Gedächtnistraining? Wozu?

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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dihejani
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Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von dihejani »

Gedächtnistraining? Wozu?

Gestern habe ich das Buch von Joshua Foer 'Moonwalk mit Einstein' beendet. Es hat mir über weite Strecken sehr gut gefallen, allerdings haben mich die letzten Seiten (S. 315 f.) sehr überrascht und ernüchtert.
Foer schreibt, dass er von dem Gedächtnistraining nur profitiert, wenn sich die Information in ein Bild umsetzen lässt (S. 316), dass er – als US-Gedächtnismeister - weiterhin Diktiergerät und Notizbuch verwendet (S. 318), dass er es einfacher findet, Telefonnummern ins Handy einzutippen (S. 319), dass er sich Einkaufslisten, Wegbeschreibungen, To-do-Listen nur dann einprägt, wenn kein Stift zur Hand ist, um sie aufzuschreiben.
Als positiv beschreibt Foer, dass er nach einem Jahr intensivem Gedächtnistraining weiß, wie man 1. Gedichte, 2. Zahlen, 3. Spielkarten und 4. biographische Daten im Kopf behalten kann (S. 317). Die weiteren Erkenntnisse, zu denen er nach einem Jahr harten Trainings gekommen ist, sind 5. "dass Übung den Meister macht", (S. 317) und 6. "Wir können uns nur dann etwas einprägen, wenn wir beschließen aufzupassen. (S. 318).

Die Vorteile 1 – 4 finde ich nicht unbedingt überzeugend, die Erkenntnisse 5 und 6 scheinen mir nicht unbedingt neu zu sein. Welche ALLTÄGLICHEN LEBENSNAHEN VORTEILE seht ihr im Gedächtnistraining?
Zuletzt geändert von dihejani am Di 24. Apr 2012, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
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DocTiger
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von DocTiger »

Alltäglich und Lebensnah wird es glaube ich nur, wenn Du sehr viel Stoff lernen musst. "Sehr viel Stoff" ist selbst in vielen Studienfächern nicht die Regel.

Es gibt eine allgemeine Verbesserung der Vorstellungskraft und des Gedächtnisses, aber nur nach sehr viel Training. Und es ist wirklich das Training, also die Veränderung des Gehirns, was diesen Effekt ausmacht, nicht die Kenntnis der Technik selbst. Es gibt keinen Weg, das ganze zu beschleunigen, indem man sich kompliziertere Techniken ausdenkt.

Für Studenten sind die Techniken selbst schon relativ hilfreich, aber auch hier braucht es ein paar Wochen Training (aber nicht unbedingt viel Zeit pro Tag), um den positiven Effekt deutlich zu merken. Ausdauer und Kreativität bildet sich nicht von heute auf Morgen. Und dann ist das praktische Lernen wieder etwas anderes als das Training.

Manchmal wird der Eindruck vermittelt, man muss die Technik bloß verstanden haben, um einen Vorteil zu haben. Doch das ist der falsche Ansatz. Im Prinzip muss jeder selbst herausfinden, wie er die Techniken auf seine Welt anwendet. Für manche Fächer gibt es mittlerweile Grundstrukturen, die sich bewährt haben, eventuell auch bei BWL, Jura und Psychologie, aber ansonsten ist man ein wenig auf sich allein gestellt.
dihejani
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von dihejani »

Ich bin etwas verunsichert, weil fast niemand (Ausnahme Superbrain- Danke!) auf meine Anfrage reagiert.
Ich sehe zwei mögliche Gründe:
1. Mein Problem ist uninteressant etc.
2. Den Lesern fällt auf die Schnelle - oder auch nach längerem Nachdenken - keine alltägliche, lebensnahe Verwendung ein.

Ich möchte mein 'Problem' noch mal anders formulieren. Ist Gedächtnistraining für euch ein Hobby wie z.B. Jonglieren - schön, ich beschäftige mich sinnvoll, kann Freunden auf einer Party imponieren - oder ist es nützlich, wie z.B. die Fähigkeit, die Tastatur eines Computers mit zehn Fingern zu bearbeiten?

