn ich einmal in Frankreich unterwegs bin, dann kann es sein, dass ich auf ein Schuld stoße "Schluchten von X". Macht also Sinn, das passiv zu beherrschen.
Je ne nage pas très bien. -- Ich schwimme nicht sehr gut.
Kritik: Hier habe ich schon die Grammatik. Ich habe eine Grundlage, selbständig grammatikalisch zu anaylisieren, und selber zu Erkenntnissen über die Grammatik zu kommen.
Je fais du kayak. -- Ich fahre Kajak.
Kritik: Nun weiß ich endlich, wie man Kajak fahren sagt. Darauf wäre ich nie gekommen, dass ich sagen muss "Ich mache vom Kajak".
Ich glaube, es macht anfangs viel Sinn, einfache Sätze zu lernen. Diese verhelfen mir dazu, zu sprechen, das passende Wort-Umfeld mitzulernen und die Grammatik beispielhaft zu lernen.
Demgegnüber macht das Isolieren von Wörtern zu Vokabeln und das Absondern der Grammatik weniger Sinn.
Zu Grammatik: analytische Kompetenz fördern statt Regeln und Tabellen pauken.
Ich werde nun zum Essen gerufen!
Viele Grüße,
Klaus
Quelle der Beispiele: http://www.dgsl.de/new/downloads/83Vokabelnneu.doc
Fremdsprachen: Einfache-Sätze-Lernen = Vokabeln + Grammatik
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Hallo Klaus,
recht interessant Dein Posting.
Mittlerweile halte ich es beim Fremdsprachen lernen, wie man es als Kind seine Muttersprache lernt.
Dazu gibt es von Assimil gutes Material, was man sogar in der Praxis anwenden kann. Auch bei Superlearning gibt es genug sinnvolles Material.
Hier geht es selten um Vokabel lernen. Sondern um die Sinnvolle Anwendung. Man immitiert.
So lerne ich persönlich am liebsten.
Hatte einige Zeit nur Vokabeln gelernt. Gut ich kann sie zwar, aber nicht im richtigen Zusammenhang anwenden. Macht das also Sinn? Für mich nicht.
Dann kam ich durch Vera F. Birkenbihl und Interesse an Lerntechniken auf Superlearning und auch Assimil.
Auch gibt es zur Zeit von Huebner einen recht guten Hörkurs, mit kleinem Heft. Da hat man einen recht guten Stand.
ABER.... jeder muss für sich selbst herausfinden, wie er eine Sprache lernen will. In der Schule wird das jedenfalls recht kompliziert veranstaltet.
recht interessant Dein Posting.
Mittlerweile halte ich es beim Fremdsprachen lernen, wie man es als Kind seine Muttersprache lernt.
Dazu gibt es von Assimil gutes Material, was man sogar in der Praxis anwenden kann. Auch bei Superlearning gibt es genug sinnvolles Material.
Hier geht es selten um Vokabel lernen. Sondern um die Sinnvolle Anwendung. Man immitiert.
So lerne ich persönlich am liebsten.
Hatte einige Zeit nur Vokabeln gelernt. Gut ich kann sie zwar, aber nicht im richtigen Zusammenhang anwenden. Macht das also Sinn? Für mich nicht.
Dann kam ich durch Vera F. Birkenbihl und Interesse an Lerntechniken auf Superlearning und auch Assimil.
Auch gibt es zur Zeit von Huebner einen recht guten Hörkurs, mit kleinem Heft. Da hat man einen recht guten Stand.
ABER.... jeder muss für sich selbst herausfinden, wie er eine Sprache lernen will. In der Schule wird das jedenfalls recht kompliziert veranstaltet.
Gruß
--->Lesefaul
Skype: Lesefaul2010
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Ich habe bei meiner Tochter beobachtet, wie sie lernt.Mittlerweile halte ich es beim Fremdsprachen lernen, wie man es als Kind seine Muttersprache lernt.
Ihr Aufwand ist enorm!
Sie fragt dauernd, hört dauernd zu - wenn sie regungslos ist, da passiert am meisten in ihr drinnen -, bekommt die Wörter sehr oft wiederholt ...
"Noch einmal", "noch einmal" ... sagte sie dauernd, bis es schon an die Nerven des Erträglichen ging.
Was ich daraus gelernt habe: Dass Kinder zwar spielen, aber es nicht spielend (= in Null Komma Nix) lernen.
Der Aufwand, den wir als Kinder hinter uns haben, ist schon bereits enorm. Als Erwachsene können wir uns so viel Zeit nicht mehr leisten.
So hat jeder seine Sprache gelernt.Klaus Horsten hat geschrieben: Ich habe bei meiner Tochter beobachtet, wie sie lernt.
Ihr Aufwand ist enorm!
Sie fragt dauernd, hört dauernd zu - wenn sie regungslos ist, da passiert am meisten in ihr drinnen -, bekommt die Wörter sehr oft wiederholt ...
"Noch einmal", "noch einmal" ... sagte sie dauernd, bis es schon an die Nerven des Erträglichen ging.

Ich hoffe nur für Deine Tochter, das Du rede und Antwort stehst, denn das ist das beste, was ihr passieren kann.
Einige Nachhilfe-Schüler, die ich habe, ist das nicht so. Da wollen die Eltern abends ihre Ruhe haben und sich nichtmal um die Interessen und Sorgen ihrer Kinder kümmern.
Bei einem sein Vater, der bekommt gleich einen Koller, wenn der Sohnemann die Aufgabe nicht "sofort" kapiert.
Ich finde das Bild sehr erschreckend. Glücklicherweise konnte ich alle recht gut motivieren und für sie da sein. Alle sind von 5 auf eine 2 gekommen. Dabei habe ich noch nichtmal viel gemacht. Das war echt eine Tolle Sache.
Keiner sagte, das spielend lernen gleich "in Null Komma Nix" bedeuted.Was ich daraus gelernt habe: Dass Kinder zwar spielen, aber es nicht spielend (= in Null Komma Nix) lernen.
Immerhin muss Deine Tocher ja erstmal Wissen aufbauen. Das wird später viel schneller gehen, glaub mir.
Wie alt ist sie?
Vergleich mal die Langlebigkeit des gelernten. Auf dieser Art bleibt es viel länger bewusst, als das "umständliche" lernen.
Ich habe zwar die ganzen Kurse nicht 100%ig durchgeackert, aber das was ich damals durchgenommen hatte, das kann ich heute noch.
Das konnte ich bei meinem Schulenglisch nicht sagen.
Zumal wir auch selten gesprochen hatten. Und das muss ich noch lernen, da bin ich einfach zu langsam. Aber es wird. Auch hier ist Praxis das beste.

Ja, das stimmt.Der Aufwand, den wir als Kinder hinter uns haben, ist schon bereits enorm. Als Erwachsene können wir uns so viel Zeit nicht mehr leisten.
Da ich mit 35 Jahren mich entsschlossen habe zu studieren, versuche ich auf angenehme Art und Weise mir das Wissen einzutrichtern.
Und ich muss sagen, auch wenn ich einen immensen Aufwand betreibe, es macht mir richtig viel Spaß und bin dadurch motiviert immer weiter zu machen.
Gruß
--->Lesefaul
Skype: Lesefaul2010
--->Lesefaul
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