Vokabeln lernen - Schlüsselwortmethode - Problem

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Wodan
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Vokabeln lernen - Schlüsselwortmethode - Problem

Beitrag von Wodan »

Hallo!

Ich habe eine Frage zum Vokabellernen mit der Schlüsselwortmethode:

Ich möchte meinen Russischwortschatz erweitern und dafür die Schlüsselwortmethode verwenden.
Mein Problem ist, dass ich, wenn ich es einmal geschafft habe ein Schlüsselwort zu erstellen (ist bei manchen russischen Wörtern wirklich schwer), dieses oft schon am nächsten Tag wieder vergessen habe.

Gibt es Möglichkeiten das zu unterbinden? Mache ich vielleicht bei der Bildung der Schlüsselwörter Fehler?

Danke für eure Antworten.
MUNDUS VULT DECIPI
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Julian
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Beitrag von Julian »

Mach doch mal ein Beispiel zum Wort ,,кувшин'', welches ,,Kanne'' bedeutet. Ich würde
hier an eine Kuh denken, die eine Schiene entlangfährt und dabei aus einer Kanne trinkt,
da кув ,,Kuf'' und шин in etwa ,,Schin'' ausgesprochen wird.
Wenn du einige Schlüsselwörter bei schwierigen Wörtern am nächsten Tag vergessen hast,
dann waren sie wahrscheinlich nicht besonders intuitiv, du musstest also länger überlegen
bei der Bildung dieses Wortes, glaube ich.
Wenn einem wie beim obigen Wort sofort ein Schlüsselwort einfällt, dann weiß man es
normalerweise auch noch am nächsten Tag. Vielleicht solltest du einfach darauf achten,
intuivierere Begriffe zu wählen.
Ansonsten könnte ich dir auch gerne bei schwierigen Wörtern weiterhelfen, da ich die
Sprache selber beherrsche.

LG
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ich glaube, dass ein guter Vokabeltrainer wichtiger ist, als die Schlüsselwortmethode. Ich benutze den Vokabeltrainer um die Rechtschreibung zu perfektionieren und mich "reflexartig" an das Wort erinnern zu können dank intensiver und langfristiger Wiederholung. Schlüsselwörter benutze ich dann, wenn ich bei einzelnen Wörtern Schwierigkeiten habe, aber nach ein paar Tagen oder im Extremfall Wochen brauch ich auch das Schlüsselwort nicht mehr.
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Wodan
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Beitrag von Wodan »

@ Julian: Danke. Ich werd einmal versuchen mit intuitiveren Begriffen zu arbeiten, sollte mir das Schlüsselwort wieder entfallen.


@ DocTiger: Kannst du mir da einen guten Vokabeltrainer empfehlen?

Mit dem reflexartigen Erinnern hab ich immer die meisten Probleme. Vor allem bei Wörtern, die man nicht oft benutzt. Ich weiß zwar meist, dass ich das Wort schon gelernt habe, was es bedeutet, fällt mir dann aber oft nicht ein.
MUNDUS VULT DECIPI
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Julian
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Beitrag von Julian »

http://www.dict.cc ist mit Abstand das Beste.
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Wodan
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Beitrag von Wodan »

Ich werde diesen Vokabeltrainer einmal probieren. Danke.
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Wodan
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Beitrag von Wodan »

Habe noch eine Frage: Was ist besser?
Die Vokabeln beim Vokabeltrainer auf Deutsch-Russisch oder auf Russisch-Deutsch zu lernen?

Danke.
MUNDUS VULT DECIPI
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

In jedem Fall Deutsch als Frage, Russisch als Antwort. Diese Richtung ist in der Regel schwieriger und bringt den kleinen Nebeneffekt der perfekten Rechtschreibung mit sich.

Es gibt zum Beispiel "Anki".

