Hi
Ich wollte mal wieder eines
dieser Sprachen Themen anregen.
Ich hoffe, dass das jetzt keine Wiederholung ist.
------
Es wurde ja schon oft darüber gesprochen wie man
am besten Sprachen lernen sollte.
Wenn man aber aus irgendwelchen Gründe (wie
z.B. Schule) eine Sprache mit der alten Methode
(pauken bis es schmerzt) lernen soll, kommt man
manchmal nicht so gut weiter mit Schlüsselwörtern und
anderen Assoziationen. Z.B. in Latein gibt es viele kleine
Worte mit denen man einfach nichts verbindet wie Fragewörter,
Pronomen, ... .
Bei solchen Worten haben glaube ich auch andere Menschen
große Probleme (Klassenkammeraden). Wie lerne ich jetzt
diese Vokabelen. Ich habe bisher immer nur Wiederholt
(Da gibts ein schönes Programm).
Wie lerne ich diese Vokabeln nun Gehirn freundlich.
Bsp: Quibus=durch die (Relativ Pronomen)
Wenn wir das thema mit abstrakten Vokabeln schon einmal hatten
bitte ich entweder den Topic zu linken oder am besten gleich eine
Zusammenfassung zu schreiben.
Abstrakte Vokabeln scheinbar ohne Assoziation?
Hallo Garnol,
ohne jetzt in die Tiefen der Mnemotechnik einzusteigen, gehe ich von zwei Grundannahmen aus:
1.) Gemerkt wird nur, was vorstellbar ist, d.h. Bilder erzeugt.
2.) Assoziation ist der Schlüssel für das Lernen von Vokabeln
Schritt 1: Zerlegen in Einzelteile; Ziel: vorstellbare Bilder erzeugen
----------------------------------------------------------------------
Wenn das ganze Wort "Quibus" keine Assoziationen weckt, wird es in kleinere Teile zerlegt - so lange, bis ich Teile haben, die
ein Bild erzeugen.
Aus Quibus wird daher "Qui" und "bus". Für beide Teile suche ich jetzt eine Assoziation. Aus "Qui" mache ich eine Kiwi. "Bus"
ist schon ein bildgebendes Wort und daher muss man nichts weiter dazu sagen.
Weiter gehts:
"Durch" klingt wie Dusche und "die" = Di = Lady Di ist für mich naheliegend.
"Quibus = durch die" zerfällt für mich daher in
Quibus = Kiwi im Bus
durch die = Dusche und Lady Di
Schritt 2: Zusammenfügen der Einzelbilder zu einer Assoziation; Ziel: Lernen der Verbindung
-------------------------------------------------------------------------------------------
Das Bild ist schnell gemacht: Riesige Kiwi auf einem Bus fährt in eine Dusche, in der sich Lady Di befindet. So hässlich war
dieses Menschenkind nicht, also: Das vergesse ich nicht
Das klingt aufgeschrieben viel komplizierter als es sich in Wirklichkeit darstellt. Im Kopf ist das nur ein einziges Bild, das
auch sehr schnell erzeugt wird.
Einigermaßen gut beschrieben ist die Methode in Gregor Staub: Memoryxl - gibt es als (nach meiner Auffassung völlig
überteuerten) Lehrgang auf CD und als preiswertes Buch.
Das diese Methode auch funktioniert, wenn es sehr schnell gehen muss, kannst Du Dir von den Cracks bestätigen lassen, die an
Wettkämpfen teilnehmen. Ich komme bei meinen bescheideneren Alltagsproblemchen jedenfalls bestens damit zurecht.
Abschlusstipp:
--------------
Wenn mir tatsächlich zu einem Wort nichts einfällt, dann notiere ich mir das auf einen Zettel, den ich entweder dabei habe oder
an meinen Arbeitsplatz klebe (Post-it!). Da der Zettel dort immer im Blick ist, beschäftige ich mich unterbewusst auch immer
wieder damit - und irgendwann habe ich dann eine passende Idee.