Hoffe auf viele Antworten!
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Boris
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von Boris »

Ich nutze es für
- Schule, Studium, Weiterbildung
- Namen merken
- Vorträge halten
- Vorträge anhören
- Sprachen lernen
- sichere Passwörter
- Kundendaten kennen
- Veranstaltungsinformationen wie Ablaufplan bei Messen, Events etc.
- Gedanken, Ideen die beim Laufen, Duschen, Autofahren etc. kommen [dann aber aufschreiben, wenn Gelegenheit]
- Zu pflegende Listen wie Einkaufslisten, ToDos [dann aber aufschreiben, wenn Gelegenheit]
- Wichtige Infos wie Kreditkartennummern, Reisepassnummer, Kontonummer die man immer wieder mal braucht gleich parat haben und nicht rumsuchen müssen
- Technik parat haben, wenn man spontan etwas merken muss (vom Sitzplatz im Zug biszur Telefonnummer) [dann aber aufschreiben, wenn Gelegenheit]
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von Horkas »

dihejani hat geschrieben:Ist Gedächtnistraining für euch ein Hobby wie z.B. Jonglieren - schön, ich beschäftige mich sinnvoll, kann Freunden auf einer Party imponieren - oder ist es nützlich, wie z.B. die Fähigkeit, die Tastatur eines Computers mit zehn Fingern zu bearbeiten?
Es ist einerseits eine Art Hobby und es ist andererseits tatsächlich eine nützliche Tätigkeit. Mnemotechnik ist eine Art geistiger Werkzeugkasten, der mir im Alltag für viele Dinge jederzeit und überall wie selbstverständlich zur Verfügung steht. Genauso wie es Boris aufgelistet hat.

Dazu merke ich mir die wichtigsten Nachrichten, nicht auf Dauer, aber als tagesaktuelle Übersicht, aber auch neue Begriffe (Namen sowieso).

Die "Wartung" der Werkzeuge begleitet als Training den Alltag, wo immer sich eine Gelegenheit bietet. Zu Zahlen wie Auto- oder Telefonnummern, die im Alltag auftauchen, rufe ich etwa spaßeshalber die Zahlenbilder meiner wichtigsten 100er Route auf, bilde Assoziationen. So bleiben die Zahlenbilder jederzeit frisch. Neue Begriffe werden eselsbrückenmäßig leicht merkbar gemacht.

Mnemotechnik hat mein Dasein bereichert und macht einfach Spaß.

Es gibt zwar Studien, die belegen sollen, dass Mnemotechniken keinen nachhaltigen Effekt haben. Die müssen da irgend etwas falsch machen; denn bei mir funktioniert das, wie ich täglich feststelle.
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von Boris »

Horkas hat geschrieben: Es gibt zwar Studien, die belegen sollen, dass Mnemotechniken keinen nachhaltigen Effekt haben. Die müssen da irgend etwas falsch machen; denn bei mir funktioniert das, wie ich täglich feststelle.
Auf welche Studien spielst du da an?
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von Horkas »

Im Thread "Wie Mnemotechnik in die Schule kommt" hatte "ernesto" kürzlich festgestellt:
Adrian Owen et al: Putting brain training to the test. 
Nature. in dieser wohl umfangreichsten Studie wird eindeutig gezeigt, dass kaum ein lateraler Transfer von erlernten kognitiven Fertigkeiten stattfindet.
Auch an anderer Stelle, an die ich mich im Moment nicht konkret erinnere (sollte Mnemosynes Freunden nicht passieren!!), wurden schon ähnliche Einwände gebracht.
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von Phexx »

Bei mir stellt sich scheinbar eine generelle Verbesserung der Aufnahme- und Merkfähigkeit ein, wenn ich regelmäßig trainniere und das visuelle Vorstellungsvermögen verbessert sich stark. Ich nutze die Techniken sonst, ähnlich wie Boris, für alle möglichen Bereiche in meinem Leben. Sind immer mal wieder nützlich, auch für größere Überlegungen, wo man mal mehr gleichzeitig im Kopf haben muss.

Wenn man sich alle Telefonnummern dauerhaft merken will, ohne sie aufzuschreiben, dann muss man so viel Aufwand fürs Wiederholen betreiben, schließlich muss man ja richtig auf Nummer sicher gehen, damit man auf keinen Fall Informationen vergisst, die danach dann unrettbar weg sind, weil man sich zu fein war, um sie irgendwann mal zu notieren/abzuspeichern.

Man kann übrigens quasi alle Inhalte visualisieren, dafür braucht man nur Kreativität und Übung.
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von Boris »

Horkas hat geschrieben:Im Thread "Wie Mnemotechnik in die Schule kommt" hatte "ernesto" kürzlich festgestellt:
Adrian Owen et al: Putting brain training to the test. 
Nature. in dieser wohl umfangreichsten Studie wird eindeutig gezeigt, dass kaum ein lateraler Transfer von erlernten kognitiven Fertigkeiten stattfindet.
Gerade das Paper taugt aber für Aussagen über Gedächtnistechniken gar nicht. Geht ja nur um Working Memory Training Transfer und selbst da sind die Aussagen doch umstritten. Da das ganze Training unkontrolliert zu Hause stattfand, ist die große Probandenzahl zwar schön, der Aussagewert im Vergleich zu echten, intensiven und kontrollierten Trainingsstudien aber gering.
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von DocTiger »

Wer eng trainiert bekommt auch enge Ergebnisse. Das wichtigste für die Alltagsumsetzung ist wohl, dass man aktiv Gelegenheiten dafür sucht. Wenn das nicht passiert erfolgt auch kein Transfer.

