Planung und Umsetzung eines "Großprojekts"

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Carica
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Re: Planung und Umsetzung eines "Großprojekts"

Beitrag von Carica »

Phexx hat geschrieben:Ich kann gut verstehen, was ihr zwei meint - Better living through chemistry halt und der quick fix.
Darum gehts nicht. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass dir das Vorstellungsvermögen fehlt dich in so eine Angst reinzudenken - was ein Stück weit beneidenswert ist, aber zu falschen Schlüssen verleitet.

Ich bin nicht ein bissle kribbelig vor Prüfungen, ich bin schon Tage bis Wochen davor panisch. Mein Sympathikus reagiert so, als wäre der Säbelzahntiger hinter mir her - und das nicht nur über eine normale Säbelzahntiger-Angriffsdauer, sondern andauernd. Mit allem was dazu gehört: Tachykardie, Ruhelosigkeit, mangelnde Konzentration, Angstzustände. Körperlich gehts da hin, dass mein Herz inzwischen schon Mucken macht in Form von Extrasystolen und Blutdruckschwankungen zwischen Hypotonie mit Beinahe-Kreislaufzusammenbrüchen und Hypertonie mit Nasenbluten. Ansonsten habe ich durch die erhöhte Muskelaktivität, die zu Verspannungen führt, nicht nur Muskelkater, sondern vor Prüfungen auch dauerhaft Kopfschmerzen - und Dauerschmerz macht ganz schön mürbe. Psychisch ist das Ganze natürlich auch belastend.

Als Rettungsdienstler (ja, in dem Job kann ich ganz regulär und ohne Angst arbeiten) weiß ich um die Macht der Psyche und setze sie auch oft ein. Otto Normalhypertoniker, der sich wegen des ganzen Zirkus um seine Person etwas aufregt, bekomme ich ohne Medikamente wieder in normale Bereiche. Allerdings funktioniert das nicht bei Leuten, die wirklich in Panik sind - da kann ich mir den Mund fusselig reden, zu denen dringe ich nicht durch. Die kriegen dann ERST was zur Blutdrucksenkung und DANN kann man die Leite beruhigen. Und so ist es auch bei mir. Leider eben nicht nur direkt vor einer Prüfung, sondern teilweise schon beim alleinigen Gedanken daran. Momentan versuche ich das durch Psychotherapie zu dämpfen, damit ich dann damit arbeiten kann - aber ich schließe eben nicht aus, dafür auch Medikamente einzusetzen. Wohlgemerkt nicht, um das Problem zu lösen, sondern um überhaupt daran arbeiten zu können.
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DocTiger
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Re: Planung und Umsetzung eines "Großprojekts"

Beitrag von DocTiger »

Vor 50 Jahren hat man festgestellt, dass LSD sich sehr gut eignet, um bei Tieren und Menschen solche Dinge "umzulernen". Aber das wird erst so langsam wieder aus der Ecke gekramt. Wäre auch ne Idee für manche Hunde oder Katzen. Oder Leute mit Prüfungsangst. Aber letztlich ist LSD nicht verkehrsfähig und damit fällt sowas flach.
Phexx
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Re: Planung und Umsetzung eines "Großprojekts"

Beitrag von Phexx »

Carica hat geschrieben: Darum gehts nicht. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass dir das Vorstellungsvermögen fehlt dich in so eine Angst reinzudenken
das ist kein problem, sich da reinzudenken. Bei solchen Symptomen, wie du sie beschreibst, kann man sich natürlich schlecht auf eine Prüfung vorbereiten. Was ich aber interessanter fände, wäre deine These zu Frage des "Warum"? Ich vertrete nur die Meinung, dass das Ganze vermutlich eher eine in erster Linie psychische Ursache hat, was nicht ausschließt, dass es Sinn machen kann, zeitweise Medikamente zu nehmen.

Der auslösende Faktor "Die Prüfung" ist ein reines Gedankenkonstrukt. Das ist ja kein physischer Reiz wie z.B. "Wärme", oder "Druck". Die Ziehung der Lottozahlen scheint dich hingegen nicht zu beeinträchtigen. Da die Prüfung eben kein physischer Reiz ist und du auf andere Situationen weniger stark reagierst, halte ich es für wahrscheinlich, dass deine viel zu starke Reaktion darauf, aus deiner Interpretation der Begebenheit, deiner dazugehörigen Gewohnheit und deinen Vorstellungen von einem von dir angestrebten Leben entsteht und daran kann und sollte man natürlich etwas ändern, worin wir aber sowieso einer Meinung sind, weshalb da wenig Raum oder für Diskussionen ist. ^^ Die Behauptung, dass das ewig lang dauern muss, finde ich sehr konservativ.
Carica
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Re: Planung und Umsetzung eines "Großprojekts"

Beitrag von Carica »

Phexx hat geschrieben:..was nicht ausschließt, dass es Sinn machen kann, zeitweise Medikamente zu nehmen.
..und das, und nichts anderes, war angedacht. Wie gesagt, eine dauerhafte medikamentöse Therapie möchte ich nicht.