Das wars, Garnol (Garn und Öl)
ohne jetzt in die Tiefen der Mnemotechnik einzusteigen, gehe ich von zwei Grundannahmen aus:
1.) Gemerkt wird nur, was vorstellbar ist, d.h. Bilder erzeugt.
2.) Assoziation ist der Schlüssel für das Lernen von Vokabeln
Das ist m.E. eine Frage der Übung. In Deinem genannten Beispiel kommt "man" durchaus weiter.kommt man
manchmal nicht so gut weiter mit Schlüsselwörtern und
anderen Assoziationen. Z.B. in Latein gibt es viele kleine
Worte mit denen man einfach nichts verbindet wie Fragewörter,
Pronomen, ... .
Quibus = durch die
Schritt 1: Zerlegen in Einzelteile; Ziel: vorstellbare Bilder erzeugen
----------------------------------------------------------------------
Wenn das ganze Wort "Quibus" keine Assoziationen weckt, wird es in kleinere Teile zerlegt - so lange, bis ich Teile haben, die
ein Bild erzeugen.
Aus Quibus wird daher "Qui" und "bus". Für beide Teile suche ich jetzt eine Assoziation. Aus "Qui" mache ich eine Kiwi. "Bus"
ist schon ein bildgebendes Wort und daher muss man nichts weiter dazu sagen.
Weiter gehts:
"Durch" klingt wie Dusche und "die" = Di = Lady Di ist für mich naheliegend.
"Quibus = durch die" zerfällt für mich daher in
Quibus = Kiwi im Bus
durch die = Dusche und Lady Di
Schritt 2: Zusammenfügen der Einzelbilder zu einer Assoziation; Ziel: Lernen der Verbindung
-------------------------------------------------------------------------------------------
Das Bild ist schnell gemacht: Riesige Kiwi auf einem Bus fährt in eine Dusche, in der sich Lady Di befindet. So hässlich war
dieses Menschenkind nicht, also: Das vergesse ich nicht

Das klingt aufgeschrieben viel komplizierter als es sich in Wirklichkeit darstellt. Im Kopf ist das nur ein einziges Bild, das
auch sehr schnell erzeugt wird.
Einigermaßen gut beschrieben ist die Methode in Gregor Staub: Memoryxl - gibt es als (nach meiner Auffassung völlig
überteuerten) Lehrgang auf CD und als preiswertes Buch.
Das diese Methode auch funktioniert, wenn es sehr schnell gehen muss, kannst Du Dir von den Cracks bestätigen lassen, die an
Wettkämpfen teilnehmen. Ich komme bei meinen bescheideneren Alltagsproblemchen jedenfalls bestens damit zurecht.
Abschlusstipp:
--------------
Wenn mir tatsächlich zu einem Wort nichts einfällt, dann notiere ich mir das auf einen Zettel, den ich entweder dabei habe oder
an meinen Arbeitsplatz klebe (Post-it!). Da der Zettel dort immer im Blick ist, beschäftige ich mich unterbewusst auch immer
wieder damit - und irgendwann habe ich dann eine passende Idee.
Das wars, Garnol (Garn und Öl)

Viele Grüße
brainuser
brainuser
Grüß Euch.
Ich denke nicht, daß nur Dinge erinnert werden, zu denen man Bilder findet.
Das einfache Verbinden eines Fremdwortes mit seiner deutschen Bedeutung kommt grundsätzlich ohne jegliche Bilder aus. So haben wir wohl alle schon gelernt, bei den einen ging es besser, bei den anderen schlechter, wobei hier gewiß sowohl Fleiß als auch Begabung eine Rolle spielten.
