Der Monkey Island Effekt

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

Moderatoren: Hannes, Boris

Kazahr

Der Monkey Island Effekt

Beitrag von Kazahr »

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joz
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Beitrag von joz »

so mach ichs auch, nur halt mit der gothic 2 welt
was deine routenpunkte angeht bin ich mir nicht sicher, ob man da wirklich tipps geben kann, welche sich eignen und welche nicht; ich denke das ist bei jedem unterschiedlich, mir fallen z. B. bei türen meist keine guten verknüpfungen ein, aber das kann bei dir ja ganz anders sein
ich empfehle, es selbst einfach auszuprobieren um ein gefühl zu bekommen




cu
Manche Menschen gehen nie an ihre Grenzen, sonst würden sie mich dort stehen sehen.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Im Fall von solchen Adventures, wo man ja eh keine verwirrenden 3D Perspektiven hat, wäre es logischer, einfach von links nach rechts die Punkte abzuklappern, denn so hat man eine eindeutig definierte Reihenfolge.

In 3D Umgebungen wie der Realität ist das schwieriger!
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Pat
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Beitrag von Pat »

Ich sehe das genauso, es ist eine sehr gute und auch recht schnelle Methode.

Es funktioniert sowohl statisch (Hintergrundbilder) als auch in Bewegung, in einer interaktiven 3D-Welt.

Ich habe beispielsweise für die Gedächtnisweltmeisterschaft ungefähr 1.000 meiner benötigten 1.500 Routenpunkte aus den Spielen God-of-War I (Ca. 700 von Anfang bis Ende) und II zusammengestellt.

Welten wie Gothic oder Oblivion sind bestimmt auch sehr passend, sie bieten neben einer großen Abwechslung der Umgebung (Stadt, Wald, Höhlen, ...) den Vorteil einer großen, in alle Richtungen zusammenhängenden Welt, die räumlich wesentlich weniger linear angeordnet ist als oft bei God-of-War (Selbst in Pandora's Temple).
Kazahr

Beitrag von Kazahr »

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John Doe
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Beitrag von John Doe »

Hi Kazahr,

ich glaube, bei der Freiheit eines nichlinearen Spiels muss man sich nur an feste Regeln halten, dann dürfte es auch kein durcheinander geben. Zum Beispiel lassen sich verschiedene Themen bei Oblivion auf verschiedene Städte verteilen. So kann die eine Stadt meinetwegen für das BGB AT stehen, die nächste widmet sich nur dem Schuldrecht AT, etc. Außerdem wird es sinnvoll sein, die dort vorhandenen Straßen immer nach einem entsprechenden Schema zu belegen. So zum Beispiel von Nord nach Süd, oder, bei einer kreisförmigen Anordnung, im Uhrzeigersinn.
Ob es aber einen erheblichen Aufwand gegenüber linearen Spielen bedeutet, kann ich dir leider nicht beantwortet.

Grüße, John
Kazahr

Beitrag von Kazahr »

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Kazahr

Beitrag von Kazahr »

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tim
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Beitrag von tim »

Kazahr hat geschrieben:Ein so umfangreiches Spiel wie Opera Fatal wirft gerade einmal 286 Routenpunkte ab. Das ist für meine Bedürfnisse viel zu wenig. Ich brauche für mein Jurastudium ungefähr 15- bis 20.000! Routenpunkte. Kennt jemand eine schnellere Methode, Routenpunkte zu erstellen? Ich habe die Spiele immer fotografiert, um in ein paar Wochen die Route noch einmal abzugehen und um das Spiel nicht noch einmal durchspielen zu müssen, klicke ich mich einfach durch die Bilder.
Wieso brauchst du denn so viele Routenpunkte? Und bist du dir sicher, dass sich dieser Aufwand überhaupt lohnt? In der Zeit, in der du dir 15.000 Routenpunkte zusammenstellst + irgendwie organisierst, kannst du sicher schon einen Großteil deiner Lernerei "per Hand" erledigen. Und schonmal darüber nachgedacht, mehrere Images auf einem Routenpunkt abzulegen? Das könnte dir bei 2 Images pro Routenpunkt schonmal 50% sparen :).
Kazahr hat geschrieben: Bei 3D-Shootern ist meiner Meinung nach einfach zu wenig Abwechslung bei den Gegenständen, oder kommt es nicht auf die Art der Gegenstände an, sondern auf die Örtlichkeit, in der sich dieser Gegenstand befindet?
Bei PVO-Systemen verwendet man meistens "Plätze", auf denen die Minigeschichten spielen, man kann aber auch die Gegenstände benutzen, um sie mit den Images fest zu verlinken, da musst du mal ausprobieren, was für dich einfacher/besser merkbar ist.
John Doe
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Beitrag von John Doe »

ich glaube auch, dass 15 oder gar 20000 Routenpunkte übertrieben sind. Vor allem finde ich, es ergibt sich ja doch einiges aus dem Verständnis, weswegen ich es für falsch halte, einfach "alles auswendig zu lernen". Zumal dir das im Zweifel nicht so viel bringen wird, wie du dir erhoffst.

