Polyphasischer Schlaf
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Polyphasischer Schlaf
Gibt es hier jemand der das praktiziert? Falls ja irgendwelche Tipps?
Falls man das nicht kennt:
Der Polyphasische Schlaf ist ein besonderer Schlafrhytmus wo man mehrmals am Tag schläft dafür aber die Gesamtschlafzeit pro 24 Stunden verringert wird. Dabei kann man mit 1,5 Stunden Schlaf auf diese Weise auskommen. Es heißt auch dass Menschen wie Leonardo da Vinci auch so geschlafen haben. Auch ist es so, dass das Ganze sich nachdem sich der Körper daran gewöhnt hat der Schlaf für Körper und Geist genug Erholung gibt.
Falls man das nicht kennt:
Der Polyphasische Schlaf ist ein besonderer Schlafrhytmus wo man mehrmals am Tag schläft dafür aber die Gesamtschlafzeit pro 24 Stunden verringert wird. Dabei kann man mit 1,5 Stunden Schlaf auf diese Weise auskommen. Es heißt auch dass Menschen wie Leonardo da Vinci auch so geschlafen haben. Auch ist es so, dass das Ganze sich nachdem sich der Körper daran gewöhnt hat der Schlaf für Körper und Geist genug Erholung gibt.
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- Superbrain
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Re: Polyphasischer Schlaf
Ich habe mal eine gewisse Zeit den Everyman-Schlafzyklus ausprobiert. Meine Geschichte habe ich in meinem Blog mal verfasst. Als die Postings zum Thema abreißen (Tag 90) habe ich wieder normal geschlafen:
http://lucidpygar.blogspot.de/search/la ... r%20Schlaf
http://lucidpygar.blogspot.de/search/la ... r%20Schlaf
- Boris
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Re: Polyphasischer Schlaf
Hi,
die Anzahl an Studien dazu ist bisher sehr gering.
Wir haben im letzten Jahr bei uns im Institut eine kleine Studie dazu gemacht. Die Ergebnisse sind noch nicht publiziert, aber als Zusammenfassung: Bzgl. kognitiver Leistungen war nach Anpassung der Schlaf tatsächlich ausreichend. Körperlich aber keineswegs.
die Anzahl an Studien dazu ist bisher sehr gering.
Wir haben im letzten Jahr bei uns im Institut eine kleine Studie dazu gemacht. Die Ergebnisse sind noch nicht publiziert, aber als Zusammenfassung: Bzgl. kognitiver Leistungen war nach Anpassung der Schlaf tatsächlich ausreichend. Körperlich aber keineswegs.
Re: Polyphasischer Schlaf
Hab das hier schon mal gelesen:
http://www.stevepavlina.com/blog/2005/1 ... sic-sleep/
Toller Blog in Deutsch:
http://stevepavlina.de/
Steve Pavlina war wohl einer der Ersten der seine Erfahrungen in seinem Buch: „Das universelle Prinzip der Selbstentfaltung: Persönlichkeitsentwicklung für intelligente Menschen“ und in seinem Blog beschreibt. Viele Lifestyle-Blogger haben in letzter Zeit über ihre Erfahrungen mit dieser Art von Schlaf & den abgeänderten Varianten berichtet.
Unter anderem auch hier die abgeänderten Varianten des Polyphasischen Schlafes:
http://www.kaizen4.eu/2010/01/polyphasi ... steme.html
Die taz sieht diesen Schlaf als den Schlaf der Genies an - naja darum waren auch manche ziemlich wirr im Kopf
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... a2768c96f1
http://www.stevepavlina.com/blog/2005/1 ... sic-sleep/
Toller Blog in Deutsch:
http://stevepavlina.de/
Steve Pavlina war wohl einer der Ersten der seine Erfahrungen in seinem Buch: „Das universelle Prinzip der Selbstentfaltung: Persönlichkeitsentwicklung für intelligente Menschen“ und in seinem Blog beschreibt. Viele Lifestyle-Blogger haben in letzter Zeit über ihre Erfahrungen mit dieser Art von Schlaf & den abgeänderten Varianten berichtet.
