Wer lernt mit der LOCI - Methode für UNI-Prüfungen?

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Lernwilliger
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Wer lernt mit der LOCI - Methode für UNI-Prüfungen?

Beitrag von Lernwilliger »

Hallo,
kurz vorab:
Ich bin über google auf dieses Forum gestoßen und lese mich hier schon seit Stunden ein. Forum ist echt spitze und animiert zum lernen/ ausprobieren der genannten Methoden...

Nun zur mir:
Ich studiere BWL im 2. Semester und würde gerne die "Loci - Methode" zum lernen für Prüfungen verwenden.

Ich habe es mir so vorgestellt:
Mind Map mit den wichtigsten Schlüsselwörtern erstellen und die dann mit der "Loci - Methode" auswendiglernen.

Fragen:
Muß ich dann in der Prüfung immer komplett die ganze Route "abgehen"?
Kann ich Routenpunkte auch mehrfach belegen?
Was habt ihr ingesamt für Erfahrungen gemacht?
Welche Tipps könnt ihr mir noch geben?
Gibt es vielleicht eine bessere Lerntechnik, um viel Stoff auswendig zu lernen?


Viele Grüße
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ich bin der Meinung, und die hab ich schon öfters vertreten, dass es keine bessere Technik als die Loci Technik mit maximal einer Handvoll Stichpunkte pro "Haken". Da braucht man dann aber auch sehr viele Haken!

Dann solltest du auf jeden Fall die Masterkodierung beherrschen lernen, bei gerade bei BWL sicherlich wichtig.

Du wirst am Anfang nicht alles auf Routen auswendig zu lernen weil du nicht genug davon hast.. dann kannst du Stichwort an Stichwort assozieren (Storymethode) und die Anfänge jeweils auf einen Loci Haken hängen.

Aber es lohnt sich definitiv, 10-20 Routen zu erfinden, auch am Anfang, und auch gleich bei der ersten Verwendung den "echten Stoff" zu benutzen.

Mehrfach kann man eine Liste belegen, nur eben nicht gleichzeitig.
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Lernwilliger
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Beitrag von Lernwilliger »

Erst einmal danke für deine Antwort!

Bei mir sind noch ein paar Fragen offen geblieben:
- Muß ich dann in der Prüfung immer komplett die ganze Route "abgehen"?
- Was versteht man unter der "Mastercodierung"?
- Was hälst du von den folgenden Büchern:

Nichts vergessen!: Kopftraining für ein Supergedächtnis von Tony Buzan
Lernen wie ein Weltmeister von Gunther Karsten
KopfStand
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Beitrag von KopfStand »

Also "Lernen wie ein Weltmeister" von Gunther Karsten habe ich mir vor ein paar Wochen bestellt und ist mein bisher erstes und einziges Buch im Bereich Mnemotechniken!

Leider habe ich wohl zuviel davon erwartet und auch schon von anderen gehört, dass Bücher wie "Warum fällt das Schaf vom Baum" besser sein sollen, daher werde ich mir dieses auch bald zulegen!
Kevin
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Beitrag von Kevin »

Leider habe ich wohl zuviel davon erwartet und auch schon von anderen gehört, dass Bücher wie "Warum fällt das Schaf vom Baum" besser sein sollen, daher werde ich mir dieses auch bald zulegen!
in "Warum fält das Schaf vom Baum" steht im Grund das Gleiche drin wie in "Lernen wie ein Weltmeister" oder "Erfolgs-Gedächtnis" oder "Megamemory".

Also solltest du auch von diesem Buch nicht zuviel erwarten.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Selbst die Informationen in MemoryXL.de reichen völlig aus. Das Entscheidende ist, dass du die Techniken wirklich übst.

Es ist kein Problem jemanden dazu zu bringen, die Mnemotechniken verstehen. Der absolute Knackpunkt ist, Menschen dazu zu bringen sie auch anzuwenden. Ich glaube, dass nicht mal 10% der Leute, die sich eines der einschlägigen Bücher gekauft haben, sie ernsthaft anwenden.

