Sprachenprojekt

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

Moderatoren: Hannes, Boris

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Boris
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Beitrag von Boris »

Kannst du deinen letzten Beitrag erläutern, DaVinci?
Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Boris hat geschrieben:Kannst du deinen letzten Beitrag erläutern, DaVinci?
Gerne!
Daran kann man mal wieder erkennen, wie unglaublich seriös Tony Buzan ist
Das war natürlich ironisch gemeint.

Das mit den 1000 Wörtern kann in eine Reihe stellen mit Zitaten wie:
"Nach ihrer Arbeit an der Kreativen Intelligenz sollten Sie jetzt wissen, wie unschöpflich Ihre Fantasie ist. Das bedeutet, dass auch die "Videothek" der Sexfilme in Ihrem Gehirn unerschöpflich ist! Lassen Sie Ihre Fantasie (Ihren wichtigsten sexuellen Verbündeten) mit Ihnen durchgehen!"

"Ihre fünf Millionen Geruchsrezeptoren sind kleine sexy Wesen!"

"Ich habe viele und vielfältige Fantasien. Ich liebe sie!"

"Sie haben ja sicherlich shcon einmal gehört, dass Sie nur ein Prozent ihres Gehirns benutzen. Das ist falsch. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass wir weit weniger als ein Prozent unseres Gehirns benutzen."

"Einem führenden Forscher der Moskauer Akademie der Wissenschaften zufolge 'kann dieses erstaunliche Mädchenschneller lesen als ihre Finger die Seiten umblättern können - und wenn sie ihr Lesetempo nicht aus diesem Grund reduzieren müsste, würde sie mit einer Geschwindigkeit von 416.250 Wörtern pro Minute lesen'."

"Sie verwenden weniger als ein Prozent der bewusst zugänglichen Kapazität Ihres Gehirns, also ist auch noch sehr viel Spielraum für Verbesserungen vorhanden!"

"Wir verwenden weniger als ein Prozent unseres Gehirns. MindMap hilft Ihnen die restlichen 99% zu nutzen."

etc.

und wie leichtgläubig ich manchmal bin
Das bezog sich darauf, dass ich das mit den 1000 Wörtern tatsächlich mal geglaubt habe.
Selbst das Zehnfache, also 10.000, ist, wie Mephisto ja schon geschrieben hat, gerade mal der Wortschatz eines Grundschülers. Und noch nicht einmal eines intelligenten Grundschülers! :roll:
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Boris
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Beitrag von Boris »

Das viele Zitate von Buzan komisch sind und auch ganze Passagen in seinen Büchern mir nicht passen, kann ich gerne zugeben ;)

Dennoch ist er einer der wenigen, der Themen wie Gedächtnistraining, Schnelllesen und MindMapping vernünftig rüberbringen kann und hervorgebracht hat. Leider greift er oft Zitate wie das mit dem "1% Hirnnutzung" auf. Doch insgesamt ist er in den Büchern meiner Meinung nach unzweifelhaft viel ehrlicher und seriöser als die aller meisten Autoren auf dem Gebiet!

Ein Grundschüler mag nen passiven Wortschatz von 10.000 Worten haben, zur Kommunikation reichen 1000. Da bin ich mir inzwischen recht sicher!
Pat
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Beitrag von Pat »

Hier stimme ich Dir zu. Aus eigener Erfahrung genügen 1.000 Wörter für eine
zufriedenstellende Verständigung, wenn man keine zu hohen Erwartungen an
die Komplexität und sprachliche Informationsdichte der Unterhaltung hat.

1.000 Wörter sind mehr als man anfangs denkt. Dies deckt alle Grundverben und die häufigsten Nomen und Adjektive ab.
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Boris
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Beitrag von Boris »

Zur Diskussion um die Hirnnutzung bitte ins Wissenschaftliches-Unterforum weiterklicken. danke.
Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

DaVinci hat geschrieben:Tony Buzan....Michael J. Gelb
Der Akkuratesse und des besseren Verständnis halber sei gesagt, dass Tony Buzan und Michael J. Gelb sehr gut miteinander befreundet sind und zusammen sogar ein Buch, "Lessons from the Art of Juggling", verfasst haben.
Pat
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Beitrag von Pat »

Ist doch schön für Tony.
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Thor Kaufman
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Beitrag von Thor Kaufman »

Pat hat geschrieben:Ist doch schön für Tony.
Tony Buzan kennt Shakesbier und Goethe persönlich
Pat
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Beitrag von Pat »

Diese unbedeutenden Autoren können sich glücklich schätzen, einen wahren Schriftsteller zu kennen.
slash7
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Beitrag von slash7 »

finde deine Liste voll cool, aber bei den Französischen Nomen fehlt das Geschlecht, was finde ich nicht unwichtig ist.
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

Hallo,

finde das ganze Projekt ziemlich Klasse. Vorallem als Sprachfundus. Obwohl eine Kommunikation mit 1000 Wörtern glaube ich ziemlich holprig ist. Lernt man die ganzen Verbkonjugationen mit (also einzelne Wörter), dann sind das viel mehr als 1000 Wörter, lernt man sie nicht mit, dann unterhält man sich ungefährt so: "Wurst du für haben auch mich?" oder so ähnlich. Da hängt ja die ganze Satzstruktur mit dran. Vokabeln allein bringen also nix, vorallem in etwas "exotischeren" Sprachen wie finnisch, polnisch, tschechisch... Und wenn man so radebrecht, da wird man dann trotz 1000 Vokabeln kaum verstanden, ganz abgesehen von der richtigen Aussprache, die äußerst wichtig ist, um von Einheimischen überhaupt ansatzweise (auch durch raten) verstanden zu werden.

Insofern interessantes Projekt, aber um eine Sprache verstehen oder sprechen zu können gehört dann doch viel mehr dazu.

Bezüglich der Mnemotechniken und der Zuordnung von Vokabeln zu einer bestimmten Sprache kann man sich das entsprechende Schlüsselwort ja in Verbindung einer bestimmten Stelle in einer Stadt vorstellen.

Z. B. maison (Haus) => man kommt in Paris aus der U-Bahn und stellt erstaunt fest, daß auf den Häusern überall Rasen gemäht wird, es ist nämlich "Mäh-(Sai)son" :-)

Nur als kleine Anregung 8)

Gruß,
Mindman
Haben wir eine Gedächtnisförderung?
Und wenn ja - warum nicht?
EwigerStudent
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Sprachenprojekt

Beitrag von EwigerStudent »

Dieser Thread animierte mich ebenfalls ein sog. Sprachenprojekt anzufangen.

Ich werde aber dieses ein wenig anders ausgestalten:

Sprachen:
1. Latein
2. Italienisch
3. Spanisch
4. Portugiesisch
5. Französisch

Als Vokabelzahl nehme ich mir mal je 1000 vor, also insgesamt 5000 Vokabeln. Ein weiteres Ziel wird es sein, die Grundgrammatik einer Sprache zu beherrschen und auch die Aussprache zu üben (ausser Latein).

Als Zeitraum setze ich mal ein halbes - dreiviertel Jahr an. Eine Technik werde ich sicherlich von Boris übernehmen, also die Liste mit den Sprachen nebeneinander. Aber ansonsten werden mehrere Techniken ausprobiert bzw. dann angewendet (z. B. Vokker, klassisches Vokabel lernen, CD, Computerprgramme, DVD usw.)

@Boris: Hast du schon Erfahrung mit deinem Sprachprojekt sammeln können?

Ich werde in Google auch einen Blog dazu starten. Hier werde ich einfach meine Fortschritte bzw. auch meine Vorgehensweise mitteilen.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Das ist in meinen Augen ein völlig falscher Weg.

Du übernimmst Dich, wirst frustriert, gibst das Ganze dann auf.

Ich würde mir 100 spanische Vokabeln vornehmen und ausschließlich mit diesen experimentieren.

Welche Methoden bedingen, dass die Merkinhalte gut haften? Welche nicht? Auf welche Probleme stoßt man? Wie kann man sie lösen?

Die allerwichtigste Frage ist aber: Wie kann ich die Übungen so gestalten, dass sie mir wirklich Spaß machen? Nicht nur vorgeblich oder zum Angeben, sondern mich wirklich mit einer inneren Ruhe und Gelassenheit erfüllen?
EwigerStudent
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Antwort

Beitrag von EwigerStudent »

"Das ist in meinen Augen ein völlig falscher Weg."

Mal sehen

"Du übernimmst Dich, wirst frustriert, gibst das Ganze dann auf."

"Ich würde mir 100 spanische Vokabeln vornehmen und ausschließlich mit diesen experimentieren."

Ich fange gerade mit Italienisch an und höre das immer mal wieder so nebenbei beim Autofahren.

Welche Methoden bedingen, dass die Merkinhalte gut haften? Welche nicht? Auf welche Probleme stoßt man? Wie kann man sie lösen?

Das wird ja das spannende, dabei bin auch offen für Vorschläge. Ich stelle mir das einfach so vor, dass ich zuerst Latein und Italienisch lerne. Latein vor allem die Grammatik, so dass ich mal das Rüstzeug für die anderen Sprachen habe. Danach steht Spanisch und Portugiesisch an und erst am Schluss dann Französisch. Einen Grundwortschatz werde ich schon nebenbei in den nächsten Wochen aufbauen, also so wie es Boris vorhat. Dann sieht man einfach die Ähnlichkeiten. Diese werden ganz profane Wörter sein, wie Zahlwörter, Monatsnamen, Grundverben, alltägliche Gegenstände usw.

Die allerwichtigste Frage ist aber: Wie kann ich die Übungen so gestalten, dass sie mir wirklich Spaß machen? Nicht nur vorgeblich oder zum Angeben, sondern mich wirklich mit einer inneren Ruhe und Gelassenheit erfüllen?

