Wie kann ich mir kryptische Daten merken für die Arbeit?

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Chris_Emc2
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Registriert: Fr 04. Apr 2008, 22:43

Wie kann ich mir kryptische Daten merken für die Arbeit?

Beitrag von Chris_Emc2 »

Hallo,
ich habe vor einiger Zeit meinen Arbeitsplatz gewechselt.
Ich arbeite in der IT als Admin.
Neues Aufgabengebiet für mich: Die Serverlandschaft und deren Sicherungen.
Jetzt frage ich mich schon die ganze Zeit, wie man sich solche Informationen
schnell aber dauerhaft merken kann!


Wir haben 8 Standorte auf denen jeweils 2 bis maximal 12 Sicherungen laufen.
Jeder dieser Sicherungen sichert selbst 1 bis maximal 20 Server.
Jeder Server ist wiederum in maximal 8 Partitionen/Volumes aufgeteilt.
Und jede einzelne Partition ist unterschiedlich groß (12 MB bis 1,2 TB).

Der erste Standort sieht folgendermassen aus:
Name der Sicherungsjobs in Berlin:
BLNSN1
BLNSN2
BLN-Image
BLN-Sys

Info: BLNSN1 gibt es an jedem Standort. Z.B. BONSN1 und MUNSN1 usw.
Dieser Job sichert in BLN (Berlin) z.B. folgende Partitionen:
BLNSN1 - C: 10 GB
BLNSN1 - D: 100 GB
BLNSN1 - E: 10 MB
BLNSN1 - F: 1,1 TB

Die größen sind natürlich an jedem Standort unterschiedlich.
Und ändern sich auch von Monat zu Monat.

Ein anderer Job sieht z.B. so aus:
Main9 in BON (sichert):
BONNT10 - C und D
BONNT20 - C, D und ein Oracle DB
BONNT1 - C,D,E,F und eine OracleDB (CCD)
BONNT3 - C und D
BONTS9 - C,D und E
..die Größen der einzelnen Partitionen habe ich hier nicht mehr angegeben.

Da wir 8 Standorte haben und die Sicherungen an jedem Standort unterschiedlich aussehen,
habe ich große Schwierigkeiten mir alle diese Daten zu merken.
Es sind ca. 300 Datensätze. 1 datensatz beschreibt z.B. Standort, Jobname, Server, Partition und Größe.
Mit welcher Struktur könnte man eine Hirngerechte Ordnung erstellen?
=> Vielleicht mit 8 verschiedenen Mindmaps?
Und wie könnte ich mir diese einzelnen Jobs, Server und deren Größen
am einfachsten und vor allem dauerhaft einprägen?
=> Vielleicht mit einem Flashcardprogramm wie jMemorize z.B. ?

Wäre wirklich Dankbar für jegliche Tipps

Danke,
chris_Emc²
Phexx
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Beitrag von Phexx »

jedem der 26 buchstaben ein bild zuordnen, die zahlen mit deinem majour system kodieren?
Chris_Emc2
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Beitrag von Chris_Emc2 »

hmm, dann hätte ich für den Datensatz
"BONNT20 - C: - 201 GB" ja schon allein 8 Bilder für die Buchstaben und 3 Bilder für die Zahlen.
Und das mal 300 ?
Ich glaube ich mache ersteinmal einen kleinen Schritt zuerst und merke
mir erstmal die Jobs (pro Standort).
Das wären 34 Jobs insgesamt.
Nur heisst ein Job in Bonn zum verwechseln ähnlich wie in Berlin:
Bonn -> BONSN1 und BONSN2
Berlin -> BLNSN1 und BLNSN1
Wie kann ich die auseinanderhalten?

Vielleicht stelle ich mir BON als alt Bundeskanzler Kohl dar und SN1 ist eben der Mailserver?
Jemand eine bessere Idee?

Danke,
Chris_Emc²
Torri
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Beitrag von Torri »

Meine erste Assoziation zu BONSN1 ist "Bonsen" (reicher Mann, Umgangssprache) und zu BLNSN "Plinsen" (Teigspeise). Das ist doch sehr bildlich!

