Julian hat geschrieben:Kann ich nur bestätigen - es lenkt oft eher ab, wenn man ständig etwas im Mund hat...
Die bisherige „Lehrmeinung“ war aber eine andere, z.B.:
„… Auch wurden wichtige neurophysiologische und biochemische Mechanismen für die hervorgehobene Bedeutung des Kaugummikauens für Aufmerksamkeits- und Denkleistungen ansatzweise aufgeklärt. Es fehlten bisher jedoch direkte Studien zum Nachweis der Steigerung des Wachheitsgrades und der Lernleistung in Situationen der Frontalinformierung wie in Lehrveranstaltungen oder bei Videoschulungen. Diese Lücke sollte mit sechs Studien an älteren Schülern (ab 16 Jahren), Studenten und bis 70 Jahre alten Erwachsenen beiderlei Geschlechts geschlossen werden. Sie wurden gerade beendet und werden hier vorgestellt.
In den Versuchen sollte die Hälfte der Probanden Kaugummi kauen, die andere Hälfte sollte hingegen nicht kauen. Bei letzteren zeigte sich erwartungsgemäß, daß sie bereits innerhalb weniger Minuten weniger wach als die kauenden Versuchsteilnehmer waren und vom Lehrstoff weniger mitbekamen. Bei einem mittelschweren Lehrstoff ist davon auszugehen, daß Kauer wenigstens 30 Prozent mehr von der dargebotenen Information als sonst behalten. Außerdem fanden die Kauenden die Veranstaltung vergleichsweise weniger anstrengend und wollten mehr diskutieren, trugen also zur Belebung der Veranstaltungen bei.
Alters- oder Geschlechtsunterschiede konnten nicht festgestellt werden.
Die Vorzüge des Kauens beim Erwerb von Informationen sind so deutlich, daß der Hauptnachteil, das Entsorgungsproblem, sicherlich von vielen nicht als …“
Quelle:
„Die Wirkung von Kaugummikauen auf Wachheitsgrad und Lernleistungen in der frontalen Lehrveranstaltung und beim Betrachten von Videos - sechs Studien.“, Dr. Lehrl et al, 1999
Auch hier:
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft ... 50262.html (sehr schöner Bericht)
Weiterführende Literatur:
„Forscher fanden heraus, dass Kaugummikauen die Hirnaktivität stimuliert und so
helfen kann, die Aufmerksamkeit sowie das Konzentrationsvermögen des Menschen
zu steigern.”
(Johnston C, Tyler C, Stansberry S, Palcic J, Foreyt P: Gum Chewing Affects Academic Performance in Adolescents. Pediatrics-
Nutrition, Baylor College of Medicine, Houston, TX. 2009)
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Japanische Forscher haben unter Einsatz moderner Technologien nachgewiesen, dass
Kaugummikauen die Blutzufuhr zum Gehirn um bis zu 25 Prozent erhöht.
(Sasaki, A: Influence of mastication on the amount of haemoglobin in human brain tissue. Journal of Stomatological Society, Japan 68
(1), 72-81. 2001)
Bessere Noten: Kaugummi kauen macht schlau
London (dpa) - Schüler, die während einer Klassenarbeit Kaugummi kauen, können nach Erkenntnissen britischer Forscher bessere Noten erzielen. Demnach steigt die Fähigkeit, sich an bestimmte Wörter oder Zahlen zu erinnern, um bis zu 35 Prozent, wenn man beim Nachdenken Kaugummi kaut. Lucy Wilkinson vom Neurologischen Institut der Universität von Newcastle sagte dazu am Donnerstag im "Daily Telegraph", Kaugummi zu kauen könne sich bei Prüfungen von Vorteil erweisen, "obwohl man im Moment in den Klassenräumen nicht gerade dazu ermutigt wird". Wie Wilkinson und ihr Kollege Andrew Scholey bei der Jahreskonferenz der Britischen Psychologischen Gesellschaft erläuterten, wurden für die Untersuchung drei Gruppen von jeweils 25 Freiwilligen getestet. Die erste Gruppe kaute nichts, die zweite Gruppe kaute Kaugummi, und die dritte Gruppe kaute, ohne etwas im Mund zu haben. Während des 25-minütigen Experiments wurde unter anderem das Kurzzeitgedächtnis der Testpersonen getestet. Sie mussten zum Beispiel versuchen, Telefonnummern zu behalten. Dabei schnitten diejenigen, die Kaugummi kauten, mit Abstand am Besten ab. Diejenigen, die gar nicht kauten, erzielten die schlechtesten Ergebnisse. Auffällig war, dass das Herz der Kaugummi-Kauer nach dem Test drei Schläge pro Minute schneller schlug als das der Nicht-Kauer und 1,5 Schläge schneller als das der "Schein-Kauer". Es sei bekannt, dass Kauen die Herzfrequenz steigere, was wiederum mehr Sauerstoff und mehr Nährstoffe ins Gehirn bringe, sagte Scholey. Außerdem werde dadurch die Produktion von Insulin angeregt, was den Teil des Gehirns anrege, der für Erinnerungen zuständig sei. Der Mechanismus müsse laut Scholey irgendwann einen Vorteil im "Kampf ums Überleben" gehabt haben, sagte Scholey. (ee)
(Quelle:
http://www.netdoktor.de/News/Bessere-No ... 75277.html)