Ich habe schon ein wenig in das Gebiet "Sprachen lernen" reingeschnuppert und habe das Gefühl dass es schon Spass machen wird.
Ich werde schon das Lernen so verpacken, dass es Spass machen wird (z. B. DVD in spanisch mit englischem Untertitel, oder irgendwelche lustigen Sprachlehrgänge).
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

... sage dann aber nicht: Wieso hat mir das keiner früher gesagt.

Wenn Du Dich 2 Jahre mit Mnemotechnik beschäftigt hättest, dann würde ich sagen: Realistisch! Tolles Projekt!

Die meisten Antworten auf die entstehenden Fragen wirst Du Dir selber aus diesem Forum heraus klauben müssen - und selbstverständlich aus Büchern - , denn ich glaube, da sind nur wenige Fragen hier noch nicht behandelt worden.
EwigerStudent
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Antwort

Beitrag von EwigerStudent »

Wenn Du Dich 2 Jahre mit Mnemotechnik beschäftigt hättest, dann würde ich sagen: Realistisch! Tolles Projekt!

Ich habe mich schon mit der Mnemotechnik beschäftigt, habe ein paar Bücher gekauft und auch das 100er-Major-System auswendig gelernt. Ich habe mir auch schon ein paar Routen zurechtgelegt.

Was ich leider noch nicht gefunden habe, ist ein Anwendungsgebiet. Ich dachte mir die Jahreszahlen mit dem Memnosystem zu lernen, also z. B. 1789 Sturm auf die Bastille und das für jedes Jahr oder für jeden Tag ein Bild zu haben (z. B. ab dem Jahr 1000 n. C.).

Beispiel:
Heute isst Juhnke (heute Geboren) Erdbeeren (Juni) in einer Tasse (10). Dann kann man das gut mit anderen Ereignissen verknüpfen. Heute ist der Todestag von Friedrich Barbarossa (er ist ja im Fluss ertrunken). Dann stelle ich mir einfach vor, dass Harald Juhnke mit seiner Erdbeertasse zum Fluss rennt und ihn retten will.

Die Mnemotechnik werde ich auch nur teilweise anwenden. Ich werde eigentlich eher die Vorteile der Verwandtschaft zwischen den Sprachen nutzen. Also wenn ich italienisch bzw. Latein kann (die Wortstämme sind teilweise gleich), dann ist es nicht mehr so schwierig Spanisch zu lernen bzw. Portugiesisch. Französisch kommt erst zum Schluss.

In ein oder zwei Tagen werde ich mal eine Datei einstellen, die die ersten 100 Vokabeln enthält. Dann sieht man eher, was ich meine.
Helmuth Alexander
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Beitrag von Helmuth Alexander »

Es wäre echt toll, wenn die "Erfahrenen" in diesem Forum sich die Mühe machen würden, ihre Erfahrung auch zu dokumentieren.

Ich kann hier zumindest etwas zu dem Thema "2000 chinesische Schriftzeichen lernen" schreiben und muss mich an meiner eigenen Nase packen. Ich habe es auch noch nicht fertiggebracht, meine Erfahrung hierzu zu dokumentieren. Dieser Thread animiert mich aber wieder dazu.

Also hier meine Aufforderung an alle, die sich an ein größeres Projekt (Sprachen lernen, Einsatz der Mnemotechnik beim Studium, Vorbereitung auf Gedächtnismeisterschaften etc.) gewagt und dieses mindestens ein halbes Jahr lang* verfolgt haben:

Dokumentiert Eure Erfahrung!
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Auch nicht schlecht sind die "Pimsleur" Kurse die in Form von CDs verkauft werden. Die vermitteln einen kleinen aber hoch aktiven Wortschatz. Bißchen teuer, wenn man sie sich kauft. :wink:

Ich denke um eine beliebige Sprache ansatzweise sprechen/verstehen zu können braucht man gute 1000 Wörter. Die Bild kommt angeblich mit 200 Wörtern aus, aber meistens ist das wohl Wunschdenken.

Was die Methode angeht bin ich unentschlossen. Solange man nicht für einen Test lernt, bevorzuge ich eher die klassische Vokabeltrainermethode, aber die Lociliste habe ich noch nie Flächendeckend für's Sprachenlernen benutzt.

Bei Spanisch und Französisch empfehle ich ein Grammatikbuch, leider weiß ich den Namen nicht mehr, aber es gibt denselben Titel für beide Sprachen. Kostete mal 5 DM und jetzt wohl 5 €. Da ist nicht nur ein Vokabelschatz drin, dank der vielen anschaulichen Beispiele, sondern auch eine komplette Erklärung der Grammatik des Spanischen bzw Französischen.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
Sersch
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Beitrag von Sersch »

War nicht zufällig von Berlitz? Berlitz Basiswissen Spanisch Grammatik... Gibts ja auch für Französisch und Englisch und Italienisch.
KopfStand
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Registriert: Mi 28. Mai 2008, 21:54

Beitrag von KopfStand »

Wie schauts mittlerweile aus EwigerStudent?

Wie weit bist du gekommen?
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