Formeln merken?

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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daywalker
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Formeln merken?

Beitrag von daywalker »

Wie merkt man sich am besten Formeln? Gibt es da auch eine Technik?
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isegrim
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Re: Formeln merken?

Beitrag von isegrim »

MacroX hat geschrieben:Wie merkt man sich am besten Formeln? Gibt es da auch eine Technik?
Es gibt ein Buch (eines von vielen...) des legendären Mnemotechnik-Autors Harry Lorayne mit dem etwas reißerischen Titel: "Super Memory Super Student", lieferbar bei Amazon:

http://tinyurl.com/kdk6

Lorayne gibt, neben einer allgmein gehaltenen Einführung in die Grundlagen der Mnemotechnik, in den Kapiteln 19 und 20 spezielle Hinweise zum Lernen von umfangreichen Formeln. Das kann man schlecht in Kürze wiedergeben, ohne sehr weit auszuholen.

Wichtig ist, dass man die Grundlagen der Mnemotechnik verstanden hat. Mit Kreativität kann man diese Prinzipien dann auf sehr viele spezielle Aufgabenstellungen anpassen und optimieren; gerade darin ist Harry Lorayne einzigartig.
daywalker
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Beitrag von daywalker »

danke, allerdings habe ich nicht vor mit deswegen noch ein Buch zu kaufen. Kannst du die Methode nicht doch etwas erklären? Schließlich habe ich mir auch die Mühe gegeben übers Schnelllesen mal eben so 700 Wörter zu schreiben. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen
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isegrim
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Beitrag von isegrim »

MacroX hat geschrieben:danke, allerdings habe ich nicht vor mit deswegen noch ein Buch zu kaufen. Kannst du die Methode nicht doch etwas erklären? Schließlich habe ich mir auch die Mühe gegeben übers Schnelllesen mal eben so 700 Wörter zu schreiben. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen
Ich bin jetzt, nach des harten Tages Arbeit, leider zu faul, um das zusammenzufassen :roll: Wenn Du möchtest, könnte ich die betreffenden Seiten einscannen und Dir zumailen. Email-Adresse siehe Profil.
Es kommt hinzu, dass das Buch und die Beispiele auf Englisch sind, was die Sache nicht leichter macht.
(Ich frage mich übrigens, warum in letzter Zeit nichts mehr von Harry Lorayne in deutscher Übersetzung erschienen ist, insbesondere nicht das legendäre "Memory Book")
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Boris
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Beitrag von Boris »

Hallo "isegrim",

schön dich im Forum zu begrüßen!

Beschäftigst du dich schon länger mit Mnemotechniken?
Hast du schon an Wettbewerben teilgenommen?

Ich kenne Harry Lorayne nicht, kannst du mir etwas mehr zu ihm sagen?
Hat er irgendetwas besonderes entwickelt oder herausgefunden?
Seine Bücher sind ja auch schon älter.
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Beitrag von daywalker »

ja danke isegrim schick sie mir bitte zu
macro-x@web.de
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isegrim
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Beitrag von isegrim »

@MacroX
Ich werde Dir die Seiten morgen abend zumailen. Ich selbst habe keinen Scanner, daher muss ich den im Büro benutzen 8)

@Boris
Danke für die Begrüßung;-)

Mit der Mnemotechnik befasse ich mich, mehr oder weniger intensiv, seit einigen Jahren. Leider etwas zu spät, denn den größten Nutzen kann man in der Ausbildung ziehen, und die liegt schon einige Zeit hinter mir. An Wettbewerben nehme ich nicht teil, aber ich verfolge das mit Interesse.
Mein Haupanwendungsgebiet sind so die kleinen Dinge des täglichen Lebens, Telefonnummern, Passwörter für den PC (die meisten Kollegen staunen schon wenn ich Ihnen sage, dass mein Rechner-Passwort eine achtstellige Zahl ist, für die Profis hier natürlich Peanuts) usw..

Zum Thema Harry Lorayne. Harry Lorayne ist eigentlich, wenn ich es richtig überblicke, der Altmeister der mnemotechnischen Literatur in den USA, und das schon seit vielen Jahrzehnten. Ulrich Voigts Buch "Esels Welt" trägt daher zu Recht den Untertitel "Mnemotechnik zwischen Simonides und Harry Lorayne". In den USA ist er über die Jahre hinweg viel in Talkshows aufgetreten. Sein "Memory Book" (zusammen mit dem früheren Basketball-Profi Jerry Lucas) hat eine Millionenauflage erlebt und ist in den USA _der_ Klassiker schlechthin.
Interessanterweise ist Lorayne (der mittlerweile, glaube ich schon so an die 80 Jahre alt sein müsste und in New York lebt) auch eine Kapazität auf dem Gebiet der Zauberei, so hat er ein Standardwerk über Kartentricks geschrieben, welches in der Branche hoch angesehen ist. Er kommt also ursprünglich aus der Varieté-Ecke.