Man verband entweder schlicht die beiden Worte nach ihrem buchstäblichen Aussehen miteinander, man versuchte sich an die Seite und den Platz auf der Seite zu erinnern, an der Wort und Bedeutung standen, oder man ging von dem (bildlosen) Gefühl aus, das die Buchstaben, das Schriftbild des Wortes der anderen Sprache in einem erzeugten, und verband dieses mit dem Gefühl, das das deutsche Wort in einem auslöste (Gerade Letzteres empfand ich immer als sehr wirkungsvolle, nachhaltige und tiefe, wenn auch anstrengende und zum Teil auszehrende Erfahrung.).
Dieses natürliche Lernen in seinen verschiedenen Ausprägungen (Wobei Letztere gewiß im Gedächtnissinne entwickelter ist als ihre Brüder am Anfang) hat nur eben den Nachteil, daß es recht mühsam ist und mehrmaliger, intensiver Wiederholung bedarf. Zudem fühlt sich der Geist oft nicht gerade wohl, wenn man ihn zwingt, Dinge, die scheinbar durch nichts verbunden sind, zusammenzubringen (Ausnahme wieder: Letztere Methode, wobei wie gesagt das Suchen und Hervorrufen der Gefühle recht erschöpfend sein konnte.).
Es besteht ein auch lernpsychologisch nicht zu unterschätzender Demotivationseffekt (Das Wort 'büffeln' spricht Bände.) [Auch bei letzterer Methode wirkte jedenfalls die Erschöpfung nciht gerade motivierend.]
Die direkte Verknüpfung ist jedoch gewiß anfangs schneller als die über die Schlüsselwortmethode. Jene soll ja nur zum leichteren Aufbau einer direkten Verknüpfung dienen.
Die Schlüsselwortmethode kann aber, wie Du zutreffend gesagt hast, nicht oder nur schwer bei allen Wörtern angewandt werden.
Nach meiner Erfahrung, auch bei der Nachhilfe für einen 10-jährigen, bin ich der Meinung, daß beide Methoden einander recht gut ergänzen und ihre gegenseitige Defizite besser aufwiegen als die isolierte Anwendung jeder Methode für sich.
Man sollte das natürliche Gedächtnis und seine Fähigkeit zur unmittelbaren, wenn auch ungeordneten und teils nur schlecht wiederfindbaren Vernetzung von Information nicht unterschätzen.
Noch eine schönen Abend,
Simon
Ich denke nicht, daß nur Dinge erinnert werden, zu denen man Bilder findet.
Das einfache Verbinden eines Fremdwortes mit seiner deutschen Bedeutung kommt grundsätzlich ohne jegliche Bilder aus. So haben wir wohl alle schon gelernt, bei den einen ging es besser, bei den anderen schlechter, wobei hier gewiß sowohl Fleiß als auch Begabung eine Rolle spielten.
Man verband entweder schlicht die beiden Worte nach ihrem buchstäblichen Aussehen miteinander, man versuchte sich an die Seite und den Platz auf der Seite zu erinnern, an der Wort und Bedeutung standen, oder man ging von dem (bildlosen) Gefühl aus, das die Buchstaben, das Schriftbild des Wortes der anderen Sprache in einem erzeugten, und verband dieses mit dem Gefühl, das das deutsche Wort in einem auslöste (Gerade Letzteres empfand ich immer als sehr wirkungsvolle, nachhaltige und tiefe, wenn auch anstrengende und zum Teil auszehrende Erfahrung.).
Dieses natürliche Lernen in seinen verschiedenen Ausprägungen (Wobei Letztere gewiß im Gedächtnissinne entwickelter ist als ihre Brüder am Anfang) hat nur eben den Nachteil, daß es recht mühsam ist und mehrmaliger, intensiver Wiederholung bedarf. Zudem fühlt sich der Geist oft nicht gerade wohl, wenn man ihn zwingt, Dinge, die scheinbar durch nichts verbunden sind, zusammenzubringen (Ausnahme wieder: Letztere Methode, wobei wie gesagt das Suchen und Hervorrufen der Gefühle recht erschöpfend sein konnte.).
