Wieder mal das Mastersystem...

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Garunkel
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Wieder mal das Mastersystem...

Beitrag von Garunkel »

Erstmal ein Hallo an alle, da ich hier neu bin.
Ich durchforste das Forum schon seit ein paar Wochen und fange an zu begreifen, worauf es ankommt. Kurz gesagt: ich bin froh diesen kleinen Ort im Internet gefunden zu haben. :)

Nun aber zu meiner ersten Frage:
Ich habe das Mastersystem bereits gelernt (nach der Tabelle auf MemoryXL). Mit einigen Begriffen hab ich meine Probleme beim Vorstellen.
Da wäre zum Beispiel das Wort "Lack". Das habe ich jetzt durch das Wort Locke ersetzt.
Aber als neugieriger Mensch der ich bin, würde mich interessieren wie Leute, die mit dem Wort "Lack" arbeiten, sich das vorstellen.

Verleiht ihr euren Loci glanz? Stellt ihr euch eine Dose mit Lack vor?

Weiters bin ich draufgekommen, dass ich Begriffe, die mit Nahrung zu tun haben, mir sehr einprägsam auf meinen Loci ablegen kann.
Die "32" z.B. ist bei mir Mohn. Ich stelle mir immer einen riesigen Germknödel mit Mohn und Zucker darauf vor. Bei dieser Vorstellung läuft mir das Wasser im Mund zusammen und dieser Germknödel bleibt länger an meinen Routenpunkten haften als mir lieb ist. *g*

mfg Garunkel
Dutch
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Beitrag von Dutch »

Garunkel hat geschrieben: Verleiht ihr euren Loci glanz? Stellt ihr euch eine Dose mit Lack vor?
Streckenpunkten Eigenschaften zu geben ist weit weniger effektiv als Gegenstände auf ihnen abzulegen. Das Loci-System ist ein System für bildhaftes denken. Wobei die einzelnen Bilder bzw. Geschichten so skuril ,unnatürlich und phantasievoll wie möglich sein sollten damit die Verknüpfung im Gedächtnis haften bleibt.
Überprüf selbst was dir länger in Erinnerung bleibt:
1.Ein Naturholzfarbener Holzschemel - rotglänzend lackiert
2.Eine lebendige Farbdose mit kleinen Beinen und Armen die ihren Pinsel in sich selbst tunkt um den Schemel rot zu lackieren, was dem Schemel so gar nicht gefällt weswegen er ganz fürchterlich anfängt roten Lack zu weinen.
Der Zeitaufwand für die Erstellung scheint aufn ersten Blick groß, aber nach einigen Trainingswochen erstellst du die zweite Variante mit der selben Geschwindigkeit wie die erste. Mit dem Unterschied dass du dich an sie wesentlich länger erinnerst.
Garunkel hat geschrieben: Weiters bin ich draufgekommen, dass ich Begriffe, die mit Nahrung zu tun haben, mir sehr einprägsam auf meinen Loci ablegen kann.
Bei dieser Vorstellung läuft mir das Wasser im Mund zusammen und dieser Germknödel bleibt länger an meinen Routenpunkten haften als mir lieb ist. *g*
Sinnbezogenes Denken verstärkt die Erinnerungsfähigkeit extrem.
Beschränk dich nicht nur auf Nahrung.
-kaltes, sprödes Metal
-rauhe, unebene Holzfaserung, nach Holzleim riechend
-Geruch von Druckerschwärze und Papier von Büchern, knistern von Papierseiten
-weicher, angenehmer Stoff von Gardinen
-warme, unnatürliche , glatte Oberflächen von Plastikgegenständen, chemischer Geruch

-Riechen
-Schmecken
-Tasten
-Hören
-Sehen

Erfass Streckenpunkte und Gegenstände immer mit allen 5 Sinnen.