Ich kenne die angesprochene Studie nicht. Ein erstes Indiz ob das Training tatsächlich gelaufen ist, wäre, die Teilnehmer in den Standarddisziplinen zu prüfen. Es gibt bestimmte Leistungen, die ohne die Techniken sehr schwer zu erreichen sind, mit etwas Übung aber sehr leicht (beispielsweise 50 Ziffern in fünf Minuten).

Ansonsten sind die "lateralen" Effekte wohl eher subtil. Man merkt vielleicht nicht, dass man etwas kreativer ist, oder sich bestimmte Dinge eben doch länger behalten kann weil man flux eine Eselsbrücke gebaut hat.
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von DocTiger »

Ok, hab die Studie mal überflogen. Also ich hab nicht den Eindruck dass sie viel aussagt. Letztlich wurden keine Gedächtnistechniken trainiert und der Aufwand der individuell betrieben wurde lag eher auf der niedrigen Seite... In 6 Wochen sollte eine Verbesserung möglich sein, aber das ist schon eher das Minimum. Das Gehirn muss sich anpassen. Autofahren lernt man zum Beispiel auch eher in einem längeren Zeitraum. Klar - die Theorie ist schnell gelernt, aber für sicheres Autofahren muss eben einiges ins Unterbewusstsein verlagert werden, und dafür gibt es keine Abkürzung.
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von Pat »

Die Transfereffekte (im weiteren Sinn), die ich bei mir beobachte, sind:

1. Unmittelbar nach einer fordernden Trainings- oder Wettkampfphase

Kurzzeitige, für ca. einige Stunden anhaltende Steigerung der visuellen Wahrnehmung. Auswirkungen:

- subjektiv gesteigerte Fähigkeiten im Schach (am intensivsten nach der letzten Disziplin meiner ersten WM 2007 erfahren, Schach gegen Ray Keene: Seltsames Gefühl, andere Wahrnehmung als sonst, als ob man eher "wissen" würde, wo die Figuren am besten hingehören; schnelleres Sehen von Kombinationen; allgemeine Stellungswahrnehmung)

- Billard: Ziehen der virtuellen Linie zum Ball, Ausführung, Genauigkeit, Vorausdenken (spiele selten, fiel nach längerer Pause recht plötzlich wesentlich leichter; eher dauerhafter Effekt, passt also nicht ganz zur Einführung)

- Musik: Eher "räumliche" Wahrnehmung der Höhen und Tiefen, Verlauf eines Musikstücks graphisch als "Wellen", räumliche Ausdehnung; kein automatischer Effekt, aber gibt besseren Einblick in den Aufbau eines Stückes

- Wohl auch bessere Zeichenfähigkeiten, weil eine klarere Vorstellung des zu zeichnenden Motivs; vorher nur verschwommen vorgestellt, zeichnen eher nach Gefühl, vortasten. Nun klares Sehen des Gegenstandes (auch Feinheiten wie Textur und zum Teil auch Farbe); zeigt sich nun, dass Bild wohl hauptsächlich wegen unvollkommener Hand-Auge-Koordination nicht so wird, wie gewollt (zweite Grenze neben visuellem Element); H-A-K natürlich nicht verbessert.

2. Dauernde Effekte

- Klare Verbesserung des räumlichen Vorstellungsvermögen; bei der bewussten Vorstellung virtueller Welten (außerhalb von Routen und Bildern) nach einigen Monaten des Trainings der Übergang von einem eher angestrengten, bewusst erzeugenden Zustand zu einem klarem, realen Sehen (nicht 1:1 wie in Wirklichkeit, aber angenähert). Dadurch Effekt, dass das Gehirn diese Bilder eher als "wirklich" beurteilt und auf den täglichen Automatismus umschaltet, solche Bilder entspannt zu verarbeiten (erfahrbare Schwelle, Übergang). Ab dann einfach sehen ohne bewusste Erzeugung, wesentlich traumnäher als zuvor. Zustand bleibt auch nach längerer Trainingspause.

- Zum Teil Finden neuer Ansätze, neuer Beziehungen innerhalb bekannter Information, weil die Information und ihre internen Beziehungen ein wenig graphischer wahrgenommen werden, aber nicht "verbildlicht", sondern nur angedeutet, eher wie eine Art Pfeile, die interne Relationen anzeigen. Gesteigerte Fähigkeit, mehrere Themen nahezu gleichzeitig / halb nacheinander im Kopf zu haben und zu verarbeiten.