Lorayne besticht vor allem durch seine Fähigkeit, die Mnemotechniken auf ganze spezielle Anforderungen hin zu optimieren, z. B. eben auf das Erlernen von Formeln. Ohne das jetzt belegen zu können, würde ich behaupten, dass das heute gängige System, um sich Spielkarten zu merken, von ihm stammt. Er beschreibt das nämlich schon in einem Buch, welches in der 50er Jahren veröffentlicht wurde. Augenzwinkernd gibt er zu, dass er in einigen Casinos in Las Vegas Hausverbot hat, weil beim Black Jack die Fähigkeit, sich alle ausgespielten Karten zu merken, naturgemäß einen gewaltigen Vorteil mit sich bringt.

Eine Übersicht der Amazon lieferbaren Bücher von Lorayne (alles auf Englisch) gibt es hier:

http://tinyurl.com/kih6
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Boris
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Beitrag von Boris »

Vielen Dank für die Informationen isegrim!
Da ich mir demnächst verschiedenste Bücher aus Amerika bestellen wollte, werde ich ihn mal mit auf die Liste setzen. Vermutlich eher das "Memory Book", wenn das der Klassiker ist, als das Super Students Buch.

Das mit dem Casino erzählt ja auch Dominic O Brien von sich.

Das mit der Zauberei hat mich an Jan Formann erinnert. Die Talente scheinen auch irgendwie verknüpft, zumal laut einiger Gedächtnissportler Jonglieren eine gute Hilfe sein soll, da es auch beide Gedächtnishälften beansprucht.

Danke für die Hinweise!


P.s.: AN den Seiten wäre ich auch interessiert :wink:
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Beitrag von daywalker »

Vielen Dank isegrim

Ich bin anscheinend zu doof den Text zu verstehen. Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen?

Warum steht Noah für 2?

Warum soll T oder D wie 1 klingen oder N wie 2 ?

Die englische Aussprache kann ich denke ich schon
Also T= Ti D= Di 1=one hä?
allenfalls S hört sich wie zero an...
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Beitrag von daywalker »

Wegen formeln hat übrigens Gunther Karsten auch etwas geschrieben:
Das einzig wichtige ist für abstrakten Lernstoff die Transformation. Das ist das wichtigte!



Steht in dem Memory Book von Lorayne das gleiche wie in dem Super Student Book drin?
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Boris
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Beitrag von Boris »

Hallo Noah steht für 2, da n im Mastersystem für 2 steht.


Das Mastersystem ist in Dr. Karstens Buch doch auch beschrieben und Lorayne benutzt genau das gleiche!
Noah ist doch sogar in Karstens 100er Liste für 02 vorgesehen.

Ebenso ist t/d für 1 da.
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Beitrag von daywalker »

aso ist das master system international überall gleich?
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isegrim
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Beitrag von isegrim »

Hallo zusammen,

@MacroX
Wie Boris schon schrieb verwendet Lorayne den am weitestverbreiteten Laut-Zahlencode in der Mnemotechnik. Die Zuordnung lautet wie folgt (hoffentlich gebe ich das richtig aus dem Gedächtnis wieder :lol: )

1=t,d
2=n
3=m
4=r
5=l
6=sch,ch
7=k
8=f
9=b,p
0=z,s

Die Buchstaben w, h und y sind nicht belegt, ebenso Vokale (ich bitte um Korrektur, falls ich micht jetzt verhauen habe).

"Noah" heißt also 2. Zu beachten ist, dass es auf die Aussprache, nicht auf die Schreibweise ankommt. Das macht die Lektüre der englischen Texte etwas problematisch. "knot" (=Knoten) wäre z. B. 21 (und nicht 721), weil das k auf Englisch stumm ist und "not" ausgesprochen wird.

Lorayne benutzt außerdem eine ganze Reihe von umgangssprachlichen Wendungen, die er visualisert. Auch das ist nicht immer ganz leicht nachzuvollziehen, obwohl ich mir einbilde, einigermaßen Englisch zu können.

Zwischen den Büchern von Lorayne gibt es jede Menge Überschneidungen, vieles wiederholt sich. "Super Memory Super Student" enthält vor allem Mnemotechniken, die auf das Einpauken von (Schul-)Wissen ausgelegt sind, z. B. Vokabeln, Geschichtsdaten, Formeln oder auch das Periodensystem der chemischen Elemente. Dafür fehlen dann Techniken zum Behalten von Personennamen oder Memorieren von Spielkarten. So etwas taucht dann wieder im "Memory Book" auf. Beide Bücher gehen auch auf die Grundlagen ein.