Es besteht ein auch lernpsychologisch nicht zu unterschätzender Demotivationseffekt (Das Wort 'büffeln' spricht Bände.) [Auch bei letzterer Methode wirkte jedenfalls die Erschöpfung nciht gerade motivierend.]
Die direkte Verknüpfung ist jedoch gewiß anfangs schneller als die über die Schlüsselwortmethode. Jene soll ja nur zum leichteren Aufbau einer direkten Verknüpfung dienen.
Die Schlüsselwortmethode kann aber, wie Du zutreffend gesagt hast, nicht oder nur schwer bei allen Wörtern angewandt werden.
Nach meiner Erfahrung, auch bei der Nachhilfe für einen 10-jährigen, bin ich der Meinung, daß beide Methoden einander recht gut ergänzen und ihre gegenseitige Defizite besser aufwiegen als die isolierte Anwendung jeder Methode für sich.
Man sollte das natürliche Gedächtnis und seine Fähigkeit zur unmittelbaren, wenn auch ungeordneten und teils nur schlecht wiederfindbaren Vernetzung von Information nicht unterschätzen.
Noch eine schönen Abend,
Simon
Hallo Simon,
Wenn ich von Bild spreche, so muss das nicht zwingend heißen, dass es sich bereits um eine konkrete, d.h. erfahrbare oder direkt vorstellbare Sache handeln muss. Das ist vielleicht leichter zu verstehen, wenn man abstrakte Kunst denkt. Es handelt sich hierbei um ein Bild, aber es ist nicht so einfach beschreibbar wie z.B. ein Foto mit einer Lampe und einem Buch darauf.
Ich bin jedoch der Meinung, dass auch das Lernen abstrakter Inhalte über das Erzeugen eines Bildes im o.g. Sinne erfolgt. Etwas vereinfacht: Ohne eine sinnliche Erfahrung / Deutung kein Lernen
Lernen bedeutet das Encodieren von Information. Im Falle des "Büffelns" geht die Encodierung unbewusst vor sich bzw. wird auf den Encodierungsprozess keine besondere Aufmerksamkeit verwendet.
Sie geschieht nebenher über die Bahnung, die auf Basis der Häufigkeit geschieht u. dem Gehirn zwangssuggeriert, das etwas, was häufig wiederholt wird, auch bedeutsam (="deuten") ist u. daher lernenswert.
Hier unterscheidet sich m.E. das Herangehen des Mnemotechnikers, der wie die Katze um den heißen Brei so lange um die Information schleicht, bis er einen Ansatzpunkt für das Encodieren eben dieser Information gefunden hat.
)
- aber einen Versuch ist es allemal wert.
Viele Grüße
Oliver
Hier stimme ich nur bedingt zu. Richtig ist, dass es nicht unbedingt ein Bild sein muss. Für mich als Mann u. Augentier ist das naheliegend, aber nicht zwingend. Es könnte auch ein Klang-"Bild" oder eine haptische Erfahrung oder ähnliches sein.Ich denke nicht, daß nur Dinge erinnert werden, zu denen man Bilder findet.
Wenn ich von Bild spreche, so muss das nicht zwingend heißen, dass es sich bereits um eine konkrete, d.h. erfahrbare oder direkt vorstellbare Sache handeln muss. Das ist vielleicht leichter zu verstehen, wenn man abstrakte Kunst denkt. Es handelt sich hierbei um ein Bild, aber es ist nicht so einfach beschreibbar wie z.B. ein Foto mit einer Lampe und einem Buch darauf.
Ich bin jedoch der Meinung, dass auch das Lernen abstrakter Inhalte über das Erzeugen eines Bildes im o.g. Sinne erfolgt. Etwas vereinfacht: Ohne eine sinnliche Erfahrung / Deutung kein Lernen
Genau das meine ich. Hier schilderst Du exakt einen "klassischen" Lernprozess.Man verband entweder schlicht die beiden Worte nach ihrem buchstäblichen Aussehen miteinander, man versuchte sich an die Seite und den Platz auf der Seite zu erinnern, an der Wort und Bedeutung standen, oder man ging von dem (bildlosen) Gefühl aus, das die Buchstaben, das Schriftbild des Wortes der anderen Sprache in einem erzeugten, und verband dieses mit dem Gefühl, das das deutsche Wort in einem auslöste
Lernen bedeutet das Encodieren von Information. Im Falle des "Büffelns" geht die Encodierung unbewusst vor sich bzw. wird auf den Encodierungsprozess keine besondere Aufmerksamkeit verwendet.