Unter anderem auch hier die abgeänderten Varianten des Polyphasischen Schlafes:
http://www.kaizen4.eu/2010/01/polyphasi ... steme.html
Die taz sieht diesen Schlaf als den Schlaf der Genies an - naja darum waren auch manche ziemlich wirr im Kopf
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... a2768c96f1
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
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Re: Polyphasischer Schlaf
Danke schon mal für die Antworten.
Ich hatte irgendwo etwas von nem SPAMAY(sleep polyphasic a much as you like) gelesen und den wollte ich versuchen da der am besten in das Unileben einzubetten ist. Mein bisherige Versuche sind jedoch hauptsächlich bei den Nickerchen gescheitert da ich dann meist meinen Wecker überhöre welcher 17 Minuten nach hinlegen losgeht bzw keinen guten Start in den Rhythmus finde.
Ich hatte irgendwo etwas von nem SPAMAY(sleep polyphasic a much as you like) gelesen und den wollte ich versuchen da der am besten in das Unileben einzubetten ist. Mein bisherige Versuche sind jedoch hauptsächlich bei den Nickerchen gescheitert da ich dann meist meinen Wecker überhöre welcher 17 Minuten nach hinlegen losgeht bzw keinen guten Start in den Rhythmus finde.
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- Superbrain
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Re: Polyphasischer Schlaf
Welchen Schlafzyklus habt ihr denn verwendet? Den Ubermann?Boris hat geschrieben:Hi,
die Anzahl an Studien dazu ist bisher sehr gering.
Wir haben im letzten Jahr bei uns im Institut eine kleine Studie dazu gemacht. Die Ergebnisse sind noch nicht publiziert, aber als Zusammenfassung: Bzgl. kognitiver Leistungen war nach Anpassung der Schlaf tatsächlich ausreichend. Körperlich aber keineswegs.
Das klingt echt spannend, bin auf das Paper gespannt.
Habt ihr das bis zur Adaption durchgezogen, also so ungefähr zwei Wochen?
Re: Polyphasischer Schlaf
Boris hat geschrieben:Hi,
die Anzahl an Studien dazu ist bisher sehr gering.
Wir haben im letzten Jahr bei uns im Institut eine kleine Studie dazu gemacht. Die Ergebnisse sind noch nicht publiziert, aber als Zusammenfassung: Bzgl. kognitiver Leistungen war nach Anpassung der Schlaf tatsächlich ausreichend. Körperlich aber keineswegs.
Interessant.
Ich hätte das eher umgekehrt vermutet.
Wenn man sehr müde ist, kann man den Köper "auf Automatik" schalten (noch nach Hause laufen, fahren vielleicht eher nicht), aber nicht mehr vernünftig reagieren bzw. sich nicht gut konzentrieren. Müdigkeit "erkennt" man doch oft daran, dass man viele Schusselfehler macht, aber Routinearbeiten noch zu Ende führen kann.
Und bei Eurer Studie war das umgekehrt?
LG
Frederica
Re: Polyphasischer Schlaf
Fährst Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln?darkpyro23 hat geschrieben:Danke schon mal für die Antworten.
Ich hatte irgendwo etwas von nem SPAMAY(sleep polyphasic a much as you like) gelesen und den wollte ich versuchen da der am besten in das Unileben einzubetten ist. Mein bisherige Versuche sind jedoch hauptsächlich bei den Nickerchen gescheitert da ich dann meist meinen Wecker überhöre welcher 17 Minuten nach hinlegen losgeht bzw keinen guten Start in den Rhythmus finde.
Dabei kann man sich angewöhnen, verpassten Schlaf nachzuholen, und da man seine Haltestelle nicht verpassen möchte, wird man alle paar Minuten wach. Auf 17 Minuten wird man anfangs nur auf sehr langen Strecken kommen, 5 bis 30 min am Stück sind realistisch auf einer einstündigen Fahrt - 5 min am Anfang, wenn man immer Angst hat, die angestrebte Haltestelle zu verpassen, 20 bis 30, wenn man sehr müde ist und die Strecke schon gut kennt.
Man könnte also in der Mittagspause eine Runde Bus oder Straßenbahn fahren.
