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Wieviel Schlaf ist nötig um Steigerung zu erreichen

Verfasst: So 30. Aug 2009, 11:40
von Phexx
Hi,

was ist das Minimum an Schlafzeit, um einen Lernfortschrit zu erreichen?


Die Frage ist nicht, kann man durch Mittagsschläfchen Nachtsschlaf ersetzen, sondern:

Ist der Lernfortschritt, der durch das unbewusste verarbeiten von informationen während des nachtschlafs passiert,

auch durch einen Mittagsschlaf zu erreichen, oder eine meditation?

So dass man mehrere solche Leistungssteigerungen pro Tag haben könnte?

Verfasst: So 30. Aug 2009, 13:33
von Sutanimulli
ich bezweifel, das es auch nur einen menschen auf der welt gibt der zu der frage mehr als nur eine vermutung abgeben kann.
zufällig arbeitet ein freund von mir im schlaflabor und von dem weiß ich das es bei jedem menschen und in jeder situation komplett unterschiedlich ist. daher würde ich dir raten...wenn du müde bist gehe schlafen und dann schlafe solange, bis du dich gut fühlst. so hat das die evolution eingeführt und so wird es auch richtig sein;)
mfg

Verfasst: So 30. Aug 2009, 13:46
von Andi
wenn du müde bist gehe schlafen und dann schlafe solange, bis du dich gut fühlst.
Naja das glaub ich eher nicht. Man kann sich auch „überschlafen“ und dann ist man noch weniger Leistungsfähig als mit kurzem Schlaf. Es kommt v.a. auf die Schlaftiefe und nicht auf die Schlafdauer an.

Ich habe mal gelesen, weiß aber nicht mehr wo genau, das viele Persönlichkeiten wie etwa Winston Churchill versucht haben sich, wenn möglich, hinzusetzten bzw. Aufgaben vom Bett aus zu erledigen um Kräfte für den langen/harten Arbeitstag zu sparen.
Ich denke schon Phexx, das Meditation oder auch ein Kurzer Mittagsschlaf deine „Batterie“ wieder auffüllt, ist bei mir wenigstens so.

Nun um Lerninhalte dauerhaft bzw. besser zu verankern reicht aber ein Mittagsschlaf selbstverständlich nicht. Also ich denke mal 6 h Schlaf sollten mindestens sein.

Man weiß ja aber z.B. von Einstein das er ein Langschläfer war (manchmal mehr als 10h) und T. A. Edison mit kanpp 2h Schlaf auskam, der war aber dafür auch ein wenig BlemBlem :lol: .

Verfasst: So 30. Aug 2009, 17:33
von Lesefaul
Hi,

ich habe öfters diese Powernappings gemacht.
Anfang richtig gutes Gefühl, doch nach ca. 2 Monaten fühlte ich mich absolut ausgebrannt. Hatte keine wirkliche Energie mehr und auch kein Durchhaltevermögen.

Schlaf war normal 7-8 Stunden. Dann Powernapping nach der Arbeit, um dann gemütlich zu lernen.
Tja, das hat mich irgendwie ziemlich nach hinten geworfen.

Habe ähnliches auch schon von anderen Studenten mitbekommen.

Ich vermute, es kommt auf die einzelne Person an. Bei einem funktioniert das gut, bei einem anderen nicht.

Ich schätze, ausprobieren schadet nicht, auch wenn man einen kleinen Rückschlag erleidet.

Verfasst: Mi 09. Sep 2009, 13:56
von Andi
wie sagte schon Napoleon: "Vier Stunden schläft der Mann, fünf die Frau, sechs ein Idiot" :wink:

Schlafforscher Prof. Jürgen Zulley ist da anderer Ansicht: »Sieben Stunden reichen bei den meisten Erwachsenen aus«, sagt er. »Kinder und Jugendliche brauchen allerdings deutlich
mehr, alte Menschen oft etwas weniger.« Mit allgemein gültigen Aussagen zur empfehlenswerten Schlafdauer hält sich
der Regensburger Schlafforscher aber bewusst zurück. »Manche sind Langschläfer, andere kommen wirklich mit fünf, sechs Stunden aus«, so hab ich bei Zulley gelesen. »Diese Unterschiede sind zumindest teilweise genetisch festgelegt.« Gut zu wissen was man isst und trinkt, gell :lol:

Verfasst: Mi 09. Sep 2009, 18:42
von Dey
Andere Schlafforscher sind teilweise anderer Meinung. Sie führen vor allem an, dass der Mensch in der Vergangenheit mehr schlief und und heutzutage auch dann, wenn er nicht gezwungen ist, aufzustehen.

