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Welche Technik beim Lesen von Literatur?
Verfasst: Sa 21. Mär 2009, 1:10
von Dey
Hi.
Mich interessiert, wir ihr eure Bücher liest. Also nicht die Art und Weise des Leseprozesses, sondern was ihr konkret unternimmt, um einen möglichst langen Zugang zu dem in den Büchern vermittelten Wissen erlangt
Meine unprofessionelle Technik besteht darin, zentrale und meiner Meinung wichtige Textstellen 1:1 abzuschreiben und in einem weiteren Schritt am PC abzutippen.
Separat dazu notiere ich mir auch noch besonders schöne Formulierungen, von denen ich mir eine Verbesserung meiner Sprachfertigkeiten verspreche. Allerdings wiederhole ich meistens nichts davon, weil ich dann schon wieder lieber beim nächsten Buch bin, sodass ich letztlich kaum dadurch profitiere.
Also beschreibt mal, wie ihr es macht.
Verfasst: Sa 21. Mär 2009, 8:55
von CAIROS
Ich mache mir von den gelesen Büchern MindMaps. Die Hefte ich thematisch ab.
Verfasst: Sa 21. Mär 2009, 14:38
von DocTiger
Mach dir visuelle Vorstellungen im Kopf. Denk an Galileo, Welt der Wunder, und vor allem Es war einmal das Leben. Das ganze im geistigen "IMAX 3D XXL Format".
Verfasst: Sa 21. Mär 2009, 21:18
von Ellroy
Ich habe es eine (kurze) Zeit mit Mind-Maps probiert. Das hat bei mir jedoch nicht funktioniert.
Seit Dezember 07 verwende ich eine Kombination aus Loci- und Master-Methode. Dazu visualisiere ich ein Symbol für das jeweilige Buch. Dieses Symbol lege ich an einem Ort in einem bestimmten Areal ab. Dann verknüpfe ich einzelne Stichworte (Bilder) die in der Lektüre vorkommen mit diesem Symbol in Kombination mit einer Zahl, die nach der Master-Metode codiert ist. Das hat den Vorteil, das ich nicht im Vornherein wissen muss, wie groß die jeweilige "Garderobe" zu sein hat.
Dabei gehen zugegebenermaßen eine Menge an Infos verloren. Wobei ich allerdings kaum Wiederholgen mache. Für den "Hausgebrauch" reicht es mir.
Inzwischen kombiniere ich dieses Verfahren mit der "Zettelbox". Das ist eine Methode, die in neuerer Zeit vor allem durch Niklas Luhmann einigermaßen bekannt wurde, aber wohl seit dem Mittelalter genutzt wird. Es geht dabei darum, neue Querverbindung innerhalb seines Wissens zu schaffen. Dazu mache ich mir ein paar Notizen zu einem einzelnen Kapitel / Gedanken. Diese Notizen versehe ich mit Schlagworten. Der Zettel bekommt eine Nummer. So entsteht über die Zeit ein riesiges Schlagwortverzeichnis mit überraschenden neuen Verbindungen. Gücklicherweise gibts das ganze auch "elektronisch". Ich nutze dieses Programm:
http://markusguhe.net/slipbox/
Ich spreichere Gelesenes also mit einer Kombination aus Mnemotechnik und EDV. Das ist aber "Work in Progress" – zusätzlich diszipliniere ich mich (manchmal) zu SQR3 - klingt ein bisschen nach einem neuen Joghurt. Es gibt dazu eine Menge im Netz.
Bester Gruß,
Ellroy
Verfasst: Sa 21. Mär 2009, 21:32
von Torri
DocTigers Vorschlag ist sehr sinnvoll, da es hilft, sich Dinge bildlich vorzustellen.
Ich wuerde davon abraten, Textstellen 1:1 abzuschreiben. Es geht dir ja nicht darum, genau die Formulierungen auswendig zu lernen. Besser sind Stichpunkte, da man sich da die Informationen so aufschreibt, dass man selbst sie versteht und nicht so, wie sie im Buch stehen.