Problem: Meistens schläft man in einer einseitig belastenden Position, etwa mit hängendem Kopf, so dass man danach zwar ausgeschlafen sein kann, aber erst mal verspannt ist. Ggf. könnte man gezielt mit Hitzecreme etc. gegensteuern?
LG
Frederica
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Re: Polyphasischer Schlaf
Die Vorstellung, seinen Schlaf in unentspannter Haltung und mit ständiger Angst, eine Haltestelle zu verpassen zu verbringen und dann auch noch mit Hitzecreme gegensteuern zu müssen, klingt ziemlich unschön.
Re: Polyphasischer Schlaf
Okay, das mit der Creme ist mein Problem.Captain Basil hat geschrieben:Die Vorstellung, seinen Schlaf in unentspannter Haltung und mit ständiger Angst, eine Haltestelle zu verpassen zu verbringen und dann auch noch mit Hitzecreme gegensteuern zu müssen, klingt ziemlich unschön.
Aber: Viele v.a. Kinder schlafen sofort ein, wenn sie im Auto sitzen. Die meisten davon wohl nicht in der natürlichsten Position, sondern mit nach hinten oder fallendem Kopf. Viele sind danach ja recht fit.
Im Bus schlafen auch neuerdings jede Menge Menschen bewusst ein - mehr als früher. Oft sehe ich Berufstätige, die fast sofort nach dem Hinsetzen schlafen, also denke ich, dass das eine mehr oder weniger bewusste Entscheidung ist.
Auf einer bekannten Strecke, vor allem im Feierabendverkehr (wenn die Strecke noch länger dauert als normal) ist das Aufwachen mMn bei "Geübten" kein Problem, man schreckt dann nicht alle paar Minuten hoch sondern schläft den Großteil der Strecke.
Bei Mitfahrern im Auto sieht man oft, dass sie genau dann aufwachen, wenn das Auto zum Stehen kommt, also nicht erst, wenn die anderen aussteigen.
Im Geschichtsunterricht habe ich früher mal einen kleinen Text gelesen (k.A. ob das eine richtige Quelle war) über ein junges Mädchen, das sich mit Heimarbeit Geld verdienen musste im 19. Jhd. Beschrieben wurde, dass sie nachts todmüde irgendeine Arbeit verrichtete und dann entschied, doch noch zu schlafen - der Text endete mit der Aussage, dass sie wisse, sie würde am nächsten morgen umso früher aufstehen müssen (nach 4 Stunden Schlaf oder so). Damals habe ich mich immer gefragt, wie sie das bewerkstelligen würde ohne Wecker oder jemanden, der sie dann um 5 Uhr morgens wecken würde.
Heute denke ich, dass man ja seinen inneren Wecker hat, der einen meistens zur richtigen Zeit wecken würde, wenn man genug Routine (gleicher Raum, gleiche Zeit, zu der man aufsteht/ aufstehen muss) weckt.
Beim Einschlafen in Bus, Zug oder Auto (als Mitfahrer ) dürfte das ähnlich funktionieren.
Immerhin kann man sich dabei ja entspannen. Man kämpft nicht vor dem Einschlafen gegen den Schlaf wie man das an einer Stelle tun würde, an der man auf keinen Fall einschlafen darf (z.B. als Autofahrer).
Was ist denn "Powernap"?
Da sitzt man mit herunterhängendem Kopf (-> Nackenverspannungen) und einem Schlüssel in der Hand (Störfaktor beim Einschlafen) auf einem Stuhl (dito) im Büro (dito) und schläft, bis der Schlüsselbund runter fällt (Schreck beim Aufwachen: Wieder Störfaktor) und diese Art des "Erholens" wird propagiert (jedenfalls lese ich das immer wieder). Dabei wären für mich viel zu viele Störfaktoren, allein schon, dass einen evtl. mehrere Kollegen anstarren. Aber angeblich handelt es sich um eine erholsame Methode.
LG
Frederica
Re: Polyphasischer Schlaf
Diese Technik klingt verlockend, vor allem in der Dymaxion- und Uberman-Variante. Da wäre ich doch glatt gewillt, einen Selbstversuch zu starten. Interessant wäre vor allem, wie sich das Fehlen von Kernschlaf auf Melatonin und Wachstumshormon auswirkt. Kommt die Produktion zum Erliegen? Oder erfolgt gar ein Schub, ähnlich wie bei Säuglingen?
