Was war zuerst da, das Bild oder das Wort??

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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monet
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Was war zuerst da, das Bild oder das Wort??

Beitrag von monet »

Hallo zusammen,

mal eine Frage. Wenn ihr eine "Vokabel" mit einem Bild verbunden
habt und dann versucht nach gewisser Zeit diese zu wiederholen, was fällt euch zuerst ein, das Bild oder die "Vokabel" oder ist es wechselnd??

Danke für eure Antworten

gruß monet
Frederica
Superbrain
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Registriert: Mi 24. Jun 2009, 14:53
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Beitrag von Frederica »

Am Anfang das Bild.
Wenn ich die Vokabel oder andere Information richtig gut kann/ kenne, verschwinden interessanterweise oft die Merkhilfen, ich weiß dann nicht mehr, welche Bilder ich ursprünglich gebastelt hatte, kenne aber die Informationen, die ich lernen wollte.

LG
Frederica
CAIROS

Beitrag von CAIROS »

Ich kann Frederica nur zustimmen.

Einmal stand ich im Seminar und wollte meine Geschichte zum Merken der Bundespräsidenten vermitteln. Zwar hatte ich mir die Präsidenten mal via Geschichte eingeprägt, wusste sie in dem Moment auch noch - nur die Geschichte wollte mir partout nicht mehr einfallen.

Fazit: Die Merkhilfen verschwinden in der Tat. So ist es unerheblich ob Wort oder Bild oder Bild oder Wort ....

P.S.
Ich rettete die o. a. Situation, indem ich live eine neue Geschichte kreierte. Gut, dass wir die Mnemotechniken so gut beherrschen (':P')
monet
Stammgast
Beiträge: 69
Registriert: Fr 22. Jan 2010, 0:51

Beitrag von monet »

Hi, danke erstmal für eure Antworten :D
Was ich daran interessant finde, ist, dass obwohl man doch eigentlich beide
zusammen lernt letztendlich eins von beiden auf der Strecke bleibt.
Da stellt sich für mich die Frage, wie und wann die Prioritäten, was nun
behalten werden sollen, festgelegt werden?! Kann es sein, dass man nach
gewisser Zeit anfängt nur noch die "Vokabel" zu wiederholen?

Ich würde das mit einem Kleinkind vergleichen. Zuerst krabbelt es, d.h.
es nutzt Beine und Arme, dann werden die Arme nur noch zum halten
genutzt, wenn das Kind vllt hinfällt und dann, wenn es sicher läuft, sind
die Arme für das Laufen nicht mehr nötig.

So könnte ich es mir erklären, warum später die "Stützen" nicht mehr
abrufbar sind

gruß monet
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Man muss sich das so vorstellen, dass bei jeder Wiederholung Bild und Vokabel wiederholt werden, sie werden also gleich stark verstärkt. Da Du aber das Bild nicht gebrauchen kannst, sondern immer die Vokabel benötigst, kommt es aber zu Situationen in denen du nur die Vokabel und nicht das Bild wiederholst. Dadurch zieht die Vokabel am Bild vorbei, und das Bild wird sogar vergessen.

Es kann sein, dass dieser Effekt etwas Zeit braucht, da das Bild einen gewissen Merkvorsprung hat, aber es wird immer abgelöst.

Das gilt für paarweise Zuordnung. Wie ist das mit praktischem Lernstoff? Da muss man sich die Informationen als Netzwerk vorstellen: Die Informationen sind untereinander verknüpft. Dadurch hat jede "echte" Information mehr Assoziationen mit anderen "echten" Informationen, als mit Bildern, wodurch das Gerüst der Memotechnik bereitwillig atrophiert.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

Man muss sich das so vorstellen, dass bei jeder Wiederholung Bild und Vokabel wiederholt werden, sie werden also gleich stark verstärkt. Da Du aber das Bild nicht gebrauchen kannst, sondern immer die Vokabel benötigst, kommt es aber zu Situationen in denen du nur die Vokabel und nicht das Bild wiederholst. Dadurch zieht die Vokabel am Bild vorbei, und das Bild wird sogar vergessen.
Ich würde auch sagen, dass dein Gehirn "weiß", welche Information wirklich wichtig ist. Und da schlägt die pure Vokabel eben das "Hilfsbild" dazu. Unwichtiges wird aussortiert und gerät in Vergessenheit.
Haben wir eine Gedächtnisförderung?
Und wenn ja - warum nicht?
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