Sie geschieht nebenher über die Bahnung, die auf Basis der Häufigkeit geschieht u. dem Gehirn zwangssuggeriert, das etwas, was häufig wiederholt wird, auch bedeutsam (="deuten") ist u. daher lernenswert.
Hier unterscheidet sich m.E. das Herangehen des Mnemotechnikers, der wie die Katze um den heißen Brei so lange um die Information schleicht, bis er einen Ansatzpunkt für das Encodieren eben dieser Information gefunden hat.
Das kommt darauf an, was man misst: die Zeit des ersten Einprägens einer Information mit direktem Abruf (dann: Ja, ich stimme zu), oder die Anzahl der notwendigen Wiederholungen, bis das Wissen sitzt (hm, nein, ich stimme nicht zu - zumindest nicht vollständigDie direkte Verknüpfung ist jedoch gewiß anfangs schneller als die über die Schlüsselwortmethode. Jene soll ja nur zum leichteren Aufbau einer direkten Verknüpfung dienen.

Volle ZustimmungDie Schlüsselwortmethode kann aber, wie Du zutreffend gesagt hast, nicht oder nur schwer bei allen Wörtern angewandt werden.

Auch hier Zustimmung. Der Weg über die Schlüsselwortmethode ersetzt nicht das Wiederholen der Information in sinnvollen Abständen.daß beide Methoden einander recht gut ergänzen und ihre gegenseitige Defizite besser aufwiegen als die isolierte Anwendung jeder Methode für sich.
Ich bin der Meinung, dass es NUR ein natürliches Gedächtnis gibt - und Methoden, es besser oder schlechter zu unterstützen. Schlüsselwortmethode oder andere mnemotechnische Maßnahmen sind m.E. nur Methoden, die das natürliche Gedächtnis auf eine Weise bedienen, die anscheinend effektiv zu sein scheint.... natürliches Gedächtnis ...
Viele Grüße
Oliver
Absolut. Meist (Wenn nicht immer) handelt es sich dabei aus eigener Erfahrung um eine dynamische Bewegung einzelner, angedeuteter Linien, verbunden mit einem Gefühlseindruck, eine Art abstrakter Erlebniskomplex, der den Sinn des Wortes darstellt.Ich bin jedoch der Meinung, dass auch das Lernen abstrakter Inhalte über das Erzeugen eines Bildes im o.g. Sinne erfolgt. Etwas vereinfacht: Ohne eine sinnliche Erfahrung / Deutung kein Lernen.
Ich meine die Zugriffszeit nach vollendeter Anwendung der jeweiligen Methode.Das kommt darauf an, was man misst: die Zeit des ersten Einprägens einer Information mit direktem Abruf (dann: Ja, ich stimme zu), oder die Anzahl der notwendigen Wiederholungen, bis das Wissen sitzt (hm, nein, ich stimme nicht zu - zumindest nicht vollständig Smile )
Mit Ergänzung ist nicht die bloße Methode der Wiederholung gemeint, sondern die Verbindung einer Art der Wissensaufnahme (Ungesteuert assoziativ verbindend, Vorteil: Ohne größere Anstrengung, Nachteil: Nur schwer registermäßiger Zugriff) mit der anderen, mnemotechnischen, also bewußt gesteuerten Art (Nachteil: etwas zeitaufwendiger, Vorteil: Höherer Ordnungsgrad.) Hiermit habe ich mich natürlich bereits ein wenig außerhalb unseres Themas 'Vokabeln lernen' begeben.Auch hier Zustimmung. Der Weg über die Schlüsselwortmethode ersetzt nicht das Wiederholen der Information in sinnvollen Abständen.