Re: Polyphasischer Schlaf
Nach dem letzen Beitrag habe ich mich gleich daran gemacht, den Schlafrhythmus auf Uberman umzustellen. Einige Möbelhäuser führen Küchenutensilien, darunter aufziehbare Wecker. Das Ding tickt zwar, ist aber mit einem Handgriff eingestellt und vibriert beim Läuten. Ich habe ihn meist eng am Körper gehabt, in der Hand, Brusttasche oder Unterhose. Als Absicherung kam der normale Funkwecker zum Einsatz. War aber unnötig, da ich immer schon beim ersten Klingeln aufgewacht bin.
Ein weiteres Hilfsmittel: Süßigkeiten. Ein Müller-Milchreis, essbereit neben den Schlafplatz gelegt, kann Wunder wirken. Das hängt vermutlich mit dem hirneigenen Belohnungssystem zusammen. Es ist darauf ausgerichtet, Energie zu sparen. Längere Wachzeiten laufen diesem Ziel entgegen. Verklickert man dem Körper aber, wenn er beim Läuten aufwacht, dann gibt es ein gehaltvolles Mampf-Mampf, so zieht man das Belohnungssystem auf die eigene Seite. Dass die übrige Kalorienzufuhr entsprechend reduziert werden muss, versteht sich von selbst.
Die Umstellung lief relativ sanft. Lediglich in der zweiten Nacht konnte ich kaum verhindern, alles doppelt zu sehen; außerdem ist mir dauernd der Kopf runtergefallen. Da habe ich bewusst die Wecker nicht gestellt, sechs Stunden Schlaf waren die Folge.
Ab dem dritten Tag habe ich vier zusätzliche Nickerchen eingeschoben, erstens um den Schlafmangel ein wenig abzupuffern, zweitens um nach der Anpassung schneller nachzuschlafen. Der Plan sah vor, sie schrittweise zu reduzieren. Klarerweise mussten auch die Süßigkeiten adaptiert werden. Zehn Marsriegel täglich sind wohl kaum zu verdauen, ohne sich in anderen Bereichen nachteilig auszuwirken.
Am fünften Tag traten die ersten Träume während der Nickerchen auf. Laut Blogartikeln ein Hinweis darauf, dass der Körper anfängt, die Erholungsphasen anzugleichen. Und tatsächlich, die Müdigkeit ging rapide zurück. Normalerweise habe ich mit Tagesmüdigkeit und Morgendepressionen zu kämpfen, doch beide waren wie weggeblasen. Antrieb und Motivation stiegen an. Ich konnte auch keine nennenswerten Abfälle der kognitiven Leistungen beobachten. Meine Ergebnisse bei Intelligenztests bewegten sich annähernd im üblichen Bereich, Routen erschienen beim Abwandern sogar klarer und greifbarer als sonst. Jonglieren ging ebenfalls problemlos. Ich habe sogar mehrere Würfe mit vier Bällen geschafft. Premiere!
Leider trat ein Hindernis auf, das schließlich zum Abbruch führte: Das soziale Umfeld. Heute nacht habe ich wieder normal geschlafen, fast zwölf Stunden - mit dem Effekt, dass ich total groggy bin. Tagesmüdigkeit und Morgendepressionen haben wieder zugeschlagen.
Liebe Grüße
Nachtrag: Auf folgender Seite sind einige Rhythmen beschrieben, die so klingen, als wären sie mit Arbeit und Familie unter einen Hut zu kriegen. Mal sehen.
http://www.polyphasicsociety.com
Ein weiteres Hilfsmittel: Süßigkeiten. Ein Müller-Milchreis, essbereit neben den Schlafplatz gelegt, kann Wunder wirken. Das hängt vermutlich mit dem hirneigenen Belohnungssystem zusammen. Es ist darauf ausgerichtet, Energie zu sparen. Längere Wachzeiten laufen diesem Ziel entgegen. Verklickert man dem Körper aber, wenn er beim Läuten aufwacht, dann gibt es ein gehaltvolles Mampf-Mampf, so zieht man das Belohnungssystem auf die eigene Seite. Dass die übrige Kalorienzufuhr entsprechend reduziert werden muss, versteht sich von selbst.
