Rezepte lernen - wie?

[bob411]

Hi, ich beschäftige mich neuerdings auch mit neuen Lernmethoden.
Jetzt frage ich mich wie ich z.B. Rezepte auswendig lernen kann. Damit meine ich nicht nur die Zutatenliste.
Es ist folgendermaßen:
Ich habe eine sehr kochbegabte Tante die mir immer neue Rezepte (und die komplette Zubereitung) erläutert und ich steh jedes Mal ziemlich dumm da wenn ich versuche mich an alles Einzelheiten zu erinnern, die für das Gericht wichtig sind.
Die Zutaten kann ich ja noch mit der Routenmethode behalten, aber dann kommen so Sachen wie "20Minuten warten" "umrühren" , "erst mal stehen lassen" und das ganze halt ziemlich schnell hintereinadner weg.
Ist es möglich sich sowas während eines Gespräches in allen Details einzuprägen? WIe lange muss man für sowas trainieren?
Das gleiche frage ich mich, wenn mein Chef mir mehrere komplexe Anweisungen in Echtzeit gibt und ich nichts davon vergessen darf..
Ich würde das alles so gern abspeichern können und keine Angst mehr haben müssen etwas zu vergessen.
Geht das auch mit den hier angesprochenen Methoden?
Wenn ja, wie?

Vielen Dank.

[DocTiger]

Also bei sowas ist eigentlich ein Notizbuch am Besten. Zuverlässig und einfach... Und Memotechnik ist nicht unbedingt schneller.

Teilweise hilft es bestimmt, die Rezepte zu verstehen. Es wird ja einen Grund haben, warum man etwas ziehen lässt oder anbrät oder was auch immer.

für solche Anweisungen kann man sich Codebilder machen, aber Du musst selbst herausfinden was für dich funktioniert. Ich würde empfehlen so wenig wie möglich zu kodieren, vieles macht ja von alleine Sinn. Zum Beispiel salzt man Geflügelfleisch oft, also braucht man Salz nicht auf die Zusatzliste oder in die Anweisungen aufnehmen. Allgemein finde ich bei solchen praktischen Dingen (und ich bin ein großer Tollpatsch und Nicht-motoriker) hilft es, klar zu visualisieren was man tut, und im Moment zu bleiben (Achtsamkeitsmeditation). Ich denke Du könntest in ein paar Wochen oder Monaten schon merken, dass du keine Techniken mehr brauchst.

[bob411]

Schon mal vielen Dank für deine Antwort.
Ich werde wohl etwas mit den Techniken experimentieren müssen, um zu sehen was die besten Ergebnisse bringt.

Vielleicht könntest du noch darauf eingehen, wie man z.B. Erzählungen von vergangenen Geschehnissen besser speichern kann.
Im Gegensatz zu einigen meiner Freunde fällt es mir nämlich leider relativ schwer die interessantesten Konversationen/Situationen des vergangenen Abends (manchmal auch länger her) wiederzugeben.
Das stört mich schon sehr.

[DocTiger]

Ich bin darin auch nicht gut. Aber oft hilft es "im Moment" zu sein. Je abgelenkter man ist, desto eher vergisst man es wieder. Was du ansprichst ist eben mehr "Vergesslichkeit" und dagegen hilft die Memotechnik nur indirekt (weil man damit natürlich auch Konzentration trainiert). Vielleicht hilft es, Dich mehr in die Gespräche von anderen zu vertiefen?

[Frederica]

Hallo Bob,
für Rezepte würde ich auch unbedingt ein Notzbuch (oder Diktaphon? ) dabei haben.
Rezepte enthalten einfach zu viele Informationen, als dass man sie sich schnell und zuverlässig merken kann:
-Zutaten
- Mengenangaben,
- Vorgehen/ Garmethoden,
- Reihenfolgen,
- Temperaturen,
- (Gar-/ Geh- etc.) Zeiten.

Das kann man sich vermutlich nur als sehr fortgeschrittener Mnemoniker problemlos sofort merken (glaube ich!).

Und man kann viel Mist bauen (Garzeit mit Temperatur verwechseln etc.).

Was helfen kann, ist eine Liste gängiger Begriffe und Abkürzungen dafür, so dass Du schnell mitschreiben kannst.
Und eine vorgegebene Form des Rezeptes (viele Rezepte kann man wesentlich kürzer schreiben, als sie vorgegeben werden - sei es mündlich, im Kochbuch oder TV).
Mit der Zeit kennst Du auch Methoden - dafür lohnt sich bei Interesse das Lesen von Kochbüchern + Vorstellung/ Visualisierung der Vorgänge-, so dass man diese abkürzen kann ("Paprika enthäuten", statt "Paprika so lange backen, bis sie schwarz wird und Blasen wirft, aus dem Ofen nehmen, in ein feuchtes Tuch einschlagen, abkühlen lassen und Haut mit scharfem Messer abziehen").

Am Ende musst Du vielleicht nur noch neue Ideen/ Vorgehen aufschreiben, der Rest ergibt sich schon aus den Zutaten/ Garmethoden.
Evtl.kannst Du Dir diese dann per Mnetmotechnik merken (Schlüsselworte für Temperaturen/ Garzeiten/ Vorgehen/ Zutaten, die Du in dem Gericht nicht erwartet hattest).

LG
Frederica

[bob411]

Hey,

danke für eure Tipps.
In der Tat habe ich ein Konzentrationsproblem, aber ich denke meine mangelnde Fähigkeit die Geschehnisse detailliert speichern zu können ist das größere Problem.
Bezüglich der Rezepte ist es wahrscheinlich sehr sinnvoll paralell zu dem Trainieren der GEdächtnisleistung mehr in die Praxis zu gehen, um bestimmte Vorgänge beim Kochen/Backen leichter erfassen zu können.

[captchris]

Wenn Du in Deinen Bemühungen weiter fortgeschritten bist, lass mal was von Deinem System lesen:-)


Gruß
Chris

[RetoCH]

Eventuell hilft es, wenn du mit Rezepten von Youtube übst? Also, vorlesen lassen und dann das Ganze wieder rückerinnern, zB. das Ganze war im Ofen, vorher habe ich den Teig gemacht, vorher,...