So, jetzt muss ich auch mal antworten
Boris> Die Routenmethode lässt sich sicherlich verwenden um beispielsweise Vorgänge in Werkstoffkunde (Stahlherstellung) zu lernen. Ich werde mir mal darüber genauere Gedanken machen
Klaus Horsten> Vielen Dank. Diese Methode die du nennst benutze ich momentan schon, um für Prüfungen zu lernen (nur dasss ich es nicht penibelst
schön mache

).
slash7> "Meine" Methode geht folgendermassen (Meine weil ich noch nirgends davon gelesen habe, kann gut sein dass sie schon so existiert

)
Sie beruht darauf, dass man sich gut Regeln/Systeme merken kann und nicht einzelne Fakten. Leider sind aber Fakten meist das, was wir lernen müssen, also haben wir ein Dilemma
Meine Idee:
Ich nehme immer drei Fakten und bilde ein System oder eine Regel, wie ich mittels den ersten beiden Fakten auf die dritte komme. Dann kann ich den zweiten und den dritten Fakt nehmen und mit einer anderen Regel zum vierten Fakt kommen und so weiter.
Ich gehe nun folgendermassen vor (Ich benutze das Beispiel von einer Wortliste):
Nehmen wir an, wir müssen die Reihenfolge Einkaufswagen / Elch / Mond / Zauberer / Kette lernen, wie geht das?
Ich überlege mir ein System, wie ich mittels Einkaufswagen und Elch zu Mond komme. Ganz einfach für mich: "Hast du schonmal auf der Erde irgendwo einen Elch gesehn, der einen Einkaufswagen vor sich her schiebt? Natürlich nicht, das gibts nur auf dem Mond". Ok, vielleicht nicht ganz kreativ, aber für mich reichts.
Jetzt schau ich mir Elch / Mond / Zauberer an. Wieder habe ich nur die beiden ersten und will auf das dritte kommen. Dazu stell ich mir folgendes vor:"Wie zum Teufel kommt ein Elch auf den Mond? Naja, das muss wohl ein Zauberer gewesen sein, der ihn da rauf gezaubert hat (oder hast du schonmal einen Elch in einem Spaceshuttle gesehn?)"
Weiter mit Mond / Zauberer / Kette: "Wieso sollte ein Zauberer auf dem Mond sein? Er wurde verbannt! könnte er sich aber nicht wieder zurück auf die Erde zaubern? Nein, denn er wurde mit einer magischen Kette an den Mond gekettet."
Ist nur ein Beispiel, ich hoffe, ihr versteht wie es geht. Wenn ich also die Wortkette wieder aufrufen will denke ich nur an Einkaufswagen und Elch. Sofort kommt mir den Mond in den Sinn (Regel siehe oben). Dann habe ich Elch und Mond, sofort kommt mir den Zauberer in den Sinn, dann die Kette, dann das Gewehr, dann den Kaktus, dann den Fotoaparat, dann den Kopierer usw. Genial daran ist auch, dass ich das ganze auch umkehren kann. Denke ich an den Zauberer und an die Kette und will zum Mond, dann kann ich wieder die gleiche Erklärung bringen wie vorher. Die Route kann also in beide Richtungen beliebig aufgerufen werden!
Jetzt könnte man sagen, naja, ist ja einfach eine Form von Geschichtenmethode - jein! Es ist wahr, dass ich ein Bild / Geschichte als Regel verwenden kann, um mich durch die Kette zu hangeln. Doch bring ich mal ein anderes Beispiel (Physik):
Es geht um Optik (Lichtbrechung):
Wie erstelle ich einen Zusammenhang zwischen optischen Medium, Einfallswinkel und Ausfallswinkel?
Jeder kennt die Szene, wenn man im Sommer (sehr heiss) in einem bestimmten Winkel (flacher) auf die Strasse schaut, dass es dann aussieht, als wäre es nass. Das hat damit zu tun, dass oberhalb der Strasse ein dünne Schicht von heisserer Luft ist als die Umgebungsluft. Wenn jetzt also das Licht von oben kommt (optisch dichteres Medium) und auf die heisse Luftschicht oberhalb der Strasse auftrifft (optisch dünneres Medium), dann wirkt das wie ein Spiegel. Folglich wird der Himmel gespiegelt (blau) und es sieht aus, als wäre der Boden nass.
Mit diesem Wissen (System) kann ich mir alles Ableiten was ich wissen muss.
Dieses Phänomen welches ich oben erklärt habe heisst Totalreflexion. Es trifft ein, wenn Licht von einem optisch dichteren Medium in optisch dünneres Medium kommt. Der Einfallswinkel muss kleiner sein als der Ausfallswinkel, weil wenn ich den Einfallswinkel immer grösser mache, kann der Ausfallswinkel nicht grösser werden als 90° (Wenn das zum ersten mal passiert spricht man von einem Grenzwinkel). Also muss der Rest des Lichtes reflextiert werden, weil nichts mehr gebrochen wird.
Und wenn ich das weiss, dann kann ich umkehren und sagen: Lichtweg von optisch dünnerem zu optisch Dichterem Medium: Einfallswinkel grösser Ausfallswinkel.
Ich schätze mal, dass die meisten keine Ahnung haben, von was ich jetzt geschrieben habe, aber für mich reicht es, dass ich dieses Wissen bis ans Lebensende behalten kann (denke ich

).
Diese Methode kann man nun auf alle möglichen Themenbereiche ausweiten. Wichtig ist immer dass man die Fakten abstrahiert und ein System bildet, wie man vom einen zum anderen kommt.
Genau mit diesem System (und dem System, das Klaus Horsten erwähnt hat) werde ich jetzt versuchen meine Dinge zu lernen. Für weitere Vorschläge bin ich offen. Auch beantworte ich Fragen zu meinem System (Kritik dazu ist auch erwünscht

)
gruss, Markus