Die Umstellung lief relativ sanft. Lediglich in der zweiten Nacht konnte ich kaum verhindern, alles doppelt zu sehen; außerdem ist mir dauernd der Kopf runtergefallen. Da habe ich bewusst die Wecker nicht gestellt, sechs Stunden Schlaf waren die Folge.
Ab dem dritten Tag habe ich vier zusätzliche Nickerchen eingeschoben, erstens um den Schlafmangel ein wenig abzupuffern, zweitens um nach der Anpassung schneller nachzuschlafen. Der Plan sah vor, sie schrittweise zu reduzieren. Klarerweise mussten auch die Süßigkeiten adaptiert werden. Zehn Marsriegel täglich sind wohl kaum zu verdauen, ohne sich in anderen Bereichen nachteilig auszuwirken.
Am fünften Tag traten die ersten Träume während der Nickerchen auf. Laut Blogartikeln ein Hinweis darauf, dass der Körper anfängt, die Erholungsphasen anzugleichen. Und tatsächlich, die Müdigkeit ging rapide zurück. Normalerweise habe ich mit Tagesmüdigkeit und Morgendepressionen zu kämpfen, doch beide waren wie weggeblasen. Antrieb und Motivation stiegen an. Ich konnte auch keine nennenswerten Abfälle der kognitiven Leistungen beobachten. Meine Ergebnisse bei Intelligenztests bewegten sich annähernd im üblichen Bereich, Routen erschienen beim Abwandern sogar klarer und greifbarer als sonst. Jonglieren ging ebenfalls problemlos. Ich habe sogar mehrere Würfe mit vier Bällen geschafft. Premiere!
Leider trat ein Hindernis auf, das schließlich zum Abbruch führte: Das soziale Umfeld. Heute nacht habe ich wieder normal geschlafen, fast zwölf Stunden - mit dem Effekt, dass ich total groggy bin. Tagesmüdigkeit und Morgendepressionen haben wieder zugeschlagen.
Liebe Grüße
Nachtrag: Auf folgender Seite sind einige Rhythmen beschrieben, die so klingen, als wären sie mit Arbeit und Familie unter einen Hut zu kriegen. Mal sehen.
http://www.polyphasicsociety.com
Re: Polyphasischer Schlaf
Unlängst bin ich auf ein Thema gestoßen, das mit polyphasischem Schlaf zusammenhängen könnte, und zwar die ultradiane Heilung nach Rossi. Körper und Gehirn sind angeblich nur siebzig bis hundert Minuten leistungsfähig; danach folgt ein zwanzigminütiger Erholungsprozess, bevor es von vorn losgeht. (Das ganze nennt sich BRAC - Basic Rest Activity Cycle.) Die Erholungsphase soll unter anderem dazu dienen, aufgebrauchte Neurotransmitter zu regenerieren. Legt man nun täglich in zwei bis drei dieser Phasen eine Pause ein, steigt der Theorie nach die Leistungsfähigkeit. Der Organismus wird quasi wie eine Schaukel angestoßen und in Schwung gehalten. Es gibt sogar den Ansatz, sich in jedem einzelnen Zyklus zu erholen. Die Methode erinnert an den Uberman, bei dem alle vier Stunden (ergo zwei BRAC-Zyklen) ein Nickerchen von zwanzig Minuten erfolgt.
Ich habe inzwischen auch einiges über die verschiedenen Schlafphasen gelesen. So soll das Gehirn Phase 2 dazu nutzen, Gelerntes zu vertiefen und neue Verknüpfungen zu bilden. Dadurch fördert es Kreativität und Intuition. Die Theorie passt zu einem Erfahrungsbericht aus Stampis Buch 'Why we nap'. Darin schildert ein Künstler seine Erfahrungen nach mehreren Monaten im Uberman-Modus. Er beklagt unter anderem, dass seine künstlerische Ader gelitten hat. Beim Uberman ist die Gesamtdauer von Phase 2 reduziert.