In welchem Semester bist du denn? (soweit die Frage denn erlaubt ist)
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ich bin da allerdings auch der Meinung man kann nicht genug Punkte haben.

Bei mir komme ich bei vielen Fächern durch einfaches Überschlagen darauaf, zum Beispiel 300 Seiten mal ca 10 Stichworte macht 3000 Stichworte/Bilder. Wenn man dann keine 3000 Haken hat, muss man viel mit Geschichten arbeiten, was auch sehr umständlich ist.

Mit Verständnis hat das nicht viel zu tun, in der Prüfung müssen die Stichworte kommen, das Verständnis ist dann ja eh da.
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John Doe
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Beitrag von John Doe »

Habe ich das richtig verstanden, dass du sagst, das Verständnis kommt von alleine, wenn man es erst auswendig gelernt hat?
Ich lerne besser, wenn ich es erst verstanden habe. Aber unter Umständen kann es ja auch an den unterschiedlichen Fachrichtungen liegen
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Man muss ein Kind benennen können, und dass ist eben nicht immer ausreichend logisch.

Zum Beispiel Wirkstoffnamen. "Phenylbutazon" hat seinen Namen im Wesentlichen von seiner chemischen Struktur, wenn auch in Kurzform... Die Langform ist 4-Butyl-1,2-diphenylpyrazolidin-3,5-dion. Aber was bedeutet mir die Chemie? Ziemlich wenig... schließlich ist niemandem auf den ersten Blick ersichtlich, dass nun diese Strukturformel genau die Wirkung entfaltet die sie hat.

Also lernt man auswendig, das eines der schwachen Schmerzmittel Phenylbutazon heißt.

Der Prüfer fragt: "Nennen Sie doch mal einige schwache Schmerzmittel!" Dann holt man seine 20 Stichworte hervor und besteht.

Er fragt nicht "Was ist Phenylbutazon?"
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Kazahr

Beitrag von Kazahr »

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Beitrag von DocTiger »

Kazahr, Ich glaube dein Dilemma ist, du willst unendlich Routenpunkte haben ohne etwas dafür zu tun.

Ohne etwas Arbeit geht es nicht, ganz besonders, wenn du so viele haben willst. Andererseits vergleiche es doch mit dem Aufwand, den du hättest, wenn du alle diese Fakten ohne Routentechnik lernen wolltest.

Und noch besser: Das Ergebnis der Zeit, die du für das Erstellen brauchst, bleibt dir für Jahre erhalten, du brauchst es vor der Prüfung nicht mehr tun.
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Kevin
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Beitrag von Kevin »

Was ist ein PVO System?
Das PVO- System ist eine Abwandlung vom Master-/Majorsystem. Anstatt ein Bild pro Zahl hast du drei: eine Person, ein Verb und ein Objekt. Die Starre Reihenfolge wird immer beibehalten. Eine Person führt eine Handlung mit einem Objekt aus z.B. der Löwe fängt einen Schuh = 58876

http://www.brainboard.eu/phpbb/viewtopi ... hlight=pvo

http://www.brainboard.eu/phpbb/viewtopi ... o&start=40

http://www.brainboard.eu/phpbb/viewtopi ... hlight=pvo

http://www.brainboard.eu/phpbb/viewtopi ... hlight=pvo

http://de.wikipedia.org/wiki/Andi_Bell
Pat
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Beitrag von Pat »

An Kazahr:

Für das gesamte Jurastudium halte ich 20.000 Punkte für zuviel, 10.000 sollten es aber wohl schon sein, wenn du nicht nur die Grundstrukturen jedes Rechtsgebietes haben willst, sondern auch die wichtigsten 500 Streitstände aus allen Rechtsgebieten und die wichtigsten ungefähr 300 Definitionen (hauptsächlich im Strafrecht).

Bedenken mußt du aber auch die Anforderungen:
In Bayern (wo ich studiert habe und jetzt Referendar bin) benötigst Du sicherlich das vertiefteste Wissen in Deutschland, im Norden sollten auch ungefähr 5.000 - 7.000 Punkte ausreichen.

Als ungefähre Angabe:
Das 324 Seiten umfassende Arbeitsrechtskript eines bekannten Repetitorium habe ich mir in ungefähr 20 Stunden Reinzeit auf einem "Routenrohbau" von ungefähr 100 Punkten (Die ersten 100 Punkte von God of War I, "Bei den Schiffen" und der Anfang von "Hafen von Athen") angeeignet. Es waren deshalb so wenig, weil man an den einzelnen Punkten selbst je nach Stoff weiteren Raum entsprechend der Struktur bauen kann. Man "baut an".

