mathematische Definitionen auswendig merken(Wort für Wort)

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Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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pisco
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mathematische Definitionen auswendig merken(Wort für Wort)

Beitrag von pisco »

Gentlemen,

ich lern gerade Mathe und unser Professor von der Uni besteht darauf ,dass wir alle Mathematischen-Definitionen auuswendigst können :(

:arrow: Kennt ihr vll eine Technik mit der ich Mathe-Definitionen schnell und effizient auswendiglernen kann bzw. überhaupt eine Technik mit der ich mir das schnell merken kann?

gruss und ich bedank mich für eure Anwort schon mal im Vorraus

max
DivineTraube
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Beitrag von DivineTraube »

DIE Technik gibt es wie immer nicht. Genaugenommen gibt es garkeinen Konsens darüber wie man mathematische Definitionen, Formeln, Axiome, Algorithmen, Beweise und Sätze auswendig lernt.
Einige schlagen blauäugig vor, man solle Formeln doch einfach verbildern und in bunte Geschichten verpacken. Dann sind Wurzeln Baumwurzeln und Varible p ist Peter. Das mag vielleicht für einen Fünftklässler mit Diskalkulie und früh einsetzender Demenz ein probates Instrument sein, für die Praxis ist es weitgehend ungeeignet.

Ich selbst verwende für Formlen und komplexe Ausdrücke eine Technik, die ungewöhnlich und noch naiver als die eben geschilderte scheint und wohl auch nicht für jeden funktioniert:
Ich schreibe die Formel auf einen Routenpunkt. Teile der Formel die eine visuelle Bedeutung haben, wie beispielsweise ein B-Feld in der Physik, oder vektoranalytische Differentialopertoren in der Mathematik verbildere ich und intergriere sie in den Prozess des mentalen Aufschreibens. Wichtig ist dabei, dass ich mir nicht lediglich vorstelle wie eine fertige Formel auf den Routenpunkt geschrieben steht, sondern dass ich selbst mental vor dem Routenpunkt stehe und die Formel Stück für Stück niederschreibe.

Das klingt geradezu unglaubwürdig trivial. Für mich funktioniert es aber so zuverlässig, dass ich in Klausuren meine Formelwerke nichtmehr aufschlagen muss.

Der große Vorteil bei dieser Art von Geschichte (der Prozess des Aufschreibs) liegt einerseits darin, dass man selbst das Subjekt ist und deshalb stärkere Assoziationen weckt und andererseits das Abspulen des Prozesses identisch mit dem Ablauf Wissenreproduktion (Aufschreiben, oder -sagen der Formel) ist.

Dabei sollte man jedoch nicht zwei andere Herangehendsweisen außer acht lassen:

1. Formlen die man sehr gut versteht und eine visuell erfassbare Komponente besitzen (z.B. Lorentzkraft, oder das totale Differntial) können sehr einfach auf Routenpunkten abgelegt werden.

2. Beispiele sind das mächtigste Werkzeug um einem sehr hohen Grad an Abstraktion Herr zu werden. Häufig kennen wir Beispiele noch lange nachdem wir schon vergessen haben welchen Mechanismus sie eigentlich wiederspiegeln. An diesen Beispielen kann man wieder ansetzen und sie selbst anstatt eines schwierigen Satzes oder Axioms memorieren.
Natürlich könnte ich versuche mir zu merken das die algebraischen Struktur "Körper" eine Menge mit zwei Operationen ist, in der bezüglich beider Operationen Assoziativ- und Kommuativgesetz und Existenz eines neutralen und inversen Elements gelten und zusätzlich noch ein linksseitiges Distributivgesetz. Unendlich einfacher scheint es aber, sich sich zu merken, dass die reelen Zahlen bezüglich der Addition und Multiplikation einer Körper sind und dann deduktiv auf die geltenden Axiome zu schließen.

Nenn doch mal ein Beispiel für eine besonders schwer zu memorierende Definition die Du auswendig kennen willst.
f.j.neffe
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Warum nicht erst mal INWENDIG lernen?

Beitrag von f.j.neffe »

Merken tun sich die Formeln mit allem Drum und Dran die Talente im Unbewussten. Ob Du sie dort wiederfindest und ob sie das Unbewusste wieder in Dein Bewusstsein steigen lässt, wie Du das möchtest, das hängt von Deinem Umgangt damit ab. Eine schnell-Lektion für einen erfolgreichen Umgang damit findest Du in E.Coués kleinem Buch über Autiosuggestion. Wenn Du Dir klarmachst, wie sehr Du Deine unbewussten Kräfte bisher gequält hast, wird Dir gewiss auch klar, dass es da einer "inneren" Versöhnung bedarf. Du kannst darauf sogar der Freund Deines Unbewussten und aller Deiner Talente werden. Wenn Du ihm nicht mehr als Feind gegenübertrittst, öffnet es Dir seine Pforten - und dann kommst Du an deine gespeicherten Formeln ran. Und mehr noch.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Was ich recht praktisch finde ist, sich vorzustellen wie man diese Formeln/Definitionen jemand anderem beibringt. Noch besser wenn man das ab und zu mal tun muss, wie ich. Großes Vorbild ist für mich auch die Seite www.khanacademy.org (Bill Gates steht da auch drauf...) und PatrickJMT (weniger Kindergarten mit Pro und Kontra), beides auf Youtube. Für mich ist die Frage "Warum ausgerechnet so?" sehr praktisch, ich muss aber dazu sagen, dass ich Mathematik noch nicht wirklich auf Uni-level verstehe, und nur sehr sehr langsam aufhole.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
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