Wie schlecht ist Alkohol für den Lernprozess

Hier wird über das Gedächtnis und Gehirn aus der Perspektive der Medizin und Wissenschaft diskutiert incl. Thematiken rund um Altersdemenz, Alzheimer aber auch Hochbegabung bei Kindern etc.

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Larkem
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Wie schlecht ist Alkohol für den Lernprozess

Beitrag von Larkem »

Ich meine jetzt nicht sich zu betrinken, sondern eher ein gemütlichen Tagesausklang bei einem Bier oder einem Glas Wein. Wirkt sich das sehr erheblich auf meine Lernleistung aus?

mfg
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass schon ein Bier bedeutet, dass weniger Stoff wird über die Nacht gerettet wird.

Also für optimale Leistung in irgendwelchen Kategorien ist Alkohol am Abend wohl nicht förderlich ;-) Andererseits kann der Effekt egal bis nicht wahrnehmbar sein.
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Larkem
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Beitrag von Larkem »

Ja hatte ich auch gelesen, gab es eine Studie dazu, mich hätte halt nur das Ausmaß interessiert. Sicherlich hat das Abspannen doch auch sein Gutes, vor allem in Gesellschaft.
Phexx
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Beitrag von Phexx »

probiers doch vielleicht einfach mal bei dir aus und poste die ergebnisse
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Andi
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Beitrag von Andi »

"Regel 5:
Trinken Sie Wein – aber nicht zu viel!
Wer gerne mal ein Schlückchen Alkohol trinkt, wird diese Botschaft mit Freude vernehmen: Im Wein steckt ein Antioxidans namens Resveratrol, und dieser Stoff verzögert den geistigen Abbau. Zumindest bei Tieren ist das so, wie der Neurobiologe Dario Riccardo Valenzano von der Università di Pisa 2006 herausfand.
Doch Alkohol – in geringen Maßen konsumiert – ist auch für den Menschen gut. So konnte die Medizinerin Mary Ganguli von der University of Pittsburgh in einer auf sieben Jahre angelegten Längsschnittstudie nachweisen, dass Personen, die gelegentlich ein kleines Schlückchen trinken, geistig nicht so schnell altern wie Abstinenzler.
Den bisher überzeugendsten Beweis für die positive Wirkung von Alkohol liefert die so genannte Nurses Health Study II. Darin wurden die Lebensgewohnheiten von Krankenschwestern protokolliert. Die Studie begann bereits 1976 und
umfasst mittlerweile 120 000 Teilnehmerinnen. In einer Untergruppe von 12 480 Frauen wurden mehrfach kognitive Tests durchgeführt, um die mentale Verfassung und die Gedächtnisleistung zu erfassen. Parallel dazu erhoben die Wissenschaftler um Studienleiter Meir J. Stampfer von der Harvard Medical School zahlreiche Daten über den Lebensstil und die Essgewohnheiten. Die Ergebnisse zeigen, dass Personen, die 15 Gramm Alkohol am Tag zu sich nehmen, im Schnitt geistig leistungsfähiger sind als konsequente Verweigerer: Genusstrinkerinnen schnitten
in den kognitiven Tests bis zu 23 Prozent besser ab.Allerdings: 15 Gramm Alkohol pro Tag sind nicht sonderlich viel. Das entspricht etwa 0,3 Liter Bier. Sobald die Tagesmenge höher liegt, verschwindet der positive Effekt auf das Gehirn. Es ist also die Dosis, die darüber entscheidet, ob sich Alkohol als Heiltrunk oder Neuronengift
erweist! So hat Alternsforscher Oliver Piguet von der University of New South Wales (Australien)
2006 in einer Studie mit 111 älteren Probanden nachweisen können, dass größere Alkoholmengen dem Kleinhirn schaden."