Dieses "Anbauen" erfordert aber eben auch, daß man im Kopf die dreidimensionale Welt schnell und effektiv genug manipulieren und verändern und sie lebendig, farbig und körperlich genug darstellen kann. Ich weiß nicht, ob mir das vor dem Trainieren für die Gedächtnismeisterschaften auch derart leicht gefallen wäre. Ich weiß nur noch, daß mein Vorstellungsvermögen am Anfang des Trainings nicht so gut war: Routen erschienen eher als Nebel, Gegenstände waren eher verschwommen, eine Verbindung nur angedeutet. Ein normales, entspanntes "Spazierengehen" in diesen Welten, ohne über das Erzeugen nachzudenken, wie es jetzt ist, wäre mir wohl nicht möglich gewesen. Was ich nicht weiß ist, ob dies anderen, die ein konstantes Training noch nicht hinter sich haben, jetzt ähnlich geht wie mir früher. Deshalb sollte man am Anfang vielleicht eher mehr Routenpunkte suchen und weniger "Anbauen", mit der Erfahrung kommt das aber (Schon allein zur Verbesserung des Vorstellungsvermögens kann ich Gedächtnistraining auf Zeit und Menge, z. B. mit dem XL-Trainer, nur empfehlen: Man verfolgt plötzlich ein Buchgeschehen wie einen Film mit, man erinnert sich an gesehene Fernseh- und Kinoszenen viel klarer, man träumt oft lebendiger und verbessert sich stark im Schach.)


Es war schon ein gutes Gefühl, beim Durcharbeiten des dazugehörigen Fallskriptes die Prüfungsstrukturen bereit zu haben, anzuwenden und auch in der Lösung wiederzufinden.

10.000 Routenpunkte kannst Du aber mit intensivem Einsatz durchaus in einem Monat anlegen, wobei Du dann aber jeden Tag schon 5 bis 6 Stunden einplanen mußt. Zwei Monate mit circa 3 Stunden wären wohl vernünftiger.

Mein Tipp (Wenn Du für das erste Examen lernst und Dir ein echtes Grundwissen aneignen willst):

1. Eigne Dir als Kernbestand erst einmal 1.000 Routenpunkte an. Dies ist in einer Woche auf jeden Fall zu schaffen. Vor der Weltmeisterschaft habe ich meine letzten 600 Punkte auch noch in der letzten Woche festgelegt.

2. Kaufe Dir aus der Reihe "Juristische Streitstände" (Die findest Du schon) die Bände BGB AT, Sachenrecht, Strafrecht AT und Strafrecht BT (Insgesamt mit den in den Hinweisen enthaltenen sind das ungefähr 450 Probleme, die den Schwerpunkt von ca. 80-90 % der Klausuren aus diesen Bereichen bilden (BGB AT ist natürlich immer nur Ergänzung)).

3. Nimm Dir für jedes Problem 1 bis 2 Punkte (Je nach Umfang) und verankere es dort sorgfältig, zuerst das Problem selbst, dann an dieses Grundbild ansetzend die jeweiligen Argumente (Dies geht recht leicht, weil
die jeweiligen Argumentschlüsselwörter im Buch schon fett gedruckt sind).

4. Damit bist Du, bei konstanter Arbeit von ca. 4 Stunden täglich, bei der Einplanung von Wiederholungen und Pause an den Wochenden, ungefähr drei Wochen beschäftigt.
Ich würde Dir raten, mit dem Sachenrechtsbuch zu beginnen, weil gerade dort Einzelprobleme noch meist den Kern der Klausur bilden. Setze Dir eine Frist von einer Woche, um jedes der 100 Probleme (Mit den Hinweisproblemen vielleicht 120) nicht nur auf Deinem Weg verankert zu haben, sondern zu jedem auch den kleinen Beispielsfall, die Argumente für jede Seite und den Umstand, welche der Ansichten die "überwiegende" ist [Das gehört natürlich nicht in die Klausur, ist aber wichtig für die eigenen Entscheidung.], wiedergeben zu können.
Wenn Du diese eine Woche Zeit investiert hast, weißt Du genau, wie es sich anfühlt, eine derartige Kontrolle über den Stoff zu haben (Dies ist speziell im erste Examen natürlich sehr wichtig.), ob sich das anders und besser darstellt als das übliche Erinnern, aber auch ob und wie anstrengend es für Dich ist. Du wirst wohl auch eigene Methoden entwicklen, merken, welche Bilder Du Dir besser merkst als andere und wie Du alles anordnen mußt.

Dies ist natürlich nur ein Vorschlag, aber er ist gut gemeint und die Kenntnis dieses Stoffes ist stets sinnvoll.

Vielleicht versuchst Du es ja einmal und teilst uns dann, im optimalen Fall in ca. zweieinhalb bis drei Wochen (1000 Punkte plus "Streitstände Sachenrecht") mit, wie es für Dich war und ob Du nun auch daran gehen willst, die weiteren 10.000 Punkte zu suchen.

Viel Erfolg und etwas Zähigkeit,

Simon
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Wie genau funktioniert das Anbauen?
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Kazahr

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