kennt zufällig jemand gute Bücher zum Thema: "Wie wird ein Genie zum Genie"?Mit Genie meine ich in diesem Zusammenhang jemanden, der z.B. gewaltige Leistungen im Sinne von Konzentration, Merkfähigkeit, Vorstellungsvermögen, Aufnahme- oder Verarbeitungsgeschwindigkeit vorweisen kann.
Ich habe vor kurzem das hier gelesen: Train your brain: Die Erfolgsgeheimnisse eines Gedächtniskünstlers von Rüdiger Gamm Außerdem habe ich die ganzen Videos auf Youtube und anderen Plattformen zum Thema Savant studiert.
Sehe ich das richtig, dass bei fast jedem, der es geschafft hat eine solches Talent zu entwickeln, folgendes passiert ist?
1. Er hat plötzlich ein unbegreiflich Intensives Interesse für ein bestimmtes Thema entwickelt.
2. Er hat angefangen 24 Stunden am Tag dieses Thema zu studieren. Die meisten Savants scheinen gar keine andere Wahl zu haben, was dann zu ihren Behinderungen führt, da sie sich für nichts anderes mehr interessieren können.
So gibt es scheinbar Savants, die 90000 Jahre in der Zukunft ein Datum dem korrekten Wochentag zuordnen können und sich an jedes einzelne Wetterphänomen ihres Lebens erinnern, die aber nicht ausrechnen können, was 2x2 ist, angeblich weil sie es noch nicht geschafft haben, sich dafür zu interessieren herauszufinden, was 2x2 ist.
Was Rüdiger Gamm seinem Buch nach zu urteilen von den anderen Savants zu unterscheiden scheint, ist dass er bis er ca. 18 war eigentlich ein ganz normaler Junge war.
Er berichtet davon, wie ihn der Unterricht nicht interessiert hat und er lieber aus dem Fenster geguckt hat, und er somit nicht gelernt hat, wie er seine Mathe- oder Physikklausuren lösen könnte.
Eines Tages.. nach dem die Schulzeit schon rum war, hat er eine Tabelle mit Quadratzahlen gefunden.. und da hat es einfach *KLICK* gemacht und ihn hat er Ehrgeiz gepackt.. die lerne ich alle auswendig!!
"Mal schauen ob ich das kann!!"
Das ist noch völlig normal, welcher Mann hat noch nie plötzlich so eine Leidenschaft aufgebracht, aber eine Herausforderung zu meistern? Zugegeben, die wenigstens verspüren auf einmal das Verlangen, sich ausgerechnet an einer Reihe von Quadratzahlen zu probieren.
Er hat die ersten 99 Quadratzahlen auswendig gelernt und seine Mutter hat ihn darin bestätigt, und ihn gelobt, ihm gezeigt, dass sie stolz auf ihn war.
Deswegen hat er weiter gelernt und weing später hört er im Radio eine Show über einen Mathekünstler,..und er kann schon besser rechnen, als dieser. Also sagt er sich.. Hey wenn der damit ins Radio kann.. wo kann ich dann erst hinkommen?
Das ist psychologisch alles völlig sinnig.. aber dann kommts laut seinem Buch hat er auf einmal angefangen DIE GANZE ZEIT zu rechnen. Unter der Dusche, beim Frühstück, während dem Fernsehen.
Er hat fast jeden Tag 6 bis 8 stündige Waldspaziergänge gemacht und dabei nichts anderes getan, als gerechnet und gerechnet und gerechnet und gerechnet....
Genauso wie die anderen Savants, die auf einmal 100% ihrer Zeit in das Training einer bestimmte Begabung stecken.
Viele Savants haben scheinbar medizinische Schäden am Gehirn,.. Teile fehlen, andere Teile sind zuviel da.. sie hatten einen Unfall und haben damit einen schweren Schlag abbekommen etc. etc.
Aber was scheinbar alle verbindet, ist ein unglaubliches Ausmaß an Training einer Fähigkeit.
Jetzt macht geistige Arbeit angeblich nicht zwangsläufig müde. Es gibt viele Experimente, die das einigermaßen glaubhaft belegen. Persönlich weiß ich, dass ich verschiedenen Herausforderungen in meinem Leben begegnet bin, in die ich ohne müde zu werden monatelang jeden Tag 8 bis 10 Stunden investieren konnte.
Wenn ich aber 6 Stunden lang Vokabeln lerne, habe ich den Eindruck, dass ich dabei total müde werde.
Hat jemand von euch schon mal probiert, Leuten wie Rüdiger Gamm nachzueifern? Wie kann man 8 Stunden am Tag komplizierte Kopfrechnenaufgaben lösen, ohne dabei zwischendurch so zu ermüden, dass man aufhören muss?
Gibt es zu dem Thema gute Bücher?
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Ein anderer Punkt ist die Visualisierung. Es gibt sehr viele meiner Meinung nach sehr interessante Phänomene, wie z.b. dass manche Menschen, wenn sie ihre Augen schließen Bilder und Filme sehen, und andere Menschen einfach nur schwarz sehen.
