Gitarrenfingersätze auswendig lernen vs. PC - Tastatur

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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lusthansa
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Gitarrenfingersätze auswendig lernen vs. PC - Tastatur

Beitrag von lusthansa »

Hallo, der letzte Thread in diesem Unterforum beschäftigte sich mit der Frage, wie man die Schreibmaschinentastatur auswändig lernt. Im 1. Reply stand sinngemäß, dass sich diese Fragestellung eher einer mnemotechnischen Lösung entzieht.

Abstrahiert geht es beim Lernen von Schreibmaschinentastatur - Layouts um Muster - Lernen.

Um die gleiche abstrakte Frage dreht sich mein Gitarrenproblem.

Ich will die 7 Pattern der ionischen C - Dur - Skala (sprich für Nichtmusiker: Die 7 verschiedenen auf dem Griffbrett einer Klampfe möglichen Fingersätze der herkömmlichen Tonleiter über Grundton C) auswändig lernen.

Problem: Es ergeben sich 7 völlig willkürlich erscheinende Pattern.

Mein Ansatz: Es fällt auf, dass bei JEDEM dieser 7 Pattern auf JEDER der 6 Saiten der Gitarre immer 3 Finger insg. 3 Töne greifen (1 Pattern hat also 18 Töne, viele davon mehrfach oktaviert). Diese Griffe haben nur 3 verschiedene Aussehen:

1.) Zeigefinger - Mittelfinger - kleiner Finger eng beieinander
2.) Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger eng beieinander
3.) Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger weit auseinander.

Da ich kein photographisches Gedächtnis habe, kann ich die "Layouts" nicht so leicht memorieren.

Mein Ansatz war: Gib 1.) den Buchstaben D, gib 2.) den Buchstaben E, gib 3.) den Buchstaben F.

Praxisbeispiel aus "mein Ansatz" an Hand der C - Dur - Tonleiter über D, gegriffen ab 10. Bund 6. Saite (E - Saite):

EFFFDD

Denn:

auf der 6. Saite greift man Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger eng beieinander (2.), E)
auf der 5. Saite greift man Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger weit auseinander. (3.), F)
auf der 4. Saite greift man Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger weit auseinander. (3.), F)
auf der 3. Saite greift man Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger weit auseinander. (3.), F)
auf der 2. Saite greift man Zeigefinger - Mittelfinger - kleiner Finger eng beieinander. (1.), D)
auf der 1. Saite greift man Zeigefinger - Mittelfinger - kleiner Finger eng beieinander. (1.), D)

Remark für Musiker: Die Lage muss dabei intuitiv klar sein.

Aus dem Beispiel folgt der Buchstabencode: 2-3-3-3-1-1 --> EFFFDD.

EFFFDD ist leichter zu merken als:

2.) Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger eng beieinander.
3.) Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger weit auseinander.
3.) Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger weit auseinander.
3.) Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger weit auseinander.
1.) Zeigefinger - Mittelfinger - kleiner Finger eng beieinander.
1.) Zeigefinger - Mittelfinger - kleiner Finger eng beieinander.

jetzt muss man nur noch für die anderen Pattern die Buchstabencodes lernen. Das wäre dann z. b. FFDDEE für das Pattern über C usw.

Fragestellung: Welche Merkmethode ist nicht so arg abstrakt und Gitarrenschüler - Anfänger - tauglicher?? Das Thema an sich ist ja schon heftig.

Wer kann helfen... danke.
Sprach Abraham zu Bebraham: Kann ich mal Dein Zebra ham?
plasticman
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Beitrag von plasticman »

ich habe diese Patterns vor Jahren auch mal auswendig gelernt und keine Mnemotechnik angwandt. Im Kopf blieben sie, indem ich sie einfach immer wieder rauf- und runtergespielt habe und zwar mit der rhythmischen Pyramide. D.h. ich habe ein Metronom benutzt und jedes Pattern so exakt wie möglich einmal rauf und runter mit Viertelnoten, dann Achtelnoten, dann 16., 32. gespielt und dann das ganze in umgekehrter Reihenfolge zurück, bis ich wieder bei den Vierteln war. Zwischen den Wechseln der Notenwerte habe ich also keine Pause gemacht, sondern habe direkt weitergespielt. Zuerst mit den Patterns vor meinen Augen und nach einer Weile auswendig. Und zwar ein Pattern nach dem anderen. Zum nächsten bin ich erst übergegangen, nachdem das zuvor gelernte ziemlich sicher saß. Ich würde behaupten, dass sich Mnemotechnik in dem Fall nicht wirklich eignet, wenn es Dir darum geht, die Patterns auf der Gitarre flüssig zu spielen, (wolltest Du sie nur aufschreiben, wäre das wohl wieder was anderes) da man beim Spielen ja keine Zeit hat, sich die Patterns herzuleiten, sondern sie einfach "aus der Fingern" kommen müssen. Außerdem trainierst du mit der o.g. Methode zugleich Deine rhythmische Genauigkeit.
MarkusW
Foren-Neuling
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Registriert: So 22. Jun 2008, 17:31

Re: Gitarrenfingersätze auswendig lernen vs. PC - Tastatur

Beitrag von MarkusW »

lusthansa hat geschrieben: Remark für Musiker: Die Lage muss dabei intuitiv klar sein.

Aus dem Beispiel folgt der Buchstabencode: 2-3-3-3-1-1 --> EFFFDD.

EFFFDD ist leichter zu merken als:

2.) Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger eng beieinander.
3.) Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger weit auseinander.
3.) Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger weit auseinander.
3.) Zeigefinger - Ringfinger - kleiner Finger weit auseinander.
1.) Zeigefinger - Mittelfinger - kleiner Finger eng beieinander.
1.) Zeigefinger - Mittelfinger - kleiner Finger eng beieinander.

jetzt muss man nur noch für die anderen Pattern die Buchstabencodes lernen. Das wäre dann z. b. FFDDEE für das Pattern über C usw.

Fragestellung: Welche Merkmethode ist nicht so arg abstrakt und Gitarrenschüler - Anfänger - tauglicher?? Das Thema an sich ist ja schon heftig.

Wer kann helfen... danke.
Ich hab das mal mit so Geschichten gemacht.
Hab mal gelesen, dass man so besser lernt, wusste damals nicht, dass es eine Mnemotechnik ist.
Du könntest so vergehen, dass du eine "komische" Geschichte entwickelst, die sich genau an deine Patterns bzw. Zahlen orientierst.
Statt F nimmst du beispielsweise ein Wort mit F wie Fliege.
Um deine Wörter zu markieren nimmst du dann ein Adjektiv, welches du dann bei jedem Merkeintrag wiederholst. Dumme Fliege, Schwarze Fliege, Große Fliege.

Die große Fliege flog umher.
Dann sah die große Fliege einen großen Dachs.
Dieser große Dachs wurde gerade von einer sehr großen Ente gefressen.
Die große Ente verschluckte sich dann und wurde am ende von der Fliege verspeist. Was für ein Glück!
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