Neues mit alten Verbinden?!?!?!

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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monet
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Neues mit alten Verbinden?!?!?!

Beitrag von monet »

Hallo zusammen,

ich bin echt zufällig auf dieses Forum gestoßen und ich muss schon sagen, echt nicht schlecht... :D

Hab auch zugleich eine Frage.

Überall lese ich, man muss neues mit bereits bekannten verbinden
aber es sagt (oder schreibt) keiner, wie das von statten gehen soll.
Und es werden auch keine Beispiele gegeben (echt frustrierend :? )

Bsp.:

Ich lese etwas über Quantenmechanik. Zu diesem Thema kann ich leider
kein vorhandens Wissen vorweisen, um es damit zu verbinden.

Jetzt stellt sich für mich die Frage, wie verbinde ich z.B. solche Ausdrücke
wie "Higgs-Boson" oder "Higgs-Mechanik" oder "Quarks" mit bereits vorhandenen Wissen??? :?:
D.h. wie verbinde ich neues Wissen mit alten Wissen?

gruß, monet
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Man sagt, Einstein hätte sich vorgestellt auf einem Lichtstrahl zu reiten. Eine These ist, alle "Genies" auf theoretischen Feldern "halluzinieren" regelrecht eine Welt in der die abgefahrensten, abstraktesten Konzepte anfassbar sind.

Schau dir bei Youtube "Es war einmal das Leben" an, und bilde deine eigene Fantasiewelt, auf diesen Grundprinzipien basierend: Sieh dich selbst im Bild, du bist klein, die Welt ist riesig, vermenschliche Akteure, stell dir deine Teilchen als Fluggeräte, Raumschiffe oder Aliens vor. Was immer du angenehm findest.

Als gesunder Mensch hast du jederzeit die Möglichkeit, die Realität von deiner Fantasiewelt zu unterscheiden, egal wie realistisch und abgefahren du sie machst. Aber, je realistischer und abgefahrener, desto nützlicher und einfacher zu merken. Du kannst die Theorie der Submodalitäten aus dem NLP verwenden, um den Effekt extremer zu machen.

Ich bin kein Physiker, daher weiß ich nicht was du genau brauchst, aber ich bin sehr interessiert daran, meinen Horizont zu erweitern ;-) Mein Eindruck bei Physik ist aber der, dass Faktenwissen weniger bedeutsam ist als mathematische Fähigkeit/Verständnis. Was ich damit meine ist: Ja, viele Fakten, aber durch das viele Üben der Mathematik bleiben die Fakten eh hängen als Wiederholungseffekt.
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monet
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Beitrag von monet »

Hi DocTiger,

danke für deine Antwort :D
Ich bin kein Physiker, daher weiß ich nicht was du genau brauchst, aber ich bin sehr interessiert daran, meinen Horizont zu erweitern
Das bin ich auch nicht (schade...) und das möchte ich auch, mein Wissen
erweitern :D.

Ich weiss was du sagen möchtest. Bilder sind leichter zu merken als theoritisches Wissen 10mal zu wiederholen. Da gebe ich Dir vollkommen
recht. Aber damit ist meine Frage leider (für mich) noch nicht beantwortet,
oder kann diese Frage garnicht beantwortet werden?!

Wie verbinde ich neues Wissen mit bereits vorhandenen Wissen?
Wenn jemand noch Beispiele anbringen könnte, wäre ich sehr dankbar.
Denn dann kann ich mir es besser vorstellen...(irgendwie echt ironisch der Satz :wink: )

gruß, monet
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

Was meinst du denn genau? Willst du neues Wissen einfach an dein vorhandenes Wissen auf dem gleichen Gebiet angliedern?? Also z. B. die Begriffe Higgs-Boson in dein Weltbild einbauen? Oder geht es dir um Gedächtnistechniken?
Wenn es um die Gedächtnistechniken geht, dann ist damit nur gemeint, dass du Unbekanntes KREATIV mit Bekanntem verbinden musst. Z. B. kannst du dir Quarks und Higgs-Boson merken, indem du dir z. B. einen kleinen boshaften Säufer vorstellst, der plötzlich aus deinem Quark steigt:
boshaft => Boson
Säufer => betrunken => "hicks" (Schluckauf)
Quark => Quarks
unter boshafter Säufer kannst du dir was vorstellen, das Wort Higgs-Boson willst du dir merken, ist dir also erst mal unbekannt.

War es das, was du wissen wolltest??

