Hallo Crocodile,
ich würde einfach das Sprechen bzw. Formulieren von Antworten üben!
Also beim Lernen Fragen auf Karteikarten etc. formulieren, am besten so viele - schriftliche - dass Du sie nicht mehr alle kennst.
Und dann eine Karte ziehen und so schnell wie möglich unterschiedliche Antworten (mündlich) geben, also eine kurze, nur ein Stichwort/ Fachbegriff, eine ausführliche, eine knappe, aber ausreichende, eine erklärende; Dir weitere Gedanken machen - falls das gefordert ist: einen Gedanken zum Thema nachvolllziehbar entwickeln.
Und das würde ich jeden Tag bis zur Prüfung erst mal nur in kurzen Übungssitzungen machen (wenige Minuten), dann auch länger, am besten nach einiger Übung mit einem Lernpartner.
Dann könnt Ihr Euch auch gegenseitig abfragen, kritisieren, Lob aussprechen: Das hilft schon sehr.
An der Rhetorik würde ich nicht besonders feilen, falls die Prüfung nicht darauf abzielt.
An ganzen, am besten einigermaßen fließenden Sätzen - man darf auch mal stockend nachdenken - vollständigen Sätzen, wenn es geht, vollständigen Gedanken (also nicht "hierzu könnte man sagen, aber dazu gibt es noch zu sagen, und dieser Begriff kommt eigentlich aus einem anderen Themengebiet, nämlich....das besonders in jenen Aspekten...."
Wichtig ist auch das Üben von
Pausen.
Man glaubt oft, in der Prüfung müsse man ohne Punkt und Komma reden, das stimmt nicht.
Man kann auch kurz nachdenken - das vielleicht auch sagen: Darüber muss ich kurz nachdenken, das ist meist keine Schande.
In seinem Vortrag darf man Pausen machen, etwa nach der Einleitung, bevor man etwas Wichtiges sagt; das Wichtige darf man zu rhetotischen Zwecken auch wiederholen, nur sollte man nicht allzu oft ein Wort wiederholen.
Z.B.
Also, ich habe jetzt über den Begriff der Strukturierung gesprochen.
Die Struktur ist ein ganz zentrales Thema beim Aufbau einer Rede.
Mit der Struktur kann man die Bedeutung eines Inhaltes betonen."
- Dann ist aber auch Schluss!
Was Du üben kannst:
- mündlich Fragen beantworten
- schnell auf den Punkt kommen
- ausführlicher erklären
- Fachbegriffe verwenden, erklären können
- Probleme aufzeigen ("das Thema ist in der und der Situation problematisch durch....")
- bekannte Lösungsansätze auf unbekannte Probleme anwenden = kurz die wichtigsten Begriffe dazu parat haben, nennen, erklären können, ein Beispiel finden, die Begriffe/ Lösungen darauf anwenden
- Pausen machen
- laut nachdenken ("man geht so und so vor. Aber, wenn ich Punkt x bedenke, müsste man eigentlich erst.... Also, dann geht man doch eher so und so vor. An Punkt x hatte ich anfangs nicht gedacht."
Das wird einem oft eher verzeihen, als wenn man hektisch versucht, einen Denkfehler zu vertuschen & die Prüfer merken, dass man sich nur verheddert hatte.)
- vor dem Antworten überlegen
- Fragen (auch imaginären) unterschiedlichen Menschen erklären.
Jemand hat mal gesagt, wenn man ein Fachthema seiner Großmutter erklären kann, die gar keine Vorkenntnisse hat, dann beherrscht man es.
In der Prüfung werden möglicherweise auch tiefere Kenntnisse oder Vorkenntnisse abgefragt, so dass man Fachbegriffe anwenden, aber auch auf einfachem Niveau erklären muss, um zu zeigen, dass man sie oder die Konzepte verstanden hat.
Dabei lohnt es sich eventuell vorher sich
vorzustellen, dass man das Thema seinem Professor, einem Mitprüfling oder auch seinem Freund, Nachbarn, einem Kind erklärt - damit trainiert man, das Thema auf allen möglichen Niveaus präsentieren zu können.
Auch und vor allem, seine Fachkenntnisse in den Vortrag mit einfließen zu lassen, sei es, indem man viele Fachbegriffe benutzt und Fachkonzepte nennt, oder indem man beides ausführlicher erklärt (Gegensatz).
Wichtig ist auch sich Fragen zu stellen, wie
- was ist der Kernpunkt des Themas?
- Womit hat das Thema zu tun?
- Was sind die zentralen Begriffe/ Probleme/ Fragestellungen/ Anwendungen etc. des Themas/ der Frage?
- Warum muss ich das wissen (wo wende ich das an)?
Eine Frage kann man gut beantworten, wenn man eine ganz knappe Antwort, eventuell nur ein Wort, und gleichzeitig auch eine ausführlichere, sehr ins Detail gehende Antwort finden kann.
Beide Antworten kannst Du zum Beispiel beim täglichen mündlichen - nicht gedanklichen! - Training üben; am besten in der "Stellung" (stehend/ sitzend) und vielleicht sogar in der Kleidung, die Du auch in der Prüfung trägst; die Situation ist dann nicht mehr ganz so neu.
"Rhetorik" kann man auch im alltäglichen Gespräch üben:
Was hat der jetzt gesagt (Zusammenfassung)?
Wie kann ich ihm das kurz erklären?
Wie kann ich ihm das detailliert auseinandersetzten?
Habe ich gezielt auf seine Frage geantwortet/ hat er gezielt auf meine Frage geantwortet?
Warum habe ich ihn gerade nicht verstanden/ warum habe ich ihn sofort verstanden?
Was weiß er (nicht)?
Wie viel Vorwissen vermittle ich ihm?
Wie drückt er sich aus (Sprachebene/ Stil)?
Wie drücke ich mich aus, was kommt gut an, was weniger gut?
So etwas kann einen auch auf so eine Prüfung vorbereiten, weil man Gedsprochendes und Informationsvermittlung bewusster wahrnimmt.
Falls es für Dich natürlich ist:
Du darfst auch in der Prüfung mit Gestik und Mimik arbeiten!
LG
Frederica