Ich denke mal auch für Windows gibt es Wege, russische Buchstaben zu schreiben, das macht jedenfalls mehr Sinn, als eine Transliteration zu verwenden.
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Julian
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Beitrag von Julian »

DocTiger hat geschrieben:Es gibt zum Beispiel "Anki".
- Und das heißt? :D

Tastatursprache ändern:

Code: Alles auswählen

Systemsteuerung / Zeit, Sprache und Region / Tastaturen und Eingabemethoden ändern / Tastaturen und Sprachen -> Tastaturen ändern
Anschließend, wenn nötig, eine neue Sprache hinzufügen. Die Sprachen können
dann immer mithilfe des ,,DE''-Buttons rechts in der Symbolleiste gewechselt
werden. Wenn du neben den lateinischen keine russischen Buchstaben auf deiner
Tastatur hast, kannst du mit folgendem Programm, welches zwar eine Testversion ist,
womit man aber trotzdem das Blindtippen russischer Buchstaben erlernen kann, das
Tippen lernen. http://www.zehn-finger.de/index_de.html
Werde ich jetzt auch mal wieder auffrischen.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Anki ist ein kostenloser Vokabeltrainer.
Parley ebenfalls.

Letzterer hat den Vorteil, dass man auch die Lösung "eingeben" kann während Anki nur Flashkarten bietet. Ich empfinde ersteres besser, es hat mehr diesen Drill Charakter und man ist eher gezwungen die Vokabeln perfekt zu beherrschen. Wer extrem diszipliniert ist, kriegt es natürlich auch mit bloßen Karteikarten hin.
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Julian
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Beitrag von Julian »

Achso, ich dachte, du meintest damit ein russisches Wort.
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Beitrag von Androsch »

Ich frage mich, ob es nicht sinnvoller ist das Vokabellernen möglichst zu vermeiden.
Interessant in diesem Zusammenhang: Sprachen lernen leichtgemacht. Von der guten Frau Birkenbihl.
Schwierige Vokabeln dann mit Kennwortmethode verankern.
Ich bevorzuge hierfür selbst gemachte Karteikarten, die man kreativ gestalten kann.
z.B. Geist (russisch:prizrak)
Auf der Vorderseite ein gemalter Geist mit Rasselkette etc... Und im Hintergrund auch das Wort Geist.
Auf der Rückseite ein Geist mit einem Preisschild auf einer englischen Fahne
=priz(e)
Der Geist könnte in eine Rak(ete) steigen. Und im Hintergrund wieder die russische Vokabel prizrak.

Allein der Aufwand sorgt für feste Verankerung.zumindest bei mir.
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Wodan
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Beitrag von Wodan »

@ Androsch: Von dem Buch habe ich schon einmal gehört, habe aber nicht wirklich eine Ahnung, wie die Methode funktioniert. Kannst du mir vielleicht eine Kurzbeschreibung geben?

Was ich dann noch fragen wollte: Was ist, wenn ich in kurzer Zeit sehr viele Vokabeln lernen will/muss? Funktioniert das mit dieser Mehode dann auch?
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Beitrag von Hansolka »

z.B. Geist (russisch:prizrak)
Nur im Sinn von Gespenst,
im Sinne von Spuk wäre vielleicht prividenie besser?
=================
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Beitrag von Hansolka »

z.B. Geist (russisch:prizrak)
Im Sinn von "Gespenst", im Sinn von "Spuk" wäre vielleicht "prividenie" besser?
Aber die Methode ist natürlich an diesem Beispiel sehr gut erklärt.
=================
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Vokabeln lernen vermeiden? Hm, schwer zu sagen. Ich glaube schon, dass die "Immersion" wichtig ist, aber sie ist viel effektiver wenn man bereits ein ausgedehntes Vokabular hat. Sonst fühlt sich das durcharbeiten eines Textes an wie ein Marsch durch den Dschungel, ohne Machete....

Wenn Du glaubst, auf das Vokabellernen verzichten zu können, weil du die Vokabeln der Lektionen eh automatisch weißt, dann könnte das an der zu geringen Geschwindigkeit des Unterrichts liegen.

Ich habe jetzt einen mehrmonatigen "Gewaltmarsch" von 1300 chinesischen Vokabeln hinter mir. Dieser Ansatz hat auch Probleme, aber ich merke, wie meine Sprachkompetenz sich enorm verbessert hat. Zum Vergleich: Typische Lehrbücher haben vielleicht 500 Vokabeln in einem Buch bzw Jahrgang. Für Klassenunterricht ist das OK, aber für Selbstlerner eher zu langsam. Man braucht ca 2000 Wörter für eine brauchbare Sprachkompetenz.

Ab einem gewissen Punkt macht Vokabellernen keinen Sinn mehr. Man schlägt neue Wörter nach und vergisst sie halt einfach nicht. So ging es mir irgendwann mit Englisch, mit Spanisch bin ich fast an diesem Punkt.
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