Man konnte jedoch in Experimenten zeigen, dass in den früheren Schlafphasen hauptsächlich Prozesse stattfinden, die der Gedächtniskonsolidierung von deklarativem Wissen (Faktenwissen) dienen. Die Verbesserung prozeduraler Fähigkeiten (z.B. Klavierspielen) findet dagegen in den späteren Schlafphasen statt.

Daher wäre es zumindest unter dem Aspekt der Informationsspeicherung unproblematisch, weniger zu schlafen.

Noch ein Tipp am Rande: Mittagsschläfchen. Es konnte gezeigt werden, dass bereits ein Schlaf von wenigen Minuten ausreichend ist, um neues Wissen zu assimilieren. Außerdem erhöht es die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.

Verfasst: Sa 03. Okt 2009, 17:30
von Hasem
Also Napoleon schlief kurz, Einstein dagegen lang. Es ist individuell. Ich selbst, schlafe durchschnittlich 6std. oder auch manchmal 5.30 std. Morgens ist man dann natürlich "totmüde", wird aber im Laufe des Tages ziemlich wach. Ehrlich gesagt, geh ich auch nie vor 24:00Uhr ins Bett. Es ist aber eher angebracht, 7std. zu schlafen. Am Wochenende z.B. schlafe ich 9-10std. Es hängt immer davon ab, wie beschäftigt ich an dem Tag bin. Wenn man viel zu tun hat, dann geht man eben später schlafen.

Re:

Verfasst: Di 19. Jan 2016, 8:36
von Captain Basil
Dey hat geschrieben:Andere Schlafforscher sind teilweise anderer Meinung. Sie führen vor allem an, dass der Mensch in der Vergangenheit mehr schlief und und heutzutage auch dann, wenn er nicht gezwungen ist, aufzustehen.

Übrigens, da ich gerade diesen alten Thread bei einer Suche gefunden habe: Es gibt neuere Forschung dazu.

http://www.economist.com/news/science-a ... w-i-lay-me

Re: Wieviel Schlaf ist nötig um Steigerung zu erreichen

Verfasst: Di 19. Jan 2016, 15:59
von Flossi
Ein sehr interessanter Artikel, danke!

Vielleicht ist es tatsächlich so, dass die nötige Schlafdauer (auch) vom Individuum abhängt. Deshalb würde ich sagen, einfach mal durchprobieren und bei dem bleiben, was einem am besten liegt :D

Re: Wieviel Schlaf ist nötig um Steigerung zu erreichen

Verfasst: Mi 20. Jan 2016, 10:00
von Wodan
Interessantes Thema.

Ich bin hier Flossis Meinung.
Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit 6,5 Stunden Schlaf pro Nacht fit bin. Keine Konzentrationsprobleme oder übertriebene Müdigkeit. Manchmal mache ich, wenn es zeitlich passt und ich wirklich geschafft bin, noch einen Power Nap (25-30 Minuten) am Nachmittag. Schlafe ich weniger als 6,5 Stunden die Nacht, wird der nächste Tag zäh und auf Dauer geht es gar nicht. Dann leidet meine Leitstungsfähigkeit extrem.
Ich habe aber zum Beispiel einen Freund, der jede Nacht acht Stunden schlafen muss. Sonst ist er einfach nicht voll leistungsfähig.

Es ist meiner Meinung nach also individuell verschieden. Es schadet sicher nicht, ein bisschen herumzuprobieren und herauszufinden, wie lange man mindestens schlafen muss, um fit zu sein. Es ist ja auch eine Frage der Gesundheit. Zu wenig schlaf schwächt ja auf Dauer das Immunsystem und man wird öfter krank.

Re: Wieviel Schlaf ist nötig um Steigerung zu erreichen

Verfasst: Sa 23. Jan 2016, 10:27
von Captain Basil
Ich finde erstaunlich, dass der Schlafbedarf anscheinend so stark variiert. Die Gehirne von wenig Schläfern müssten demnach doch viel effizienter sein, was einen starken evolutionären Vorteil bedeuten sollte.

