Geruch und Gedächtnistraining

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Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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frank
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Geruch und Gedächtnistraining

Beitrag von frank »

:idea:

Liebe Brainboardler,

hatte neulich ein Gespräch darüber, ob es auch GEdächtnistechniken auf Basis von Geruch und Geschmack gibt?

Es gibt zwar zwischen Geruch und Gedächtnis interessante wissenschaftliche Untersuchungen, aber auf Ansätze für eine Technik
bin ich nicht gestossen. Hat jemand eine Idee?

Danke für jeden Input,
Frank
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Boris
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Beitrag von Boris »

Hallo und vielen Dank für deinen Beitrag ersteinmal,

mir ist nicht ganz klar wie du das meinst:
Geht es um das Trainieren des Geruchs oder um das Trainieren des Gedächtnises mittels des Geruches?
frank
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Trainieren des Gedächtnises mit Geruch

Beitrag von frank »

Darum geht es. Das war nicht meine Idee, aber es ist schon ein interessanter Gedanke. Gedächtnistraining basiert praktisch immer
auf Visualisierung und Assoziationen. Darin sind wir Menschen sehr gut.
Bilder eignen sich als Haken. Die Frage, die übrigens jemand anders an mich gestellt hat, lautet also: Geht das auch mit Gerüchen? Man könnte sich genauso fragen: Geht es auch mit Tönen oder Berührungen? Mir kommen da nur die außergewöhnlichen Fähigkeiten von Synästheten in den Sinn.

Gruß, Frank
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Boris
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Beitrag von Boris »

Hi,
ich weiß da leider nicht mehr drüber. Aber es wäre sehr interessant. Mal sehen ob noch jemand was dazu schreibt :D
Jens_Plasger
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Die 5 Sinne und ihr Gebrauch

Beitrag von Jens_Plasger »

Hallo zusammen,
ich finde diese Frage insofern interessant, als dass ich einmal ein kleines Experiment bezueglich der Möglichkeit, inwiefern Gerüche den lerneffekt erhöhen können, durchgeführt habe.

Es ging dabei um einen komplizierteren med. Sachverhalt, den ich mir im Verlaufe des Studiums anzueignen hatte, und der auf herkömmlichen Wegen (mechanisches Lernen und Repetieren, Eselsbrücken, und auch der doch eher anfängerhaft von mir verwendeten Loci-Technik) irgendwie nicht in den Sinn wollte.

Nun hiess es, Spiegeleier braten und dann das Buch und die Skizze nochmals zur Hand genommen, visualisiert etc. und den schwachen Lerneffekt zu unterstützen und man mag den Kopf schütteln oder nicht: jeder heutiger Geruch von gebratenen Spiegeleiern ruft SOFORT den entsprechenden med. Lernstoff wach.

man sieht also: auch mit dem Geruchssinn lässt sich lernen, wenn auch nur in eher hartnäckigen Ausnahmefällen.

Da der Mensch vornehmlich ein "Augen- und Geräuschtier" ist, denke ich einmal, dass die Sinnesmodalitäten:
- schmecken
- fühlen
- riechen
- hören
- sehen
eher entsprechend ihrem auch alltaeglichen Gebrauch was die Haeufigkeit angeht, aber dennoch unterstützend beim Memorieren eingesetzt werden könnten. Bildgedächtnis, Geruchsgedächtnis etc. sind hier anzumerken (ebenso wie die individuell unterschiedliche Begabung vielleicht).

Einen Versuch wäre es wert, nicht nur bildhaft-assoziativ, sondern der Abwechslung halber auch mal tastsam-assoziativ oder olfaktorisch-assoziativ (=Geruch) in hartnäckigen Dingen, die nicht in den Kopf wollen, zu lernen.

Paracelsus sagt einmal: Es ist alles eine Frage der Dosis und jedes Medikament kann - zu hoch dosiert - ein Gift sein. Vielleicht kann man das analog auf den lernprozess übertragen auch derart formulieren: wir haben noch einige "Lernmedikamente" (schmecken, riechen, tasten) in der Hinterhand, die sicher auch ihre Effekte bringen.

Wie sehen das andere hier?

Schöne Grüsse
Jens Plasger
http://www.lerntechnik.info
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Triniton
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Beitrag von Triniton »

Ich sehe das ähnlich wie du. Oder ich glaube zu mindestens das wir mehrere Möglichkeiten haben Informationen zu speichern.
Die besten und festesten Verankerung in das Langzeitgedächtnis sollen ja diese sein, die Mehrkanalig abgespeichert werden.

Nur ich frage mich, da der Geruchssinn bei uns Menschen so stark ausgebildet ist, ob es reichen würde, sich den Geruch beim memorieren nur vorzustellen oder es unbedingt sein muss, das der Geruch auch wirklich vorhanden sein muss.

Ich habe zum Beispiel Schwierigkeiten mir einen Geruch vorzustellen wenn er nicht vorhanden ist. Er ist dann schwach ausgebildet und kaum als solches zu „riechen“. Wenn aber ein Geruch schon vorhanden ist, ist er auch leicht von mir zu identifizieren was zufolge hat das ich in besser mit einen Gedanken assoziieren kann.
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Julius Jellinek
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Beitrag von Julius Jellinek »

@ Triniton
Bei mir ist das genauso! Auch ich kann mir Gerüche nur sehr schwer vorstellen. Geräusche aber z.B. kann ich prächtig in meinem Kopf bilden und verändern. Ich denke, dass dies einfach mit der Nutzung des Sinnes zusammenhängt! Und da wir nun mal am Sehen nicht vorbeikommmen, bzw dieses den ganzen Tag nutzen können wir uns mit Bilder Sachen wahrscheinlich am besten merken. Ein Blinder, der von Geburt an blind ist, hat ja auch Erinnerungsvermögen, welches dann eben über andere Sinne funktioniert und, wie ich denke, nicht schlechter sein muss als unsere!
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