Quelle: Falkenstein, Michael: „Geistig vorsorgen - 7 Goldene Regeln“, Gehirn&Geist 10/08,
S. 42 ff. (http://www.gehirn-und-geist.de/artikel/965785)
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
Larkem
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Beitrag von Larkem »

Also ist das Gläschen Wein wirklich nicht sonderlich schädlich. Vielleicht sogar förderlich wenn man die genannte Dosis einhält. 0,3l Bier entspricht wieviel wein? das wären doch ca. 0,15l wein oder?
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Man kann auch mit Freunden zusammensitzen ohne Wein, Bier oder härterem....
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Larkem
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Beitrag von Larkem »

Auf jeden Fall so war es auch nicht gemeint. Aber wenn ich mich ner Dame Abends mal so hinsetze, oder mal zum Grillen... Ein bißchen gehört es ja auch zum studentischen Leben
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Man muss Kompromisse machen. Optimal ist Alkohol wohl nie, aber in Maßen kann man die Auswirkungen wohl verkraften.
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Beitrag von Lesefaul »

Hi,

wenn ich mal wieder einen Roman lese, dann gönne ich mir ein Glässchen Rotwein. Carbinet Souvernet. <200 ml.

Das langt mir als Genuss. Das lesen klappt etwas zügiger, Kopfkino ist auch prima. Aber auch ohne ist es nicht viel schlechter.

Ist halt ein Ritual. Meine Merkfähigkeit finde ich durch den kleinen Schluck etwas besser. Beim Lernen von wichtigem Lernstoff habe ich keine verbesserung oder verschlechterung festgestellt.

Täglich sollte man Alkohol eh nicht drinken, der Leber wegen und auch sonst.

Muss jeder für sich entscheiden.

Gruß
Lesefaul
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Andi
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Beitrag von Andi »

Zwei Gläser verlängern das Leben -
Eine Studie mit mehr als einer Million Teilnehmern bestätigt, dass Alkohol in Maßen das Risiko eines vorzeitigen Todes senkt.
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 20888.html

"Viel besser ist es, trunken, als tot am Boden liegen."
http://www.sueddeutsche.de/kultur/alkoh ... e-1.831904
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Also, täglich Wein trinken, das würde ich aus eigener Erfahrung nicht tun.

Ab und zu ein kleines Gläschen, das geniese ich dann auch, aber mehr auch nicht.
Man lernt ja auch dazu.... ;-)
Gruß
--->Lesefaul

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Der_Molch
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Beitrag von Der_Molch »

Larkem hat geschrieben:Also ist das Gläschen Wein wirklich nicht sonderlich schädlich. Vielleicht sogar förderlich wenn man die genannte Dosis einhält. 0,3l Bier entspricht wieviel wein? das wären doch ca. 0,15l wein oder?
Leider ist Wein nicht mit Bier vergleichbar! Bin leidenschaftlicher Alt-Bier-Trinker aber die guten Inhaltsstoffe des Weines sind nicht im Bier enthalten! Deswegen gibt es keinen gefäßerweiternden Effekt und die verstärkte Aufmerksamkeit, wie sie bei Wein auftritt, gibts bei Bier nicht, denn Hopfen macht anstelle dessen träge und müde!!! Aber zum Durchspülen des Nieren-Harntraktes eigenet sich Bier auch wegen der durch den Alkohol geförderten Harnproduktion. Dadurch werden die kleinen bösen Nierensteinchen auch mal mit ausgespült. Ach nebenbei, im Bier sind "Östrogen-Ähnliche" Bestandteile, die bei regelmäßigem Bierkonsum zur Verweiblichung des Mannes führen. Dann setzt der Speck an Brust, Po und Beinen an und es gibt eine BAUCHGLATZE! Kein Scheiß!

Also zurück zum Thema, ich trinke Bier, aber nicht nach einem langen Lerntag, weil mir meine Erfahrung sagt, bei einem Bier bleibt es nie und dann ist viel vom zwischengespeicherten wieder weg.

