Nebenwirkungen?

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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gehirnlos
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Nebenwirkungen?

Beitrag von gehirnlos »

Gibt es inzwischen etwas über Nebenwirkungen im Alter zu berichten?
Ich könnte mir vorstellen das es ein sehr tiefer Eingriff ist mit Routen und Mnemotechnik ins Gehirn ein zu greifen. Wenn es so vorgesehen wäre etwas zu erlernen bzw. nur kurzzeitig? zu behalten würde dieses Verfahren von ganz alleine im Kopf stattfinden.
Meine bedenken sind unter anderem..
20 Jahre Routen belegt man bekommt Alzheimer
und labert nur noch über Routen
oder totales neben der Kappe stehen bzw. Bewusstseinsstörungen weil man mit dem ganzen Wissen im alter das drumherum als unwichtig empfindet
und das Gehirn nur noch auf Überreizungen reagiert
oder sogar totale Rückbildung anderer Hirnfunktionen die man als "Normalo" z.b. zum Autofahren benötigt schnelles reagieren um zu bremsen es wäre ja fürchterlich jedes mal einen Routenpunkt abzufragen um zu wissen wie man bremsen muss.
...
Willwissen09
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Beitrag von Willwissen09 »

Welche Nebenwirkungen sind von vielem Lernen OHNE diese Techniken?

Gruß
Will
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µBx
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Beitrag von µBx »

Also entweder hast du die Loci methode etwas missverstanden oder dir fehlt neurologisches (vorallem im bereich des Gedächtnisses) Fachwissen.

Also...
z.b. zum Autofahren benötigt schnelles reagieren um zu bremsen es wäre ja fürchterlich jedes mal einen Routenpunkt abzufragen um zu wissen wie man bremsen muss.
Eines vorweg: das Gedächtnis ist ein sehr komplexes system. Ich erkläre es einfach mal sehr vereinfacht.

Das Auto fahren z.b. wird tagtäglich mehrmals und häufig über stunden wiederholt weswegen es ins Langzeitgedächtnis kommt... da man dafür vorallem reflex artige motorik benötigt ist wird das wissen auch im Gedächtnisteil gespeichert der für die Motorik verantwortlich ist (bzw im Urgedächtnis[?]), dort ist auch das Wissen zum: Fahrrad fahren, ausüben von Sportarten, essen mit einer Gabel und ähnliches verankert.

Die Routen werden ja sowieso sehr schnell wieder überschrieben, normalerweise lerne ich persönlich in dem ich eine Route mit dem zu lernenden Wissen belege und dann ein paar mal abschreite. Dabei ist das Wiederholungs intervall sehr wichtig! Die Route schreite ich das erste mal nach 30 minuten ab, danach nochmal nach 2 Stunden, dann nach 6 stunden , dann 2-3 tage täglich 2 mal, dann nur noch alle paar tage 1 mal (nach lust und laune bzw wie gut es sich bisher verfestigt hat) . Dann ist das wissen abgespeichert aber man vergisst es wieder wenn man es nicht regelmäßig wiederholt (doch die Abstände vergrößern sich). Wenn die 2 Wochen vorbei sind kann ich nun die gleiche Route mit neuen informationen belegen und habe das andere wissen dennoch abgespeichert ohne das ich dazu die Route ablaufen muss.

Mein 2 wöchiges Beispiel war z.b. für eine 2 stündige Klausur also etwas wo man etwas mehr wissen braucht als nur die Hauptstädte aller Länder. Bei einfchen beispielen wie die Hauptstädte aller Länder braucht man eine viel kürzere Zeit.

Ich persönlich übe das auswendig lernen von texten durch Märchen ... das letzte das ich gelernt habe war "Wie der Bär teilen lehrte" auf http://www.internet-maerchen.de/ gibts viele solcher Märchen (Beowolf ist auch nett aber vermutlich etwas schwer für dich weil es einfach relativ lang ist) . Das Märchen "Wie der Bär teilen lehrte" habe ich in einem tag auswendig gelernt , kann es immer noch ohne meine Route abzulaufen und konnte es noch am tag als ichs gelernt habe auf ner party rum erzählen (joa.. ich hatte schon paar Bier getrunken). Was ich damit sagen will ... man kann all das Wissen sehr schnell und sehr gemütlich abspeichern ausserdem macht mir das Erinnern also Memorieren sehr viel spaß.

