Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.
Wie man sieht, bin ich neu hier. Deshalb erstmal ein Hallo! an alle hier im Forum Ich bin bei Mnemotechniken noch nicht so versiert, also verzeiht mir bitte meine "Anfängerfragen"
Nun zu meiner Frage: Ist es möglich jeden Tag 15 neue Spanisch-Vokabeln NACHHALTIG zu memorieren? Und wenn ja, welche Technik empfehlt ihr? Ich habe bereits angefangen ein Buch über die Gschichte und die Techniken zu lesen. Doch das hört sich alles so unglaublich an und deshalb wollte ich hier mal im Forum nachfragen und evtl. auch recht aktiv hier werden:)
wichtig ist, dass man Inhalte - also die Vokabeln - auch wiederholt.
Für Vokabeln empfehle ich die Schlüsselwortmethode.
15 pro Tag nachhaltig ist so überhaupt kein Problem.
Wenn du bereits englisch sprichst, ist memrise.com eine gute Seite um Spanisch Vokabeln zu lernen, da dort für sehr viele Vokabeln schon Schlüsselworte/Bilder vorgeschlagen werden - aber deutlich mehr mit Englisch als Grundlage als mit Deutsch als Grundlage.
Ich würde es mit Loci-Technik versuchen. Zuerst brauchst du eine Route oder Garderobe, also eine Liste mit Orten oder Gegenständen, die du in einer bestimmten Reihenfolge memorierst. Das kann in deinem Zimmer, unterwegs zu Schule oder Büro, bei einem Gang durch den Supermarkt oder entlang einer Bus- oder Bahnstrecke sein. Nur sollte dir die gewählte Strecke gut bekannt sein. Da geht es am einfachsten. Es geht sogar der eigene Körper: 1. Fuß, 2. Knie, 3. Oberschenkel, 4. Gesäß, 5. Taille, 6. Brust, 7. Schulter, 8. Hals, 9. Gesicht, 10. Frisur. Du brauchst 15 Stationen. Also machst du weiter mit 11. linker Hand, 12. rechter Hand, 13. linkem Ellbogen, 14. rechtem Ellbogen, 15. linkem Ohr, 16. rechtem Ohr. Präge dir die Reihe gut ein. Nun stell dir vor, dass an jedem der Punkte ein Garderobenhaken angebracht ist (daher die Bezeichnung Garderobe), bereit, jeden Tag eine neue Information aufzunehmen und sicher aufzubewahren. Der besondere mnemotechnische Trick funktioniert nun so (da ich kein Spanisch kann, mache ich mal einige Beispiele mit Französisch): Das erste Wort sei rue für Straße. Meine Assoziation: Ich gehe zu Fuß die Straße entlang und sehe am Rand lauter Rüben (rue wie Rüben). Rübe ist in diesem Fall das Schlüsselwort. Es malt den Klang meiner Vokabel in Deutsch nach. Meine zweite Vokabel sei fleur, die Blume. Mein Knie berührt viele fleurs, also Blumen, es flirtet mit den fleurs. 3. Mein Oberschenkel erinnert zwar nicht an den Käse, aber ich kann ihn in die Hosentasche stecken, denke an eine frohe Masche, was zwar keinen Sinn ergibt, aber Unsinn bleibt haften, ein Käse, "froh Maasch"!
Ich würde also gleich zwei mnemotechnische Methoden kombiniert einsetzen: die Loci-Technik und die Schlüsselworttechnik. Frag bitte weiter, wenn was unklar ist.
Viel Spaß!
Zur Vermeidung von Missverständnissen: Hinweis auf meinen Beitrag w.u. vom 15. November 2012.
Zuletzt geändert von Horkas am Do 15. Nov 2012, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
Zu allen wirklichen Abenteuern gehört, dass man einen Schatz sucht.
David Loye
Vielen dank für eure Antworten! Ich muss sagen das Forum macht einen guten Eindruck Alles verstanden habe ich auch. Falls mir noch Fragen einfallen werde ich diese natürlich stellen.