Viel Spaß beim Alkoholgenuß

Der_Molch
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Andi
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Beitrag von Andi »

Mäßiger Weinkonsum könnte eine positive Wirkung auf die Hirnleistung haben

Ein moderater Weinkonsum geht mit einer besseren Leistungsfähigkeit des Gehirns einher. Diesen Zusammenhang haben jetzt norwegische Forscher mit ihren Ergebnissen aus einer Studie mit mehr als 5.000 Probanden gezeigt. Sie hatten getestet, wie der Konsum verschiedener Mengen unterschiedlicher alkoholischer Getränke mit der Wahrnehmungs- und Erinnerungsfähigkeit der Versuchsteilnehmer zusammenhing. Dabei schnitten diejenigen, die regelmäßig geringe Mengen Wein konsumierten, am besten ab – bei anderen alkoholischen Getränken konnten die Forscher dagegen keinen positiven Effekt nachweisen. Die Autoren um Kjell Arntzen von der Universität in Tromsø schränken jedoch ein: "Die positiven Auswirkungen könnten auch auf den allgemeinen Lebensstil zurückgehen."
Bisherige Studien hatten bereits gezeigt: Regelmäßiger geringer bis mäßiger Genuss von Alkohol verringert beispielsweise das Risiko von Schlaganfällen, Herzerkrankungen oder Demenz und Alzheimer. Die norwegischen Forscher haben nun bei 5.033 Männern und Frauen den statistischen Zusammenhang zwischen dem Konsum verschiedener alkoholischer Getränke in unterschiedlichen Mengen und dem Erfolg in verschiedenen Tests untersucht, die Wahrnehmung, Lernen, Gedächtnis und Denken auf den Prüfstand stellen. Der Einfluss von regelmäßigem Alkoholkonsum auf diese Fertigkeiten war bisher unklar.

Über einen Zeitraum von sieben Jahren beobachteten die Mediziner das Trinkverhalten der Probanden und testeten regelmäßig deren kognitive Fähigkeiten. Dafür verwendeten die Forscher beispielsweise einen Gedächtnistest, bei dem sich die Teilnehmer an zwölf Begriffe erinnern mussten. Beim sogenannten Punktieren hatten sie zehn Sekunden Zeit, um möglichst oft mit einer Computer-Maus zu klicken. In einem weiteren Test mussten die Probanden neun Ziffer-Symbol-Paare korrekt zuordnen.

Die Wissenschaftler machten mehrere Entdeckungen: Ein moderater Weinkonsum kann Vorteile gegenüber einer völligen Abstinenz zeigen. Wer das Weintrinken nicht übertreibt, hat im Durchschnitt bessere Hirnleistungen, so das Ergebnis der Analysen. Als moderaten Weinkonsum stufen die Wissenschaftler ein bis zwei Gläser pro Woche ein. Wie sich höherer Weinkonsum auswirkt, können die Forscher bisher nicht eindeutig sagen. Es zeigte sich auch, dass weniger gebildete ältere Versuchsteilnehmer oder Raucher schlechtere Ergebnisse erzielten. Sportlich aktive Probanden waren hingegen besser. Die genauen Hintergründe für den Leistungszuwachs seien aber schwierig von anderen Faktoren zu trennen, betonen die Forscher.

Verantwortlich für den positiven Effekt des Weins auf die geistige Leistungsfähigkeit könnten die darin enthaltenen Flavonoide sein, denen eine ganze Reihe positiver Eigenschaften zugeschrieben wird – etwa Schutz vor Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine Verbesserung des Langzeitgedächtnisses.

Kjell Arntzen (Universität in Tromsø, Norwegen): Acta Neurologica Scandinavica, Bd. 122, Zusatzveröffentlichung 190, S. 23, doi: 10.1111/j.1600-0404.2010.01371.x

ddp/wissenschaft.de – David Köndgen

Quelle: http://www.wissenschaft.de/wissenschaft ... 11784.html
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
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Kevin
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Alkohol: Rauschtrinken mindert verbales Lernvermögen

Beitrag von Kevin »

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... moegen.htm

hier ein nicht wirklich überraschender Artikel über die schädliche Wirkung des Rauschtrinkens auf das Gehirn bzw. den Lernprozess.


http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... x/abstract
Bärline
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