Klaus Horsten hat geschrieben:Zhongguo klingt tatsächlich wie "jungle"
Ich meinte damit:
Zhongguo klingt tatsächlich wie
"
jungle". Ich meinte nur den Laut (ich meine mit "Laut": a, b, c und
ähnliche Laute, also Buchstaben - also alle Laute, die mit der internationalen Lautschrift verschriftet werden können).
Wenn man die chinesische Aussprache unterteilt in,
sprachwissenschaftlich gesprochen, Phoneme und Toneme, also in
Laute und Töne oder besser Wortmelodien - also Melodien, die
einem Wort fix zugeordnet sind und seine Bedeutung bestimmen - ,
dann gibt es im Feld der Laute eine Schnittmenge zu anderen
Sprachen wie dem Englischen, Deutschen, Italienischen. Im Bereich
der Laute könnte man sich das zunutze machen. Das ist nicht die
keyword-Methode.
In Sachen Töne, also der Wortmelodien, würde ich mnemotechnisch
körperlich vorgehen. Ich erinnere zum Vergleich an das Erlernen
der 10er Körper-Garderobe: da lautet eine sehr gute Anweisung:
Greif deine Füße an, greif deine Knie an, greif deine
Oberschenkel an, deinen Popo, nun stütze beide Arme in die
Taille, das ist die 5. Stelle - wie deine Finger ...
Bei dem vierten Ton beispielsweise, der von oben nach unten
saust, habe ich meinen Chinesisch-Schülern beigebracht, wie ein
autoritärer Patriarch mit der Faust auf den Tisch zu hauen und
dabei den Ton auszusprechen. Der Ton war perfekt.
Der zweite Ton ist wie unser Fragezeichen, ein gesprochenes
Fragezeichen wer? wie? - ma? du?
Bei dem ersten Ton kann man mit der Hand eben über den Horizont
streifen und dabei den Ton sagen. Wenn der Ton zu tief ist, muss
die Hande eben ein wenig höher gehalten werden.
Auf diese Weise bekommt man die Töne ganz gut hin.
Ulrich Voigt hat geschrieben:Wenn man das einigermaßen systematisch
betreiben wollte, müßte man zu jedem sinnvollen Paar chinesicher
Laute ein Wort finden können, das einigermaßen ähnlich klingt.
Kann man aber nicht.
Nein, kann man nicht. Da stimme ich Dir zu.
Wie ich oben geschrieben habe: In meinen Augen eignet sich die
keyword-Methode für das Chinesische aufgrund des Gleichgklangs
der Wörter, deren Bedeutung zusätzlich durch Wortmelodien,
Kontextabhängigkeit und sogar Schriftzeichen, die in die Luft
geschrieben werden, unterschieden werden müssen, nicht. Zumindest
eine systematische Anwendung würde sehr bald an den
Verwechslungen scheitern.
Sicherlich ist es auch sehr schwer, so wie Du es ansprichst, zu
einigen Wörtern ähnlich klingende Wörter zu finden.
Die keyword-Methode kann helfen, die Anfänge im Chinesischlernen
zu überwinden. Sie kann nur da und dort, aber nicht systematisch helfen,
den chinesischen Wortschatz zu erlernen.