Übertreibung beim Sinnestraining ist Pflicht. Desto öfter du dir Gerüche oder Geräusche intensiver vorstellst als sie es sind, desto sensibler wirst du auch für schwache, weniger stark ausgeprägte Töne und Gerüche und desto stärker und routinierter integrierst du alle mit deinen Sinnen wahrnehmbaren Eigenschaften in den jeweiligen Gegenstand.
joz
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Beitrag von joz »

hi garunkel


57 ist bei mir immer noch lack,aber nur aus faulheit,mit diesem begriff hatte ich immer meine probleme
ich merke ihn mir so wie du gesagt hast




cu
Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Ich habe für 57 auch Lack und stelle mir eine sprühende Spraydose mit dem Geräusch vor.
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Sergio69
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Beitrag von Sergio69 »

ich nutze kleidung aus lack. ist leicht zu merken, und wenn eine frau drinnensteckt sieht es auch gut aus :P

so gut es ging habe ich auch eigene begriffe im mastersystem eingebunden


zb.
decke = 17 tag war einfach zu abstrakt für mich
duff = 18
tape = 19

wenn du dir immer was anderes vorstellst was du wolltest, kannst du dieses mit dem eigentlichen wort verbinden. dauert zwar länger aber so merkst du dirs für den anfang

edit: bei mir ist 32 mann, aber da dies eigentlich auch abstrakt ist, verwende ich einen avatar der einem männchen ähnlich sieht, so habe ich mirs auch gemerkt. für 37 hatte ich mekka (nein, bin kein moslem :) ) das habe ich aber mit dem namen mike verbunden, da ich mir das erstere einfach nicht gemerkt habe.

ich habe auch bei fast jeder zahl, das dazu passende geräusch. bei tee höre ich ein einschenkendes fliessen, oder bei (bruce) lee die jeweiligen laute
Dutch hat geschrieben: Sinnbezogenes Denken verstärkt die Erinnerungsfähigkeit extrem.
Beschränk dich nicht nur auf Nahrung.
-kaltes, sprödes Metal
-rauhe, unebene Holzfaserung, nach Holzleim riechend
-Geruch von Druckerschwärze und Papier von Büchern, knistern von Papierseiten
-weicher, angenehmer Stoff von Gardinen
-warme, unnatürliche , glatte Oberflächen von Plastikgegenständen, chemischer Geruch

-Riechen
-Schmecken
-Tasten
-Hören
-Sehen

Erfass Streckenpunkte und Gegenstände immer mit allen 5 Sinnen.

Übertreibung beim Sinnestraining ist Pflicht. Desto öfter du dir Gerüche oder Geräusche intensiver vorstellst als sie es sind, desto sensibler wirst du auch für schwache, weniger stark ausgeprägte Töne und Gerüche und desto stärker und routinierter integrierst du alle mit deinen Sinnen wahrnehmbaren Eigenschaften in den jeweiligen Gegenstand.
so sollte es am besten funktionieren, riechen und schmecken verwende ich selten, da ich eine chronisch verstopfte nase habe
Garunkel
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Beitrag von Garunkel »

Danke für die schnellen und zahlreichen Antworten! :)

Damit ist dieser Punkt für mich schon um einiges klarer geworden. 8)

Ein weiteres Problem besteht für mich in der Auswahl meiner Routen.
Ist es von Vorteil, wenn die Gegenstände eine gewisse räumliche Distanz besitzen?
In meinem Wohnzimmer gibt es viele Objekte, deren Reihenfolge sich gut merken lässt, aber wenn ich z.B. eine Heizung mit einer Scheune assoziieren muss, tue ich mir recht schwer. Diese Assoziationen halten auch nicht sehr lange. Ist die Größe der Gegenstände von Bedeutung für die Merkfähigkeit?
Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Und dann ist noch die Frage, ob das mehrfache Vorkommen ähnlicher Gegenstände eine Schwierigkeit darstellt.
Ich habe zwei Couchsessel als Routenpunkte, die sich sehr ähnlich sehen. Es fällt mir zwar nicht schwer sie auseinanderzuhalten, aber die Assoziationen, die ich mit ihnen bilde, bleiben auch nicht lange haften und ich wundere mich, ob das vielleicht mit deren Ähnlichkeit zusammenhängen könnte.

