Rede halten über Mnemotechnik - Welches Thema?

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Chris_Emc2
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Rede halten über Mnemotechnik - Welches Thema?

Beitrag von Chris_Emc2 »

Hallo,

ich muss am Freitag eine freie Rede halten in einem VHS-Kurs mit 14 Personen.
Zeit: min 5, max 10 Minuten.
Welches Thema könnte ich nehmen für die kurze Zeit?
Das Zahl-Symbol-System wurde schon erklärt.

Vielleicht wäre die Routenmethode (z.B. die Körperliste) eine gute Idee!

Was mir sonst noch einfällt:
- Wie man sich Namen und Gesichter merkt

- Wie man sich Witze merkt

- Wie man sich Zitate merkt

- Wie man sich Nachrichten merkt


Ich würde auch gerne das Publikum mit einbeziehen.
Leider sind maximal 10 Minuten sehr kurz.
Aber es geht auch mehr um den Vortrag, als um den Inhalt.
Dennoch möchte ich, dass der Inhalt stimmig und spannend ist!

Hat schon jemand so einen kurzen Vortrag gehalten?

Gruß,
Chris_emc²
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the.enormous.crocodile
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Beitrag von the.enormous.crocodile »

Also ich fände die Körperliste kombiniert mit einer Einkaufsliste wäre für die kurze Zeit passend.

Du könntest ein paar Objekte (Apfel, Waschmittel....) mitnehmen und die Teilnehmer die Gegenstände dann auch angreifen lassen damit sie lustige Assoziationen bilden.

Dazu eine kurze Einleitung über die Mnemotechnik allgemein.
Frederica
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Beitrag von Frederica »

Falls das erlaubt ist, wäre es bestimmt lustig und sehr effektiv, wenn die Teilnehmer mitmachen, also die Punkte der Körperroute berühren (Gymnaastik und dabei kommt meist eine lockere Stimmung auf) und wenn Du sie dann aufforderst, die Bilder vor ihrem inneren Auge deutlich vor sich zu sehen.
Dann könntest du im Vortrag die Verknüpfungen noch zweimal sagen, jeweils mit Mitsprechen und / oder Berühren der Körperpunkte und am Ende fragen, wer sich traut, mal alle Punkte (Artikel, die gekauft werden sollen) zu nennen, an die er sich erinnert.
Das wären dann 2 min Erklärung "Route/ Körperroute",
5 min Nennen der Punkte unter Mitmachen (Berühren der Punkte) der Zuhörer, Verknüpfung der Punkte (und Erklären, dass man sich lustige, skurrile oder ekelige Verknfungen am besten merkt, also z.B. die zerquetschte Quarkpackung, und den Quarkgeruch auf dem nun feuchten, "durchgesuppten" Pullover oder so),
2 min Wiederholungen und dann kurzes Fazit/ Einsatzmöglichkeiten (Einkaufszettel, To-do-Liste für den Tag, Reihenfolge für einen Vortrag!!! vielleicht noch mal mit einem Beispiel für Deinen Vortrag oder so) und
1 min Wiederholuing durch einen Zuhörer.

Eine andere Möglichkeit wäre die Verknüpfung einer "Bildungsliste" wie der Sieben WEltwunder, Todsünden, 10 Gebote, Bundesländer Hauptstädte mit Körperpunkten und SChlüsselwörtern.
Das kann man recht schnell erklären, wenn man es sich vorher schon überlegt hat und dann bleibt mehr Zeit für Erklärungen der Methode, Nennen von Vorteilen und Einsatzmöglichkeiten, Rückfragen (und ein Zuhörer kann am Ende trotzdem alles noch mal kurz wiederholen:
zu merkende Punkte und Verknpüfungen).

Lieber weniger Beispiele, dafür Einbindung der Zuhörer und evtl. Wiederholung/deutlicherer Verküpfung (Ausschmücken der Bilder, Einbeziehen mehrerer Wahrnehmungskanäle, z.B. eben Quark: Geruch, nasses, kaltes Gefühl auf dem Pullover, kleben des Pullovers auf der Haut) und die Möglichkeit, dass mindestens ein Zuhörer, oder am Ende alle, die mögen im Chor, das Gelernte noch einmal wiederholt
(schindet Eindruck, weil die Zuhörer merken, dass es funktioniert hat).

Nett ist dabei, am Anfang die Liste mal runter zu rattern und zu fragen, wer sich das gemerkt hat.

