Mondphasen

[Ulrich Voigt]

Am Samstag (13. Sep. / 17:30-18:30 incl. Diskussion) halte ich im Gemeindezentrum Neu Fahrland, Am Kirchberg 50, 14476 Potsdam Ortsteil Neufahrland, im Rahmen eines mehrtägigen internationalen Treffens von Chronologieforschern einen Vortrag mit dem Titel Geminos von Rhodos und die Oktaeteris, in dem ich darlege, wie man mit den Mitteln antiker Astronomie und Mathematik Mondphasen vorausberechnen kann, und zwar ohne jede spezielle Mnemotechnik.
Zu Jahreszahlen zwischen - 2500 und +2500 rechne ich den Frühlingsvollmond vor mit einer Genauigkeit von +/- 36 h, d.h. +/- 1 d. Man könnte das auch für den Zeitrahmen -5000 bis +5000 (oder sogar noch weiter) vorführen, ich möchte mich aber auf historisch noch einigermaßen vorstellbare Zeiten beschränken.
Die Aufmerksameren unter den Zuschauern können das dann auch gleich leisten, denn die Rechnung ist verblüffend einfach.
Die Möglichkeit des Kopfrechnens ist in diesem Falle natürlich von historischem Interesse, denn sie zeigt ein real vorhandenes Potential. Die Grundlage des Tricks stammt aus einem weit verbreiteten Elementarlehrbuch der Astronomie, das ins erste vorchristl. Jahrhundert datiert wird.
Einstweilen traut die (universitäre) Forschung den Kalenderkonstrukteuren jener Zeit nicht zu, dass sie Mondphasen realistisch über ein Jahrhundert hinweg hätten abschätzen können. Jetzt kommt ans Licht, dass sie solches ohne weiteres über +/- 5000 Jahre hätten leisten können.
U.V.

[ramba007]

Hallo, könntest du evtl. Verfasser und Titel des "Elementarlehrbuchs" nennen? Danke!

[Ulrich Voigt]

Hallo, könntest du evtl. Verfasser und Titel des "Elementarlehrbuchs" nennen? Danke!

Geminvs Elementa Astronomiae, edidit Carolus Manitius, Leipzig 1898

Eine wissenschaftliche Ausarbeitung zu dem Thema wird dieses Jahr in der Zeitschrift Acta historica Astronomiae erscheinen:
Ulrich Voigt, "Geminos von Rhodos und die Oktaeteris".