Was das warum angeht: daran arbeite ich mit meinem Seelenklempner. Mein Seelenleben möchte ich nicht weiter ausbreiten, dazu ist es hier nicht anonym genug und wie ich denke auch das falsche Forum. Mir ging und geht es HIER erst mal drum unter den momentanen Vorraussetzungen so viel rauszuholen, dass ich weiter studieren kann. Andernorts versuche ich diese Vorraussetzungen dann zu verbessern. Dass das von jetzt auf gleich gehen soll, halte ich für fast unmöglich - ein Verhalten, was man über viele Jahre erlernt hat, kann man kaum innerhalb von Wochen wieder abschaffen. Auch wenn's mir sicherlich lieber wäre.
Phexx
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Re: Planung und Umsetzung eines "Großprojekts"

Beitrag von Phexx »

Rational betrachtet ist es nicht unfundiert zu denken, was sich über Jahre entwickelt hat, kann nicht binnen kürzester Zeit beseitigt werden. Um voran zu kommen, ist das meiner Meinung nach aber keine nützliche Haltung. Manchmal braucht es nur einen einzigen guten Gedanken, eine gute Idee um alles zu verändern. Zugegeben eine sehr romantische Formulierung und über die implizierte Naivität zu schmunzeln ist ausdrücklich erwünscht. ^^ Aber je offener man dafür ist, schlechte geistige Angewohnheiten zügig zu verlieren, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass das zügig geht und je ernster man die Dinge nimmt, vor sich in Gedanken zementiert und sich einredet, dass das lange dauern muss, sie loszuwerden, desto länger dauert das häufig auch.

Man spricht davon, dass ein menschlicher Geist dazu tendiert Antworten auf Fragen zu finden, die man ihm stellt. Wenn man anfängt nach Gründen dafür zu suchen, wieso es lange dauern soll, sich weiter zu entwickeln und ein Problem zu lösen, dann fängt der Kopf auch an Antworten dafür zu finden, beispielsweise: "Was sich über Jahre entwickelt, kann sich nicht binnen kurzer Zeit stark verbessern."

Deswegen machen viele sehr gute Erfahrungen damit, bessere Fragen an sich selbst zu richten, solche die den Kopf nach produktiven Lösungen suchen lassen, statt nach Entschuldigungen für ein mögliches "Versagen", welches eigentlich ja sowieso nicht angestrebt wird. Ich hab dir mal was privates geschrieben, falls du da Lust hast weiter zu diskutieren. :-)


--

Die Gedächtnistechniken können aber auf jedenfall hilfreich sein, um das Lernen schon lange Zeit vor der Prüfung zu erledigen und sich in der Prüfung trotz einer langen Zwischendauer an viele Inhalte noch sehr gut zu erinnern.
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Re: Planung und Umsetzung eines "Großprojekts"

Beitrag von Horkas »

Phexx hat geschrieben:Rational betrachtet ist es nicht unfundiert zu denken, was sich über Jahre entwickelt hat, kann nicht binnen kürzester Zeit beseitigt werden. Um voran zu kommen, ist das meiner Meinung nach aber keine nützliche Haltung. Manchmal braucht es nur einen einzigen guten Gedanken, eine gute Idee um alles zu verändern. Zugegeben eine sehr romantische Formulierung und über die implizierte Naivität zu schmunzeln ist ausdrücklich erwünscht. ^^ Aber je offener man dafür ist, schlechte geistige Angewohnheiten zügig zu verlieren, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass das zügig geht und je ernster man die Dinge nimmt, vor sich in Gedanken zementiert und sich einredet, dass das lange dauern muss, sie loszuwerden, desto länger dauert das häufig auch.
Ich denke, es gibt da unterschiedliche Mechanismen in unserem Gehirn. Als ich vor vielen Jahren zu rauchen aufhörte, dauerte das den Bruchteil einer Sekunde und ich wusste: Von jetzt an rauche ich nie mehr. Wenn ich eine neue 100er Garderobe lerne, brauche ich dafür eine Menge an Wiederholung und Übung, und es dauert eine geraume Zeit, bis sie fest in meinem Gedächtnis verankert ist, ich sie "wie im Schlaf" beherrsche.

Was aber gewiss ebenso wichtig ist wie die "wilde Entschlossenheit", wenn man echt etwas durchgreifend ändern will, ist, dass man sich hüten muss vor den eigenen Denkfallen: Morgen fange ich an! Ich kann, wenn ich will, aber ...! Das geht nicht, weil ... ! Dabei stehen die drei Pünktchen für tausend gute Gründe, etwas zu lassen, statt es zu tun. Der feste Entschluss ist ebenso unverzichtbar, wie der laufende feste Wille, etwas zum Besseren zu wenden. Und dazu nicht zu vergessen: der gute Glaube, dass es funktioniert. Und dieser Glaube braucht Seelennahrung. Die kann von einem oder mehreren anderen Menschen, zum Beispiel Freunden oder guten Lehrern kommen, aber auch durch positive Autosuggestion à la Coué, von der neulich bei einem anderen Thema die Rede war.
Zu allen wirklichen Abenteuern gehört, dass man einen Schatz sucht.
David Loye
Phexx
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Re: Planung und Umsetzung eines "Großprojekts"

Beitrag von Phexx »

..Manchmal erinnert man sich auch an einen Sachverhalt ewig, obwohl man ihn nur ganz kurz wahrgenommen hat


..Wenn man den intensiven Wunsch hat, etwas zu ändern, sollte man deswegen immer sofort etwas in die Richtung tun.
1. Get disturbed.
2. Make a real decision.
3. Create a massive action plan.
4. Change your limiting beliefs.
5. Set yourself up to win.
6. Take massive action.
7. The seventh power (peer group).

1. Get leverage.
2. Interrupt limiting patterns.
3. Find and condition a new empowering route.
Horkas
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Re: Planung und Umsetzung eines "Großprojekts"

Beitrag von Horkas »

Phexx hat geschrieben: ..Wenn man den intensiven Wunsch hat, etwas zu ändern, sollte man deswegen immer sofort etwas in die Richtung tun.
Genau! :idea: :lol:
Zu allen wirklichen Abenteuern gehört, dass man einen Schatz sucht.
David Loye
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