- Fraglich: Arbeitsgedächtnis. Jedenfalls teilweise halbbewusste Anwendung der Orttechniken bei komplexeren Fragestellungen, wenn man das Gefühl hat, nun ist die Grenze des natürlichen Arbeitsspeichers erreicht (z. B. typische Logikrätsel, die an sich recht trivial sind, aber davon profitieren, dass der Überlegende nicht alles zugleich betrachten kann und so den ersten Teil wieder aus dem Auge verliert, während er den zweiten Teil "betrachtet": Dreht sich im Kreis).

Sollte mir noch mehr einfallen, werde ich das nachreichen.
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nacanada
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von nacanada »

Gedanken über Mnemotechniken als Schweizer Messer und zerplatzende Traumblasen

Mir ergeht es so, dass ich mir die Frage nach dem alltäglichen Nutzen (und Nutzen für Schule/Studium) immer wieder stelle. Besonders intensiv stellte sich diese Frage mir allerdings nach den ersten Schritten durch die Mnemoliteratur. Die Antworten von Spitzengedächtnissportlern reichen schließlich von „Für mich ist das hauptsächlich nur ein Sport“ über „Geschichtsdaten und Vokabeln kann ich mir leichter merken“ bis hin zu „ Schule, Namen, Vorträge, Sprachen, Kundendaten, Einkaufslisten usw.“ Da fragte ich mich als Neuling natürlich: „Was stimmt denn nun? Soll ich mich weiter damit beschäftigen? Lohnt es sich oder nicht?“ Denn irgendwie konnte ich dieses „alles“ nicht so richtig glauben und es blieb (bis heute) das mulmige Gefühl: Mnemotechniken - mehr Schein als Sein?

Für mich war es hilfreich, die Sache wie folgt zu vereinfachen: Ich betrachte zunächst mal Gedächtnistraining mit Hilfe der Mnemotechniken nur als Sportart. Denn so entfällt zunächst die Frage nach dem Nutzen. Natürlich hat jede Sportart auch einen Nutzen. Aber er spielt meistens eine sehr untergeordnete Rolle. So steht beispielsweise das Rudern an der Spitze was den Nutzen bezüglich der Gesundheit angeht. Segelfliegen steht ganz weit unten. Aber wer entscheidet sich schon aufgrund dieses Kriteriums für Rudern und gegen Segelfliegen? Die entscheidende Frage wird doch nicht von der Ratio beantwortet, sondern von einem Gefühl: Gibt mir die Sportart etwas g e i l e s? Etwas, was mich fasziniert?

Mich fasziniert Parkour. Allerdings schaue ich es mir nur gerne in Videoclips an. Ich würde es niemals - auch nur ausprobieren. Warum? In meinem Erfahrungsschatz findet sich nicht ein geiles Gefühl für turnen, klettern, Fallübungen usw.

Mich fasziniert Gedächtnissport. In meinem Erfahrungsschatz findet sich kein richtig geiles Gefühl für Lernen. Lernen ist meist Arbeit, Mühsal. Zum Glück versprechen aber Mnemotechniken Spaß und schnelle Erfolge. Nun, wenn das wirklich so ist, dann probiere ich das doch mal aus.

Und tatsächlich, es ist wirklich nett und ich erziele auch für mich überraschende Erfolge. Doch dann hakt es. Ich merke, dass es recht schnell nicht mehr lustig ist und dass ich bessere Ergebnisse nur durch intensives Training erreichen würde. Ein Motivationsloch. Irgendwie ist das alles nicht mehr so richtig geil. Gedächtnistrainer würden mir jetzt bestimmt gerne ein Motivationsseminar verkaufen. Oder sie gehen auf den (angeblichen) Nutzen ein. Ich wäge ab … … … wenig Spaß und zweifelhafter Nutzen (zumindest für mich nicht überzeugend oder erstrebenswert) … … ich werfe die Mnemotechniken und den Gedächtnissport in die Ecke. (Ich habe es sogar zweimal gemacht: Mit den Kasetten von Gregor Staub.)

Ein ähnliches Verhalten habe ich auch bei vielen anderen Sportarten gezeigt. Ich empfinde es als natürlich und gesund. Nur diejenigen, die am Gedächtnissport den Spaß und die Faszination beibehalten können, werden ihn längere Zeit ausüben. „Geilheit“ ist entscheidender als etwaiger Nutzen.

Sollte mich also jemand fragen, ob es sich lohnt, sich mit Mnemotechniken und Gedächtnissport intensiver zu beschäftigen, würde ich folgende Gegenfrage stellen: Wie sehr fasziniert dich denn diese Sache? Ist die Faszination so groß, dass du Mühen auf dich nimmst?