Interessant in dem Zusammenhang auch einige Studien, die sich mit der idealen Dauer eines Nickerchens befasst haben. Das Optimum liegt überraschenderweise bei zehn Minuten. Es sieht fast so aus, als wäre Phase 2 für die Erholung verantwortlich und nicht, wie von den Polyphasikern angenommen, der REM-Schlaf. Die Dauer erinnert an die berühmten Schlüsselbundnickerchen, die Einstein und Dali praktiziert haben sollen.
Ich frage mich, was passiert, wenn man die beiden Konzepte kombiniert: Ultradiane Heilung und Schlüsselbundnickerchen. Ergeben sich synergische Effekte, die sich positiv auf Energie und Gedächtnis auswirken? Treten vielleicht sogar ähnliche Phänomene auf wie beim Uberman? Oder gleicht die Idee einem Griff ins Klo? Da ich Dinge sowieso erst glaube, nachdem ich sie am eigenen Leib erfahren habe, probiere ich es einfach mal aus Seit gestern halte ich also alle eineinhalb Stunden ein Schlüsselbundnickerchen (sofern möglich) oder versuche zumindest, in der Zeit anspruchsvolle Tätigkeiten zu vermeiden. Der Nachtschlaf bleibt davon unberührt. Wacher bin ich bisher nicht geworden, eher das Gegenteil. Man fühlt sich schläfriger, vor allem am ersten Tag. Die Aufmerksamkeit ist eher nach innen gerichtet: Ich habe das Gefühl, unkonzentrierter zu sein als sonst, dafür scheint die Intuition erhöht. Wie soll ich es am besten erklären? Wenn ich versuche, mich an eine Route zu erinnern, dann rekonstruiere ich sie nicht mehr aktiv. Die Stationen tauchen vielmehr von selbst auf, wie in einem Traum. Ich bin gespannt, wie sich die Methode auf längere Zeit auswirkt.
Was haltet ihr von der Idee? Habt ihr kritische Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge?
Ich habe inzwischen auch einiges über die verschiedenen Schlafphasen gelesen. So soll das Gehirn Phase 2 dazu nutzen, Gelerntes zu vertiefen und neue Verknüpfungen zu bilden. Dadurch fördert es Kreativität und Intuition. Die Theorie passt zu einem Erfahrungsbericht aus Stampis Buch 'Why we nap'. Darin schildert ein Künstler seine Erfahrungen nach mehreren Monaten im Uberman-Modus. Er beklagt unter anderem, dass seine künstlerische Ader gelitten hat. Beim Uberman ist die Gesamtdauer von Phase 2 reduziert.
Interessant in dem Zusammenhang auch einige Studien, die sich mit der idealen Dauer eines Nickerchens befasst haben. Das Optimum liegt überraschenderweise bei zehn Minuten. Es sieht fast so aus, als wäre Phase 2 für die Erholung verantwortlich und nicht, wie von den Polyphasikern angenommen, der REM-Schlaf. Die Dauer erinnert an die berühmten Schlüsselbundnickerchen, die Einstein und Dali praktiziert haben sollen.
Ich frage mich, was passiert, wenn man die beiden Konzepte kombiniert: Ultradiane Heilung und Schlüsselbundnickerchen. Ergeben sich synergische Effekte, die sich positiv auf Energie und Gedächtnis auswirken? Treten vielleicht sogar ähnliche Phänomene auf wie beim Uberman? Oder gleicht die Idee einem Griff ins Klo? Da ich Dinge sowieso erst glaube, nachdem ich sie am eigenen Leib erfahren habe, probiere ich es einfach mal aus Seit gestern halte ich also alle eineinhalb Stunden ein Schlüsselbundnickerchen (sofern möglich) oder versuche zumindest, in der Zeit anspruchsvolle Tätigkeiten zu vermeiden. Der Nachtschlaf bleibt davon unberührt. Wacher bin ich bisher nicht geworden, eher das Gegenteil. Man fühlt sich schläfriger, vor allem am ersten Tag. Die Aufmerksamkeit ist eher nach innen gerichtet: Ich habe das Gefühl, unkonzentrierter zu sein als sonst, dafür scheint die Intuition erhöht. Wie soll ich es am besten erklären? Wenn ich versuche, mich an eine Route zu erinnern, dann rekonstruiere ich sie nicht mehr aktiv. Die Stationen tauchen vielmehr von selbst auf, wie in einem Traum. Ich bin gespannt, wie sich die Methode auf längere Zeit auswirkt.
