Vorstellungskraft wie im Klartraum?

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Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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FreeBrain
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Vorstellungskraft wie im Klartraum?

Beitrag von FreeBrain »

Ich bin letztens über das Thema luzide Träume gestolpert. Dabei ist mir aufgefallen, das die Beschreibung der Klarträume auf genau das trifft, was ich manchmal erlebe.

Meine bewussten Traummomente sind aber gefühlt (ich geträumte Zeit und real vergangene Zeit nicht nachprüfen) sehr kurz, vielleicht so 3 bis 5 Minuten.

Um so mehr ich im Traum wörtlich denke und um so mehr ich mich auf einzelne Details konzentriere, desto schneller wache ich auf.

Im wachen Zustand sind meine optischen Eindrücke durch das Sehen sowie mein wörtliches Denken sehr dominant. Ich kann mir zwar 3d Szenen vorstellen, jedoch ist dies viel blasser. Seltsamerweise kann ich dennoch Plätze und Gegenstände, an die ich mich erinnere detailliert beschreiben und skizzieren. Ich verstehe überhaupt nicht, wie dies funktioniert.

Im Traum sind meine optischen Eindrücke, welche ja auch zu meiner Vorstellungskraft gehören, sehr viel stärker. Es sind zwar viele Sachen verfälscht (falsche Farben) aber ich sehe viel intensivere Farben, mehr Umrisse und habe eine größeren Blickwinkel. Da es nur ein Traum ist, kann diese angeblich bessere Sicht, natürlich auch nur Einbildung sein.

Meine Frage ist, kann ich auch im wachen Zustand auf diese Vorstellungskraft zugreifen? (ggf. falls notwendig die optischen Eindrücke durch die Augen in dem Moment reduzieren)
Phexx
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Beitrag von Phexx »

tja wenn du darauf eine antwort findest, sag bescheid. :D
Die visuelle Vorstellungskraft ist bei mir schlafend auch wesentlich besser.
Allerdings vergesse ich Träume trotzdem zügiger, als mit wacher visualisierung eingeprägtes.
FreeBrain
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Beitrag von FreeBrain »

Da bin ich ja froh, dass ich nicht der Einzige bin.

Dass mit dem Vergessen ist bei mir auch so. Ich habe da etwas von einem Traumtagebuch gelesen, da bin ich aber zu faul zu bzw. zu eingebildet zu denken ich würde es schon nicht vergessen. :roll: Sollte ich wohl doch mal machen.
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Andi
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Beitrag von Andi »

FreeBrain hat geschrieben: Meine Frage ist, kann ich auch im wachen Zustand auf diese Vorstellungskraft zugreifen?
Im Tagtraum?! Mit Drogen?!
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
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FreeBrain
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Beitrag von FreeBrain »

An Drogen hatte ich natürlich nicht gedacht. Davon abgesehen, habe ich bisher auch noch irgendwo gelesen, dass Drogen auf die Hirnleistung (Logik, Mathematik, Einprägen etc.) einen effizienzverbessernden Effekt haben.

Eher ging es mir darum, ob dies erlernbar ist.
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Julian
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Beitrag von Julian »

um so mehr ich mich auf einzelne Details konzentriere, desto schneller wache ich auf
Mir passiert, wenn ich beim Einschlafen visualisiere, dass ich, je mehr ich
mich dem Einschlafen nähere, immer mehr vom eigentlichen Visualisieren
abschweife.
Dann kommt es immer wieder vor, dass ich das Bild plötzlich ungewöhnlich
scharf sehe - dies überrascht mich dann und ich wache wieder "mehr" auf.
Das passiert meist einige Male. Wenn ich versuche, mich stärker auf das
das kurze scharfe Bild (vielleicht 2 Sekunden) zu konzentrieren, verschwindet
es leider immer wieder.
Vergleichbar finde ich das mit folgendem: Man schaut eine längere
Zeit auf einen Punkt, ohne mit dem Blick abzuweichen. Mit der Zeit
bilden sich Schatten um den Punkt oder man nimmt ihn besonders
fokussiert wahr. Wenn man dann aber kurz den Blick abwendet, ist
alles wieder normal.