Mit ernsthaft anwenden meine ich dann, das Major-System zu beherrschen, einige Locilisten zu haben und sie regelmäßig für Listen im Alltag oder für Lernstoff einzusetzen.

Andersherum bekennt sich niemand der Besten Gedächtnissportler zu einer anderen Methode als die hier Vorgestellten. Irgendwie zieht aber selbst dieses Argument nicht richtig.
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Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hi DocTiger,

kannst Du bitte mal die Anwendung der Loci-Technik bei BWL erklären.

Ich tue mich sehr schwer damit.

Irgendwie komme ich mit den ganzen Mnemotechniken nicht klar, wie ich das konkret umsetze.

Wäre froh über ein paar Beispiele.
Vielleicht auch aus Mathematik oder Programmieren.
Gruß
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Lernwilliger
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Beitrag von Lernwilliger »

Mir geht es ähnlich wie "Lesefaul"...
Vom Prinzip her habe ich die "LOCI Technik" verstanden, aber ich weiß noch nicht so genau, wie ich damit lernen soll?!

Es wird hier ja sehr oft das "Master-System" als das Beste überhaupt angepriesen, aber soweit ich es verstanden habe, lernt man mit diesem System ja hauptsächlich Zahlen auswendig,oder?

MfG
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Das Major-System oder Master (ich weiß garnicht ob ich es jetzt immer verwechsle hehe) kodiert Zahlen. Das ist unglaublich wichtig. In jedem Studienfach dürfte es praktische Zahlen geben die man hier und da können muss. Ich habe neulich dieses System benutzt, zusammen mit einer Lociliste um die PH Ober und Untergrenzen für ca 20 Lebensmittel zu lernen, und dass in einer Stunde, so dass ich es einen Tag später noch wusste, was nicht einmal ansatzweise weltrekordverdächtig ist.

Das Locisystem speichert Stichworte in einer linearen Reihenfolge. Bei mündlichen Wissensprüfungen teilt man den Stoff in Vorträge auf, mit denen man auf die in gewissem Maße bekannten Prüfungsfragen reagieren kann.
Für schriftliche Wissensprüfungen. Lernt man ebenfalls Themenweise, legt aber auch etwas mehr wert darauf, die Listen viel zu wiederholen, damit man ein besseres Gefühl für das "Ganze" kriegt, und besser hin und her springen kann.

Für Prüfungen/Klausuren die weniger wissensorientiert sind als fähigkeitenorientiert, würde man soetwas wie Spickzettel auswendig lernen, also Anleitungen, Tabellen, Auswertungstexte oder ähnliches.

Es lohnt sich, sich da durchzubeißen, auch wenn es schwer ist, wenn man niemanden kennt, der es benutzt. Wichtig: Mach dir so viele LociListen wie möglich, setze sie so oft ein wie möglich, und trainiere mit dem MemoryXL Trainer oder eine andere Form des Gedächtnissports.
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Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hi DocTiger,

ich habe einige Bücher, die diese Techniken Trainieren, aber eher nur die Basis. Also das System.

Aber wie wird es konkret angewandt.

Abläufe "speichere" ich zum größten Teil automatisch.
Kommt auch daher, das ich einige Zeit lang Prozessoptimierung und für ISO Zertifizierungen die Prozeduren geschrieben hatte.

Aber sonst verstehe ich noch nicht wirklich mit dem Mastersystem umzugehen.

Und solange ich das nicht verstehe anzuwenden, mache ich mir auch nicht die Arbeit das erstmal zu lernen. Vorbereitet ist aber alles soweit schon.
Mir fehlt nur der berühmt berüchtigte *Klick*.

Also, wenn es ein Buch oder sonstwas gibt, das konkrete Beispiele für Schule, Studium und Beruf gibt, in dem das alles in der Anwendung gezeigt wird, wäre ich daran sehr interessiert.
Gruß
--->Lesefaul

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Beitrag von DocTiger »

Also ich kann nur wiederholen:

1. Stichworte im Text markieren
2. Stichworte auf Lociliste verstauen
3. In Abständen "geistig" wiederholen möglichst ohne im Text nachzuschauen.
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Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hi DocTiger,

aha, im Moment ist das noch für mich "Zusammenhangslos".

