Lernen am Bildschirm

[Jen]

Wenn ich versuche Dinge aus dem Internet zu lernen (Wiki oder auch Onlinekurse), dann habe ich da zwei Probleme...

1. Ich verlaufe mich in meinen Links, mir fehlt die klare Struktur, wie bei Büchern, von vorne nach hinten und alles hat seinen Platz. Wenn ich im Internet unterwegs bin, habe ich am ende eine Menge Seiten geöffnet und weiss nicht wo beginnen, so dass ich im Endeffekt gar nix lese und eine immer größere Favoritenliste habe.

2. Ich kann mir Inhalte vom Internet auch viel schlechter merken. Am Ende einer Recherche denke ich dann immer hätte ich mir sparen können.

Ich habe mir folgende Vorgehensweisen überlegt:

Vielleicht Informationen in Word übertragen und dort dann mit Markierungen usw arbeiten. Und dann als Wiederholung nochmal manuell auf einen Block schreiben was wichtig ist, also Notizen außerhalb vom Bildschirm.
Von Drucken halte ich nicht so viel, weil ich dann vermutlich in Papier ertrinke und das ja auch keine aktive Handlung ist.
Ist mein Vorgehen generell sinnvoll, wie macht ihr es ?

[Malte]

Mir ergeht es ähnlich, dass ich, wenn ich einmal irgendwo anfange, nachher auf vielen verschiedenen Seiten gewesen bin.

Das mit der Worddatei ist kein schlechter Ansatz. Ich für das jeweils Wichtige herausschreiben, also Word ist eine gute Idee, wenn man nicht nur kopiert, denn wenn man etwas einmal schreibt, bleibt auch schon einiges mehr hängen, ohne irgendwelche Lerntechniken anzuwenden(meine Erfahrung). Aufgrund des Schreibaufwands überlegt man sich dann schon, ob es wichtig ist, oder nicht.

Ich lese generell erst einmal einfach ein Bisschen und schreibe dann erst Wichtiges heraus.

[K.Müllersfrau]

Interessantes Thema. Ich lese zur Zeit auch ziemlich viel, gerade am Bildschirm. Wobei es auf Papier wesentlich leichter fällt und die Lesegeschwindigkeit auch schneller ist.
Markierungen und Notizen helfen mir auch während des Lesens, sich die wichtigsten Sachen besser zu merken.

Gibt es denn sowas wie eine Art "Lern- Leseprogramm", bei dem sich Texte oder Ausschnitte ganz einfach zurecht legen lassen? Sowie man das zum Beispiel mit seinen Unterlagen (Uni...) auch machen würde.
--> Karteikarten, Stichwortverzeichnis...
In Word ist sowas wohl eher umständlich.

Gruß

[Jen]

Hallo,
also ich kenne kein solches Programm und ziehe auch weiterhin meine Bücher vor, aber ganz auf Internetinfos kann man ja oft nicht verzichten, manchmal will man es auch nicht...
Je mehr du selber bearbeitest desto einfacher denke ich bleibt es im Gedächtnis. Ich habe bisher noch keine größeren Notizen am Bildschirm ausprobiert. (ich bin und bleibe der Buchtyp) Aber ich würde mir an deiner Stelle verschiedene Dateien aufmachen, und schon den richtigen Dateinamen zuweisen, dann kannst du unten über die Taskleiste bequem hin und herhupfen und gleich immer bequem speichern, damit nix verloren geht. Für Kurznotizen hat Windows was eingebaut, gibts meines Wissens aber sogar noch bessere Programme kostenlos. Ich würde dann beispielsweise das Tabellenverarbeitungsprogramm als Stichwortverzeichnis nehmen, oder vielleicht eine Tabelle im Textprogramm verwenden (zweispaltig oder dreispaltig) Erste Spalte: Stichwort, und die weiteren Infos wie Fundstelle und Beschreibung in die anderen Spalten.
Wie gesagt ich habe das selber in dieser Form noch nicht ausprobiert, ich brauche auch selten Stichwortverzeichnisse sondern eher zusammenhängende Infos, die tue ich einfach ins Textverarbeitungsprogramm, oft auch ganze Textpassagen zum Sichten, denn sonst lenkt mich das Geblinke ab. Alle Dinge die ich präsent haben muss oder die nur kurzfristig wichtig sind kommen auf die Notizzettel, vielleicht fängst du mit den Tipps was an.

"Grütze"
Jen

[memorizeit]

da hab ich auch große probleme...
das problem bei word notizen ist das mal bei ein paar stunden recherchen die notizen einerseits unübersichtlich werden ...( wenn man über 30 tolle links gefunden hat etc. und der merkeffekt dann verpufft bzw. eine priorisierung nicth stattfindet....

naja mein trick ist, das ich neben der recherche auch eine mindmap bzw. concept map erstelle...dann sind die notizen mal gleich besser gesichtet und der merkerfolg ist deutlich höher...da reichen ja bekanntlich auch stichwörter..
gruß

[Jen]

Das Problem mit den 30 Links hab ich auch, meistens les ich dann irgendwann gar nix mehr, weil ich gar nich weiss, wo ich anfangen soll.
Der Tipp mit den Notizen außerhalb vom Bildschirm ist gut, weil man da nicht nur stur kopiert oder abtippt, sondern gleich richtig den Stoff verarbeitet und dann auch gleich sieht, was wirklich wichtig ist, denn nur das kommt dann in die Notizen, spart wohl ne Menge Zeit

Ich frage mich wie das erst wird, wenns nur noch ebookreader gibt.... Schöne neue Welt. Hat sogar Donna Leon gesagt, dass sie Bücher und Bibliotheken mehr schätzt als die Bildschirmarbeit, das scheint vielen Leuten doch immer noch lieber zu sein, aber man wird ja nicht wirklich gefragt!

[memorizeit]

naja am kindle wiederum lese ich interessanterweise schneller als in einem normalen buch...wieso? das sichtfeld ist kleiner, somit ist die chance für zurückspringen wesentlich geringer, man kann schneller umblättern und dann noch so nette externe faktoren wie man hat ihn leicht immer dabei, man weiß wo man aufgehört hat zu lesen etc. dafür hat es auch etliche andere nachteile....
aber gut das ist halt auch keine Verarbeitungs bzw. Prozessarbeit... wie am bildschirm
Mnemotechniken sind auch auch "in Vergessenheit" geratene Dinosaurier aber gut, das ändert sich ja vielleicht mal zum Teil!

[K.Müllersfrau]

...dann geht`s wohl erstmal mit der Zettelwirtschaft und Word weiter.

Danke!