Seite 1 von 1

Lernstragegie für massenhaftes Lernen?

Verfasst: Sa 07. Aug 2004, 22:19
von janp
Hallo,

bin seit einiger Zeit vom Gedächtsnissport fasziniert und will ihn mir für mein (Jura-)Studium zu nutze machen. Das Problem ist dabei, dass ich sagen wir mal 2-4 Stunden am Stück Streitstände/Argumentationen/Prüfungsreihenfolgen merken will bzw. muss.

Eine Route mit 32 Punkte habe ich auch und mit Zahlensymbolen und Geschichten bin ich vertraut. Einzelne Begriffe oder Einkaufslisten auswendig zu lernen ist für mich auch kein Problem.

Ich weiß blos nicht, wie ich die Methoden für mein Studium effektiv nutzen kann. Dem Prüfer 20 auswendig gelernte Begriffe wie Teekanne nennen zu können, ist nicht so das wahre.

Beispielsweise will ich 5 Streitstände ausweniglernen, die jeweils insgesamt 6 PRO/Contra Argumente enthalten. Wie man weiß, muss man, um eine Route mehrmals verwenden zu können, Pausen einlegen. Das gestaltet sich in einem Fall für schwierig, da ich ja in 2-4 Stunden möglichst viel auf einmal lernen muss.

Weiterhin frage ich mich, ob eine solch memorierte Route auch wirklich im Langzeitgedächtsnis abrufbar ist und nicht mit anderen Routen kollidiert???

Das wohl größte Problem ist, dass ich auf diese Weise täglich(!) Informationen aufnehmen und ca. 1-2 Jahre später immer noch abrufen können muss.

Jetzt frage ich mich, ob die üblichen Gedächtnistechniken überhaupt in der Lage sind, hier zu helfen. Bin schon etwas frustriert, da ich die Hoffnung aufgegeben habe...

Zusammenfassung: Ich muss täglich 2-4 Stunden lang Informationen aufnehmen ( Sätze auswendiglernen, Prüfungsschemata etc. ) und diese auch über ein Jahr behalten können.

Ideen?

Verfasst: So 08. Aug 2004, 7:30
von Boris
Hallo,

erstmal: Die selbe Route innerhalb von 2 bis 4 Stunden mehrfach zu belegen wird nicht so gut klappen. Auch wenn du alles sehr lange behalten musst, ist es nicht so gut, dass alles auf der selben Route zu haben. Daher solltest du dir neue Routen machen. Wenn du wirklich täglich lernen willst, brauchst du mindestens 7 Routen die jede so lang sind, dass sie für einen Lernblock 2-4 Stunden reichen.

Das ist viel Arbeit und daher sagen einige Lernforscher, Mnemotechnik und die Routenmethode wären dafür nicht geeignet.

Aber es geht auf jeden Fall und ist dann doch um einiges effizienter als normales Pauken oder so.


Für das langfristige behalten ist das wiederholen wichtig.
Und zwar habe ich mehrfach etwa folgendes Shema gehört:
Nach 2 Stunden, nach 1 Tag, nach 3 Tagen, nach 7 Tagen, nach 1 Monat - dann alle 4 bis 6 Monate.
Wiederholen heißt dabei aber nicht, sich alles neu einprägen zu müssen. Du sollst es nur im Gedanken durchgehen und wenn du siehst: "Ah, da bin ich nicht so sicher" oder wenn du für ein Bild dann länger überlegen musst, musste dir das halt nochma intensiver ansehen. Wenn beim Wiederholen alles sofort kommt, geht das ja ganz schnell und kann auch in der Bahn, im Stau, unter der Dusche oder wo auch immer gemacht werden.

Ich habe aber auch lange gebraucht, die Techniken anzuwenden., obwohl ich ja auch Meisterschaftserfahrung habe und deshalb regelmäßig trainiere. Solangsam hab ichs aber raus und wende es auch für die Uni an. Wobei das lernen in Informatik und Naturwissenschaften schon anders läuft (3 bis 4 Wochen lernen, auf den Punkt der Klausur oder Prüfung. Danach ist nur das Grundlegende noch zu gebrauchen, aber das sollte man eh drin haben).