Das "Memory Book" ist das allgemeinere der Bücher; es ist überdies in einer sehr preisgünstigen Ausgabe erhältlich.

Aber man sollte auch daran denken, dass man die Prinzipien auch aus den einschlägigen deutschsprachigen Büchern ganz gut lernen kann, man muss sich also nicht unbedingt auch noch ein Lorayne-Buch kaufen, wenn man schon ein Mnemotechnik-Buch hat. Das kommt vielleicht für Profis wie Boris in Betracht, die die Sache sehr ernsthaft betreiben und auch an Wettbewerben teilnehmen.
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Beitrag von daywalker »

weißt du wie ich mnemotechnisch das Periodensystem der Elemte lernen kann bzw. könntest du vielleicht den abschnitt scannen? das fände ich sehr nett.
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Boris
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Beitrag von Boris »

Hi Macro,
du kannst ja jetzt nicht verlangen, dass er das ganze Buch einscannt ;)

(Nochmal: DANKE für den Scan).

Auf den Seiten die du schon hast, ist doch auch ein Absatz über das Periodensystem. Guck dir das doch erstmal an und mach die eigene Gedanken. Und wenn du wirklich meinst, dass du es brauchst, solltest du es evtl. dann doch bestellen - auch wenn für Schüler teuer sein mag (kenn das problem ja selber).


mfg
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Beitrag von daywalker »

Ich erwarte es nicht. Ich meine nur das es nett wäre.


Ürbigens auf www.memoryxl.de gibt es auch einen Master System Table der sich aber in manchen Dingen von den Master System Table in Karstens Buch unterscheidet. Weiß jemand welcher von beiden Loryane benutzt oder ist das ganz egal. Warum diese Unterschiede zwischen Buch und Website?
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isegrim
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Beitrag von isegrim »

@Boris
Keine Ursache :D

@MacroX
Kein Problem, werde es Dir morgen einscannen (im Büro...) und dann irgendwann abends zumailen.
Ich muss aber gleich warnen, denn Du wirst beim Lesen der beiden Kapitel, die Du schon hast, gemerkt haben, dass es wirklich nicht so leicht ist, das eins zu eins zu übernehmen, wenn Du nicht wirklich sehr gut Englisch sprichst. Aber wenn Du das Prinzip verstanden hast, kannst Du es Dir mit eigenen Wörtern und Bildern auf Deutsch anpassen.

Es funktioniert übrigens wieder mit einem System von Wörtern, in denen die Konsonanten dieselbe bzw. eine ähnliche Bedeutung wie bei den Zahlen haben. Lorayne bezeichnet das als "Memory Graph", den man nicht nur für das Periodensystem verwenden kann:

1 2 3 4

A ate



B bat


C cat


F dot deer


(Das kommt leider nicht richtig 'rüber...).

"deer" gehört in die 4. Spalte, alle anderen Wörter stehen in der ersten Spalte.

Die Schlüsselwörter für die Zeilen beginnen also mit dem jeweiligen Buchstaben, die Spalten werden mit dem darauf folgenden Konsonanten gemäß dem Laut/Zahlencode bezeichnet. Das Schlüsselwort wiederum muss man dann mit dem Element oder der Abkürzung dafür verbinden.

Ich denke, das Prinzip wird deutlich. Du kannst ja schon mal anfangen, zu experimentieren.

Die Tabelle von Dr. Karsten ist etwas anderes, das ist wohl einfach nur eine Aufstellung der Schlüsselwörter für sein zweistelliges Zahlensystem (ich hab's mir jetzt nur ganz schnell angesehen).

Der oben beschriebene "Memory Graph" dient zum Ablegen von Informationen in einem qudratischen Schema, das ist etwas anderes, wenn auch die Prinzipien dieselben sind. Ich würde mich zunächst mit dem Zahlensystem vertraut machen; wenn das klappt, kann man sich den "Memory Graph" vornehmen.
daywalker
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Beitrag von daywalker »

Ich muss leider zugeben, dass ich das nicht richtig verstanden habe.
Wie ist das mit den Hauptgruppen? Ich denke mir für jede Hauptgruppe also 1-7 ein Bild aus oder? UNd dann verbinde ich dieses Bild mit dem Elementnamen. Ich habe mir das jetzt mal so zusammen geraten. Tut mir Leid ich konnte dir jetzt wirklich nicht ganz folgen. Kannst du vielleicht einfach mal ein Beispiel machen? Danke..


P.S.: Was haltet ihr von künstliche/nicht existierenden Routen für die Loci Methode?
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