Sollte ich richtig liegen und die Faszination („Geilheit“;-) ist das entscheidende Kriterium für oder gegen diesen Sport, dann stellt sich die Frage, was am Gedächtnissport fasziniert. In der Reihenfolge der (bzw. meiner) Wichtigkeit: 1. Relativ schnelle, leicht messbare (!) Lernerfolge, auf die ich stolz sein kann. 2. Immer wieder die verblüffende Erkenntnis, dass Mnemotechniken tatsächlich funktionieren. 3. Das Lernen mit Hilfe selbst kreierter Bilder ist ein wenig amüsant und hat den Touch des Außergewöhnlichen. 4. Auch in diesem Sport spielt Taktik eine interessante Rolle. 5. Ich bin besser als viele andere Gedächtnissportler und/oder Nicht-Gedächtnissportler.

Ich denke, dass ich bis hierhin nicht sehr viel Widerspruch erhalten werde. Freuen würde ich mich über Ergänzungen: Was erfreut euch am Mnemosport, was fasziniert?

Betrachte ich jetzt aber Mnemotechniken nicht als Techniken eines Sports, sondern als Techniken für den Alltag, erscheint mir eine Beurteilung sehr viel schwerer. Hier bietet sich für mich ein Vergleich mit der Technik des Mindmapping an. Die Anwendung dieser Technik kann ich üben, üben, üben. Und perfektionieren. Und ich kann (teure?) Kurse besuchen, um den 7. Dan zu erreichen. Mindmapping ist ein Werkzeug mit so vielen Verwendungsmöglichkeiten, da wirkt sogar das Wenger Giant Schweizer Offiziersmesser wie ein abgebissener Zahnstocher. Aber lohnt das? Mein Schweizer Messer hat 5 oder 6 Funktionen. Wenn ich ein Teil benötige, dann die eingebaute Nagelfeile. Und auch darauf kann ich verzichten, es gibt ja genügend Alternativen.

Mit anderen Worten: Es gibt Leute, die schwören auf Schweizer Messer, Mindmapping oder Mnemotechniken und können auch sehr gut damit umgehen, haben Nutzen davon. Andere probieren es aus und stellen für sich fest: „Bringt mir nicht viel (oder nichts)“ und/oder „Brauch ich nicht“.
Wenn solche gegensätzlichen Entscheidungen aufeinandertreffen, gibt es interessante Diskussionen. Hier im BrainBoard z. B. im Thread zwischen Horkas und Ernesto. Für Horkas sind Mnemotechniken das Wenger Messer, für Ernesto ein abgekauter Zahnstocher. (Sorry, ich weiß nicht wie man zu diesem Thread verlinkt.) Zu einem übereinstimmenden Ergebnis gelangen sie nicht.

Für mich noch schwieriger ist die Betrachtung der Mnemotechniken in ihrer Bedeutung für die Schule. (In der Bedeutung für’s Studium stehe ich der Sichtweise von DocTiger sehr nahe: Für bestimmte Fächer, in denen viel [zusammenhangloser] Stoff [Fakten] auswendig gelernt werden muss, können Mnemotechniken [wahrscheinlich] sehr hilfreich sein.) Für den Bereich Schule lohnt auch ein Vergleich mit dem Mindmapping. Buzans Mindmapping hat es ja in die Schulen geschafft. („Seine“ Mnemotechniken noch [lange] nicht.) Warum? Kann ich nicht sagen. Mit welchem Erfolg? Im Gegensatz von vor 10 Jahren weiß heute fast jeder Schüler was Mindmapping ist und kann es in einer m. E. sehr unvollkommenen und begrenzten Form auch anwenden. Aber gerne und/oder freiwillig anwenden - Fehlanzeige (Ausnahmen bestätigen die Regel. Diese Ausnahme habe ich bislang bei genau einem Schüler erfahren.). Unvollkommen und in sehr begrenzter (abgespeckter) Form - das erscheint mir auch das höchsterreichbare Ziel für Mnemotechniken in Schulen zu sein. In 10 bis 15 Jahren?

Jetzt noch einmal zurück zu dihejanis Ausgangsfrage. Mehr als die Frage interessiert mich der Weg, den er beschreibt. Vielleicht ähnelt er meinem Weg. Auch ich habe mehrere Bücher über Gedächnissport und Mnemotechniken gelesen. Mir kam es vor, als ob ich einen Schatz entdeckt hätte. Wow, was man alles mit Mnemotechniken machen kann! Wie leicht das (am Anfang) sein soll und was für tolle Erfolge damit möglich sind. Warum habe ich von diesem Schatz noch nie in der Schule gehört? Warum weiß ich nichts davon, obwohl ich Lehrer bin? Eine (eher gefühlte) Traumblase dieser Superdupertechnik entsteht in meinem Kopf, genährt von realen Phänomenen wie Christiane Stenger, die von ihrer Leistungsexplosion zum Einserabitur dank Mnemotechniken erzählt. Wow, da muss ja was dran sein.