Was haltet ihr von der Idee? Habt ihr kritische Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge?
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- Superbrain
- Beiträge: 142
- Registriert: Di 05. Jan 2010, 14:54
Re: Polyphasischer Schlaf
Das klingt sau interessant! Ich würde mich über weitere Updates freuen.
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- Stammgast
- Beiträge: 70
- Registriert: So 15. Jun 2014, 10:21
Re: Polyphasischer Schlaf
Ich habe einen Vorschlag, nämlich vor irgendwelchen Schlafexperimenten Folgendes zu lesen:Flossi hat geschrieben:Was haltet ihr von der Idee? Habt ihr kritische Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge?
https://www.supermemo.com/en/articles/polyphasic2010.
Re: Polyphasischer Schlaf
Kritische Stimmen zu beachten, ist immer ratsam, besonders bei einem so unerforschten Gebiet. Ich kann den Vorschlag nur unterstützen, die beiden Artikel zu lesen. Dr. Wozniak weist auf viele potenzielle Gefahren hin, die durch veränderte Schlafmuster auftreten könnten. Man sollte wissen, was man sich möglicherweise einhandelt.
Gänzlich überzeugt hat mich die Kritik nicht. (Ich kenne sie schon länger.) Der Autor führt als Hauptargument den Nucleus suprachiasmaticus an, der den zirkadianen Rhythmus vorgibt. Die Dauer ist durch eine Rückkopplungsschleife im Zellbereich vorgegeben. Im zweiten Artikel liefert er eine Grafik, die seine Aufmerksamkeit im Laufe des Tages zeigt. Sie stimmt recht gut mit dem zirkadianen Rhythmus überein, hat also Tiefen in der Nacht und am Nachmittag. So weit, so gut. Was mir bisher fehlt, sind konkrete Auswirkungen. Angenommen, der Nucleus suprachiasmaticus setzt beim Uberman aus. Welche Nachteile hat es für den Körper bzw. welche Systeme sind an ihn gekoppelt? Es könnte zum Beispiel sein, dass weniger oder gar kein Somatotropin mehr gebildet wird. Das wäre ein handfestes Argument gegen polyphasischen Schlaf. So aber könnte man dagegenhalten, sein Sinn als Taktgeber besteht vielleicht nur darin, den Körper über Nacht in einen Ruhemodus zu versetzen, um Energie zu sparen. Oder er ermöglicht es, Prozesse zeitlich aufeinander abzustimmen, etwa die Transkription von Genen zur Geweberegeneration. Der Körper könnte sich dann eventuell an kurze, aber regelmäßige Schlafphasen anpassen, nicht jedoch an einen Beruf mit Wechselschichten oder Jetlags. Dass die Aufmerksamkeit bei einem normalen Schlafrhythmus dem üblichen Verlauf folgt, sagt ebenfalls wenig aus.
Was der Autor nicht beachtet, ist die Möglichkeit, dass es trotz zirkadianem Taktgeber alternative Schlafmuster (und Taktgeber, Stichwort BRAC) geben könnte, die klappen. Es ist ein wenig so, als würde ich in langen Versuchsreihen meine Vergessenskurven aufzeichnen, die Funktionsweise des Hippocampus erläutern und dadurch 'beweisen', dass Gedächtnistechniken nicht wirken. Als Draufgabe weigere ich mich, sie selbst auszuprobieren, weil es sowieso Zeitverschwendung wäre. Wie ernst würdet ihr mich noch nehmen? Ironischerweise nutzt Supermemo selbst ein spezielles Lernschema, um Inhalte in das Langzeitgedächtnis zu schleusen. Ich persönlich finde die Erkenntnis gewichtiger, dass das Gehirn Phase 2 nutzt, um Dinge zu verarbeiten und neue Verknüpfungen zu bilden. Damit entfällt eines der Hauptargumente der Polyschläfer, nämlich, nur unwichtigen Ballast über Bord zu werfen.
