Frage zum Kurzzeitgedächtnis

Über Intelligenz, Intelligenztests, IQ-Test-Training und deren Aussagefähigkeit

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inad
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Frage zum Kurzzeitgedächtnis

Beitrag von inad »

Hallo,
ich hab mal gelesen, dass ein gutes kurzzeitgedächtnis für einen hohen IQ spricht.
ist daran was dran?
wie viel zahlen kann sich ein durchschnittlicher mensch (iq 100) in 1 sekunde / 10 sekunden merken? (das teste ich grade ;) )
danke euch!
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Sorry, aber ich glaube du fragst da etwas zu Spezielles. Außerdem verstehst du den IQ nicht. Dafür braucht es nämlich nicht nur einen Durchschnitt sondern auch eine Standardabweichung... Außerdem gehst du davon aus, dass der Durchschnitt deines Tests gleichzeitig der Durchschnitt der IQ Verteilung ist und so weiter. Natürlich auch, dass man das Kurzzeitgedächtnis durch "Ziffern in 10 Sekunden" messen könnte. Bei Spoken Numbers waren es glaube ich 2 Sekunden pro Ziffer, das wären also mindestens 5 durch Memotechnik. Eher mehr bei nur 10 Sekunden.
Also im Prinzip wäre eine annähernde Antwort mehr so auf dem Niveau eines Psychologiestudiums (ich glaube wir haben hier keinen solchen), mindestens mal zwei Semester Statistik, auch wenn die Frage meines Erachtens zwecklos ist und du die Antwort wahrscheinlich nicht verstehen würdest, selbst wenn wir sie dir geben könnten ;-)
Wenn du natürlich in Selbstversuchen zu Ergebnissen kommst, vielleicht macht sie ja einer nach und wir teilen die Ergebnisse.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
inad
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Beitrag von inad »

ich wusste ja nicht, dass ich mein wissen über verteilungsfunktionen preisgeben muss, damit man mich ernst nimmt.
ich habe auch keine konkrete antwort wie "wer sich 1 ziffer in 10 sekunden merken kann, hat einen IQ von 30 ;) " verlangt, sondern nur eine aussage darüber, ob es eine korrelation zwischen einem hohen IQ und einem ausgeprägten kurzzeitgedächtnis gibt. dass das eine für das andere keine garantie ist, ist mir auch klar.

in selbstversuchen habe ich festgestellt, dass ich mir in 1 sekunde bis zu 8 ziffern, in 10 sekunden bis zu 15 ziffern merken kann.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Bei diesen Tests werden meines Wissens nach die Zahlen/Buchstaben hinter einander weg gesagt, mit etwa einer Sekunde Abstand. Der Schnitt liegt bei 7 +- 2 . (Die +-2 sind keine Standardabweichung, sondern die Ergebnisse, die maximal/minimal erreicht werden).
Da du aber im einem Mnemotechnik-Forum angemeldet bist, wäre allein deswegen der Test für dich schon nicht geeignet, um daraus Rückschlüsse auf die Intelligenz zu ziehen. Sobald jemand anfängt, sich die Zahlen z.B. im Doppelpack zu merken, wird das, was getestet werden soll, nämlich wie viele separate Informationen dein Kurzzeitgedächtnis speichern kann, eben nicht mehr getestet.

Bin allerdings nicht vom Fach sondern auch nur interessierter Laie. ;-)
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Da gibt es dann noch Google Scholar...
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inad
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Beitrag von inad »

Thomas hat geschrieben:Bei diesen Tests werden meines Wissens nach die Zahlen/Buchstaben hinter einander weg gesagt, mit etwa einer Sekunde Abstand. Der Schnitt liegt bei 7 +- 2 . (Die +-2 sind keine Standardabweichung, sondern die Ergebnisse, die maximal/minimal erreicht werden).
Da du aber im einem Mnemotechnik-Forum angemeldet bist, wäre allein deswegen der Test für dich schon nicht geeignet, um daraus Rückschlüsse auf die Intelligenz zu ziehen. Sobald jemand anfängt, sich die Zahlen z.B. im Doppelpack zu merken, wird das, was getestet werden soll, nämlich wie viele separate Informationen dein Kurzzeitgedächtnis speichern kann, eben nicht mehr getestet.

Bin allerdings nicht vom Fach sondern auch nur interessierter Laie. ;-)
danke für die antwort.
ich kenne mich ebenfalls nicht mit mnemotechniken aus. in meinen selbstversuche habe ich die zahlen jedoch nicht gehört, sondern nur gelesen.
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Andi
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Beitrag von Andi »

inad hat geschrieben: ich hab mal gelesen, dass ein gutes kurzzeitgedächtnis für einen hohen IQ spricht.
Ich bin zwar auch nicht vom Fach, aber habe auch schon irgendwo mal gelesen, das das Kurzzeitgedächtnis mit dem Arbeitsgedächtnis gleichgesetzt werden kann. Beide speichern, lapidar gesagt, Informationen für einen gewissen Zeitraum (wenige Minuten). Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Ged%C3%A4chtnis (Überschrift „Kurzzeitgedächtnis und Arbeitsgedächtnis“) und http://www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrich ... nen_10.pdf
Das Arbeitsgedächtnis wird gerne mit fluider Intelligenz in Zusammenhang gebracht und diese lässt sich trainieren/erhöhen.

Die fluide Intelligenz repräsentiert die gehirnphysiologische Effizienz, die sich beispielsweise in der Verarbeitungsgeschwindigkeit (Schnelligkeit in der Verarbeitung neuer Elemente, z.B. die Fähigkeit zum Schlussfolgern und zum Problemlösen) ausdrückt.

Walter Perrig dazu: „Wir gehen davon aus, dass ein Transfer von den im Arbeitsgedächtnis trainierten Prozessen auf die Intelligenz stattfindet - dass also unser Programm [BrainTwister] Prozesse im Gehirn verbessert, welche für die Aufgabenlösung in vielen Bereichen relevant sind.“
Quelle: http://idw-online.de/pages/de/news257608

Somit kann ein gutes/trainiertes Kurzzeitgedächtnis (=Arbeitsgedächtnis) durchaus für eine hohe fluide Intelligenz sprechen, jedoch nicht für die kristalline. Ich bezweifle jedoch stark, ob dadurch signifikant höhere IQ-Werte, bei einem Standard-IQ-Test, erzielt werden können.
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
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