Doch auch die kleine kritische Stimme im Hinterkopf erhält mit der Zeit immer mehr Nahrung. Und je länger ich mich mit der Mnemothematik beschäftige, desto mehr Nahrung erhält meine kritische Stimme:
Der (ehemalige) Weltmeister der Kinder beantwortet in einem Interview die Frage nach dem Nutzen mit: „Geschichtszahlen und Vokabeln kann ich mir leichter merken.“ Das ist alles. Mehr nicht. Jedenfalls für meine Traumblase ist das nicht gerade viel.
Meine Tochter ist auch eine recht talentierte Sportlerin. Da müsste sie doch diese Techniken fast automatisch auf ihren schulischen Alltag übertragen, oder? Nein, fast nie. Traumblase ade.
Oh, da lese ich doch lieber in dem Buch von Ulrich Bien oder google mich auf die Referenzen-Seite von Markus Hofmann : Hier schütten Lufthansa- und Microsoftmanager Lobhymnen aus und nähren meine Traumblase wieder mit positiven Träumen. Ja, möglich ist das alles. Ja, unbestritten ist das sogar für j e d e n möglich. Dass sich im Gedächtnissport aber überwiegend Hochbegabte (behaupte ich einfach mal) tummeln - Zufall? Dass sich beim Basketball überwiegend lange Kerle tummeln - Zufall? Jeder kann doch das Basketballspiel erlernen. Ja, aber die Chancen eines kleinen Menschen sind etwas kleiner. Die Frage nach dem Talent des Einzelnen wird meines Wissens aber nirgends im Bereich Mnemotechniken und Mnemosport diskutiert. So bleibt ein, wenn auch unausgesprochener, Mythos vom Tellerwäscher zum Millionär; sorry, vom Anfänger zum Gedächtnisweltmeister, der sich in meiner Traumblase verfängt. Autoren wie Joshua Foer lassen solche Traumblasen letztlich (zurecht) platzen.

Der Eröffnungsthread von dihejani klingt für mich genau nach diesem inneren Kampf mit der Traumblase bzw. dem Wenger Offiziersmesser (Wer es nicht kennt, googeln und unbedingt einige der :lol: witzigen :lol: Rezensionen lesen). Letztlich muss jeder durch diesen Urwald der Möglichkeiten durch und für sich entscheiden, ob er überhaupt ein Offiziersmesser benötigt. Wenn er eins benötigt, wird sich im Laufe der Zeit fast von selbst entscheiden, welches (mit wie vielen Funktionen) er benötigt.

Am Schluss noch zwei Fragen:
@alle: Was fasziniert euch an Mnemotechniken/Mnemosport?
@ dihejani: Wie haben die Antworten in diesem Thread auf dich gewirkt. Sind für dich die Mnemotechniken gestorben oder sind sie noch interessant?
nacanada = Na, keiner da?

Frage: Wenn du völlig zufällig aus den vorgegebenen vier Antworten eine auswählst, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du richtig liegst?

O 25% . . . . . O 50% . . . . . O 0% . . . . . O 25%
dihejani
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von dihejani »

@ dihejani: Wie haben die Antworten in diesem Thread auf dich gewirkt. Sind für dich die Mnemotechniken gestorben oder sind sie noch interessant?[/quote]


Dein Beitrag – auch die der anderen Teilnehmer - hat mir zur Klärung meiner Haltung geholfen.

Gedächtnissport: Ich bewundere die Leistungen, die erzielt werden, und die Personen, die sie erbringen.
Bisher verbringe ich fast täglich etwa eine Stunde (manchmal etwas mehr) damit, Spielkarten durch entsprechende Bilder zu ersetzen, mit dem Mastersystem die Zahlen von 1 – 100 in Wörter zu verwandeln oder beim Memory die Positionen der Karten mit dem Mastersystem zu erinnern. Zwischendurch versuche ich mich am Kartensprint und an anderen Disziplinen. Ich mache Fortschritte, aber viel langsamer als ich mir das erhofft habe.
Als Sport / Hobby würde ich für mich jedoch auf Dauer andere Dinge vorziehen. Nach drei Wochen Memory etc. ist der Reiz des Neuen weitgehend weg. Ich würde Schwimmen (wegen der körperlichen Fitness) und insbesondere Lesen (wegen der Abwechslung) bevorzugen.