Übrigens zu der Theorie / deinem Gedanken das es vllt. Alzheimer hervorrufen könnte. Da musst du dir keine Sorgen machen, es würde Alzheimer eher vorbeugen! Mein Vater leidet leider an einer Gedächtnis krankheit (ich sag einfach mal Demenz, stimmt zwar nicht ganz aber ist damit gut vergleichbar und war die erst diagnose) nun habe ich angefangen ihm etwas die Loci methode bei zu bringen da er sich auch dafür interessiert. Ich habe ihm einfach ne Route im Haus gemacht und er kann es mittlerweile dadurch vergisst er zumindest alltägliche aufgaben und etc. nicht mehr. Also es ist völliger blödsinn das es Gedächtniskrankheiten verursacht, es 'verbessert' eher die Symptome.
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gehirnlos
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Beitrag von gehirnlos »

ja das bestreite ich auch nicht das es bei Demenz bzw. Alzheimer oder beim Studium hilft ich selbst kann mir damit auch mehr merken.
Aber was mich interessiert ist, wenn ein Mensch diese Methode mit seinem 20ten Lebensjahr angefangen hat zu erlernen und nun 60 ist.
Ich habe darauf bis jetzt keine Antwort gefunden.
Wenn ich nun Themistokles der alle 20000 Bürger Athens kannte oder Xerxes der 100000 Soldaten oder Antonio de Marco Magliabechi der eine Bibliothek auswenig konnte nehme bringt mir das auch nichts.(sollte dieses unnütze Wissen überhaupt stimmen)
Diese Menschen hatten eine viel kürzere Lebenserwartung
ob sie diese Methoden verwendet haben weiss ich auch nicht. Sie könnten genau so gut Savant gewesen sein.
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µBx
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Beitrag von µBx »

Also bei den leuten in der Antike kannst du davon ausgehen das die Loci methode benutzt wurde.

bei deinen Beispielen gehe ich eher von Savants aus (oder falschen informationen? kenne mich mit den leuten dort nicht aus). Denn rein Medizinisch betrachtet ist es eigl. unmöglich. Ich bin 16 und wenns gut läuft würde ich Mnemonik auch gerne bis an mein Lebensende betreiben, übrigens deine theorie das wir uns ja von alleine per mnemotechnik erinnern würden wenns für uns vorgeschrieben wäre hinkt auch ziemlich stark.
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Willwissen09
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Beitrag von Willwissen09 »

Ich schätze mal, das verkümmert genauso, wie bei einem Muskel.

Schließlich musst Du sehr dafür trainieren und wenn Du mal pausierst, aus Krankheit oder kein Bock, dann hast Du auch nicht mehr das Niveau, wie davor.

Das ist der Grund, warum ich mich nicht so gerne damit beschäftige, auch wenn ich sehe, was möglich ist.

Bin ehrlich gesagt zu faul dazu und suche Methoden, die "bequemer" sind und kein langes lernen eines Systems benötigen.

Kann ja jeder zum Glück machen, wie er mag. ;-)

Gruß
Will
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ich glaube nicht dass ich die Locimethode je verlernen würde. Oder die Angewohnheit "Schlüsselwörter" zu bilden. Das sitzt zu tief. Selbst wenn ich ein Paper über Genetik lese entstehen bei mir im Kopf sehr detaillierte Bilder.
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Anevay
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Beitrag von Anevay »

Eine Nebenwirkung ist sicherlich, auch im hohen Alter im Kopf jung zu bleiben.

So ein Gehirn ist ja keine Festplatte, wo alle Daten zwangsläufig stehen bleiben und nie überschrieben oder gelöscht (=vergessen) werden können. Die Speicherleistung ist ebenfalls sehr enorm und das Gehirn rüstet auf, Gehirnzellen werden nach aktuellen Kenntnissen nur dann weniger, wenn man sie nicht benutzt oder in Drogen oder Alkohol "ertränkt".
Glaube nicht alles was Du denkst. ^^
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