Eine Sache der Bedeutungszuweisung an einzelne Worte. Wir meinen dasselbe.Ich bin der Meinung, dass es NUR ein natürliches Gedächtnis gibt - und Methoden, es besser oder schlechter zu unterstützen.
Ich habe dem Ausdruck 'natürliches Gedächtnis' die Bedeutung zugewiesen, die er traditionell in der Mnemotechnik hat: Die Aufnahme von Information ohne mnemotechnische Hilfsmittel, in komplexen Bündeln, die sich selbst erschaffen, in denen man assoziativ von einem Punkt zum nächsten springt und aber damit leben muß, nur selten gut das Ganze sehen zu können und auch nicht nach Belieben auf einzelne Informationseinheiten Zugriff zu haben. Zudem lösen sich die Bündel recht schnell wieder auf, da sie eben nur aus abstrakten Verbindungsstrukturen (Die in ihrer Natur übrigens sehr den obigen abstrakt-dynamischen Bedeutungsobjekten bei den Vokabeln zu ähneln scheinen.) bestehen.
Das, was außerhalb des natürlichen Gedächtnis steht, sich also bewußt einzusetzender Methoden bedient (Wir müssen ja nicht bewußt daran denken, mittels des 'natürlichen Gedächtnisses' Informationen aufzunehmen, es geschieht einfach.), ist für mich die andere Methode der Informationsaufnahme (Dabei denke ich natürlich hauptsächlich an ortsbezogene Verfahren, bin also abermals ein wenig außerhalb unseres Themenspektrums 'Vokabeln'.).
Diese soll die erste Methode ergänzen und nicht ersetzen.
Ein Ersetzen wäre nicht nur recht aufwendig, sondern auch nur begrenzt sinnstiftend.
Ein 'Ergänzen' soll es in der Hinsicht sein, daß beide Methoden harmonisch ineinandergreifen und in ihrem Wirkungsgrad vereint höher sind als sie selbst zuvor isoliert.
Noch einen schönen Abend,
Simon
Hallo Simon,
einverstanden auf allen Ebenen
Nur eines noch - auch bei "natürlichem" Gedächtnis:
Ich stimme Deiner Aussage zu: die Aufnahme geschieht, wenn auch ungeordnet, zufällig u. teilweise nicht mehr abrufbar - aber schon der pure Prozess des bewusst etwas tun/beobachtens/lernens erhöht den Lernerfolg m.E. immens.
Und da ist noch kein Stück Mnemotechnik dabei - wir bewegen uns immer noch im Rahmen des "natürlichen" Gedächtnisses nach Deiner Definition.
Erst der danach folgende Schritt, die Bewusstheit in Kombination mit speziellen Methoden ist der Beginn mnemotechnischen Lernens.
Vielleicht kann ich das weniger abstrakt verdeutlichen, wenn ich an typische Alltagssituationen denke:
Wenn ich mir bewusst mache, wo ich meinen Schlüssel ablege, dann finde ich ihn auch sicher wieder - ohne jede Mnemotechnik. Wenn ich bei einer Vorstellung einen Namen bewusst aufnehme, kann ich ihn auch sicherer behalten.
einverstanden auf allen Ebenen

Nur eines noch - auch bei "natürlichem" Gedächtnis:
Das bringt mich auf einen neuen Gedanken: Sollte nicht gerade die bewusste Aufnahme von Informationen der erste Schritt sein - vor allen anderen (elegante Schleife ziehend... : auch bei abstrakten Vokabeln ...)?(Wir müssen ja nicht bewußt daran denken, mittels des 'natürlichen Gedächtnisses' Informationen aufzunehmen, es geschieht einfach.)