Ich bin beim Stöbern im Internet auf eine mögliche Erklärung gestoßen. Der Zustand könnte mit dem Auftreten von Theta-Wellen zusammenhängen. Die Beschreibungen, die auf verschiedenen Seiten zu finden sind, decken sich in vielen Punkten mit meiner Erfahrung. Leider besitze ich kein EEG-Gerät, um nachzumessen
Gänzlich überzeugt hat mich die Kritik nicht. (Ich kenne sie schon länger.) Der Autor führt als Hauptargument den Nucleus suprachiasmaticus an, der den zirkadianen Rhythmus vorgibt. Die Dauer ist durch eine Rückkopplungsschleife im Zellbereich vorgegeben. Im zweiten Artikel liefert er eine Grafik, die seine Aufmerksamkeit im Laufe des Tages zeigt. Sie stimmt recht gut mit dem zirkadianen Rhythmus überein, hat also Tiefen in der Nacht und am Nachmittag. So weit, so gut. Was mir bisher fehlt, sind konkrete Auswirkungen. Angenommen, der Nucleus suprachiasmaticus setzt beim Uberman aus. Welche Nachteile hat es für den Körper bzw. welche Systeme sind an ihn gekoppelt? Es könnte zum Beispiel sein, dass weniger oder gar kein Somatotropin mehr gebildet wird. Das wäre ein handfestes Argument gegen polyphasischen Schlaf. So aber könnte man dagegenhalten, sein Sinn als Taktgeber besteht vielleicht nur darin, den Körper über Nacht in einen Ruhemodus zu versetzen, um Energie zu sparen. Oder er ermöglicht es, Prozesse zeitlich aufeinander abzustimmen, etwa die Transkription von Genen zur Geweberegeneration. Der Körper könnte sich dann eventuell an kurze, aber regelmäßige Schlafphasen anpassen, nicht jedoch an einen Beruf mit Wechselschichten oder Jetlags. Dass die Aufmerksamkeit bei einem normalen Schlafrhythmus dem üblichen Verlauf folgt, sagt ebenfalls wenig aus.
Was der Autor nicht beachtet, ist die Möglichkeit, dass es trotz zirkadianem Taktgeber alternative Schlafmuster (und Taktgeber, Stichwort BRAC) geben könnte, die klappen. Es ist ein wenig so, als würde ich in langen Versuchsreihen meine Vergessenskurven aufzeichnen, die Funktionsweise des Hippocampus erläutern und dadurch 'beweisen', dass Gedächtnistechniken nicht wirken. Als Draufgabe weigere ich mich, sie selbst auszuprobieren, weil es sowieso Zeitverschwendung wäre. Wie ernst würdet ihr mich noch nehmen? Ironischerweise nutzt Supermemo selbst ein spezielles Lernschema, um Inhalte in das Langzeitgedächtnis zu schleusen. Ich persönlich finde die Erkenntnis gewichtiger, dass das Gehirn Phase 2 nutzt, um Dinge zu verarbeiten und neue Verknüpfungen zu bilden. Damit entfällt eines der Hauptargumente der Polyschläfer, nämlich, nur unwichtigen Ballast über Bord zu werfen.
Es ist schwierig, den Rhythmus im Alltag aufrecht zu halten. Wenn es gelingt, dann stellen sich im Wesentlichen die oben geschilderten Effekte ein. Was mir zusätzlich aufgefallen ist: Es gibt kaum noch innere Widerstände, wenn es darum geht, sich zu etwas aufzuraffen. Lustlosigkeit tritt praktisch nicht mehr auf.Das klingt sau interessant! Ich würde mich über weitere Updates freuen.
Ich bin beim Stöbern im Internet auf eine mögliche Erklärung gestoßen. Der Zustand könnte mit dem Auftreten von Theta-Wellen zusammenhängen. Die Beschreibungen, die auf verschiedenen Seiten zu finden sind, decken sich in vielen Punkten mit meiner Erfahrung. Leider besitze ich kein EEG-Gerät, um nachzumessen