Verbesserte Leistungsfähigkeit / Nützlichkeit des Gedächtnistrainings Ich glaube, dass eine Verbesserung des Gedächtnisses erreicht werden kann- erste magere Anzeichen sind bei mir vorhanden. Über das Ausmaß – bei einem Normalsterblichen - bin ich mir jedoch unsicher. Nach etwa drei Monaten will ich mir darüber kein Urteil anmaßen.
Die Nützlichkeit scheint mir bisher fraglich. Ich bezweifle nicht, dass Boris die aufgelisteten Dinge mit Hilfe der Gedächtnistechniken erledigt, denke aber, dass er in einer Liga spielt, die ich niemals erreichen werde.
In den etwa 10 Büchern, die ich bisher zu dem Thema gelesen habe, werden immer wieder mal Hinweise gegeben, welche 'nützlichen' Dinge man mit Hilfe des Gedächtnistrainings lernen kann. Die haben mich bisher kaum interessiert. Eine Liste der ermordeten US-Präsidenten? Der Morse-Code? Die Größe der EU-Staaten? Die 13 Gründerstaaten der USA? Es kann nichts schaden, wenn man diese Informationen hat, aber sie sind mir nicht so wichtig, dass ich deswegen Zeit opfern würde. Die vollmundigen Versprechen auf den Bucheinbänden scheinen mir eher am Anlocken der Kunden als an der Realität orientiert zu sein. Es gibt kein Beispiel – zumindest fällt mir im Moment keins ein -, das ich in der Schule (ich unterrichte Englisch und Pädagogik am Gymnasium) sinnvoll verwenden kann.
Bei den Methoden gilt meine große Hoffnung der Schlüsselwortmethode. Die braucht jedoch Übung – mir fallen oft die entsprechenden Wörter nicht in der konkreten Situation vor der Klasse ein. Das ändert sich hoffentlich irgendwann. Mein Traum wäre es, eine Stunde – vielleicht von Herrn Geisselhart – zu sehen, wo einer Klasse von etwa 27 Schülern Vokabular mit dieser Methode vermittelt wird. Mir scheint, Boris kommt der Realität recht nahe, wenn er den Gebrauch der Schlüsselwortmethode als eine von mehreren (herkömmlichen) Methoden sieht ("Nur die [Wörter], die Sie am zweiten Tag vergessen haben, lernen Sie jetzt mit der Schlüsselwortmethode.")

Die Mnemotechniken sind noch interessant, die Zweifel sind aber nicht ausgeräumt.
Horkas
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von Horkas »

Als gestern Abend bei Plassbergs "hart aber fair" Jutta Dittfurt einen Journalisten zitieren wollte, fiel ihr zwar ein, was dieser kürzlich geschrieben hat, nicht aber sein Name. Ihr resignierender Kommentar: "Ich vergess immer so schnell die Namen." Was für eine Peinlichkeit für einen so brillanten intellektuellen Kopf! Am Abend zuvor war erstmals der neue Geschäftsführer der Piraten in einer Gesprächsrunde aufgetaucht. Ich merkte mir Johannes Ponaders Namen, dachte an Pomade, sah aber eher das Gegenteil, Ponade eben. Das Hantieren mit der Assoziationstechnik im Alltag ist wirklich vielseitig nutzbar und vor allem hilfreich. Ein wenig Begeisterung für die Sache schadet da nicht. Im Gegenteil. Warum man das "geil" nennen sollte, weiß ich wirklich nicht.

@Nacanada und dihejani, ein Zweiflerteam! Ihr werdet euch im Alltag die mit Skepsis gefüllten Bälle zuwerfen. Wie sagte doch der legendäre Henry Ford: "Ob du glaubst, dass du es kannst oder ob du glaubst, dass du es nicht kannst, du hast Recht." Auch fällt mir ein Spruch des amerikanischen Superpädagogen Lynn Dhority ein: "Worum wir uns auch immer kümmern, seien es Möglichkeiten oder Probleme, alles wird umso größer, je mehr wir uns damit beschäftigen." Es sind unsere inneren Überzeugungen, die uns heimlich lenken. Wenn wir mit viel positiver Energie ein Ziel ansteuern, dann sind die Aussichten gut, es auch zu erreichen, ihm täglich etwas näher zu kommen. Wenn wir eher nach guten Ausreden suchen, weshalb sich das Ganze eh nicht lohnt (abgelutschter Zahnstocher), finden sich immer neue Gründe, dafür, dass wir stehen bleiben, wo wir schon immer waren.

