Gute Musik wirkt im Hirn ähnlich wie Sex oder Drogen: Beim Musikgenuss kommt es im Gehirn zu einer Ausschüttung desselben Botenstoffs, der auch bei anderen befriedigenden Aktivitäten ein Wohlgefühl hervorruft, haben kanadische Forscher gezeigt. Dabei ist die Freisetzung Botenstoffs namens Dopamin umso größer, desto lieber die entsprechende Musik gehört wird. Mehr noch: Selbst die Vorfreude auf eine schöne Melodiefolge (Oder Tonfrequenz) bewirkt bereits eine solche Körperreaktion. Die Ergebnisse der Untersuchung erklären, warum Musik einen so hohen Stellenwert in allen menschlichen Gesellschaften hat, berichten Valorie Salimpoor und ihr Team.
Die meisten Menschen lieben Musik, auch wenn der Musikgeschmack individuell sehr unterschiedlich sein kann. Während die einen bei Mozart Gänsehaut bekommen, lässt Klassik die anderen völlig kalt. Auch zwischen den Kulturen gibt es große Unterschiede. Die Teilnehmer der aktuellen Studie sollten daher ihre Lieblingsmusik selber auswählen. Während der Untersuchung in einem speziellen Computertomographen wurden ihnen dann sowohl ihre Lieblingsstücke vorgespielt als auch, zur Kontrolle, neutrale Musik, die sie nicht besonders bewegte. Wie stark die Musik die Teilnehmer erregte und ergriff, konnten die Forscher an verschiedenen Körperreaktionen wie Herzschlag, Atmung, Temperatur und Hautwiderstand erkennen und anschließend den jeweiligen Hirnaufnahmen zuordnen.
Bei der Analyse der Aufnahmen zeigte sich, dass Dopamin im Belohnungszentrum des Gehirns, dem mesolimbischen System, ausgeschüttet wurde, wenn die Probanden mitreißende Musik hörten. Erstaunlicherweise führte auch die Erwartung solcher Klänge bereits zu einer Aktivierung in diesem Teil des Gehirns (= positive Konditionierung). Allerdings waren dabei andere Strukturen - namentlich der der Nucleus caudatus - aktiv als beim Genuss der Lieblingsmusik selbst, bei dem vor allem der Nucleus accumbens aufleuchtete.
Dopamin vermittelt ein angenehmes, befriedigtes Gefühl und spielt damit eine wichtige Rolle beim Lernen eines neuen Verhaltens oder dem Aufrechterhalten eines schon erlernten Verhaltens. Wenn Musik die Dopaminausschüttung im Hirn beeinflusst, erklärt das, warum Musik für praktisch alle Menschen so wichtig ist, meinen die Forscher. Dies sei eigentlich verwunderlich, da Musik ein abstrakter Reiz und nicht direkt zum Überleben notwendig sei. Damit unterscheidet sich die Musikähnlich wie die Kunst von anderen lustbringenden Stimuli, wie zum Beispiel gutem Essen, Sex oder Geld. Da Musik und bestimmte Ton-Frequenzen aber ähnlich wirkt, erläutert Mitautor Robert Zatorre, kann sie trotzdem im Zusammenhang mit Ritualen, im Marketing oder Film eine so starke emotionale Wirkung entfalten.
Quelle: Valorie Salimpoor (McGill University, Montreal) et al.: Nature Neuroscience, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1038/nn.2726
Frequenzen & Musikstücke wirken oft wie Drogen
Frequenzen & Musikstücke wirken oft wie Drogen
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
hi,
eigentlich habe ich immer gedacht, dass Musik mich beim lernen
eher behindern würde. Aber ich habe für mich durch einen Zufall
herausgefunden, dass langsame Klaviermusik, bspw. Yann Tiersen
sich positiv auf das Wiederholen von Routen auswirkt. Wenn ich nun
meine Routen wiederhole, dann läuft immer Klaviermusik leise im Hinter-
grund. Manchmal merke ich gar nicht, dass schon ein oder zwei Musik-
stücke vorbei sind, wenn ich wieder die Musik höre.
Mich würde interessieren, wie denn so eure Erfahrungen in dieser Hinsicht
sind
Gruß monet
eigentlich habe ich immer gedacht, dass Musik mich beim lernen
eher behindern würde. Aber ich habe für mich durch einen Zufall
herausgefunden, dass langsame Klaviermusik, bspw. Yann Tiersen
sich positiv auf das Wiederholen von Routen auswirkt. Wenn ich nun
meine Routen wiederhole, dann läuft immer Klaviermusik leise im Hinter-
grund. Manchmal merke ich gar nicht, dass schon ein oder zwei Musik-
stücke vorbei sind, wenn ich wieder die Musik höre.
Mich würde interessieren, wie denn so eure Erfahrungen in dieser Hinsicht
sind

Gruß monet
In diesem Zusammenhang gilt wohl Gedächtnispsychologisch das „Kontextabhängige Lernen“monet hat geschrieben: eigentlich habe ich immer gedacht, dass Musik mich beim lernen
eher behindern würde. Mich würde interessieren, wie denn so eure Erfahrungen in dieser Hinsicht
sind![]()
„Kontextabhängiges Lernen besagt, dass Material am besten behalten
wird, wenn es im gleichen Kontext (zum Beispiel Raum, mit Musik) gelernt wurde,
wie es nun abgerufen wird. Man kann dies so erklären, dass Personen
Information immer mit ihrem Kontext zusammen abspeichern, nicht
isoliert. Dies ergibt ein Netzwerk mit Information plus Kontext.
Frage: Müssen Sie nun befürchten, dass Sie im Examen schlechter sind,
wenn Sie in einem Raum geprüft werden, in dem Sie nie gelernt haben?
Antwort: Nein. Es konnte zwar kontextabhängiges Lernen für Lernsitua-
tionen nachgewiesen werden, aber diese Wirkungen sind derart klein,
dass sie vernachlässigt werden können. Dies ist ein schönes Beispiel,
wie Theorie und Praxis auseinander gehen.“
(Quelle: Internet, weiß nicht mehr genau woraus)
---> Dazu auch das berühmte Taucherexperiment (1975) von Godden und Baddeley. (Bitte selbstständig Googeln)
Zu deinem Beispiel Monet würde ich sagen: Die Erinnerungsleistung wird wahrscheinlich mit Musik (geringfügig) höher sein. Ich lerne auch manchmal mit Musik und rufe das Gelernte ohne Musik ab, ich stelle jedoch keinen Unterschied fest. Das kann aber von Person zu Person unterschiedlich sein.
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier