Wie "3D Sehen" bzw Vorstellungsvermögen trainieren

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Thor Kaufman
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Wie "3D Sehen" bzw Vorstellungsvermögen trainieren

Beitrag von Thor Kaufman »

Hallo

Ich habe das Problem, dass ich bei vollem Bewusstsein mir schlecht detailgetreu Dinge (zB Autos) oder Landschaften vorstellen kann, weder mit offenen, noch mit geschlossenen Augen.
Und wenn, dann nur relativ abstrakt und Farbe reinzubringen fällt mir auch schwer, außerdem sehe ich meist nicht das Gesamtbild, sondern eher Teilaspekte, Bewegung geht so, halt alles relativ abstrakt.

Ich hab's zB mal probiert, das Ganze wie ein Gerüst bzw Konstrukt aufzubauen, aber ist auch nicht optimal.

Wenn ich dagegen müde bin, luzide träume oä, dann geht's ziemlich gut, Farbe, 3D, Detailtreue, Bewegung, alles da.


Habt ihr da Tipps, wie ich das trainieren kann?
Hängt das evtl. mit dem Bewusstsein zusammen, Austausch linke -> rechte Gehirnhälfte und so, helfen da Entspannungstechniken oder zB "Überkreuztechniken"?
Oder einfach nur sowas wie Locitechnik trainieren und das kommt mit der Zeit?
Mephisto
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3D-Sehen

Beitrag von Mephisto »

Thor Kaufman hat geschrieben:
Ich habe das Problem, dass ich bei vollem Bewusstsein mir schlecht detailgetreu Dinge (zB Autos) oder Landschaften vorstellen kann, weder mit offenen, noch mit geschlossenen Augen.
Und wenn, dann nur relativ abstrakt und Farbe reinzubringen fällt mir auch schwer, außerdem sehe ich meist nicht das Gesamtbild, sondern eher Teilaspekte, Bewegung geht so, halt alles relativ abstrakt.

Das ist interessant. Bei mir funktioniert es nämlich genau andersherum! Bei vollem Bewußtsein kriege ich das mit dem dreidimensionalen, detailtreuen Sehen ganz gut hin. Nach entsprechend Champagner oder Rotwein läßt das furchtbar nach, während die Farbigkeit signifikant zunimmt ebenso wie Bewegungen (die im Kopf vorgestellten meine ich, nicht die des umgebenden Raumes)

Thor Kaufman schrieb:
Ich hab's zB mal probiert, das Ganze wie ein Gerüst bzw Konstrukt aufzubauen, aber ist auch nicht optimal.
Da soltest Du dran bleiben! "´mal probieren" wird freilich nicht reichen. Doch das ist sicher ein richtiger Weg, der bei mir gut funktioniert hat.
Ich habe mit völlig unterentwickeltem, räumlichen Vorstellungsvermögen mit dem Chemie-Studium begonnen. Das war brutal. Doch der Zwang, sich die linearen oder bestenfalls zweidimensionalen Formeln in der räumlichen Anordnung, als Kalottenmodell oder mit der Elektronenhülle vorzustellen, hat enorm geholfen. Auch das Visualisieren der sterischen Verhältnisse von Reaktionszentren, das Umklappen von. z.B. Zuckermolekülen, die Chiralität, etc. sind eine gute Schule.
Zu meiner Zeit waren IQ-Tests en vogue. Mein "räumlicher IQ" war zu Beginn unterdurchschnittlich (klingt viel besser als "90", gell? :oops: ) und 5 Jahre später gut 30 Punkte höher.

Thor Kaufman fragt:
Habt ihr da Tipps, wie ich das trainieren kann?

Übungstips:
A
Einfache, geometrische Körper vorstellen und im Kopf erst um eine und später um mehrere Achsen drehen. (Kugeln eignen sich da freilich weniger...)
B
In älteren Konzentrations- und Gedächtnisbüchern von G.Beyer gibt es einfache Strichzeichnungen, die man im Kopf umklappen lassen (erst muß, dann) kann. Sehr gute Übung!
C
In den IQ-Testbüchern von Eyseneck (da gab und vermutlich gibt es noch welche für ein paar Euro) findest Du schöne Aufgaben mit Würfeln. Die werden dabei entweder gedreht oder aufgeklappt. Ich war anfangs grauenhaft schlecht und bin heute richtig gut. :D Das kann man also auch als Erwachsener noch gut lernen.