Was die Mnemotechniken angeht, ist es doch wie mit dem Kochen: Man lernt nicht kochen, indem man Kochbücher studiert. Kochen lernt man durch kochen, Lesen durch lesen, Schreiben durch schreiben und Mnemotechnik? natürlich durch mnemotechnische Übung. Unser Kollege Ulrich Voigt ist ein lebendiges Beispiel dafür, was da möglich ist. Er macht das obendrein mit intellektueller Brillanz und einem gehörigen Schuss Humor.

Mir geht es nicht um den Gedächtnissport, den mag treiben wer mag. Mir geht es um das effektivere Lernen in der Schule. Dazu gehört für den Lehrer auch die eigene Lernpraxis. Der Thread mit der Diskussion zwischen ernesto (dem Lernpsychologen) und mir (dem alten Schulmeister) gilt dem Thema: "Wie kommt Mnemotechnik in die Schule?" (Du, lieber Nacanada, hast dich ja selbst dort auch geäußert.) Ich finde, junge Menschen haben ein Recht auf die besten Lerntechniken und wir die Pflicht, ihnen dazu zu verhelfen.

@Nacanada: Der Vergleich mit dem Schweizer Messer erscheint mir völlig daneben. Bei den mnemotechnischen Werkzeugen handelt es sich doch eher um sehr lebendige geistige Fertigkeiten. Und was die wirklich wert sind, offenbart sich in der eigenen Anwendungspraxis, nicht im Räsonieren darüber. Wenn du keinen Wert darin siehst, dann lass es einfach und versuche nicht denen den Spaß zu verderben, die sich ehrlich und aus Überzeugung dafür einsetzen.
Zu allen wirklichen Abenteuern gehört, dass man einen Schatz sucht.
David Loye
ply
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von ply »

@ dihejani:
.....wo einer Klasse von etwa 27 Schülern Vokabular mit dieser Methode vermittelt wird.

Warum versuchst du nicht selber eine Unterrichtsstunde mit der Schlüsselwortmethode vorzubereiten?
Ich denke mal, dass der eine oder andere Dir helfen kann und wird, 50 Vokabeln, die von deinen Schülern zu lernen sind, mit der Schlüsselwortmethode zu assoziieren.
Ich wäre auf jeden Fall bereit, dir bei einigen Wörtern zu helfen.
Nimm doch einfach eine Lektion, die in 3-4 Wochen durchzunehmen ist.

Gruss
Ply
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DocTiger
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von DocTiger »

Vokabeln sind ja nicht nur Hausaufgaben und Prüfungen. Ich könnte mir vorstellen, man könnte während einer Schulstunde eine Brainstorming-Sitzung veranstalten um möglichst gute Schlüsselwörter zu kommen.

Andererseits kommt es auf die Sprache an. Englischvokabeln an sich müssen nicht gelernt werden, es reicht aus, die Rechtschreibung zu trainieren, wofür man wiederum ein Vokabelprogramm braucht, und das ist dann eine Motivationsfrage...
dihejani
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von dihejani »

@Ply
Ich denke mal, dass der eine oder andere Dir helfen kann und wird, 50 Vokabeln, die von deinen Schülern zu lernen sind, mit der Schlüsselwortmethode zu assoziieren.
Ich wäre auf jeden Fall bereit, dir bei einigen Wörtern zu helfen.

Ich freue mich über dein Angebot. Im Moment bin ich allerdings mit Abitur etc. beschäftigt. Es wird also eventuell einige Zeit dauern, bis ich die Stunde – mit dir - planen kann.
Damit du meine 'Probleme' und Vorgehensweise verstehst (ich habe keine Ahnung, ob du mit Sprachunterricht in der Schule vertraut bist), müsste ich dir einiges erklären. Willst du das hier in diesem Thread machen?


Gruß

dihejani
dihejani
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von dihejani »

@Doc Tiger
Englischvokabeln an sich müssen nicht gelernt werden, es reicht aus, die Rechtschreibung zu trainieren …

Schätze deine Beiträge sehr und bin oft mit dir einer Meinung. Hier kann ich dir leider überhaupt nicht zustimmen.
Wie soll das Vokabular denn erworben oder erweitert werden?
ply
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Re: Gedächtnistraining? Wozu?

Beitrag von ply »

@dihejani

Nein. Ich habe noch keinen Sprachunterricht in der Schule gegeben. Meine Erfahrungen in diesem Bereich stammen aus der Schule als Schüler.
In anderen Bereichen - EDV und Mnemotechnik - habe ich Erfahrungen sammeln können.
Deswegen wäre es hilfreich, mir einiges zu erklären.

Entweder können wir dies in diesem Thread machen oder wir eröffnen einen neuen Thread, um auch einige andere Boardkollegen einzubeziehen.
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