Hirnjogging am Computer kann man sich sparen?

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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deinemarke
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Hirnjogging am Computer kann man sich sparen?

Beitrag von deinemarke »

hier ist ein interessanter Artikel:

http://www.sueddeutsche.de/karriere/ged ... -1.1684701

Eure Meinung dazu?

lg,
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Andi
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Re: Hirnjogging am Computer kann man sich sparen?

Beitrag von Andi »

Danke für das schöne Interview.

Jäncke ist meines Wissens der einzige populäre (Neuro-)wissenschaftler der öffentlich von Nah- und fernen Transferleistungen spricht. Der Rest der Wissenschaftler macht diese Unterscheidung nur hinter vorgehaltener Hand, wenn überhaupt, weil sich das eben für gewisse Gehirnjogging-Entwickler absolut negativ auswirkt. Dr. Lehrl, ich schätze ihn sehr, redet auch sehr gerne so wie die Konzerne/Entwickler es hören wollen.
Viel besser wäre es, etwas zu üben, das man dann auch im Alltag anwenden kann: Musizieren, eine Sprache lernen oder einen Literaturklub gründen.
Ganz genau!!! Musizieren v.a. Klavierspielen ist laut Prof. N. Birbaumer sowieso das effektivste Gehirntraining überhaupt (noch besser als tanzen, was seiner Ansicht nach an zweiter Stelle rangiert), hatte dazu mal ein Vortrag von ihm in Tübingen besucht. Es werden beim Klavierspielen eben alle Sinne angesprochen, Gehör, Augen- Handkoordination, Emotionen, Gedächtnisleistungen etc.

Auch hier stellt sich, wie so oft hier im Forum schon besprochen, die Frage: Inwieweit Gedächtnissport Fern(!!!)transfer herstellen kann. Dazu weiß Boris sicherlich mehr. :D
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
deinemarke
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Re: Hirnjogging am Computer kann man sich sparen?

Beitrag von deinemarke »

Dass Musizieren, Schach spielen, tanzen usw. das Gehirn beansprucht und fördert ist ja allgemein bekannt. In diesem Forum geht es ja darum, durch gezielte Gehirn-Übungen das Gedaechtnis zu verbessern. Das ist zumindest mein Motiv, warum ich mich hier angemeldet habe. Ich denke, das ist zumindest das Ergebnis meiner bisherigen Recherchen, dass die Loci-Methode tatsaechlich funktioniert. Ich habe zum Beispiel über Giordano Bruno und Erasmus von Rotterdam gelesen, dass diese sich schon vor 500 Jahren mit dieser Gedachtnis-Kunst beschaeftigt haben und wohl auch ernsthaften Erfolg damit verzeichnen konnten. Dass uns das Gehirn keinen Strich durch die Rechnung macht und damit auch sich trainieren laesst kann wohl jeder bestaetigen....Freue mich über Eure persönlichen Erfahrungen mit der Gedaechtniskunst! Gibt es jemanden unter Euch, dessen Leben sich massgeblich veraendert hat? Damit meine ich natürlich die intellektuelle Kapazitaet! :-)
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Andi
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Re: Hirnjogging am Computer kann man sich sparen?

Beitrag von Andi »

Wenn du mit „intellektuelle Kapazitaet“ bessere Noten meinst, ja dann hat sich „mein Leben massgeblich veraendert“.
Auch scheine ich bei anderen als intelligent/klug ggf. intellektuell zu gelten, weil ich eben Dinge kann, die andere auch könnten aber nicht wollen/nicht versuchen/nicht üben wie auch immer.
„Wow der kann sich meine Telefon-Nr. beim ersten mal komplett merken das muss ein Genie sein!“
„Wow der hat aber ein detailliertes Faktenwissen"

Ich selbst denke nicht, dass ich dadurch intelligenter / klüger wurde, das ist nur eine Sache der Übung, wie soviel im Leben. Und zum Schluss: Nimmt man Mnemotechniken weil man intelligent ist oder machen Mnemotechniken intelligent – das ist immer noch die große Frage :lol:
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deinemarke
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Re: Hirnjogging am Computer kann man sich sparen?

Beitrag von deinemarke »

Der letzte Absatz ist sehr schön formuliert! Das eine schliesst das andere nicht aus, sondern intelligente Menschen und Mnemotechniken ergaenzen einander. Selbstverstaendlich heisst ein gutes Gedaechtnis nicht unbedingt, dass man dann auch 'intelligent' ist. Denn nachweislich spielt die Emotionale Qualitaet genauso eine wichtige Rolle wie der IQ, wenn nicht sogar noch wichtiger. Wir leben in Gemeinschaften und sind auf die soziale Kommuniation angewiesen.

Hast Du Dir denn einen Gedaechtnispalast gebaut? Wenn ja, wieviel Informationen konntest Du dort plazieren?
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Andi
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Re: Hirnjogging am Computer kann man sich sparen?

Beitrag von Andi »

Nein, eigentlich nehme ich immer die Loci-Methode für Lerninhalte. Hab aber auch schon fiktive Orte probiert – hab eigentlich schon alles mögliche ausprobiert, aber Loci funktioniert bei mir immer noch am besten.
Unterschiedlich die Anzahl – für gute Ergebnisse in Prüfungen hat es immer gereicht!!! Ich hab so ca. 200-400 Locipunkte die aber je nach Umfang auch auf 200 nicht „immer präsente“ erweitert werden können.
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