Ich stimme Deiner Aussage zu: die Aufnahme geschieht, wenn auch ungeordnet, zufällig u. teilweise nicht mehr abrufbar - aber schon der pure Prozess des bewusst etwas tun/beobachtens/lernens erhöht den Lernerfolg m.E. immens.
Und da ist noch kein Stück Mnemotechnik dabei - wir bewegen uns immer noch im Rahmen des "natürlichen" Gedächtnisses nach Deiner Definition.
Erst der danach folgende Schritt, die Bewusstheit in Kombination mit speziellen Methoden ist der Beginn mnemotechnischen Lernens.
Vielleicht kann ich das weniger abstrakt verdeutlichen, wenn ich an typische Alltagssituationen denke:
Wenn ich mir bewusst mache, wo ich meinen Schlüssel ablege, dann finde ich ihn auch sicher wieder - ohne jede Mnemotechnik. Wenn ich bei einer Vorstellung einen Namen bewusst aufnehme, kann ich ihn auch sicherer behalten.
Viele Grüße
brainuser
brainuser
Natürlich geschieht jede Art von beabsichtigtem Lernen bewußt. Mit 'wir müssen ja nicht' meinte ich ja genau dieses: 'Aber wir können'.Das bringt mich auf einen neuen Gedanken: Sollte nicht gerade die bewusste Aufnahme von Informationen der erste Schritt sein - vor allen anderen (elegante Schleife ziehend... : auch bei abstrakten Vokabeln ...)?
Es bleiben eben auch Eindrücke hängen, die wir über den Tag sammeln.
Bei dem 'bewußten Lernen' bin ich mir in dieser Eindeutigkeit bezüglich seiner Überlegenheit gar nicht so sicher: Schon oft habe ich die Erfahrung gemacht, daß gerade die innere Anweisung 'Dies sollte jetzt gelernt werden' und die darauf folgende intensive Konzentration weniger effektiv sind als das entspannte Betrachten ohne jeglichen Anspruch an Lernen und Wiedererinnern. Gerade an Dinge, die man ja bewußt entspannt in seiner Freizeit liest oder betrachtet, erinnert man sich oft am besten.
Ich habe die Vermutung, daß die Ursache dafür darin liegt, daß bei der entspannten, unangestrengten Betrachtung einer Informationseinheit gewisse sonst bestehende Filter fallen und man der Art der Informationsaufnahme, wie sie bei einigen Savants zu beobachten ist und bei allen anderen Menschen wohl (Zu unserem überwiegendem Nutzen) blockiert wird, zumindest ein kleines, aber merkbares Stück nöher kommt.
(Anmerkung: Dieses entspannte Lernen ist natürlich auch zu einem Teil bewußt, spielt sich aber nach meinem Gefühl auf einer Zwischenebene ab, auf der man die aufgenommene Information nicht stetig während der Aufnahme prüft und betrachtet, sondern sie eher gierig und genießend in sich einsaugt und in sich einbeschreibt. Ich sehe dieses als Gegensatz zum oben geschilderten 'bewußten Lernen' im Sinne eines rein beabsichtigten Lernens, wie es bei notwendigem Stoff üblich ist.)
Die wahre Kunst liegt dann wohl darin, sich dergestalt selbst zu überlisten, daß man diesen entspannten Speicherungszustand, der sonst für die Dinge reserviert ist, mit denen wir uns gern beschäftigen und die uns aus sich heraus motivieren (Wie unzählbar viele Kinder mit durchschnittlichen schulischen Leistungen gibt es, die Fakten aus ihrer Lieblingssportart in beeindruckender Menge und Genauigkeit rezitieren können?), auch bei Informationen erreicht, bei denen es auch außerhalb des freizeitlichen Genusses vorteilhaft ist, sie wiederzuerinnern (Siehe Schule, Studium, ...).
Ein bloßer Verweis auf das nötige 'Interesse' erschien mir schon immer recht plump vereinfachend und am wahren Kern der Sache vorbei.
Hier geht es um viel mehr.
Einen schönen Abend,
Simon