Ich frage mich, was das beim Einschlafen ist, vielleicht der Übergang
von bloßem Visualisieren zur Traum-Vorstellungskraft?
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Andi
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Beitrag von Andi »

Hemingway, Keith Richard, Richard Wagner, Picasso und weitere hatten ihre besten Einfälle unter Drogen und sei es nur mit Alkohol.
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Beitrag von FreeBrain »

Andi70012 hat geschrieben:Hemingway, Keith Richard, Richard Wagner, Picasso und weitere hatten ihre besten Einfälle unter Drogen und sei es nur mit Alkohol.
Was sollen mir diese Zeilen sagen?

Geht es hier im Kreativität?

Und... Ach, hab ich vergessen. Es ist Zeit für den nächsten Schuss. :lol:
Julian hat geschrieben:um so mehr ich mich auf einzelne Details
Dann kommt es immer wieder vor, dass ich das Bild plötzlich ungewöhnlich
scharf sehe - dies überrascht mich dann und ich wache wieder "mehr" auf.
Genau so geht mir das immer.

Im Traum konnte ich auch noch nie richtige waschechte Details erkennen. Schrift ist der absolute Traumkiller, wenn ich versuche etwas zu lesen, geht es erst nicht, um so mehr ich mich dann anstrenge, desto schneller werde ich munter.

Deshalb könnte die vermutete Detailschärfe auch nur eine Illusion sein.

Besser ist es, nur so etwas allgemein herumzulaufen.
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Andi
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Beitrag von Andi »

FreeBrain hat geschrieben:
Andi70012 hat geschrieben:Hemingway, Keith Richard, Richard Wagner, Picasso und weitere hatten ihre besten Einfälle unter Drogen und sei es nur mit Alkohol.
Was sollen mir diese Zeilen sagen?

Geht es hier im Kreativität?
Die Antwort auf deine Aussage von oben.
FreeBrain hat geschrieben:[Davon abgesehen, habe ich bisher auch noch irgendwo gelesen, dass Drogen auf die Hirnleistung (Logik, Mathematik, Einprägen etc.) einen effizienzverbessernden Effekt haben.
Den Begriff Hirnleistung würde ich hier zwar nicht nennen, aber Kreativität vielleicht schon.
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Phexx
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Beitrag von Phexx »

Der Physiker Feynman hat da ja auch interessante Erfahrungen zu beschrieben. Er ist bei seinen Traumexperimenten so weit gekommen, dass er die abgebrochen hat, weil er Angst hatte wahnsinnig zu werden. ^^
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

"Shinzen Young" ein Zenmönch und Meditationslehrer amerikanischer Abstammung erzählt auf youtube, dass er nach ein paar Jahren Meditationen überall riesige Grasshüpfer gesehen hat. Nicht in der Form, dass er nicht wüsste was real und nicht real ist, aber schon richtige Halluzinationen. Wahrscheinlich muss man Halluzinationen in nützlich und weniger nützlich einteilen. Wenn sie dich verarschen, und das tun sie ja in der Regel bei pathologischen oder stoffinduzierten Formen fast immer, sind sie eher weniger nützlich bis sehr schädlich.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
RetoCH
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Beitrag von RetoCH »

du findest darüber Schlaues bis Fragwürdiges in einem esoterischen Forum, das dürfte am Grenzbereich von Hirnforschung und Parapsychologie liegen...die beschriebene Übung mit den Augen findet sich in einigen spirituellen Pfaden wieder.

Trotzdem bleibt die Frage ob wir mehr inneres Potential hätten wenn es gelänge, diese Vorstellungskraft bewusst einzusetzen.
:roll:
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Julian
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Beitrag von Julian »

Welches Forum ist das denn und wo steht die Übung mit den Augen?
EmoScreamo
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Beitrag von EmoScreamo »

Derartiges Visualisieren kommt im Buch 'Der Weg zum Wahren Adepten' von Franz Bardon vor. Vom Prinzip her ist es eine Ausbildung zum Magier nach abendländisch-hermetischer Schule.
Aber das heißt ja nicht, dass nicht das eine oder andere interessante drin wäre, das man nicht irgendwie nutzen könnte.

Jedenfalls hat dieses Buch 10 Stufen, die es zu meistern gilt, bis man in der nächsten Stufe weiterlesen kann. Stufe 3 oder 4 hat als Voraussetzung, dass man so gut visualisieren kann, dass man mit offenen Augen sich in eine vollkommen andere Umgebung versetzen kann.