lg Garunkel
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Sergio69
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Beitrag von Sergio69 »

du kannst ja die gegenstände die auf die routenpunkte kommen ja verkleinern (das ganze universum passt auf deine handfläche ;P ein flugzeugträger in deine badewanne)

ich meide starke ähnlichkeiten. wenn schon musst du den zweiten stuhl geistig umändern (farbe, form, material) oder er sollte sich zumindest in einem anderen raum befinden. der eine stuhl könnte umgekippt sein, oder an der decke hängen, wäsche könnte drauf sein, usw. ...

wenn du deinen arbeitstisch als route verwendest wo alles eng zusammenliegt solltest du ihn dir zumindest gross denken (du selbst, als däumling auf dem tisch). ich würde mich nicht mehr auskennen wenn er in normalgrösse ist, da alles so dicht beieinander ist
Dutch
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Beitrag von Dutch »

Garunkel hat geschrieben:Ist es von Vorteil, wenn die Gegenstände eine gewisse räumliche Distanz besitzen?


Du solltest nicht 2 oder mehr Gegenstände in deine Strecke aufnehmen die sich übereinander befinden. Falls doch, hat der obere Vorrang vor dem untenliegenden. Das geht zur Not aber nur wenn der eine Gegenstand nicht an den anderen direkt angrenzt.
Buch auf Tisch liegend-Buch und Tisch in Strecke aufnehmen-Nein.
Bild an Wand hängend-Sekretär weit darunter stehend-Ja.
Der Abstand von Gegenstand zu Gegenstand hängt davon ab, wie groß der Freiraum im Durchschnitt zwischen deinen anderen Streckenpunkten in der gesamten Strecke ist. Von 2 Meter auf 2 cm zu springen, anschließend auf 5 Meter verwirrt zu sehr.
Garunkel hat geschrieben: wenn ich z.B. eine Heizung mit einer Scheune assoziieren muss, tue ich mir recht schwer. Diese Assoziationen halten auch nicht sehr lange. Ist die Größe der Gegenstände von Bedeutung für die Merkfähigkeit?


Ja. Dinge in deine Strecke aufzunehmen die du mit deinen Augen nicht komplett erfassen könntest wenn du direkt davorstehst, ist zu vermeiden.
Dein geistiges Auge hat ähnliche Eigenschaften und Einschränkungen wie dein körperliches. Die Standardgröße meiner "Scheune" 62 bewegt sich in der größe eines Autos. Variert von Streckenpunkt zu Streckenpunkt.

-Eine knusprig gegrillte ca. 50cm große Scheune rotiert über einer Heizung (Sofern du keinen Grill in deiner Strecke hast)
-Die Scheune wärmt sich ihre Hände (Latten) an der Heizung da sie ganz durchgefrohren und durchnässt von draußen reinkam
-Das neueste Extremhochenergie-Haus. Eine Scheune, deren Wände aus Heizungen gebaut wurden.
-Räucherkammer in der Scheune. In der Reihe um Reihe Heizungen aufgebaut sind die darüber hängendes räuchern.
-Bauer tot aufgefunden. Warf Heizung in Güllekeller, starb an aufsteigenden Dämpfen.
Garunkel hat geschrieben: Und dann ist noch die Frage, ob das mehrfache Vorkommen ähnlicher Gegenstände eine Schwierigkeit darstellt.
Klar. Fünf Sessel auf dennen du wenns dumm läuft vielleicht sogar die gleichen Bilder (Zahlen) ablegen musst, sind ein großer Störfaktor.
Starke Verwechslungsgefahr, da sich ein Sessel als einbindung in ein Phantasiebild auch nicht für unendlich verschiedene Verbindungen eignet.
Garunkel hat geschrieben: ich wundere mich, ob das vielleicht mit deren Ähnlichkeit zusammenhängen könnte.
Ähnlich ist nicht gleich Ähnlich. Ein Sessel ist ein Gegenstand für fast nur einen Funktionszweck. Zum drauf sitzen. Du könntest ihn auch darauf stehend als Floß benutzen. Aber "darauf sitzen" ist zu stark mit ihm verbunden weil er zu einförmig und klobig ist.
Anderst ein Kleiderbügel. Er dient zum aufhängen von...Dingen, Personen.
Er lässt sich als Propeller nutzen, als Anglerhaken, Mobile, Wünschelrute, Ohrring, Griffhalterung beim Wasserskifahren
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