Gruß,
Mindman
Haben wir eine Gedächtnisförderung?
Und wenn ja - warum nicht?
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Higgs-Boson könnte auch ein hiksender Bison sein.
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monet
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Beitrag von monet »

hi, danke für die Tipps und die schöne Geschichte! :D

@Mindman
Willst du neues Wissen einfach an dein vorhandenes Wissen auf dem gleichen Gebiet angliedern??
sowohl als auch!Aber hast du dafür vllt ein Beispiel?

@Mindman
dass du Unbekanntes KREATIV mit Bekanntem verbinden musst. Z. B. kannst du dir Quarks und Higgs-Boson merken, indem du dir z. B. einen kleinen boshaften Säufer vorstellst, der plötzlich aus deinem Quark steigt:
Das Problem ist wieder hierbei, das diese Information als eine
"Insel" bestehen bleibt und keine Verknüpfung zum anderen Wissen darstellt.

@DocTiger
Higgs-Boson könnte auch ein hiksender Bison sein.
Ist auch nicht schlecht. Das Bild ist sehr lustig :D Aber auch da steht es
letztendlich für sich alleine. Es ist halt wieder nur eine "Insel", für sich
alleine.

Vllt sollte ich noch sagen, dass es mir darum geht Assoziativ zu
lernen.


Ich habe festgestellt, dass solche Informationen, die für sich alleine
stehen nicht sehr gut und auch nicht sehr lange im Gedächtnis abruf-
bar sind. Ich bin überzeugt, dass sie immer da sind, nur es gibt zu ihnen keine Assoziation. Deshalb sind diese nicht verloren.

Bitte nicht jetzt Vorschläge machen, dass ich, wenn ich das Wort Bison
höre jetzt sofort an "Boson" denken soll, denn das klappt nicht.

Letztenlich geht es mir darum, bekanntes mit unbekannte (Assoziativ)
zu verbinden (das schliesst auch Themen ein, die rein garnichts gemein
habe)

danke, monet
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Nun, du bist aber kein Physiker also hast du keine Möglichkeit, ein Higgsboson an etwas wirklich Bekanntes zu knüpfen. Pech gehabt ;-)

Die Idee ist, einen gedanklichen Film vom Stoff zu machen. Du wirst feststellen, dass du es dann verstehst und behälst.
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monet
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Beitrag von monet »

Hi,

@DocTiger
Nun, du bist aber kein Physiker also hast du keine Möglichkeit, ein Higgsboson an etwas wirklich Bekanntes zu knüpfen. Pech gehabt Wink
:D Stimmt, aber wer wird denn schon als Physiker oder Tierarzt
geboren. Es liegt ja immer Wissen vor, dass man nicht gelernt hat und sich aneigenen möchte.

Dann gib mir vllt doch ein Beispiel aus deiner Lernzeit (die allg. gesagt
ja eigentlich nie aufhören sollte), wie ich dann bereits bekanntes Wissen
mit neuem Wissen (was aus dem gleichen Gebiet stammt) lernen kann.
Da verbinde ich doch auch unbekanntes mit bekannten, oder nicht ??

danke, monet
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Also ich habe diesen Grundsatz eigentlich garnicht in meinem aktiven Wortschatz, ich denke da garnicht drüber nach. Mir ist wichtiger, irgendeine qualitativ hochwertige Vorstellung vom Stoff zu haben, egal wie realitätsfremd....

In deinem Fall juckt es mich schon eher zu Fragen, wie du auf das Projekt "Quantenphysik" kommst...... Das "nebenbei" zu tun klingt mir nicht so als würde es zu deinem ureigensten Weg gehören, was wiederum die Frage aufwirft, wie du Lerntechnik einsetzen könntest in dem was aktuell für dich wichtig ist?
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monet
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Beitrag von monet »

In deinem Fall juckt es mich schon eher zu Fragen, wie du auf das Projekt "Quantenphysik" kommst...... Das "nebenbei" zu tun klingt mir nicht so als würde es zu deinem ureigensten Weg gehören,...
Da hast du völlig recht. Das war eigentlich nur ein Beispiel von mir, um zu zeigen bzw.
darzustellen, was ich meine. Also etwas völlig unbekanntes mit meinem
bereits vorhandenen Wissen zu verbinden.

Ich habe auch mal gelesen, dass je mehr man weiss, desto leichter lassen
sich neue Dinge (also neues Wissen) mit bekannten Wissen verbinden,
aber es wurde nie ein Beispiel genannt und das macht wahnsinnig.
wie du Lerntechnik einsetzen könntest in dem was aktuell für dich wichtig ist?
Zur Zeit beschäftige ich mich mit Java. Da gibt es viele kleine Methoden z.B. "remove()", die bei verschiedenen Klassen vorkommen.