Mir ist absolut keiner bekannt, dem ich abnehmen würde, dass er das kann; mir wollten mal zwar ein paar Leute weißmachen, sie hätten es durchge'arbeitet' binnen weniger Monate...

Eine Erfahrung habe ich gemacht: wenn man mit seinem dominanten Sinn (bei mir das Körpergefühl) Visualisierungen macht, so profitieren die anderen Sinne auch davon, dass man z.B. mit dem optischen dann auch besser arbeiten kann.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

also das mit offenen Augen und andere Umgebung klingt mir nach typischen Repertoire von Bühnenhypnotiseuren...
einauge
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Beitrag von einauge »

soviel ich weiß ist Bardon d Darth Vader d Magier :)
Spiesberger ist vielleicht besser :wink:
..ich sehe den Schatten...
EmoScreamo
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Beitrag von EmoScreamo »

Über Bardon habe ich bislang nichts negatives gelesen, kann aber auch an meiner mangelnden Recherche liegen.

Das Prädikat 'Darth Vader' passt finde ich besser zu Frater V.D. oder Altmeister Crowley.
Abgesehen davon, dass man sich bei deren Bücher durch seitenweise selbstgefällige Abhandlungen knabbern muss, was auf Dauer vor allem bei Crowley echt nervt. Und irgendwie sind mir die beiden auch zu düster.

Worauf ich aber hinaus wollte, war, dass es möglich zu sein scheint, derartig visualisieren zu lernen.
Wobei sich natürlich die Frage stellt:
Will man das? Warum will man das? Bringt es für die Mnemotechnik was?

Die Antworten kann sich wahrscheinlich jeder nur selbst geben. Für mich lauteten sie, als ich versucht habe, da hinzugelangen:
1 ja, 2 sex mit Filmstars, 3 vermutlich nur bedingt.

@ Doc:

Das Besondere bei Bardon und co. ist, dass hierfür angeblich keine Trance benötigt wird, sondern die vorgestellte Umgebung willentlich herbeigeführt wird.
Matti
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Beitrag von Matti »

Hi,

ich hatte mal mit LT's "rumgespielt". Nett, aber bedenke, im Klartraum herschen (leider) andere Gesetzte.
Da ist 7*9 = 21 und dann auch richtig. Warum? Keine Ahnung. Wüsste das auch gerne, aber solange da keine Korrektheit herrscht, wie im Wachzustand, dann nützt es leider nicht wirklich viel, oder ich habe den Nutzen noch nicht erkannt.

Auch hatte ich den LT mal in Verbindung mit PhotoReading ausprobiert. Naja, ich wusst hintennach alles, bis ins kleinste Detail, vorwärts wie rückwärts, wie auch quer durch. Aber leider nur im Klartraum, und da wiehern Fische. Super!!! ;-)

Allerdings denke ich, das der LT gut zur Entspannung dient, da nutze ich ihn häufig -> Supermann-Nummer. :-)

Viele Grüße
Matti
einauge
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Beitrag von einauge »

@EmoScreamo

Visualisierungen gehören ja nicht nur zu den Basic's bei d Ausbildung im alten Ägypten und bei d Indern, sondern weltweit bis hin zu Rudolf Steiner.....

Ich gehe davon aus, dass es möglich bzw. durch Training erreichbar ist.
Das Gesuchte nicht zu sehen obwohl es vor mir ist kann ich schon ganz gut :lol:
..ich sehe den Schatten...
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

hehe, ja angeblich sind negative Halluzinationen leichter zu erreichen. Ich denke mal, wenn man Visualisieren lernen will, sollte man auch versuchen Selbsthypnose zu lernen, denn Trancezustände scheinen wesentlich die Vorstellungskraft zu beeinflussen.

Ich bin nun ein außergewöhnlich schlechter Selbsthypnotiseur... auch beim autogenen Training komm ich nicht mal bis zur warmen Hand...

Der Unterschied zwischen guter Vorstellungskraft und Halluzination ist vermutlich das Bewusstsein ob es sich um Vorstellung oder Realität handelt. Viele von uns kennen dieses Dilemma aus Träumen oder aus der Grenze zwischen wach/schlafend wenn Realität und Vorstellungskraft zusammenkommen.
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