Hallo Horkas,
das mit der Route hört sich gut an. Für die ersten 15 Vokabeln am ersten Tag ist das o.k. Was mache ich aber dann am 2. und an den nächsten Tagen ? Soll ich dann die Route für die nächsten Vokabeln überschreiben, weil ich davon ausgehe, dass ich die Vokabeln nun schon so gut bebildert habe, dass ich sie länger gespeichert habe ?
Ansonsten benötige ich jedoch eine ziemlich lange bzw. viele Routen, die ich dann immer wiederholen muss ?
Ich hab das Problem mit dem "Lernen" von Allgemeinwissen. Ich finde es anstrengend, dass ich einzelne, zusammenhanglose Fakten und Geschehnisse, die ich längerfristig behalten möchte, auf eine oder viele Route verteilen und diese dann wiederholen muss. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass ich bei Lernkarteien beim Fragen formulieren und dem vorgegebenen Wiederholungsrhythmus eher den Hintern hoch kriege, um zu wiederholen.
sokrates hat geschrieben:...das mit der Route hört sich gut an. Für die ersten 15 Vokabeln am ersten Tag ist das o.k. Was mache ich aber dann am 2. und an den nächsten Tagen ? Soll ich dann die Route für die nächsten Vokabeln überschreiben, weil ich davon ausgehe, dass ich die Vokabeln nun schon so gut bebildert habe, dass ich sie länger gespeichert habe ?
Ansonsten benötige ich jedoch eine ziemlich lange bzw. viele Routen, die ich dann immer wiederholen muss ?
Du hast Recht, was das Vokabellernen mit Loci angeht. Das ist beim Sprachenlernen allenfalls für ein gewisses Kernwissen (etwa eine "Liste" mit wichtigen unregelmäßigen Verben) praktikabel, nicht aber für das Lernen täglich neuer Vokabeln. Da ist die reine Schlüsselwortmethode am wirksamsten. Die kann man auch beim Arbeiten mit der Lernkartei problemlos anwenden.
Ansonsten ist die Gefahr der Interferenzhemmung bei häufiger Verwendung der gleichen Routen für verschiedene Inhalte schon damit gering, dass der "springende Punkt", die assoziative Verbindung von Routenpunkt und Lerninhalt, jeweils völlig anders ist. "Überschreiben" ist deshalb ein falsches Bild (aus der Computersprache). Die Loci-Route bleibt bei verschiedenen Lerninhalten immer gleich, nur die Verbindungsbilder für die Verknüpfung werden stets neu "erfunden". Das macht ja Loci so wertvoll!
sokrates hat geschrieben:Ich hab das Problem mit dem "Lernen" von Allgemeinwissen. Ich finde es anstrengend, dass ich einzelne, zusammenhanglose Fakten und Geschehnisse, die ich längerfristig behalten möchte, auf eine oder viele Route verteilen und diese dann wiederholen muss. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass ich bei Lernkarteien beim Fragen formulieren und dem vorgegebenen Wiederholungsrhythmus eher den Hintern hoch kriege, um zu wiederholen.
Auch ich halte viel von der Lernkartei und der Art, wie man dort für das Lernen den Stoff selbst bearbeitet, habe selbst beste Erfahrungen damit. Wichtig ist dort, dass man einen gewissen Rhythmus der Wiederholungen einhält und nicht damit wartet, bis die Fächer überquellen.
Zu allen wirklichen Abenteuern gehört, dass man einen Schatz sucht.
David Loye
also schlüsselwortmethode ist sicherlich die einfachste Sache .... kennst du memrise? die sind wirklich hammer, zwar von englisch auf spanisch aber zum vokabellernen ideal: www.memrise.com
sonst ja mit loci werden die routen schnell befüllt, aber soweit ich weiss reicht es hier ein bild zu haben, vorrausgesetzt du benützt die sprache aucht. also lernen á la karteikartei sollte auch so gehen, Zeigen auch die Studien, das geht auch ohne Loci
lg
Gedächtnis ist eine Kombination aus Protokoll und Märchenbuch -Hannes Weigel http://blog.memorize.at/
Ich bin bei Mnemotechniken noch nicht so versiert, also verzeiht mir bitte meine "Anfängerfragen" 