Das manche Menschen vor ihrem inneren Auge ein klares Bild erschaffen und das nach belieben umformen und verändern können.
Wenn man sich Youtube Videos von Rüdiger Gamm ansieht, dann kann man erkennen, wie er mit seinen Händen schiebende Bewegungen macht.
Er sagt, dass ihm das dabei hilft, seine Gedanken besser zu steuern, dass er Zahlenkolonnen vor dem Auge sieht und dass er so tut, als ob er diese mit den Händen herumschieben würde, weil es ihm das leichter macht, die Zahlenkolonnen auch in seiner visualisierung zu verschieben.
Wieso haben manche Menschen soviel Kontrolle über diese geistigen Bilder und wieso andere Menschen so wenig?
Gibt es da gute Trainingsmethoden für?
Zu dem Thema habe ich bisher noch überhaupt kein Buch und keine Forschung finden können, dabei betrifft das doch jeden direkt?
Das das innere Auge/Gehirn/oder wie auch immer! unglaubliche Bilder erzeugen kann, werden die meisten vermutlich nicht ernsthaft bezweifeln, wenn sie an ihre Träume denken.
Viele Leute träumen in einer z.m. wahrgenommen Bildqualität, die den meisten Kinostreifen ebenbürtig ist. Manche Leuten können das aber auch tagsüber, während sie wach sind.
Und manche Leute können das tagsüber gesteuert machen und Dinge bewusst nach ihrem Willen formen.
Kennt da irgendjemand Erfahrungsberichte von Leuten, die schon mal probiert haben, dass bewusst zu lernen, oder hat das schon mal selbst eine zeitlang intensiv trainiert?
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Drittes Thema: Sowohl bei Rüdiger Gamm, als auch bei den ganzen anderen Savants scheint irgendetwas mit der Gehirnhälftensynchronisation "nicht zu stimmen".
Kim Peek.. der Rainman, hat das Gehirnteil nicht, dass die beiden Gehirnhälften miteinander verbindet.Einige Andere weisen ebenfalls unregelmäßigkeiten bei der Verbindung oder der Verwendung beider Hälften auf.
Jetzt schlagen viele Leute vor, unter Anderen auch Rüdiger Gamm, dass man eine stärkere Nutzung der beiden Gehirnhälften in Kombination anstrebt.
Die Meisten haben ja schon davon gehört, dass beim Merken Emotionen entscheidend sind. Man hört oft, dass die verknüpfte Emotion das maßgebliche Kriterium dafür ist, ob etwas in unserem Gedächtnis verankert wird oder nicht.
Wenn man sich Texte und Interviews von Rüdiger Gamm durchliest, dann hört sich das so an, als ob er extra spezielle Übungen durchführen würde, um besser zu lernen, beide Gehirnhälften Aktiv zu benutzen..
Dinge wie z.B. gleichzeitig mit der einen Hand ein Quadrat und mit dem anderen Fuß eine 8 zu zeichnen.
Dazu habe ich ebenfalls kaum Forschungsergebnisse finden können und auch keine Bücher, außer welche von irgendwelchen Sekten, die auf mich keinen besonders wissenschaftlichen Eindruck machen.
Je mehr ich das ganze in meinem Kopf herumdrehe, desto mehr erinnert mich Rüdiger Gamm an einen guten Musiker.
Die meisten später technische beeindruckenden Musiker fangen ganz langsam an, wie jeder normale Mensch.. drücken ein paar Tasten.. müssen dann nach der nächsten suchen, dann probieren sie es nochmal.. es geht schon schneller... und nochmal... und irgendwann klappt das erste Lied dann schon flüssig... Dann nehmen sie sich eine kompliziertere Tastenabfolge..und es geht nur ganz langsam.. und sie üben und üben.. und irgendwann klappt dann auch das... Und nach vielen Jahren, in denen sie täglich 6 oder mehr Stunden geübt haben, erreichen sie Geschwindigkeiten, bei denen man mit ungeübten Auge die Finger kaum noch verfolgen kann.
Vielleicht kann das mit dem Kopfrechnen wie bei Rüdiger Gamm ganz ähnlich laufen?
Er schreibt, dass er beim Rechnen in unglaublich hohen Geschwindigkeiten denkt,dass er also beeindruckend viele Rechenoperationen in minimaler Zeit durchführt.
Genauso wie ein Profimusiker beeindruckend viele Tonfolgen in beeindruckend kurzer Zeit spielen kann.
Jemand, der wahnsinnige Geschwindigkeiten auf einer Gitarre erreicht, ist aber häufig auch schnell bei dann z.b. Klavierspielen zu lernen, da die Finger schon trainiert sind und er viel über Musik verstanden hat.
Geht das beim Denken genauso? Kann jemand wie Rüdiger Gamm solche Geschwindigkeiten dann auf andere Denkprozesse übertragen und diese, wenn auch natürlich nicht so schnell, wie die mathematischen Rechnungen, auf andere Denkvorgänge übertragen?
War jemand zufällig mal auf einem Seminar bei ihm und hat solche Fragen gestellt?
Ich freue mich über jeden Input.

Grüße Phexx