Wie am besten viele neue Informationen merken?

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Wodan
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Wie am besten viele neue Informationen merken?

Beitrag von Wodan »

Hallo!

Ich habe eine Frage: Ich möchte ein Philosophieeinführung mit 800 Seiten durchgehen und mir die wichtigsten Daten und Fakten daraus merken.

Jetzt wollte ich fragen, welche Methode die beste ist, um eine große Datenmenge zu lernen bzw. wie ihr das macht.

Mir fällt eigentlich nur die Loci-Technik ein, aber da brauche ich dann viele Routen, die ich noch nicht habe. Gibt es da auch noch andere Möglichkeiten?

Danke.
MUNDUS VULT DECIPI
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Julian
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Beitrag von Julian »

Die Loci-Technik ist so ziemlich die beste und um sie herumkommen wird man wohl
sowieso nicht, wenn man sich das Lernen vieler Fakten schnell erleichtern möchte... ;-)
Wenn du die Fakten schnell lernen möchtest, brauchst du prinzipiell nur etwas, mit
denen du sie mental verbindest und worüber du sie später auch wieder abrufen kannst.
Alternativen zu einer gemerkten Route wären also zum Beispiel Schlüsselwörter.
Fang am besten erst mal klein an mit 50 Routenpunkten und steigere dich allmählich,
du kannst die Loci-Methode auch mit Schlüsselwörtern kombinieren.

LG
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Wodan
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Beitrag von Wodan »

Ich kenne da eine Abwandlung der Loci-Technik, die ich auch schon hin und wieder verwendet habe, und würde gerne wissen, was du dazu sagst.

Es geht darum, dass man sich einen quadratischen Raum vorstellt mit zwei gegenüber liegenden Türen. In diesem Raum gibt es neun fixe Plätze, die immer im Uhrzeigersinn von 1-9 nummeriert sind. Hier werden neun Informationen abgelegt. Die erste wird mit der zweiten verknüpft, die zweite mit der dritten, etc.
Die Information von Platz neun wird mit der ersten Information eines neuen Raumes verknüpft, in den man (in der Vorstellung) durch die zweite Tür geht, die gegenüber von der Tür liegt, durch die man den Raum betreten hat. Damit kann man theoretisch eine quasi unendliche Kette von Räumen und darin abgelegten Informationen erreichen.
MUNDUS VULT DECIPI
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Julian
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Beitrag von Julian »

Ja, so was in der Art hatte ich am Anfang auch ausprobiert. Irgendwann habe ich
aber eingesehen, dass normale Routen, gerade als Anfänger, wesentlich besser
geeignet sind. Zumindest für mich. Wenn deine Vorstellungskraft schon so weit
ausgereift ist, dass du dir problemlos einen mentalen Raum erstellen kannst, dann
vergleich doch mal die Anzahl von Wörtern, die du auf einer normalen Route in deiner
Umgebung schaffst mit jener einer ausgedachten. Ich behaupte mal, dass ein Routenpunkt
umso effektiver ist, je umfangreicher er im Hippocampus vertreten ist, damit viele
Verbindungen zu der neu gemerkten Information gebildet werden können. Und das
ist bei Routen aus der Umgebung, mit denen man viel in Kontakt ist, definitiv stärker
der Fall als bei einem schwammigen Bild in einem viereckigen Raum.
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