LG
Frederica :wink:
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Wenn du die Leute für Memotechnik begeistern willst, erzähl über Gedächtnissportleistungen, kurzfristig erreichbares (also wie schnell ein Anfänger 100 Ziffern auswendig lernen kann), ein paar Techniken in einem Satz, praktische Anwendungsgebiete und dann sind die 10 Minuten um.
Chris_Emc2
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Beitrag von Chris_Emc2 »

Hi Doc,
ein paar Sätze über Mnemotechnik und Gedächtnissportleistungen - hmmm.
Das scheint mir zu dröge zu sein.
Ich möchte sie begeistern und zum mitmachen animieren.
Aber dafür ist die Zeit natürlich verdammt knapp.
Mal schauen wie ich es hinbekomme.
Achso, ich werde versuchen mit der Körperliste 10 Dinge einer Einkaufsliste
verbinden und dass in kürzester Zeit.
Bin aber sehr skeptisch mit der Zeit.

Gruß,
Chris_emc²
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Also ich bezweifle dass die Mehrheit deiner Zuhörer innerhalb von 10 Minuten den konzeptionellen Sprung von Verbildlichung zur Körperliste und der Anwendung schaffen kann. Und praktisch keiner wird aus deinem Vortrag mitnehmen, wie man diese Tricks im Alltag einsetzt.

Daher ist vielleicht die Erwähnung der Leistungen und was so alles damit möglich ist, ein besserer "Verkaufsvortrag" und führt glaube ich zu einer höheren "Bekehrungsrate", indem diejenigen ihr weiteres Lernen selbst in die Hand nehmen.

Für eine dreiviertel Stunde wiederum wäre eine vollständige Anwendung mit Locitechnik möglicher und vielleicht sogar attraktiver, aber für 5 Minuten ist ein Wow-Effekt über Gedächtnissport vermutlich vorzuziehen.
Chris_Emc2
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Beitrag von Chris_Emc2 »

Ich gebe Dir in allen Punkten Recht.
Wofür Mnemotechnik steht wissen aber schon alle in diesem Kurs.
Und die Anwendung vom Zahl-Symbol-System wurde auch schon erklärt.

Ich will einfach das unmögliche schaffen: Kurz und knackig.
Meine Entscheidung steht schon fest und mehr als schiefgehen kann es auch nicht.

Trotzdem Danke für die Einsicht. Werde Euch davon berichten.

Gruß,
Chris_emc²
Frederica
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Beitrag von Frederica »

DocTiger hat geschrieben:Also ich bezweifle dass die Mehrheit deiner Zuhörer innerhalb von 10 Minuten den konzeptionellen Sprung von Verbildlichung zur Körperliste und der Anwendung schaffen kann. Und praktisch keiner wird aus deinem Vortrag mitnehmen, wie man diese Tricks im Alltag einsetzt.
Habe das gerade mit ca. 8jährigen gemacht:
Körperliste, vorgegebene Verknüpfungen zu Supermarktprodukten/ Einkaufsliste.
Zeit: 15 min.
Nach einer Woche konnten es noch die meisten, zusammen haben wir alle Produkte wieder "gefunden", Durchschnitt war ca. 10 von 14 Produkten, keiner hat weniger als 7 gewusst.

Würde vermuten, dass es bei Erwachsenen noch besser klappt.

"Meine" Kinder waren beim ersten Mal unvorbereitet, wussten nicht, was kommt.
Wussten aber nach einer Woche noch, was wir wo wie verknüpft hatten.


Tipp:
Betonen von "ekeligen" etc. Verknüpfungen.
Wir hatten bspw. Erdbeermarmelade (und dafür eine Riesen-Erdbeere) auf dem Pullover; Sahne auf der einen Schulter, kalte Butter auf der anderen, eine fettige Scheibe Salami an der Stirn.
Der "Ekelfaktor" (Pulli suppt durch) und die Verbindung mehrerer Sinne (wie riecht die Banane auf dem Kopf? Wie fühlt sich die Butter am Hals an? Wie klebt die Marmelade?) haben sicher zum Behalten beigetragen.

Skurrile Bilder finden und auf Wahrnehmungen Hinweisen, nicht alles nur "ablegen".
Wir hatten zusammen gepresste Knie (damit der Apfel dazwischen nicht runter fällt), klebrige ausgelaufene Zahnpasta in der einen Hand, einen Schwamm auf die ausgestreckten Finger (vormachen lassen! Finger ausstrecken) der anderen Hand aufgespießt, ein Riesenwattestäbchen unter dem Arm usw.

Also ich vermute, dass das mit Erwachsenen klappen müsste.
Wenigstens wenn sie mitmachen, die Körperstellen berühren, die gerade dran sind, sich die Bilder vorstellen.


LG
Frederica
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