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Wie gestaltet ihr eure Lernpausen?
Verfasst: Mi 27. Aug 2008, 16:00
von Georg
Hallo miteinander,
Ich bin Student und habe nun mein Wissen über Mnemotechnik schon sehr erweitert. Nur weiß ich nicht wie ich meine Lernpausen gestalten soll. Ich lerne so 35 min und dann bis zu 10 min Pause. Nach dieser Zeit fühlen sich meine Augen müde an, mein Kopf total angespannt und überlastet. Einige Überlegungen habe ich schon gemacht, ich würde gerne eure Vorschläge/Erfahrungen hören:
- Jonglieren (Irgendwie nicht gut, denn es strengt die Augen an)
- Augen verdecken und sich hinlegen
- Musik hören
- Entspannungstechniken und ähnliche Übungen
- Essen/Trinken
- Liegestütz machen
- ...
mfg Georg
Verfasst: Mi 27. Aug 2008, 18:42
von DocTiger
Hm bei dir klingt ja Lernen wie körperliche Schwerstarbeit. Also ich glaube es sollte nicht normal sein, bei deinem Rythmus von 35min Lernen und 10 Minuten Pause derartige körperliche Erschöpfungsanzeichen zu haben - definitiv nicht bei den ersten paar Durchgängen!
Irgendwie müsste es ja möglich sein, diese Verspannungen zu beseitigen.
Ich mach meistens keine Pausen sondern baue das Lernen in meinen Alltag ein den ich sonst auch hätte. Sport treiben, einkaufen, Kochen/Essen, Romane lesen, chatten....
Verfasst: Sa 11. Okt 2008, 17:56
von Georg
Weiß jemand eigentlich den neurologischen Grund, warum wir Lernpausen einlegen müssen. Jetzt abgesehen davon, dass die Augen ermüden, was spielt sich da im Hirn ab, das uns dazu veranlasst besser eine Pause zu machen und nicht stundenlang durchzulernen?
Verfasst: Sa 11. Okt 2008, 18:31
von DocTiger
Langeweile....
Verfasst: Sa 11. Okt 2008, 21:51
von alo
Hallo Georg,
tritt diese schnelle Augenmüdigkeit immer noch auf?
Hast Du mal einen Augenarzt bemüht? Klingt irgendwie bekannt.
Andreas
Verfasst: So 12. Okt 2008, 18:37
von Georg
Doc Tiger ist dir langweilig? Dann geh was lernen.
Nein Augen ermüden doch bei jedem, wenn man längere Zeit etwas liest.
Verfasst: So 12. Okt 2008, 19:07
von tim
Georg hat geschrieben:Doc Tiger ist dir langweilig? Dann geh was lernen.
Nein Augen ermüden doch bei jedem, wenn man längere Zeit etwas liest.
Klar, aber wenn ich dann jongliere, bin ich (inkl. Augen) wieder topfit.
Verfasst: Mo 13. Okt 2008, 6:36
von DocTiger
Also Eintönigkeit bzw Langeweile ist der Hauptgrund warum ich nicht 10 Stunden hindurch lerne... Das ist dann aber auch eine Frage der Motivation, und bekanntermaßen hat man kein Motivationsproblem mehr sobald man ein Zeitproblem kriegt!
Verfasst: Fr 17. Okt 2008, 19:42
von Georg
DocTiger hat geschrieben:Also Eintönigkeit bzw Langeweile ist der Hauptgrund warum ich nicht 10 Stunden hindurch lerne... Das ist dann aber auch eine Frage der Motivation, und bekanntermaßen hat man kein Motivationsproblem mehr sobald man ein Zeitproblem kriegt!
Ja nee is klar aber ich bin Student und lerne im Durchschnitt 10h am Tag die Woche. Nur meine ich was ganz anderes. Motivation etc. meine ich gar nicht. Auf Sport umgesetzt würde die Antwort in etwa so lauten, dass man einen Muskel auch nicht stundenlang beanspruchen kann, da sich Milchsäure bildet und dann ... . Aber im Hirn bildet sich doch keine Milchsäure oder? Wodurch wird dann das Hirn müde. Man könnte schon mehrere Stunden lang durch lernen, nur mit welchem Nutzen? Die Leistung fällt doch mit der Zeit ab. Aber Warum????
Verfasst: Sa 18. Okt 2008, 11:30
von infi
Bei geistiger Anstrengung entsteht Adenosin, welches das Gehirn vor 'Überanstrengung' schützt. Nimmt man nun Koffein auf, so werden die entsprechenden Rezeptoren belegt, ohne sie jedoch zu aktivieren
=> Man kann trotz hoher Adenosinkonzentration munter und mit gleicher Leistung weiterarbeiten

Verfasst: Sa 18. Okt 2008, 12:27
von DocTiger
Man lernt am Besten am Anfang einer Lernsession und am Ende davon. Wenn man mehr Pausen macht hat man mehr Anfang und Ende...