Werde das aber mal so austesten.

Was, wenn sich mehrere Stichwörter wiederholen sollten?
Oder sollte man das möglichst vereiden?

Sorry, aber im Moment verstehe ich noch nicht das ganze.
Gruß
--->Lesefaul

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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Der Begriff "Stichwörter" ist für mich so definiert, dass es sich dabei um eine Erinnerungseinheit handelt. Jedes Stichwort erinnert mich an einen zusammenhang der im Text auftritt. Daher ist es schon definiert, dass ein Stichwort in einer bestimmten Frage/einem bestimmten Vortrag nicht zweimal auftritt. Sollte es doch passieren, dann ist wahrscheinlich die Wahl der Stichwörter unpassend gewesen, und ich brauche stattdessen für das zweite Auftreten ein neues Stichwort.

Ja es kommt grad etwas abstrakt rüber. Ich kenn deinen Stoff nicht, da fällt es schwer ein Beispiel zu finden.

Auch darf man nicht vergessen, Mnemotechnik erfordert Übung. Und zwar nicht täglich 3 Stunden für eine Woche sondern eher täglich ne halbe Stunde für eine Monate. Oder ein anderer Zeitplan mit wenig Zeit am Stück aber sehr sehr oft und in einem Zeitraum von Wochen und Monaten.

Auch in der Praxis kannst du üben. Meine Erfahrung war, dass man am Anfang nicht einige hundert DIN A4 Seiten umsetzen kann. Ich habe damals angefangen mit Knochenpunktlisten vom Schädel. Das waren gut 70 Knochenpunkte alle mit ihrem lateinischen Namen.

Am Anfang wagt man sich an Informationen ran, die man sonst auf einen Spickzettel schreiben würde: Kurz, prägnant und wichtig. Nicht die Sorte Information für die man in Latein den Stohwasser dabei hatte...
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Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hi,

verstehe so langsam.

Wie würde man denn z.B. die Trigonometrie (auch die Formeln) hier umsetzen?

Oder Logarithmen oder Wurzeln?
Um mal ein "kleines" Thema zu nennen.

Ich hatte zwar das Buch "Erfolgsgedächtnis" gelesen, aber mir fehlen, wie in fast allen Büchern praktische Beispiele. Finde ich schade.

Sicher ist da jeder anders, ich lerne am schnellsten anhand von Beispielen.
Gruß
--->Lesefaul

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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

praktische Beispiele sind unglaublich schwer umzusetzen, gerade weil Stoffe so verschieden sind und die Menschen die sie lernen auch.

Bei Mathematik fürchte ich musst du es auf die harte Tour tun. Du willst nicht die Definitionen runterrattern können, sondern die Fähigkeit haben, sie anzuwenden. Wir reden also von einem "Fähigkeits-Ding", daher solltest du dich auf Übungsaufgaben stürzen.
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Re: Wer lernt mit der LOCI - Methode für UNI-Prüfungen?

Beitrag von Willwissen09 »

Hi,

ich denke nicht, das das schwer ist umzusetzen. Allerdings.... warum kann es dann keiner zeigen? Hmmm.

Ich könnte mir folgends vorstellen.

Ein Kapitel oder ein bis zwei Seiten aus einem BWL-Fach, oder Biologie, oder Programmieren, oder Mathematik. Und dann konkret zeigen, wie man das für welche Lerntechnik rausarbeitet.

Es fragen so viele danach, gut manche lassen es, da sie keine Antwort finden, aber das es dann keine Lösungen oder How-To's gibt, das kann ich nicht verstehen.

Wenn ich es könnte, würde ich das gerne zeigen. Aber leider bin ich selber noch auf der Suche.

Vielleicht erbamt sich ja mal jemand und macht zwei bis drei Beispiele, per Skript oder Youtube. Und die Welt sieht wieder rosig aus. ;-)

Lieben Dank.

Gruß
Will
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Re: Wer lernt mit der LOCI - Methode für UNI-Prüfungen?

Beitrag von DocTiger »

Schau doch mal auf meine Homepage oder meinen Youtubekanal.
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