BLNSN1 - c:10 waere dann bei mir ein Chamaeleon, dass in einer Tasse (10, Master-System) sitzt und einen Plinsen frisst.
Phexx
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Beitrag von Phexx »

find ich gut.

wenn viele am anfang gleich heißen kannst du auch für jede gruppe eine miniroute bauen...

alle auf der ersten route wären dann z.b. BONN am Anfang.
Chris_Emc2
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Beitrag von Chris_Emc2 »

So, ich habe mir jetzt die 300 Datensätze so vereinfacht, dass
es jetzt nur noch 50 Datensätze sind.

Nun aber eine Grundsätzliche Frage: Wie sollte man sich solche Daten, und das werden nicht die einzigen bleiben, üben damit sie dauerhaft abrufbar sind?
1. Also mit Hilfe einer Mnemotechnik aufbereiten und die einzelnen Routenpunkte mit der Leitnermethode wiederholen?
2. Oder komplett ohne Mnemotechnik und die einzelnen Datensätze nur mit der Leitnermethode wiederholen?

Ich dachte bislang, dass die Mnemotechnik nur für kurzfristige Gedächtnisstüzen nützlich ist die man nach einer Woche nicht mehr benötigt !?
Denn die Ausnutzung meiner Routen für eine sehr lange Zeitspanne hätte ja den Nachteil, dass ich mir immer wieder neue Routen ausdenken müsste.


Wie ist es richtig und wie handhabt ihr das?


Gruß,
Chris_Emc²
Torri
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Beitrag von Torri »

Die Mnemotechniken sind dazu da, etwas schneller zu lernen. Und wenn man etwas nicht wiederholt, vergisst man es, das ist immer so.
Daraus ergibt sich: Möchtest du dir Informationen längerfristig speichern, musst du die Routen wiederholen. Wie oft, liegt in deinem Ermessen.

Und du hast Recht: Wenn die Routen voll sind, dann sind sie voll. Gib also Acht darauf, dass du genug davon hast, insbesondere immer die ein oder andere in Reserve; es könnten ja mal plötzlich noch zu merkende Daten hinzukommen.
Phexx
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Beitrag von Phexx »

Chris_Emc2 hat geschrieben: Denn die Ausnutzung meiner Routen für eine sehr lange Zeitspanne hätte ja den Nachteil, dass ich mir immer wieder neue Routen ausdenken müsste.
welch schrecklicher nachteil ;)

nach genügend wiederholungen sollte es dann aber auch ohne route sitzen.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Wenn man mal ehrlich ist, braucht man den meisten Stoff auch nur ein paar Wochen... Und wenn die Zeit um ist, war der Stoff entweder so wichtig, und man hat ihn so oft wiederholt, dass man ihn danach immer noch kann, oder man hat Platz für was Neues, was grad wichtiger ist!
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
Chris_Emc2
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Beitrag von Chris_Emc2 »

Ah OK, Ihr nutzt die Routen oder Loci Methode nur temporär um einen Stoff schneller zu speichern.
Wenn man diesen Stoff nach einigen Wochen sehr gut drauf hat, kommt die Erinnerung auch von ganz alleine ohne diese Route.
Und dann kann man diese Route wieder mit neuen Stoff belegen, da ich die vorher gelernten Informationen jetzt sogar ohne Route weiß.

Sehe ich dass richtig?

Danke,
Chris_Emc²
Phexx
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Beitrag von Phexx »

bei den telefonnummern, die ich auf meinen routen habe, reicht der bloße gedanke an die örtlichkeit wo ich die gespeichert habe,.. obwohl ich da schon hundert mal neue sachen drüber gespeichert habe.

Und das kommt aber auch nur, wenn ich genau die telefonnummer möchte...


aber ich hab die erfahrung gemacht, dass ich eine route, auf der sinnvolle informationen sind, mindestens für ein paar wochen in ruhe lassen, also nichts drüber speichern sollte... sonst muss ich hinterher nach meinen daten graben. :)

Ich denke ich kann mehrere Sätze informationen paralel auf einer route lagern, wenn ich das möchte.

Aber normalerweise denke ich, ist es nicht zuviel verlangt, sich passende routen für ein themengebiet zurecht zu legen und die einfach dafür zu nutzen..

Pat hat für ein Jura Studium 3000 Punkte vorgeschlagen.

3000 Punkte in einem Zeitraum von 5 Jahren festzulegen, sollte ja machbar sein.

Es ist ja nicht so, dass man sich alle 5 Minuten gewaltige Mengen Daten merken müsste.
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