Verfasst: So 19. Okt 2008, 10:38
von Georg
infi hat geschrieben:Bei geistiger Anstrengung entsteht Adenosin, welches das Gehirn vor 'Überanstrengung' schützt. Nimmt man nun Koffein auf, so werden die entsprechenden Rezeptoren belegt, ohne sie jedoch zu aktivieren
=> Man kann trotz hoher Adenosinkonzentration munter und mit gleicher Leistung weiterarbeiten

Dankeschön, das war was ich wollte. Werde das mal prüfen und schauen wie ich das verwerten muss.
Doc Tiger: so viel ahnung von Theorie habe ich schon längst. Außerdem darfst du bei Mnemotechnik eines niemals vergessen: Es ist oft individuell angeschnitten, sprich ich behalte mir am besten den mittleren Teil.
Verfasst: So 26. Okt 2008, 19:51
von Georg
Weiß jemand wie schnell die Adenosin Konzentration im Hirn steigt und wann es einfach sinnlos ist weiter zu lernen? Links wären nett. Danke schon mal im Voraus
Mfg
Verfasst: Mo 27. Okt 2008, 18:14
von DocTiger
Das wäre individuell unterschiedlich. Man kann diese Adenosinkonzentration nicht wirklich mit einem Laktatsäurespiegel im Ausdauersport vergleichen. Du musst selbst herausfinden mit welcher Zeitspanne du gut klarkommst. Gute Richtwerte sind 30-90 Minuten, und nicht umsonst ist eine Schulstunde/Vorlesungsstunde bei 45 Minuten angesetzt, und bei "Doppelstunden" wird gerne zwischendrin eine Pause gemacht. Wahrscheinlich sind beim Arbeitsrythmus die "praktischen Erwägungen" wesentlich wichtiger, als die eigentlich Konzentration. Denn 5 Stunden ohne Pause zu lernen ist schlichtweg unpraktisch, alleine wegen körperlichen Bedürfnissen oder der Zeitplanung selbst wenn die Konzentration reichen würde.
Verfasst: Mo 10. Nov 2008, 21:07
von Georg
Wobei sich die Frage stellt warum der Körper überhaupt Adenosin ausschüttet. Es wird ja mit Schutz vor Überlastung begründet. Aber wie kommt das neurologisch Zustande. Ich habe gehört, dass sich beim Denken/Lernen Giftstoffe im Hirn bilden und Adenosin das stoppt. Stimmt das?
Verfasst: Mi 12. Nov 2008, 12:00
von DocTiger
Böse Frage... wenn du fragst ob sich Giftstoffe beim Denken im Gehirn "anlagern" kann man das nicht widerlegen, da im ganzen Körper zu jeder Zeit Giftstoffe entstehen (Co2, NH3 etc) und wieder abgebaut werden.
Allein die Dosis bestimmt ob etwas ein Giftstoff ist oder nicht. Aber ich glaube diese Definition würde auf Adenosin eher nicht zutreffen.
Genaueres unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Koffein
Zusammengefasst: Gehirnzellen komunizieren unter anderem über Botenstoffe. Die Botenstoffe erfüllen ihre Aufgabe und werden abgebaut. Das Abbauprodukt ist Adenosin. Damit die Maschine nicht "heißläuft" wird bei steigender Adenosinkonzentration die Arbeit heruntergefahren, so dass sich die "Arbeitsleistung" der Zellen auf ein gewisses Niveau herunterregelt.
Wenn du nicht gerade Medizin studierst, würde ich dir nicht unbedingt empfehlen, diese Thema noch tiefer zu behandeln als der oben genannte Wikipediaartikel es tut. Mir sagt der einiges, aber ich habe auch Chemie, Biochemie, Physiologie und Pharmakologie hinter mir.
Verfasst: Mi 12. Nov 2008, 17:07
von Georg
Danke für deine Antwort. Eine weitere Frage wäre damit geklärt. Aber eine Frage bleibt da noch und zwar wie schnell der Körper Adenosin ausschüttet und wie damit die Auswirkung auf die Gehirnleistung, besonders die Merkleistung verbunden ist. Ich weiß es ist jetzt wahrscheinlich bei jedem anders, etc. etc. aber ich suche dennoch nach einer Formel mit der man das wenigstens ungefähr berechnen kann. Jetzt erklärt bitte nicht dass man so ca 30-90 min oder so lernen soll und dann eine Pause von 10-20 min einlegen soll. Ich habe meine Gründe warum ich das wissen will...
Verfasst: Mi 12. Nov 2008, 21:19
von DocTiger
Stell dir doch alleine mal vor, was allein man tun müsste, um überhaupt eine Adenosinkonzentration am lebenden Objekt zwischen funktionierenden, arbeitenden Nervenzellen zu ermitteln, selbst wenn man mit diesen Daten für deine Fragestellung dann überhaupt was anfangen könnte.
Also Google kennt sowas nicht. Wenn überhaupt musst du dich mit Neurologen oder noch besser Neurophysiologen unterhalten.
Verfasst: Mo 17. Nov 2008, 20:15
von Georg
Dann werd ich mich mal informieren bei meinen Mediziner Kollegen an der Uni. Das Problem ist nur, dass die unterm Semester so extrem beschäftigt sind. Aber wenn ich mal was erfahren sollte, dann poste ich das hier rein
Mfg