Mephisto, :wink:
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Zwei Dinge kenne ich, die unendlich sind: Das Universum und die menschliche Dummheit. - Beim Universum bin ich mir aber nicht sicher.
Albert Einstein
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Thor Kaufman
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Beitrag von Thor Kaufman »

Hi Mephisto

Danke für die Tipps :D

Das werd' ich mal ausprobieren, das Würfelrotieren muss ich ohnehin noch üben.

Mit so "Klapptests", zB aus "IQ-Tests" hatte ich aber eigentlich nie Probleme, liegt vielleicht daran, dass man die auch leicht logisch lösen kann. :)


Muss nur mal schauen, wie ich mich des Ganzen annehme, Würfeldrehen ist ja auch nicht soo spannend. ;)


Kannst du dir das Ganze denn absolut detailgetreu vorstellen, auch wenn du kein Original hast, das du dir immer wieder anschauen kannst, dir sozusagen eine richtige "virtuelle bunte Welt" zusammenschustern aus dem Nichts?

Bei mir klappt das halt nur im Traum oder wenn ich müde bin, vielleicht hab' ich ja irgendeine "Blockade", oder sowas? Sehr strange, das Ganze. :)

Gruß
Mephisto
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Beitrag von Mephisto »

Thor Kaufman hat geschrieben:
Mit so "Klapptests", zB aus "IQ-Tests" hatte ich aber eigentlich nie Probleme, liegt vielleicht daran, dass man die auch leicht logisch lösen kann.
Stimmt! Offensichtlich bist Du dabei besser als ich es war, denn ich hatte anfangs trotzdem Probleme, weil die "logische" Einsicht wo und in welche Richtung ich die Blickkanten verschieben muß, keineswegs sofort vom visuellen Aha-Effekt begleitet wurde.

Thor Kaufman hat geschrieben:
Muss nur mal schauen, wie ich mich des Ganzen annehme, Würfeldrehen ist ja auch nicht soo spannend.
Jein. Das kommt ganz auf die Würfel an. Sofern wie üblich geometrisch-räumliche und nicht mathematische Operationen gefragt sind (wo dann z. B. alle gegenüberliegenden Seiten die Summe 7 haben müssen), geht es ja nur darum, sich die dreidimensionale Würfel-Struktur in der planaren Kreuzform vorzustellen, bzw. eben umgekehrt.
Ersetze einfach die langweiligen Zahlen durch etwas reizvolleres, z.B. Deine Freundinnen und schon macht das ganze seehr viel mehr Spaß. (Du mußt dabei bloß aufpassen, daß Dir hinterher als Lösung nicht nur "Orgie" :P einfällt.)

Thor Kaufman hat gefragt:
Kannst du dir das Ganze denn absolut detailgetreu vorstellen, auch wenn du kein Original hast, das du dir immer wieder anschauen kannst, dir sozusagen eine richtige "virtuelle bunte Welt" zusammenschustern aus dem Nichts?
Da bleibt mir nur die Radio Eriwan Antwort. Im Prinzip ja. Es scheint mir dennoch intelligentes Verhalten zu sein, am "Original", sei das ein Kartonmodell oder eine gut erfaßbare 3-D-Zeichnung, kräftig zu üben.
Da Otto Normalverbraucher diesbezüglich wenig bis gar nicht gefordert wird, kann man sich mit etwas konsequenter Übung schon erstaunlich weit absetzen.
Im übrigen fallen mir Parallelen ein. Es hat auch eine Weile gedauert, bis ich eine Partitur wenigstens in den wesentlichen Zügen "hören" konnte. Ich bezweifle, daß ich das anders als auf die direkte und plumpe Art :oops: (hören mit der Partitur in der Hand) geschafft hätte.

Grüße,

Mephisto, :D
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