Was ist "Formales Denken"?

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Thor Kaufman
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Was ist "Formales Denken"?

Beitrag von Thor Kaufman »

Hallo, den Begriff hab ich letztens (mal wieder?) aufgeschnappt, im Buch "Bewegung - Das Tor zum Lernen" (Buch über Kinesiologie uä).

Anscheinend hat den Begriff wohl unter Anderem Jean Piaget geprägt? Aber was ist damit genau gemeint? In dem Buch stand irgendwas von willkürliches Wechseln zwischen "linker" und "rechter" Hirnhälfte und dass die meisten Menschen formales Denken nicht beherrschen würden.

Also, was ist genau damit gemeint und woran erkennt man, ob man ein "formaler Denker" (;)) ist? Dachte mir, ihr könnt mir die Frage beantworten, der Googlehupf hat mir da irgendwie auch nicht so wirklich geholfen. :)
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ostfriese
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Beitrag von ostfriese »

Vielleicht kann man´s am besten am Beispiel klar machen: Wenn ein Kind seiner Mutter einen Apfel gibt und anschließend nochmal zwei; und wenn man ihn dann beauftragt, aus verschieden großen Äpfelhaufen einen für seinen Vater auszuwählen, so dass dieser gleich viele Äpfel hat wie die Mutter, dann würde ein Vorschulkind damit keine Schwierigkeiten haben.

Trotzdem heißt das noch nicht, dass man ihm bereits die Addition von Zahlen beibringen könnte. Das abstrakt-formale 2+1 = 3 wird auf einer anderen Denkebene verarbeitet als die konkret-gegenständliche Aufgabe, die bereits das Vorschulkind lösen kann.

Jeder nicht lernbehinderte Mensch kann irgendwann formal denken. Bereits jede Form verbalen logischen Schließens und Argumentierens spielt sich auf der formalen Ebene ab. Wer also überzeugend zu argumentieren versteht, der kann zwangsläufig auch gut formal denken.
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