Re: Wieviel Schlaf ist nötig um Steigerung zu erreichen

Verfasst: Di 26. Jan 2016, 20:46
von Captain Basil
Haben eigentlich noch mehr von euch die (vor ein paar Jahren) oben z.T. erwähnte Erfahrung gemacht, von "power naps" groggy geworden zu sein?

Re: Wieviel Schlaf ist nötig um Steigerung zu erreichen

Verfasst: Fr 29. Jan 2016, 3:40
von Frederica
Captain Basil hat geschrieben:Haben eigentlich noch mehr von euch die (vor ein paar Jahren) oben z.T. erwähnte Erfahrung gemacht, von "power naps" groggy geworden zu sein?
Ich mache keine Powernaps, aber im Bus schlafe ich ein, wenn ich eine längere, bekannte Strecke unterwegs bin.
Sehr ineffizient, da ich meist alle 2 bis 5 min aufwache.
Ich stelle aber fest, wenn ich zwei Strecken von ca. 30 bis 45 min fahre, bleibe ich abends länger wach und auch fit (meistens). Ich denke mal, man kann sich darauf trainieren. Wenn der Körper Nachtschlaf gewohnt ist, wird er wohl eher groggy sein von kurzem Schlaf, wenn er gewohnt ist, sich Schlaf zu holen, wann immer es geht, wird er fast überall kurz und relativ effizient schlafen können. Habe das mal von einer Kinderschauspielerin gelesen, (Allision Arngrim), die im Privatleben und Beruf sehr gefordert war: Die sagte, dass sie sich angewöhnt hätte, wann immer möglich kurz wegzunicken und dann wieder fit war.
("Confessions of a prairie bitch").

Aus meiner Erfahrung spielen auch andere Faktoren eine große Rolle: Frische Luft im Raum, Temperatur, verspannte Muskeln oder Dehydrierung oder zu wenig Bewegung. Manchmal denke ich, ich wäre "müde", muss mich aber in Wirklichkeit eher bewegen (niedriger Blutdruck), Wasser trinken, die Muskeln entspannen oder schlicht lüften.
Wie jetzt gerade: Aufgewacht und erst mal Fenster geöffnet, dann kann es gleich noch bis 7 Uhr weitergehen (war aber abends auch zu früh schlafen gegangen, daher vermutlich die Unterbrechung).


LG
von Frederica

Re: Wieviel Schlaf ist nötig um Steigerung zu erreichen

Verfasst: Fr 29. Jan 2016, 7:58
von Wodan
Frederica hat geschrieben:Ich denke mal, man kann sich darauf trainieren. Wenn der Körper Nachtschlaf gewohnt ist, wird er wohl eher groggy sein von kurzem Schlaf, wenn er gewohnt ist, sich Schlaf zu holen, wann immer es geht, wird er fast überall kurz und relativ effizient schlafen können.
Da bin ich ganz Fredericas Meinung. Habe die gleichen Erfahrungen gemacht.
Früher habe ich mich am Nachmittag immer für maximal 30 Minuten hingelegt. Am Anfang war ich danach müde und musste erst wieder richtig wach werden. Sobald ich mich aber daran gewöhnt hatte, war es kein Problem und ich war bis zum Abend fit. Normalerweise habe ich sonst immer ein Tief.
Als ich nicht mehr die Zeit für Powernaps hatte, musste sich mein Körper wieder umgewöhnen. Da hatte ich dann zunächst extreme Leistungseinbrüche am Nachmittag, weil mir der Schlaf fehlte.

Re: Wieviel Schlaf ist nötig um Steigerung zu erreichen

Verfasst: Do 31. Mär 2016, 9:36
von Captain Basil
Interessante Texte über polyphasischen Schlaf:

"Most bloggers return to normal sleep after six months or so largely out of boredom, albeit believing they've accomplished a mission. " (http://www.livescience.com/7449-cheat-sleep-dreams.html)

Hoch interessanter Artikel u.a. darüber, wie sich Meme zum Thema verbreitet haben: https://www.supermemo.com/en/articles/polyphasic