Ein Beispiel, vllt wird dann mein Gedanke klarer:
Assoziation: Kuppel, Glas, halbe Kugel, Reichstag, druchsichtig, Tranzparenz, nichverstecken, sichtbar, Demokratie...usw.

So etwas meine ich.

@DicTiger, hab mich mal auf deiner Website umgeschaut (echt gut gelungen). Dabei ist mir ein Wort aufgefallen und zwar "Xylazin". Das war doch bestimmt auch unbekannt für dich. Wie hast du das dann mit deinem
bereits vorhandenen Wissen, zu diesem Thema, gelernt bzw. verbunden?

danke, monet
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Beitrag von Mindman »

@Mindman
Zitat:
Willst du neues Wissen einfach an dein vorhandenes Wissen auf dem gleichen Gebiet angliedern??
sowohl als auch! Aber hast du dafür vllt ein Beispiel?

@Mindman
Zitat:
dass du Unbekanntes KREATIV mit Bekanntem verbinden musst. Z. B. kannst du dir Quarks und Higgs-Boson merken, indem du dir z. B. einen kleinen boshaften Säufer vorstellst, der plötzlich aus deinem Quark steigt:
Das Problem ist wieder hierbei, das diese Information als eine
"Insel" bestehen bleibt und keine Verknüpfung zum anderen Wissen darstellt.

Ich habe auch mal gelesen, dass je mehr man weiss, desto leichter lassen
sich neue Dinge (also neues Wissen) mit bekannten Wissen verbinden,
aber es wurde nie ein Beispiel genannt und das macht wahnsinnig.
Ich glaube du gehst da etwas zu rational an die Sache. Neues Wissen mit bekanntem Wissen verbinden das entsteht automatisch beim Lernen neuer Dinge, vorausgesetzt diese neuen Dinge erinnern dich eben an andere Dinge, die du schon weißt. Für komplett neue Fachgebiete ist das eben eher nicht der Fall und dafür musst du eben erst mal ein paar Grundlagen im neuen Fachgebiet stur lernen, bevor du dann widerum neue Informationen in diesem Gebiet mit den Grundlagen (automatisch) verbinden kannst. Und für dieses "sture" Grundlagenlernen kannst du die kreative Verknüpfung verwenden, um dir zumindest bestimmte Fakten gut einzuprägen.

Du kannst komplett neue Gebiete aber auch hierarchisch bzw. strukturiert lernen, indem du von vorn herein Routen (eventuell mit Verzweigungen) verwendest und dort nach und nach das Gelernte ablegst. Aber auch dabei kommst du nicht drum herum von einem "Anfangsbegriff" auszugeben bzw. zu starten. Also zum Beispiel vom Begriff Quantenphysik. das könnte dann eine Überschrift für deine erste Route sein. Eine Alternative wäre vielleicht ein Gedächtnispalast bzw. -stadt. Dazu gibt es im Forum einige Beiträge, einfach mal suchen. So richtig von vorne bis hinten hat das aber meines Wissens noch niemand gemacht, zumindest weiß ich von keinem. Aber der Gedanke gefällt mir.

Gruß, Mindman
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Beitrag von DocTiger »

Ich hab ein Kalb mit Rompun schlafen gelegt. Dann weiß man wozu Xylazin gut ist ;-) Außerdem hat man es tausende male gehört, oft genug ner Katze gespritzt wobei man natürlich immer im Kopf hat die zu kontrollieren dass die nicht kotzt usw. Das merkt man sich. Für mich ist daher Xylazin ein genauso gutes Bild wie eine Tasse...

Bei Java... erstmal mein Beileid ;-) Aber beim Programmieren lernen steht die Fähigkeit zur Problemlösung im Vordergrund. Dabei etwas "auswendig" lernen zu wollen halte ich für den komplett falschen Weg. Es bringt dir nichts. Nur Übung wird dir helfen, und durch genug Übung bleibt auch die API haften. Wozu API überhaupt lernen? Sowas ändert sich im Laufe der Zeit, und steht in der Dokumentation. Hey nichtmal die Dokumentation brauchst du direkt, du kannst bei google eingeben "Java .remove" und du findest was du suchst....

Wenn du ein gehirngerechtes Buch zum Thema Java suchst, versuche "Head First Java" und "Head First Design Patterns". Sehr empfehlenswert und es macht einen Riesenspaß. Auch sehr inspirierend ist die Idee, das zwei Konzepte einen Dialog miteinander führen können....
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